Schlagwort: Zorge

AHA hält verstärkten Schutz der Zorge und ihrer Aue für dringend geboten

In zahlreichen Fahrradrundexkursion hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) entlang bzw. durch die Aue der Zorge in der Stadt Nordhausen und deren näheren Umgebung zusammen mit mehreren Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Fließgewässer und sein näheres Umfeld kritisch unter die Lupe genommen. Begonnen hatten die Touren bisher immer am Bahnhof und erste Station bildete dabei die Zorge im Bereich der Bahnhofsbrücke. Hier stellten die Anwesenden immer fest, dass das Bestreben des Fließgewässers deutlich zu erkennen ist, Mäandrierungen ausprägen zu wollen, um die Begradigung aufzubrechen, was aber durch überwachsene Ufer- und Sohlbefestigungen nicht zum Erfolg führt. Positiv war jedoch festzustellen, dass die Zorge einen gewissen Grünraum besitzt, wo sich neben nitrophilen Rasenflächen, Weichholzauenbereiche -vorrangig bestehend aus Silberweide- entwickeln können. Dieses Bild stellt sich flussaufwärts bis zum Stadtpark dar.
Im Bereich der Grimmelbrücke Hesseröder Straße existiert am Ostufer eine deutliche Abwassereinleitung.

Während im Bereich des Stadtparks die Zorge weitgehend frei fließen kann, ist auch hier deutlich erkennbar, dass das insgesamt ca. 40 km lange Fließgewässer Begradigungsarbeiten über sich ergehen lassen musste. Im Nordteil des Stadtparks bildet zudem eine umfassende Stauwand eine starke Barriere. Eine Fischtreppe ist die einzige potentielle, aber schwer vorstellbare Möglichkeit für den Auf- und Abstieg von Fischen. Ansonsten bewirkt diese Stauwand einen umfassenden Auf- und Rückstau der Zorge.
Im Zorgeabschnitt östlich der Lützowstraße haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum wiederholten Male eine Sohlgleite in Augenschein genommen, welche positiverweise zu einer angemessenen Barrierefreiheit und somit -auf Grund des Mangels an Mäandern- zur Überwindung der Höhenunterschiede im Fließgewässer beiträgt. Diese Variante der Sohlgleite sollte als Basis für die wissenschaftlich-fachliche Prüfung einer Alternative für obengenannte Stauwand im Zorgebett zwischen Von Der Foehr Damm und Hartmannsdamm dienen.

Ebenfalls positiv fiel den Teilnehmerin und Teilnehmer der Fahrradexkursion immer wieder eine schätzungsweise 18 ha große Wiese zwischen Zorge, den Haltepunkten Nordhausen-Schurzfell und Nordhausen-Krimderode der Harzschmalspurbahn sowie der Ortslage Krimderode auf. Diese Wiese ist von einer großen Artenvielfalt geprägt, welche sich in einem umfassenden und bunten Blütenmeer manifestierte. Derartige bunte Wiesen, welche unweigerlich das Landschaftsbild aufwerten dienen vielen Tieren als Lebens- und Nahrungsraum. So können hier bodenbrütende Vögel Unterschlupf finden, Insekten Pollen sammeln, Eier ablegen und Larven entwickeln sowie andere Vögel sich wieder von Insekten ernähren. Die Teilnehmerin und Teilnehmer der Fahrradexkursion waren sich immer schnell einig, dass es alles zu unternehmen gilt diese Wiese, welche sich offenbar im kirchlichen Eigentum befindet, umfassend und nachhaltig zu schützen und somit die bestehende Arten- und Strukturvielfalt zu erhalten.

Unweit der Schnabelsburg, wo sich eigentlich die Zorge in einem naturnaheren Zustand befindet, bildet ein weiteres Querbauwerk, welches ein Mühlgraben und offenbar auch Fischteiche mit Wasser versorgt, eine weitere Barriere und führte z.B. im Jahr 2013 zu einer massiven Austrocknung des Flussbettes. Der Mündungsbereich der Behre in die Zorge in Niedersachswerfen bildet mit seinen Schotterbänken, teilweisen Ansätzen von Mäandrierungen und der bestehenden Weichholzaue z.B. aus Silberweide und Schwarzerle einen naturnaheren und somit schützenswerten Natur- und Landschaftsraum.

Ebenso starke naturnahere Tendenzen zeigt der Bereich des mit Weichholzaue geprägten Mündungsbereichs der Wieda in die Zorge zwischen Niedersachswerfen und Woffleben, welchen es unbedingt vor Vandalismus und Vermüllung zu schützen gilt.
Diese naturnahere Weichholzauenlandschaft bedarf eines besonderen Schutzes, wozu insbesondere der unverbaute Abfluss von Zorge und Wieda sowie der Schutz der Weichholzauenwald bestände einschließlich der Strauch- und Krautschicht dazugehört. Dafür Sorge zu tragen ist Aufgabe aller Bürgerinnen und Bürger, aber auch insbesondere liegt die Verantwortung bei den gewählten Politikern und den Verwaltungen des Freistaates Thüringen, des Landkreises Nordhausen und nicht zuletzt bei den jeweiligen Gemeinden.

1a-Niedersachswerfen Einmündung Wieda In Zorge Oktober 2015

1a-Niedersachswerfen Einmündung Wieda In Zorge Oktober 2015

Die nunmehr von Mitgliedern des AHA am letzten Oktobersamstag im Jahre 2015 festgestellten Massenabholzungen im Weichholzauenwald des Mündungsbereichs der Wieda in die Zorge zwischen Niedersachswerfen und Woffleben haben zu umfassenden Schädigungen dieses Teils der besonders schützenswerten Aue geführt. Dabei haben nicht nur die eigentlichen Abholzungen, sondern auch das offenbar ungehemmte Befahren mit schwerer Technik zu massiven Schädigungen in den beiden Fließgewässern und deren Auen beigetragen. Der AHA nimmt derartige Tatsachen mit Entsetzen und Unverständnis aufgenommen und fordert die zuständigen Behörden des Freistaates Thüringen, des Landkreises Nordhausen und der jeweiligen Kommunen auf, mit Hoch und Nachdruck die Verantwortlichen zu ermitteln und mit angemessenen Sanktionen zu belegen. Ferner mahnt der AHA bei den ebengenannten verantwortlichen Verwaltungen seitens des AHA an, endlich alles Erdenkliche zu tun, um den Schutz, Erhalt und unbeschadete Entwicklung dieser arten- und strukturreichen Auen- und Flusslandschaften im Südharz zu gewährleisten.

28a-Niedersachswerfen Einmündung Wieda In Zorge 23.08.2014

28a-Niedersachswerfen Einmündung Wieda In Zorge 23.08.2014

2a-Niedersachswerfen Einmündung Wieda In Zorge Oktober 2015

2a-Niedersachswerfen Einmündung Wieda In Zorge Oktober 2015

Im Zusammenhang mit den ebengenannten skandalösen Vorfällen und Aktivitäten, sieht der AHA einen sehr hohen Bedarf an der unverzüglichen Umsetzung verstärkter Kontrollen. Ebenso drängt der AHA darauf, umfassende wissenschaftliche Untersuchungen zum Schutz, Erhalt und Entwicklung dieser Auenlandschaft vorzunehmen, wozu auch die Ermittlung und Abwägung von Möglichkeiten der Beräumung von Ufer- und Sohlbefestigungen sowie der Ablösung der Querbauwerke durch Wiederentstehung einstiger Mäander oder der Errichtung weiterer Sohlgleiten über einen längeren, aber realisierbaren Zeitraum, gehören müssen.

Das Querbauwerk unweit der Schnabelsburg bedarf jedoch einer unverzüglichen Beräumung, da hier das Wasserregime der Zorge nachhaltige Störungen aufweist, indem u.a. die biologische Durchlässigkeit nachhaltig gestört ist und ggf. Wasser zum Durchströmen des Flussbettes ausbleibt. Das Wasser gehört nicht nur zum natürlichen Erscheinungsbild eines Gewässers, sondern bietet vielen Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Rückzugsraum. So wiesen die Beobachtungen während der Exkursion beispielsweise die Existenz von Eisvogel, Wasseramsel, Bachstelze etc. nach. Um deren Lebens- und Rückzugsräume zu sichern, bedarf es zudem des Erhaltes eines vielfältigen Gehölzbestandes, welcher sich vielerorts erfreulicherweise sukzessiv entwickelt. Das Entfernen von Alt- und Totgehölz im Gewässerraum beraubt z.B. diesen Vogelarten Bruträume und Ansitzmöglichkeiten. Darüber hinaus befördern Gehölze im Wasser als Störhölzer -zusammen mit Steinen- die Mäandrierung und geben Fischen notwendigen Unterschlupf.

Darüber hinaus haben die Exkursionsteilnehmerinnen und –teilnehmer immer ganz deutlich die Auffassung vertreten, dass umfangreiche Überprüfungen dringend notwendig sind, inwieweit die Zorge wieder Auenflächen durch Rückbau- und Entsiegelungsmaßnahmen zurückerhalten könnte. Dies ist nicht nur wichtig für Hochwasser, sondern trägt zur weiteren ökologischen Aufwertung der Zorge, Erhöhung des Grünanteils –insbesondere in Nordhausen- sowie zur Erweiterung von Kaltluftentstehungsgebieten und der Beförderung der Zufuhr von Kalt- und Frischluft aus dem Harz und angrenzender Gebiete in das Stadtgebiet bei.

Ebenfalls gilt es alle ungeklärten Einleitungen von Abwasser sofort zu beenden. Ferner betrachten die Teilnehmer der Fahrradexkursion mit großer Sorge die Ausbreitung invasiver Neophyten wie dem Drüsigen Springkraut und von Arten des Staudenknöterichs. Hier sind fachlich und organisatorisch gut organisierte Arbeitseinsätze erforderlich, um eine Ausbreitung einzudämmen. Der AHA bietet hier seine entsprechenden Erfahrungen an.

Die Teilnehmer der Fahrradexkursion stellten am Ende der Exkursion mit Freude fest, dass beispielsweise in der Hesseröder Straße und An der Bleiche Altbaumbestände der Baumhasel beidseitig beide Straßen säumen. Hier halten es die Teilnehmer der Fahrradexkursion für dringend geboten alles zu unternehmen, im Rahmen des generellen Schutzes von Alleebäumen, alle Schädigungen durch Baumaßnahmen, Ausbringen von Tausalzen und –laugen, unsachgemäße Schnittmaßnahmen sowie alle Schädigungen im Kronen, Stamm und Wurzelbereich auszuschließen. Ebenso sollte in beiden Straßen an Fehlstellen als Ersatzpflanzungen wieder die Baumhasel in die Auswahl kommen.

Der AHA schätzt im Ergebnis der Fahrradrundexkursion ein, dass die Zorge –insbesondere im Oberlauf- und ihre Nebengewässer einen umfassenden Arten- und Strukturreichtum besitzt, welchen es zu schützen, zu erhalten und räumlich gewässerabwärts weiter zu entwickeln gilt. Dies entspricht nicht nur dem Anliegen der Europäischen Wasserrichtlinie, sondern stellt einen wichtigen Bestandteil für einen umfassenden Natur-, Umwelt-, Landschafts- und Klimaschutz, einem zeitgemäßen und verantwortungsvollem Umgang mit Hochwasser, der Hebung des Lebens-, Wohn- und Erholungsqualität der Bevölkerung und ihrer Gäste sowie eines umfassenden länderübergreifenden Grün- und Biotopverbundes dar. In dem Blickfeld betrachtet ist u.a. die alsbaldige Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie dringend erforderlich.
In dem Zusammenhang bietet der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA seine Erfahrungen und Kenntnisse an, um sich massiv in diesen Entwicklungs- und Schutzprozess einbringen zu können. Dabei möchte der AHA auch Möglichkeiten aufzeigen, wie ehrenamtlich Interessierte sich mit einbringen können, was u.a. einen sehr entscheidenden Beitrag zur Sensibilisierung der Bevölkerung zu Themen des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes leisten kann bzw. soll.

Auf Grund der sehr dringlichen Notwendigkeit, erwägt der AHA daher verstärkt die Bildung einer Ortsgruppe Nordhausen, wo sich Interessenten einbringen können, welche sich dem Schutz, dem Erhalt, der Entwicklung und der Betreuung der Zorge und der Salza sowie ihrer Nebengewässer und deren Auen sowie angrenzender Landschaften widmen möchten.

Diese ehrenamtlichen, ökologisch sehr wichtigen Aktivitäten sieht der AHA eingebettet in sein Wirken im Bereich der Helme sowie des Harzes mit seinen anderen Fließgewässern wie z.B. Bode und Selke. Ebenso sieht der AHA umfassende ökologische, räumliche und fachlich-inhaltliche Vernetzungsmöglichkeiten zum ca. 30.034 Hektar großen Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz.

Wer sich über den AHA sowie seine Zielstellung und Aktivitäten informieren bzw. zu ihm Kontakt aufnehmen möchte, kann dies unter folgender Anschrift tun:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

AHA hält verstärkte Maßnahmen zum Schutz und Entwicklung der Helme und ihres Einzugsgebietes für erforderlich

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz und Entwicklung der Helme sowie u.a. ihrer Nebengewässer Zorge und Thyra sowie des Gesamtraumes der Goldenen Aue zwischen Südharz und Kyffhäusergebirge ein. Dazu gehören die Schaffung der Möglichkeiten einer sukzessiven Wiederherstellung der Mäandrierungen der Fließgewässer, die Sicherung und Freihaltung von Gewässerschonstreifen mit einer beidseitigen Mindestbreite im Umfang von 10 m sowie die Rückgabe umfassender Retentionsflächen durch Deichrückverlegungen.

Dabei empfindet es der AHA begrüßenswert, dass in einem gewissen Umfang naturnahere Entwicklungen im nunmehrigen Mündungsbereich der Thyra in die Helme bei Kelbra erkennbar sind. Dagegen ruft der stark begradigte Zustand der Helme große Sorge hervor. Hier erscheint die Beseitigung von Uferbefestigungen dringend vonnöten. Erfreulicherweise versucht der Fluss außerhalb der befestigten und begradigten Bereiche Mäandrierungen zu entwickeln. Bekanntlich erschweren Ufer- und Sohlbefestigungen auch den hydrologischen Austausch mit dem Umland. Während in dem Bereich die durchaus vorhandene sukzessive Gehölzentwicklung Förderung erfahren sollte, erscheinen u.a. im Bereich der Aumühle Rückverlegung von Deichanlagen bis zur Nebenhelme heran sinnvoll zu sein. Beide Maßnahmen tragen zur Wiederherstellung einer arten- und strukturreichen Helme bei, indem sich Auengehölze und Prall- und Gleithänge wieder entwickeln können sowie der Fluss verstärkt Kontakt zur Aue als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie als Überschwemmungsgebiet zurück erhält.

Mit Sorge nimmt der AHA immer wieder das Thyra – Wehr am Ortsausgang Berga wahr, welche trotz Fischtreppe eine unüberwindbare Barriere für aufwärts wandernde Fische darstellt. Hier sollte die Errichtung einer umfassenden Sohlgleite Inhalt umfassender Untersuchungen, Prüfungen und Abwägungen sein. Als Beispiel könnte dabei die Sohlgleite in der Zorge oberhalb der Ellermühle in der Stadt Nordhausen dienen.

Die Solquelle und die Solwiesen im Bereich des Naturschutzgebietes Schlossberg bedürfen eines umfassenden Schutzes vor weiteren Nährstoffeinträgen und einer unregelmäßigen Mahd. Vorstellbar wäre nach Ansicht des AHA die Erweiterung der salzbeeinflussten Wiesen, indem dem Bach mehr Einströmungsraum in sein Umland erhält. Im Bereich der Helme unterhalb von Aumühle haben eingetragene Zweige von Silberweiden zu einer Störwirkung mit Chancen zu einer naturnaheren Entwicklung mit Mäandrierung geführt. Diese Entwicklung gilt es nach Ansicht des AHA unbedingt zu sichern bzw. weiter zu befördern.

Der AHA verfolgt momentan mit sehr großem Interesse die Diskussion zur Absenkung des Wasserspiegels der Talsperre Kelbra. Nach Auffassung des AHA gilt es eine klare länderübergreifende Verordnung zum Ablassen des Stauwassers in der Talsperre Kelbra zu erlassen, um den Schutz der dortigen Fauna und Flora zu sichern und dabei eine entsprechende Arten- und Strukturvielfalt zu ermöglichen. Dazu zählen insbesondere die Funktion als Rast- und Nahrungsplatz für den Kranich, Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Wasservögel, Amphibien, Fische, Insekten und Spinnen. Dazu ist es aber notwendig, dass die Auenlandschaft als Ganzes mit seinen Beständen an Gehölzen, Wiesen, Hochstauden sowie Röhricht und Schilf einen umfassenden Schutz genießt. Dazu bedarf es nach Ansicht des AHA u.a. einer wissenschaftlich-fachlich fundierten und rechtlich eindeutigen Verordnung, welche das Ablassen des Stauwassers regelt. Somit unterstützt der AHA grundsätzlich das Anliegen des Fördervereins Numburg e.V. und drückt sein Unverständnis zu den ablehnenden Haltungen des Talsperrenbetriebes und des Kreisanglervereines aus. Von daher sind nun die Landesregierung von Sachsen-Anhalt und die Staatsregierung des Freistaates Thüringen, aber auch die Landkreise Mansfeld-Südharz, Kyffhäuserkreis und Nordhausen gefordert.

Im Zusammenhang mit den dringend erforderlichen Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen hält es der AHA für sehr sinnvoll, eine sehr komplexe Schutz- und Entwicklungskonzeption für die ca. 74 km lange Helme, die Zorge und die ca. 20 km lange Thyra, ihrer Einzugsgebiete sowie direkt angrenzender Räume entwickeln zu lassen. Dabei sollte auch die Wirkung und perspektivische Entwicklung des Helmerückhaltebeckens Bestandteil und Inhalt der Untersuchungen sein. Als Partner können dazu die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Hochschule Anhalt in Bernburg und die Fachhochschule Nordhausen dienen. Der AHA ist bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten diese wissenschaftliche Bearbeitung zu initiieren und zu begleiten.

In dem Blickfeld betrachtet gilt es der Umweltbildung vor Ort noch mehr Bedeutung beizumessen. Dazu könnte ein entscheidender räumlicher und inhaltlicher Schwerpunkt die vom sehr aktivem Förderverein Numburg e.V. betreute Naturschutzstation bilden. Dies bedarf jedoch einer noch intensiveren Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt und des Freistaates Thüringen sowie der Landkreise Mansfeld – Südharz, Nordhausen und Kyffhäuser. Perspektivisch kann sich der AHA vorstellen, dass in Kelbra eine Helme-Konferenz stattfindet, wo Politik, Verwaltung, Wissenschaft sowie die BürgerInnen und ihre Initiativen und Vereine gemeinsam über die Entwicklung des ca. 74 km langen Flusses und seines Einzugsgebietes beraten können. Ziel muss es dabei sein, alle Interessen und Notwendigkeiten ökologisch nachhaltig zusammenzuführen.

Auf Grund der vielfältigen, sehr bedeutsamen Aufgaben zum Schutz, Erhalt und Entwicklung der Helme, ihrer Aue, ihres Einzuggebietes, Nebengewässer und angrenzenden Gebiete beabsichtigt der AHA eine länderübergreifende Arbeitsgruppe Helme zu bilden, welche ehrenamtlich Interessierten die Möglichkeit eröffnet, sich im Interesse des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes einbringen zu können. Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

AHA hält verstärkte Maßnahmen zum Schutz und Entwicklung von Helme, Zorge und Thyra für erforderlich

Im Rahmen einer vom Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) am 23.08.2015 organisierten und durchgeführten Fahrradexkursion entlang der Zorge, Helme, des Helmestausees und Teile der Thyra im Raum zwischen der Stadt Nordhausen und dem Ort Berga – Kelbra haben sich die TeilnehmerInnen intensiv mit dem Schutz und der Entwicklung des Gebietes auseinandergesetzt.
Der Start war in Nordhausen am Bahnhof und erste Station bildete dabei die Zorge im Bereich der Brücke Bahnhofsstraße. Hier stellten die Anwesenden fest, dass das Bestreben des Fließgewässers deutlich zu erkennen ist, Mäandrierungen ausprägen zu wollen, um die Begradigung aufzubrechen, was aber durch überwachsene Ufer- und Sohlbefestigungen nicht zum Erfolg führt. Positiv war jedoch festzustellen, dass die Zorge einen gewissen Grünraum besitzt, wo sich neben nitrophilen Rasenflächen, Weichholzauenbereiche -vorrangig bestehend aus Silberweideentwickeln können. Ab dem Bereich der Thomas-Müntzer-Brücke verdeutlichte sich verstärkt der begradigte Charakter der Zorge. Erkennbar sind zudem Einleitungen wie zum Beispiel im Bereich des Strohmühlenwegs. Die Zorge lässt deutliche Tendenzen ab Bieler in Richtung Mäandrierung erkennen, was jedoch die Schaffung eines mindestens 10 m breiten Gewässerschonstreifens erfordert.

Unverständlich ist zudem, dass flächendeckend die Aue der Zorge im Stadtgebiet von Nordhausen einer sehr intensiven Mahd unterzogen war, welche sogar das Erdreich mit einbezog. Die ExkursionsteilnehmerInnen waren sich einig, dass die Mahden stark reduziert, unregelmäßig, außerhalb der Gehölzbereiche sowie in mehreren Abschnitten erfolgen sollten, um so eine noch höhere Artenvielfalt zu ermöglichen sowie ausreichend Blütenangebote für Insekten und Deckungsangebote für Tiere sichern und anbieten zu können. Im Bereich der Gehölzbereiche besteht die Gefahr der Beschädigung der Gehölze und stellt eine Behinderung einer wünschenswerten Sukzession dar.
Mit gewissem Befremden nahmen die ExkursionsteilnehmerInnen die Staustufe der Helme in Heringen in Augenschein. Dabei zählte die ca. 74 km lange Helme einst zu den arten- und strukturreichsten Fließgewässern der Region. Der gegenwärtig stark begradigte Zustand der Helme ist dagegen als besorgniserregend anzusehen und die Beseitigung der Mäander hat zum Bau von Querbauwerken geführt. Einst sorgten die Mäander für die Überwindung der Höhenunterschiede, was nun wasserbauliche Queranlagen wahrnehmen sollen. Dabei führen oberhalb derartiger Wasserbauwerke der Rückstau zu Sedimentablagerungen und die Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit zur Verringerung des Sauerstoffseintrages. Damit verbunden sind perspektivische Verschlechterungen der Wasserqualität mit Einschränkungen der Lebensqualität für zahlreiche Wasserorganismen. Perspektivisch gilt es die Mäandrierung zu befördern, indem u.a. eine Beseitigung von Uferbefestigungen erfolgt und mit mindestens beidseitig 10 m Gewässerschonstreifen ein Entwicklungsraum entsteht. Erfreulicherweise versucht der Fluss außerhalb der befestigten und begradigten Bereiche Mäandrierungen zu entwickeln. Bekanntlich erschweren aber Ufer- und Sohlbefestigungen auch den hydrologischen Austausch mit dem Umland. In dem Zusammenhang berieten die AHA-Mitglieder über die Entwicklung des streckenweise deutlich erkennbaren Gewässerschonstreifens.
Derartige Tendenzen in Richtung naturnaherer Entwicklungen sind zudem im Mündungsbereich der Zorge in die Helme erkennbar. Dieser Prozess ist nur optimal möglich, wenn Schwemmgut aus Totholz sowie umgebrochene Gehölze im Gewässer verbleiben und nur Müll und Unrat eine Entfernung erfahren. Neben einer Beförderung einer naturnaheren Entwicklung der Fließgewässer ist damit die Verbesserung der Nutzung von Lebens- und Rückzugsräumen von Tier- und Pflanzenarten gegeben. Beispielsweise die Beobachtungen einer Wasseramsel und von zwei Eisvögeln unterstreichen diese Notwendigkeit.

28a-Heringen Mündungsgebiet Zorge In Helme Blick Nach Südwesten In Helme Unmittelbar Westlich Einmündung Zorge In Helme  (2)

28a-Heringen Mündungsgebiet Zorge In Helme Blick Nach Südwesten In Helme Unmittelbar Westlich Einmündung Zorge In Helme (2)

Ebenfalls nahmen die ExkursionsteilnehmerInnen entlang der Zorge im Stadtgebiet von Nordhausen die zunehmende Ausbreitung von Drüsigem Springkraut und Japanischem Staudenknöterich zur Kenntnis. Begünstigung findet diese Ausbreitung noch, wenn man Gartenabfälle in der Natur ablagert, wie an einem Pappelgehölzstück zwischen Mündungsgebiet Roßmannsbach und Bieler geschehen. Hier bedarf es einer Beräumung der Ablagerung und einer gezielten mechanischen Bekämpfung beider Neophyten. Der AHA ist dazu bereit seine entsprechenden Erfahrungen zur Verfügung zu stehen und bei Interesse mit Arbeitseinsätzen daran mitzuwirken.

Während in dem Bereich die durchaus vorhandene sukzessive Gehölzentwicklung Förderung erfahren sollte, erscheinen u.a. im Bereich der Aumühle Rückverlegung von Deichanlagen bis zur Nebenhelme heran sinnvoll zu sein. Beide Maßnahmen tragen zur Wiederherstellung einer arten- und strukturreichen Helme bei, indem sich Auengehölze und Prall- und Gleithänge wieder entwickeln können sowie der Fluss verstärkt Kontakt zur Aue als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie als Überschwemmungsgebiet zurück erhält.
Aufklärung halten die ExkursionsteilnehmerInnen für notwendig, worauf die Bauarbeiten in der Nebenhelme östlich von Aumühle abzielen. Es sind nicht mehr Bauanlagen in den Flusssystemen, sondern eher weniger Verbauungen dringend vonnöten.
Ebenso mit großen Bedenken nahmen die ExkursionsteilnehmerInnen die massiven Abholzungen entlang des Parallelweges zur Helme zur Kenntnis. Offenbar in Folge des Orkans Anfang Juli 2015 vorgenommen, haben die Ausholzungen Ausmaße angenommen, welche den Gehölzbeständen noch mehr Schaden zugefügt und damit zudem ihre Funktion als Lebens- und Rückzugstraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten massiv beeinträchtigt haben. Die Situation verschärft sich zudem, indem man das Schnittgut nicht vor Ort beließ, sondern flächendeckend beräumte. Dagegen könnten aufgeschichtete Gehölzteile ebenfalls als Lebens- und Rückzugstraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten fungieren.

46a-Berga-Kelbra Brücke Zwischen Talsperre Kelbra & Neue Kiesgruppe Blick Thyra Abwärts In Richtung Mündungsgebiet In Helme Nach Südosten  (1)

46a-Berga-Kelbra Brücke Zwischen Talsperre Kelbra & Neue Kiesgruppe Blick Thyra Abwärts In Richtung Mündungsgebiet In Helme Nach Südosten (1)

Begrüßenswert haben die ExkursionsteilnehmerInnen die sukzessive Entwicklung der einstigen Bahnstrecke parallel zum Staudamm des Kelbrastausees aufgenommen. Hier ist eine eindeutige Stabilisierung des Pflanzenbestandes erkennbar, welchen es unbedingt zu schützen gilt.
Ebenso sind im gewissen Umfang naturnahere Entwicklungen im nunmehrigen Mündungsbereich der Thyra in die Helme bei Kelbra erkennbar. Dagegen ruft auch hier der stark begradigte Zustand der Helme große Sorge hervor. Ferner beschädigte man entlang der Thyra auf den letzten Metern vor der Einmündung mit der Entnahme von sturmgeschädigten Gehölzen den gesamten gewässerbegleitenden Gehölzbestand in dem Abschnitt. Die ExkursionsteilnehmerInnen äußerten ihr Unverständnis im Hinblick auf den inakzeptablen Umfang der Abholzungsmaßnahmen. In dem Zusammenhang entwickelten die ExkursionsteilnehmerInnen die Überlegungen ein Ackerstück nordwestlich der Einmündung der Thyra in die Helme, eingegrenzt im Südwesten von der Thyra, im Nordwesten von der Neuen Kiesgrube und im Nordosten vom Gehölz bestandenen Damm der früheren Kyffhäuser Kleinbahn als Sukzessionsgebiet für einen Auenwald in der Aue der Thyra umzuwidmen. Dies trägt zur Erhöhung der Arten- und Strukturvielfalt bei und dient bei Hochwasser als „Schwamm“ für die zusätzlichen Wassermassen.

Im Zusammenhang mit den dringend erforderlichen Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen halten es die ExkursionsteilnehmerInnen für sehr sinnvoll, eine sehr komplexe Schutz- und Entwicklungskonzeption für die Helme, ihr Einzugsgebiet –u.a. der Zorge und der Thyra- sowie direkt angrenzender Gebiete entwickeln zu lassen. Dabei sollte auch die Wirkung und perspektivische Entwicklung des Helmerückhaltebeckens Bestandteil und Inhalt der Untersuchungen sein.
Als Partner können dazu die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Hochschule Anhalt in Bernburg und die Fachhochschule Nordhausen dienen. Der AHA ist bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten diese wissenschaftliche Bearbeitung zu initiieren und zu begleiten.
In dem Blickfeld betrachtet gilt es der Umweltbildung vor Ort noch mehr Bedeutung beizumessen. Dazu könnte ein entscheidender räumlicher und inhaltlicher Schwerpunkt die vom sehr aktivem Förderverein Numburg e.V. betreute Naturschutzstation bilden. Dies bedarf jedoch einer noch tiefgreifenden Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt und des Freistaates Thüringen sowie der Landkreise Mansfeld – Südharz, Nordhausen und Kyffhäuser.

Perspektivisch kann sich der AHA vorstellen, dass in Kelbra eine Helme-Konferenz statt-findet, wo Politik, Verwaltung, Wissenschaft sowie die BürgerInnen und ihre Initiativen und Vereine gemeinsam über die Entwicklung des ca. 74 km langen Flusses und seines Einzugsgebietes beraten können. Ziel muss es dabei sein, alle Interessen und Notwendigkeiten ökologisch nachhaltig zusammenzuführen. Eine Einbeziehung aller Nebenflüsse –z.B. von Zorge und Thyra- scheinen da besonders geboten zu sein.
Auf Grund der vielfältigen, sehr bedeutsamen Aufgaben zum Schutz, Erhalt und Entwicklung der Helme, ihrer Aue, ihres Einzugsgebietes, Nebengewässer –wie Zorge und Thyra- und angrenzenden Gebiete beabsichtigt der AHA eine länderübergreifende Arbeitsgruppe Helme sowie einer Regionalgruppe Nordhausen zu bilden, welche ehrenamtlich Interessierten die Möglichkeit eröffnet, sich im Interesse des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes einbringen zu können.
Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Fotos Andreas Liste

AHA hält verstärkte Maßnahmen zum Schutz und Entwicklung von Helme, Zorge und Thyra für erforderlich

Die ca. 74 km lange Helme gehörte einst zu den arten- und strukturreichsten Fließgewässern der Region. Insbesondere zusammen mit den Nebenflüssen Zorge und Thyra sorgt die Helme für die Entwässerung des Südharzes in Richtung Unstrut.
Ferner sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hier einen sehr wichtigen Schutz- und Entwicklungsraum in Form von Biotop- und Grünverbünden zwischen Harz und Kyffhäuser sowie innerhalb der Goldenen Aue.
Dazu ist aber eine naturnahere Entwicklung dieser Fließgewässer dringend geboten, wozu der Rückbau von Ufer- und Sohlbefestigungen aller Art, umfassende Deichrückverlegungen, die Zulassung von Mäandrierungen sowie die Sicherung von Gewässerschonstreifen in einer Mindestbreite von beidseitig 10 m gewährleistet. Nur so lassen sich naturnahere bzw. naturnahe Entwicklungen von Fließgewässern sowie ein nachhaltiger Umgang mit Hochwasser realisieren.

Auf Grund der vielfältigen, sehr bedeutsamen Aufgaben zum Schutz, Erhalt und Entwicklung der Helme, ihrer Aue, ihres Einzugsgebietes, Nebengewässer –wie Zorge und Thyra- und angrenzenden Gebiete beabsichtigt der AHA eine länderübergreifende Arbeitsgruppe Helme sowie einer Regionalgruppe Nordhausen zu bilden, welche ehrenamtlich Interessierten die Möglichkeit eröffnet, sich im Interesse des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes einbringen zu können.

Diese Themen sind Inhalt einer ca. vierstündigen Fahrradexkursion Samstag, den 22.08.2015 entlang bzw. durch die Auen der Zorge ab der Stadt Nordhausen entlang der Helme bis Bahnhof Berga-Kelbra mit Aufenthalt am Mündungsbereich der Thyra.
Die Fahrradexkursion beginnt 10:00 Uhr am Bahnhof Nordhausen, Ausgang Bahnhofsplatz und endet am Bahnhof Berga-Kelbra.

Wer noch Fragen zur Fahrradexkursion bzw. Interesse an die AHA-Arbeit hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

AHA hält verstärkten Schutz der Zorge und ihrer Aue für dringend geboten !

Im Rahmen einer Fahrradrundexkursion des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) entlang bzw. durch die Aue der Zorge in der Stadt Nordhausen und deren näheren Umgebung am Samstag, den 23.08.2014, nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Fließgewässer und sein näheres Umfeld kritisch unter die Lupe. Begonnen hatte die Tour am Bahnhof und erste Station bildete dabei die Zorge im Bereich der Bahnhofsbrücke. Hier stellten die Anwesenden fest, dass das Bestreben des Fließgewässers deutlich zu erkennen ist, Mäandrierungen ausprägen zu wollen, um die Begradigung aufzubrechen, was aber durch überwachsene Ufer- und Sohlbefestigungen nicht zum Erfolg führt. Positiv war jedoch festzustellen, dass die Zorge einen gewissen Grünraum besitzt, wo sich neben nitrophilen Rasenflächen, Weichholzauenbereiche -vorrangig bestehend aus Silberweide- entwickeln können. Dieses Bild stellt sich flussaufwärts bis zum Stadtpark dar.
Im Bereich der Grimmelbrücke Hesseröder Straße existiert am Ostufer eine deutliche Abwassereinleitung.

Während im Bereich des Stadtparks die Zorge weitgehend frei fließen kann, ist auch hier deutlich erkennbar, dass das insgesamt ca. 40 km lange Fließgewässer Begradigungsarbeiten über sich ergehen lassen musste. Im Nordteil des Stadtparks bildet zudem eine umfassende Stauwand eine starke Barriere. Eine Fischtreppe ist die einzige potentielle, aber schwer vorstellbare Möglichkeit für den Auf- und Abstieg von Fischen. Ansonsten bewirkt diese Stauwand einen umfassenden Auf- und Rückstau der Zorge.

Im Zorgeabschnitt östlich der Lützowstraße haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum wiederholten Male eine Sohlgleite in Augenschein genommen, welche positiverweise zu einer angemessenen Barrierefreiheit und somit -auf Grund des Mangels an Mäandern- zur Überwindung der Höhenunterschiede im Fließgewässer beiträgt. Diese Variante der Sohlgleite sollte als Basis für die wissenschaftlich-fachliche Prüfung einer Alternative für obengenannte Stauwand im Zorgebett zwischen Von Der Foehr Damm und Hartmannsdamm dienen.

Ebenfalls positiv fiel den Teilnehmerin und Teilnehmer der Fahrradexkursion eine schätzungsweise 18 ha große Wiese zwischen Zorge, den Haltepunkten Nordhausen-Schurzfell und Nordhausen-Krimderode der Harzschmalspurbahn sowie der Ortslage Krimderode auf. Diese Wiese ist von einer großen Artenvielfalt geprägt, welche sich in einem umfassenden und bunten Blütenmeer manifestierte. Derartige bunte Wiesen, welche unweigerlich das Landschaftsbild aufwerten dienen vielen Tieren als Lebens- und Nahrungsraum. So können hier bodenbrütende Vögel Unterschlupf finden, Insekten Pollen sammeln, Eier ablegen und Larven entwickeln sowie andere Vögel sich wieder von Insekten ernähren. Die Teilnehmerin und Teilnehmer der Fahrradexkursion waren sich schnell einig, dass es alles zu unternehmen gilt diese Wiese, welche sich offenbar im kirchlichen Eigentum befindet, umfassend und nachhaltig zu schützen und somit die bestehende Arten- und Strukturvielfalt zu erhalten.

Unweit der Schnabelsburg, wo sich eigentlich die Zorge in einem naturnaheren Zustand befindet, bildet ein weiteres Querbauwerk, welches ein Mühlgraben und offenbar auch Fischteiche mit Wasser versorgt, eine weitere Barriere und führte z.B. im Jahr 2013 zu einer massiven Austrocknung des Flussbettes.

Der Mündungsbereich der Behre in die Zorge in Niedersachswerfen bildet mit seinen Schotterbänken, teilweisen Ansätzen von Mäandrierungen und der bestehenden Weichholzaue z.B. aus Silberweide und Schwarzerle einen naturnaheren und somit schützenswerten Natur- und Landschaftsraum.

Ebenso starke naturnahere Tendenzen zeigt der Bereich des mit Weichholzaue geprägten Mündungsbereichs der Wieda in die Zorge zwischen Niedersachswerfen und Woffleben, welchen es unbedingt vor Vandalismus und Vermüllung zu schützen gilt. An der Straße nördlich dieses bedeutsamen Natur- und Landschaftsraumes befinden sich umfassende Ablagerungen aus Müll und Gartenabfällen. Dabei haben unverantwortliche Personen sogar einen Kühlschrank und einen Bildschirm illegal entsorgt.

Nach Auffassung der Exkursionsteilnehmer ist in vielfältiger Form eine unverzügliche und vollumfängliche Abhilfe dringend geboten. Während Müllberäumung und die Umsetzung verstärkter Kontrollen nicht so einer umfassenden Vorbereitungen bedürfen müsste, erfordern wissenschaftliche Untersuchungen zur Ermittlung und Abwägung von Möglichkeiten der Beräumung von Ufer- und Sohlbefestigungen sowie der Ablösung der Querbauwerke durch Wiederentstehung einstiger Mäander oder der Errichtung weiterer Sohlgleiten einen längeren, aber realisierbaren Zeitraum.

Das Querbauwerk unweit der Schnabelsburg bedarf jedoch einer unverzüglichen Beräumung, da hier das Wasserregime der Zorge nachhaltige Störungen aufweist, indem u.a. die biologische Durchlässigkeit nachhaltig gestört ist und ggf. Wasser zum Durchströmen des Flussbettes ausbleibt. Das Wasser gehört nicht nur zum natürlichen Erscheinungsbild eines Gewässers, sondern bietet vielen Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Rückzugsraum. So wiesen die Beobachtungen während der Exkursion beispielsweise die Existenz von Eisvogel, Wasseramsel, Bachstelze etc. nach. Um deren Lebens- und Rückzugsräume zu sichern, bedarf es zudem des Erhaltes eines vielfältigen Gehölzbestandes, welcher sich vielerorts erfreulicherweise sukzessiv entwickelt. Das Entfernen von Alt- und Totgehölz im Gewässerraum beraubt z.B. diesen Vogelarten Bruträume und Ansitzmöglichkeiten. Darüber hinaus befördern Gehölze im Wasser als Störhölzer -zusammen mit Steinen- die Mäandrierung und geben Fischen notwendigen Unterschlupf.

Darüber hinaus bedarf es, nach Auffassung der Exkursionsteilnehmerinnen und –teilnehmer, einer massiven Überprüfung, inwieweit die Zorge wieder Auenflächen durch Rückbau- und Entsiegelungsmaßnahmen zurückerhalten könnte. Dies ist nicht nur wichtig für Hochwasser, sondern trägt zur weiteren ökologischen Aufwertung der Zorge, Erhöhung des Grünanteils –insbesondere in Nordhausen- sowie zur Erweiterung von Kaltluftentstehungsgebieten und der Beförderung der Zufuhr von Kalt- und Frischluft aus dem Harz und angrenzender Gebiete in das Stadtgebiet bei.
Ebenfalls gilt es alle ungeklärten Einleitungen von Abwasser sofort zu beenden. Ferner betrachten die Teilnehmer der Fahrradexkursion mit großer Sorge die Ausbreitung invasiver Neophyten wie dem Drüsigen Springkraut und von Arten des Staudenknöterichs. Hier sind fachlich und organisatorisch gut organisierte Arbeitseinsätze erforderlich, um eine Ausbreitung einzudämmen. Der AHA bietet hier seine entsprechenden Erfahrungen an.

Die Teilnehmer der Fahrradexkursion stellten am Ende der Exkursion mit Freude fest, dass beispielsweise in der Hesseröder Straße und An der Bleiche Altbaumbestände der Baumhasel beidseitig beide Straßen säumen. Hier halten es die Teilnehmer der Fahrradexkursion für dringend geboten alles zu unternehmen, im Rahmen des generellen Schutzes von Alleebäumen, alle Schädigungen durch Baumaßnahmen, Ausbringen von Tausalzen und –laugen, unsachgemäße Schnittmaßnahmen sowie alle Schädigungen im Kronen, Stamm und Wurzelbereich auszuschließen. Ebenso sollte in beiden Straßen an Fehlstellen als Ersatzpflanzungen wieder die Baumhasel in die Auswahl kommen.

Der AHA schätzt im Ergebnis der Fahrradrundexkursion ein, dass die Zorge –insbesondere im Oberlauf- und ihre Nebengewässer einen umfassenden Arten- und Strukturreichtum besitzt, welchen es zu schützen, zu erhalten und räumlich gewässerabwärts weiter zu entwickeln gilt. Dies entspricht nicht nur dem Anliegen der Europäischen Wasserrichtlinie, sondern stellt einen wichtigen Bestandteil für einen umfassenden Natur-, Umwelt-, Landschafts- und Klimaschutz, einem zeitgemäßen und verantwortungsvollem Umgang mit Hochwasser, der Hebung des Lebens-, Wohn- und Erholungsqualität der Bevölkerung und ihrer Gäste sowie eines umfassenden länderübergreifenden Grün- und Biotopverbundes dar. In dem Blickfeld betrachtet ist u.a. die alsbaldige Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie dringend erforderlich.

In dem Zusammenhang bietet der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA seine Erfahrungen und Kenntnisse an, um sich massiv in diesen Entwicklungs- und Schutzprozess einbringen zu können. Dabei möchte der AHA auch Möglichkeiten aufzeigen, wie ehrenamtlich Interessierte sich mit einbringen können, was u.a. einen sehr entscheidenden Beitrag zur Sensibilisierung der Bevölkerung zu Themen des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes leisten kann bzw. soll.

Der AHA erwägt daher die Bildung einer Ortsgruppe Nordhausen, wo sich Interessenten einbringen können, welche sich dem Schutz, dem Erhalt, der Entwicklung und der Betreuung der Zorge und der Salza sowie ihrer Nebengewässer und deren Auen sowie angrenzender Landschaften widmen möchten.

Diese ehrenamtlichen, ökologisch sehr wichtigen Aktivitäten sieht der AHA eingebettet in sein Wirken im Bereich der Helme sowie des Harzes mit seinen anderen Fließgewässern wie z.B. Bode und Selke. Ebenso sieht der AHA umfassende ökologische, räumliche und fachlich-inhaltliche Vernetzungsmöglichkeiten zum ca. 30.034 Hektar großen Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz.

Wer sich über den AHA sowie seine Zielstellung und Aktivitäten informieren bzw. zu ihm Kontakt aufnehmen möchte, kann dies unter folgender Anschrift tun:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V.
– (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Bilder: Andreas Liste

AHA führt Fahrradrundexkursion entlang der Zorge in Nordhausen durch

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führt am Samstag, den 31.08.2013, eine ca. vierstündige Fahrradrundexkursion entlang bzw. durch die Aue der Zorge in der Stadt Nordhausen durch. Im Rahmen der am Bahnhof Nordhausen, Ausgang Bahnhofsplatz beginnenden und auch endenden Fahrradrundexkursion beabsichtigt der AHA den gegenwärtigen Zustand, bestehende Schutzwürdigkeiten sowie mögliche Entwicklungen mit den anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Augenschein zu nehmen, zu beraten bzw. zu diskutieren. Dabei ist auch vorgesehen, dass der AHA eigene Vorschläge zur Entwicklung, zum Schutz und Betreuung des ca. 40 km langen Fließgewässers, welches maßgeblich zur Entwässerung des Südharzes beiträgt, einen sehr wertvollen Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten darstellt, deutliche Tendenzen naturnaherer, strukturreicherer Entwicklungen aufzeigt, einen sehr wichtigen Bestandteil für den Biotop- und Grünverbund bildet sowie der Kalt- und Frischluftentstehung und deren Verteilung dient. In dem Zusammenhang möchte der AHA Möglichkeiten aufzeigen, wie ehrenamtlich Interessierte sich mit einbringen können, was u.a. einen sehr entscheidenden Beitrag zur Sensibilisierung der Bevölkerung zu Themen des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes leisten kann bzw. soll.

Der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA erwägt in dem Blickfeld die Bildung einer Ortsgruppe Nordhausen, wo sich Interessenten einbringen können, welche sich dem Schutz, dem Erhalt, der Entwicklung und der Betreuung der Zorge, ihrer Nebengewässer und deren Auen sowie angrenzender Landschaften widmen möchten. Diese ehrenamtlichen, ökologisch sehr wichtigen Aktivitäten sieht der AHA eingebettet in sein Wirken im Bereich der Helme sowie des Harzes mit seinen anderen Fließgewässern wie z.B. Bode und Selke. Ebenso sieht der AHA umfassende ökologische, räumliche und fachlich-inhaltliche Vernetzungsmöglichkeiten zum ca. 30.034 Hektar großen Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz. Der Treff zur Fahrradrundexkursion entlang bzw. durch die Aue der Zorge in der Stadt Nordhausen am Samstag, den 31.08.2013 ist um 10.00 Uhr am Bahnhof Nordhausen, Ausgang Bahnhofsplatz.

Wer sich über den AHA sowie seine Zielstellung und Aktivitäten informieren bzw. zu ihm Kontakt aufnehmen möchte, kann dies unter folgender Anschrift tun:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail: aha_halle@yahoo.de