Die Planungen seitens der Stadt Halle (Saale) zum Steintor sind weit fortgeschritten und rufen beim Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und der Initiative „Pro Baum“ sehr große Besorgnis in Sachen Schutz und Erhalt des umfassenden und bedeutsamen Gehölzbestandes in dem Bereich hervor. Nach den gegenwärtigen Planungen hat man 59 Bäume als „nicht verkehrsicher“ eingestuft, wovon 10 Bäume die Wertung „gefährliche Bäume“ erhalten haben. Mit der Fällung dieser Bäume und der Abholzungen zu Gunsten der geplanten Verkehrsanlagen hat die Stadt Halle (Saale) schon die Vernichtung von 107 Bäumen in Rechnung gestellt. Hinzu kommt noch die angedachte pauschale Fällung von 28 nektarreichen und blühreichen Robinien. Somit wären eigentlich von den 30 „Restbäumen“ nur noch 2 Bäume übrig.
Das käme einer kompletten Vernichtung des Parks gleich und ist eine Planung, welche nach Auffassung von AHA und Initiative „Pro Baum“ somit unbedingt wieder auf den Prüfstand müsste. Beide Organisationen fordern daher den vollständigen Erhalt des Steintorparks und appellieren daher dringend an die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) auf die Planungen entsprechend anzupassen. Ebenso gilt es noch einmal genau zu überprüfen, wie es tatsächlich mit der Gesundheit und Standfestigkeit der Bäume bestellt ist. Die Fällung kerngesunder und vollkommen standsicherer 97 Linden –wie die Baumstümpfe eindeutig zeigen- in der Fiete-Schulze-Straße, legen den Verdacht nahe, dass man Bäume „krankschreibt“, um sie letztendlich –selbst während der Vogelbrutzeitproblemlos fällen zu können.
Der AHA und die Initiative „Pro Baum“ legten dazu am 10.04.2013 dem Stadtrat der Stadt Halle (Saale) und dem halleschen Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand eine gemeinsame Stellungnahme zum Umbau des Steintors in der Stadt Halle (Saale) vor. Diese Stellungnahme hat nach Auffassung beider Organisation weiter ihre Gültigkeit. Nunmehr ergänzen AHA und die Initiative „Pro Baum“ ihre Stellungnahme vom 10.04.2013 dahingehend, dass beide Organisationen es für ökologisch sowie stadt- und verkehrsplanerisch sinnvoll halten, die Einrichtung des Steintors als eine verkehrsberuhigte Zone zu prüfen und auch umzusetzen. Es ist für AHA und die Initiative „Pro Baum“ nicht erkennbar, warum am Steintor ein „normaler“ Durchgangsverkehr erforderlich sein soll. Eine verkehrsberuhigte Zone hätte zum Vorteil, dass die Straßenbahn kein eigenes Gleisbett benötigt, der Gesamtplatz als Raum zwischen Park, Steintor-Variete, Wohngebäuden, Läden sowie bestehenden und potentiellen gastronomischen Einrichtungen ganz anders erlebbar in Erscheinung treten kann. Beide Organisationen vertreten generell die Auffassung die hallesche Innenstadt weiter verkehrszuberuhigen. Darüber hinaus ließen sich notwendige Kfz.-Verkehrsströme am Riebeckplatz, über Franckestraße, Hansering und Große Steinstraße sowie Volkmannstraße, Berliner Straße und Ludwig-Wucherer-Straße bzw. Paracelsusstraße führen. Kleinräumig ist aber auch ausnahmsweise eine Einbeziehung von Magdeburger Straße, Meckelstraße und Am Steintor möglich. Der Verkehr mit Kraftfahrzeugen am Steintor sollte dabei auf Liefer- und Notfallverkehr beschränkt bleiben.
Anhang PDF: AHA Stellungnahme zum Umbau des Steintors (pdf ca. 1.5 MByte)