Schlagwort: Peißnitz (Seite 1 von 2)

AHA hält Schutz und Entwicklung der Saaleauenlandschaft auf der Peißnitz für dringend geboten

Die ca. 60 ha große Saaleinsel Peißnitz gehört zu den bedeutsamsten Bestandteilen der halleschen Saaleaue und befindet sich im ca. 2.300 ha Landschaftsschutzgebiet Saaletal. Der Name Peißnitz rührt vom sorbischen Namen Pusteniza (Einöde, Findling) her und drückt aus, welche Rolle die Peißnitz vor Jahrhunderten spielte. Besonders schützenswert sind auf der ca. 2.000 m langen und ca. 200 bis 300 m breiten Peißnitzinsel ein ca. 10 ha großes Naturschutzgebiet (NSG) im Norden und ein etwa 3 ha großen Geschützten Park im Süden sowie große Teile am Saaleufer und angrenzend an die Schutzgebiete ausgedehnte Auenwald- und Wiesenbereiche anzusehen.

Der Gutspark Gimritz im Süden war schon zu slawischer Zeit Siedlungsgebiet. Die Bewohner des Dorfes gingen dem Fischfang und der Viehhaltung nach. Aus Letzterem leitet sich auch die älteste Namensform „Gumnisti“ ab, was übersetzt „Platz, wo die Rinder Getreide treten“ lautet. Der Amtsrat und Großgrundbesitzer Bartels, welcher die Peißnitzinsel 1821 für 22.530 Taler von der Stadt Halle (Saale) kaufte, gestaltete große Teile der Insel um. So auch den Südteil der Insel, wo nun ein Gutspark mit dendrologischen Besonderheiten entstand. Bereits die am 29.05.1983 gegründete Peißnitzgruppe des Arbeitskreises Umweltschutz (AKUS) Halle in der Gesellschaft für Natur und Umwelt (GNU) im Kulturbund (KB) der DDR schlug vor, diesen besonderen Baumbestand zu erhalten und zu erweitern, den Auenwald in unmittelbarer Umgrenzung sukzessiv entwickeln zu lassen, die Wiesen unregelmäßig zu mähen sowie die Schaffung eines besonderen Teils im Rahmen des in gemeinsamer Arbeit vom Rat der Stadt Halle (Saale) und KB im Jahre 1976 geschaffenen Naturlehrpfad „Hallesches Saaletal“.

Der aus dieser Gruppe hervorgegangene, heutige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht die Vorschläge als sehr aktuell an. Insbesondere im Blickwinkel der Überlegungen der Stadt Halle (Saale), ab September 2015 mit Mitteln aus dem steuerfinanzierten Fluthilfefond, massive Ab- und Ausholzungsmaßnahmen vornehmen zu wollen. Der AHA fordert die Stadt Halle (Saale) daher dringend auf, derartige Pläne nicht umzusetzen, sondern im Vorfeld mit der Bevölkerung sowie deren Vereine und Initiativen ordnungsgemäß und fachlich-fundiert zu beraten. In dem Zusammenhang ruft der AHA erneut zur Mitarbeit in seiner seit dem 29.05.1983 bestehenden ehrenamtlichen Peißnitzgruppe auf, um sich verstärkt für den Schutz, Erhalt und Entwicklung der Landschaft, Natur und Umwelt auf der Peißnitzinsel einsetzen zu können. Wer Interesse hat in der Gruppe mitzuwirken, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA)
Große Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345/200 27 46; Fax.: 01805/684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
Internet: http://www.aha-halle.de
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

AHA fordert Stopp jeglicher forstwirtschaftlicher und baulicher Eingriffe im Naturschutzgebiet Peißnitznordspitze

Seit dem Mai 1980 betreuten 3 Jugendliche den ca. 10 ha großen Hartholzauenwald im Norden der Peißnitz. Die ersten Aktivitäten waren die Erfassungen von Avifauna und des Baumbestandes im der sehr bedeutsamen Auenwald. Jedoch hatte vielfältiges menschliches Handeln dem Auenwald schwere Schäden zuge-fügt. So holzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VEB Garten- und Landschaftsge-staltung (GALA) regelmäßig das Unter- und Totholz aus dem Gebiet und verbrannten das Holz an drei Flecken in dem Waldgebiet. Jedes Jahr wieder zum Laternenfest missbrauchten Wasserskifahrer den Nordteil der Nordspitze als Startplatz für Wasserskifahrer. Ebenfalls zum Laternenfest campierten hunderte von Menschen am Ufer und nutzten dieses als Aussichtstribüne. Zertretende Ufer und zurückgelassener Müll waren die Folge.

Desweiteren nutzte das Pionierhaus den Auenwald als Übungsgelände für ihre aus Trabanten umgebauten Pionierpanzerautos. Ferner gab es eine Menge Budendörfer auf einer Lichtung im Südteil des Auenwaldes. Leihbootnutzer fuhren in die damals noch befahrbare Wilde Saale. Lagerplätze mit Feuer und Müll an den Ufern waren die sichtbaren Folgen. Diese verheerenden Zustände bildeten den Ausgangspunkt der Umwelt- und Naturschutzarbeit im Mai 1980 im Nordteil der Peißnitzinsel. Schrittweise nahmen sich die drei Jugendlichen der Umsetzung von Schutzmaßnahmen in dem Hartholzauenwald an. An oberste Stelle stand die Beendigung der flächendeckenden Abholzungen, was mit dem Verbrennen von Holz verbunden war. Nach jahrelangen Schwierigkeiten erreichte die nunmehr am 29.05.1983 gegründete Peißnitzgruppe des Arbeitskreises Umweltschutz (AKUS) in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR im gleichen Jahr, dass diese Massenabholzungen ihr Ende hatten. Im gleichen Jahr erreichte die nunmehrige AKUS-Gruppe, dass ein Verbot des Befahrens der Wilden Saale mit Ruderbooten und Kanus ein Verbot erteilt bekam. Motorbooten war der Zugang schon damals untersagt.

In den Jahren 1980 bis 1984 beseitigten Mitglieder und Freunde der AKUS-Gruppe in unzähligen Arbeitseinsätzen alle Trampelpfade. Im Zeitraum der Jahre 1982 bis 1983 gelang es das Befahren mit den Pionierpanzerautos zu unterbinden, was noch in Absprache mit dem Bezirksschulrat und der Leitung zur Gründung einer Arbeitsgruppe „Sozialistische Landeskultur“ am Pionierhaus ab 01.09.1983 führte. Anfang des Jahres 1984 beräumte eine Einheit der Deutschen Volkspolizei das Budendorf.

Im Jahr 1983 beantragte die Peißnitzgruppe des AKUS zweimal die Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet, was leider erst im Jahr 1990 zum Erfolg führte. Eingebettet im AKUS suchte die Peißnitzgruppe immer engen Kontakt zu den anderen Fachgruppen der halleschen GNU, was sich u.a. in der vielfältigen Mitgliedschaften in der Gruppe niederschlug. Insbesondere die Ornithologen, Entomologen und Feldherpetologen waren hier aktiv. Die Einbeziehung von KB und GNU aller Ebenen schwankte immer wieder zwischen Zustimmung und strikter Ablehnung hin und her. Ferner gab es immer verschiedene sachliche, aber auch konfrontative Kontakte u.a. mit dem Rat des Bezirkes Halle, dem Rat der Stadt Halle (Saale), der Deutschen Volkspolizei, dem Rat des Stadtbezirkes Halle-West, der GALA und dem VEB Naherholung Halle.

Erst im Jahre 1990 erreichte man gemeinsam mit dem nunmehrigen Magistrat der Stadt Halle (Saale) ein Ende als Startplatz für den Wasserski und die erstmalige Sperrung des Restauenwaldes Peißnitznordpitze zum Laternenfest. Im gleichen Jahr begannen mit Hilfe der Sowjetarmee die Wiederherstellungsarbeiten eines Feuchtgebietes als Amphibienlaichgewässer, was die AKUS-Gruppe seit 1984 plante und seit 1987 bis 1989 konzipierte und welche im Jahre 1994 endeten. Der heutige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA), am 23.02.1991 gegründet, ging genau aus dieser Gruppe hervor und sieht sich somit verpflichtet diese mühsam erarbeiteten Erfolge zu sichern und zu schützen. Nunmehr genießt der arten- und strukturreiche Hartholzauenwald mit fast vollständigem Weichholzauengürtel auch den Schutzstatus nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH).

Neben einer sehr interessanten Entdeckung von Biberfrassspuren am 14.03.2015, mussten Mitglieder des AHA desweiteren feststellen, dass eine massive Ringelung von vormarkierten Bäumen mitten im NSG und FFH-Gebiet erfolgte. Ferner haben Personen begonnen Holzhäuser in einen Baum und auf die Erde zu bauen. Der AHA fordert nunmehr die seit dem 01.01.2014 für das Naturschutzgebiet zuständige hallesche untere Naturschutzbehörde auf die Verursacher der Ringelungen zu ermitteln und zur Verantwortung zu ziehen sowie sofort die Arbeiten einzustellen. Ferner gilt es alle Buden unverzüglich aus dem NSG und FFH-Gebiet zu entfernen. Diese Aktivitäten im NSG und FFH-Gebiet Peißnitznordspitze sieht der AHA als unwürdige Fortsetzung der massiven Abholzungs-, Rodungs- und Ringelungsarbeiten im näheren Umfeld des Amphibienlaichgewässers an. Ferner werfen diese Aktivitäten Vorahnungen auf, wenn der Entwurf des halleschen Wassertourismuskonzeptes so zum Tragen kommt, wozu u.a. die Wiederöffnung der Wilden Saale dazugehört.

In dem Zusammenhang ruft der AHA zur Mitarbeit in seiner seit dem 29.05.1983 bestehenden ehrenamtlichen Peißnitzgruppe auf, um sich verstärkt für den Schutz, Erhalt und Entwicklung der Landschaft, Natur und Umwelt auf der Peißnitzinsel einsetzen zu können. Wer Interesse hat in der Gruppe mitzuwirken, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA)
Große Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345/200 27 46; Fax.: 01805/684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
Internet: http://www.aha-halle.de
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Fotos: Frank Hahn & Dietmar Hörner

Wintereindrücke Peißnitz & Gimritzer Damm in Halle

Die Wintereindrücke von Peißnitzinsel, Wilder Saale, Nutria und Saaleaue am Gimritzer Damm können nicht darüber hinwegtäuschen, dass man wider besseren Wissens den Deichbau fortsetzt. Dabei könnte mit der Beräumung des Eissporthallengeländes sowie anderer Bauten die Saale viel Aue und Überflutungsgebiet zurückerhalten.

Fotos: Andreas Liste

AHA fordert mit Nachdruck ein ökologisch verträgliches Gesamtkonzept für die Peißnitz

Angesichts der realen Hochwassersituationen im Januar 2011 und Juni 2013 hält es der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) für dringend geboten, dass im Jahr 2008 vom Stadtrat der Stadt Halle (Saale) beschlossene sogenannte Leitbild zur Peißnitz komplett zu überarbeiten sowie tiefgründiger und auf einer breiteren Basis zu diskutieren. Das bisher vorgelegte Leitbild der Stadt Halle (Saale) zeugt nach Auffassung des AHA davon, dass es der komplexen ökologischen, hydrologischen, kulturellen und touristischen Bedeutung der Peißnitzinsel nicht im erforderlichen Umfang gerecht wird. Die angedachten Brückenneupläne und Holzungsmaßnahmen im Ufergehölzbestand haben im Falle einer Umsetzung, massive Störungen bzw. Zerstörungen zur Folge. Dabei hat sich der Auengehölzbestand an den Saaleufern in einem Zeitraum von 30 Jahren erfreulicherweise sukzessiv naturnaher und standortgerechter entwickelt. Diese Entwicklung gilt es aus ökologischen, aber auch aus finanziell-materiellen Gründen nicht durch massive menschliche Eingriffe zu behindern bzw. zu stören. Darüber hinaus gilt es die Versiegelungen im unmittelbaren Hochwassereinzugsgebiet zu verringern und den Kfz.-Verkehr weiter auf den Liefer- bzw. Versorgungsverkehr zu beschränken. Andere Entwicklungen widersprechen auch dem mehrheitlichen Willen von 6.000 befragten Hallensern im Rahmen einer Studie des Institutes für Soziologie aus dem Jahre 2006.

In dem Zusammenhang verweist der AHA nochmals auf eigene konzeptionelle Vorschläge, wozu die sukzessive Entwicklung eines Auenwaldes auf dem Gelände der früheren Ausstellungshallen, in der früheren Gartenanlage nördlich des Gutes Gimritz, die Wiederherstellung eines wechselfeuchten Gebietes im Nordteil der Peißnitz, die umfassende Entsiegelung der asphaltierten Flächen im zentralen Teil der Insel, unweit des Peißnitzhauses sowie die Stellungnahmen zum Entwurf des Leitbildes zur Umgestaltung der Peißnitz“ vom 08.09.2008 und 08.12.2013 zählen.

Deshalb betont der AHA nochmals, dass es dringend erforderlich ist, dass ein öffentlich diskutiertes Leitbild angemessen Natur-, Umwelt- und Landschaftsschutz, Kultur und Naherholung in Einklang bringen muss. Dazu gehört neben dem Schutz, Erhalt und der Erweiterung naturnaherer Bereiche und der Eindämmung des Autoverkehrs auf notwendige Lieferfahrten u.a. auch die Einrichtung eines alters- und interessenübergreifenden Bürgerhauses im früheren Pionierhaus, ein fundierter Naturerkenntnispfad und umwelt- und naturfreundliche Kulturveranstaltungen im Bühnenbereich. Der AHA warnt davor, Aktivitäten anzugehen, welche der Bedeutung der Peißnitz als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, Hochwasserausbreitungsraum sowie ihrer Funktion als naturbezogener Erholungsraum für die Hallenser und Hallenserinnen und ihren Gästen entgegensteht.

Der AHA vertritt ferner die Meinung, dass die von den Beigeordneten der Stadt Halle (Saale), Tobias Kogge und Judith Marquardt vorgeschlagene Umsetzung des Planetariums aus der hochwasserbeeinflussten Aueninsel Peißnitz heraus, ernsthaft zu verfolgen ist.

Auf jeden Fall beabsichtigt der AHA seine Aktivitäten auf der halleschen Peißnitzinsel zu intensivieren. In dem Zusammenhang ruft der AHA erneut zur Mitarbeit in seiner seit dem 29.05.1983 bestehenden Peißnitzgruppe auf. Wer Interesse hat in der Gruppe mitzuwirken, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA)
Große Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345/200 27 46
Fax.: 01805/684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

AHA fordert naturnaherer Entwicklung der Auenwälder auf der Peißnitz in Halle (Saale)

Die ca. 2.000 m lange und ca. 200 bis 300 m breite Peißnitzinsel gehört nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) zu den bedeutsamsten Bestandteilen der halleschen Saaleaue. Insbesondere das Naturschutzgebiet (NSG) Peißnitznordspitze und das geschützte Landschaftsbestandteil (GLB) Gutspark im Südteil der Insel sind als wertvolle Bereiche der Peißnitz anzusehen. Ebenfalls als schützenswert zu nennen sind die Hartholzauenwaldreste mit Weichholzauenstreifen am Flussufer, welche sich entlang der Wilden Saale und in großen Abschnitten entlang der Stromsaale befinden. In den mittleren Bereichen der Insel erfolgten im Gegensatz dazu bis in die Siebzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts massive Flächenversiegelungen und Bebauungen. Dazu zählen als ältere Bebauungen das Gut Gimritz und das frühere Pionierhaus sowie als neuere, aber auch besonders flächenverbrauchend Kindereisenbahn, Tennisanlagen, Bühnenbereich, die zumeist asphaltierten Wege und Plätze, das Planetarium und nicht zu letzt die Ausstellungshallen. Bereits in den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts und natürlich ebenso später mahnte der 1997 verstorbene und unvergessene Professor Hermann Meusel immer wieder an, das Hochwassereinzugsgebiet Peißnitz von weiteren und flächendeckenden Be- bzw. Verbauungen freizuhalten. Mit der Beseitigung der Stelzenbauten Mitte der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts und der Ausstellungshallen im Jahre 2003 setzte die Stadt Halle (Saale) durchaus hoffnungsvolle Ansätze in die richtige Richtung. Nun beobachtet der AHA jedoch mit großer Sorge und ebenso großem Unverständnis, dass seit Juli 2013 massive Ab- und Ausholzungsmaßnahmen stattfinden, welche besonders stark den Auenwald im mittleren Teil der Peißnitzinsel betreffen, das vom heutigen AHA seit 1984 konzipierte und seit 1990 entstandene Amphibienlaichgewässer im Nordteil der Peißnitz einbeziehen und somit auch massiv die Randbereiche des NSG Peißnitznordspitze beeinträchtigt haben.

Im Rahmen der Ab- und Ausholzungsmaßnahmen, welchen neben hochwasserbedingtem Totholz von Schwarzen Holunder, aber auch lebendige Gehölze zum Opfer fielen, zerstörten die Holzungstrupps teilweise fast vollständig die Strauch- und Feldschicht. Während man im Auenwald im mittleren Teil gar eine Lichtung herausschnitt, fegte man im Nordteil der Insel regelrecht den Auenwald. In Schreiben vom 18.08.2013 und 22.09.2013 an den halleschen Oberbürgermeister Dr. Wiegand wies der AHA auf seine massiven Sorgen und Bedenken hin und mahnte ein unverzügliches Ende derartiger Holzungsarbeiten an. Nicht nur, dass weder eine Eingangsbestätigung, noch eine Antwort beim AHA einging, setzt man stattdessen, offenbar unbeeindruckt von den Einwendungen, die Ab- und Ausholzungen mit verstärkter Intensität fort. Diese Holzungsarbeiten tragen jedoch zur nachhaltigen Störung der Auenwälder bei, indem man Totholz als Unterschlupf für kleinere Säugetiere wie Baummarder und Mauswiesel, Nist- und Nahrungsmöglichkeiten für Vögel wie Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig und Specht, Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten und Spinnen sowie Lebensraum von Pilzen beseitigt. Zudem erleichtert Totholz die Ansaat von Junggehölzen, da diese u.a. als Ansitz für Vögel dienen, welche Saatgut an Ort und Stelle hinterlassen und dieses sich in dem am Boden liegenden Geäst verfangen kann. Abgesehen davon, dass früher oder später das Totholz durch zahlreiche Organismen zersetzt und mineralisiert wieder in den Stoffkreislauf des Auenwaldes einmündet. Im Interesse des Schutzes, des Erhaltes und der Entwicklung eines arten- und strukturreichen Auenwaldes fordert der AHA die Stadt Halle (Saale) auf, diese bestimmt auch sehr kostenintensiven Ab- und Ausholzungsarbeiten sofort zu beenden !
Darüber hinaus hält es der AHA für dringend geboten den Auenwald auf der Peißnitz einer sukzessiven bzw. naturnahen Entwicklung zu überlassen. Dazu zählt darüber hinaus die in einer Konzeption vom 21.03.2003 vom AHA vorgeschlagene sukzessive Erweiterung des bestehenden Auenwaldes im mittleren Teil der Peißnitzinsel auf die Gesamtfläche der einstigen Ausstellungshallen und einst angrenzender Wege, welche eine Fläche von etwa 2.400 bis 2.600 m, also ca. eines viertel Hektars umfasst.

Im Übrigen sind Auenwälder nicht nur aus der Sicht des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes und als Raum zur Erholung der gestressten Menschheit sehr bedeutsam, sondern sie dienen auch dem nachhaltigem Hochwasserschutz, indem sie Hochwasserwellen abbremsen und Treibgut aus dem Hochwasser heraussieben.

Andreas Liste
Vorsitzender

AHA begeht 30 Jahre Arbeitsgemeinschaft „Landeskultur“ am einstigen halleschen Pionierhaus auf der Peißnitz

Es war im Frühjahr des Jahres 1980 als 3 Ornithologen begannen den ca. 10 ha großen Restauenwald Peißnitznordspitze ornithologisch und botanisch neu zu kartieren. Diese Erfassungen verdeutlichten den Arten- und Strukturreichtum des Saaleauenwaldes inmitten der Stadt Halle (Saale), aber auch die Notwendigkeit sich verstärkt für den Schutz, den Erhalt und Betreuung dieses bedeutsamen Stückes Natur einzusetzen. So beeinträchtigten u.a. unsachgemäße Holzungen des damaligen VEB Garten- und Landschaftsgestaltung Halle, die Nutzung als Startplatz für Wasserski während des Laternenfestes, herumfahrende Pionierpanzerautos und freiherumlaufende Hunde das Gebiet. So schrieb man Eingaben und Beschwerden an den Rat des Bezirkes Halle und den Rat der Stadt Halle (Saale), erstattete Anzeigen bei der Deutschen Volkspolizei sowie nahm an einer Beratung einer Schiedskommission teil. Zwischenzeitlich hatte sich am 16.01.1983 der Arbeitskreis Umweltschutz Halle (AKUS) in der Gesellschaft für Natur und Umwelt (GNU) im Kulturbund der DDR in Halle-Büschdorf unter Leitung von Jürgen Bernt-Bärtl gegründet. Als erste territoriale Gruppe bildete sich am 29.05.1983 die Peißnitzgruppe des AKUS. In ihr wirkten zeitweise bis zu 20, zumeist jüngere Leute mit, welche zum Einem aus den GNU-Fachgruppen Ornithologie, Entomologie und Feldherpetologie kamen sowie zum Anderen sich ohne „fachliche Vorbelastung“ dazugesellten. Wichtige Meilensteine waren neben der Stellung mehrerer Anträge auf Unterschutzstellung des Restauenwaldes Peißnitznordspitze als Naturschutzgebiet in den Jahren 1983 und 1990, der Durchführung zahlreicher Arbeitseinsätze und Exkursionen sowie der Planung und Umsetzung des Amphibienlaichgewässerprojektes in den Jahren 1984 bis 1992, die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft „Landeskultur“ im Haus der Jungen Pioniere am 01.09.1983. Diese Arbeitsgemeinschaft entsprach schon lange dem Wunsch der Peißnitzgruppe des AKUS und entstand auf Anfrage und mit Unterstützung des damaligen Bezirksschulrates Tischer. Nach einem schleppenden Anfang, wuchs die Gruppe zu einer stetigen Größe von 10 bis 12 Mitwirkenden an. So führte die Arbeitsgemeinschaft Erfassungen, Exkursionen, Arbeitseinsätze und Beratungen durch, war Mitorganisator der ersten und einzigen Ökokirmes im Heinrich-und-Thomas-Mann-Club in Halle im Juni 1989 und nahm aktiv am Leben des AKUS teil. Selbst nach der Auflösung des AKUS im Januar 1990, während der kurzen Phase als Arbeitskreis Auenwald Peißnitz beim Kulturbund e.V. ab März 1990 und nach der Gründung des heutigen Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) am 23.02.1991 sowie nach der endgültigen Schließung des nunmehrigen Schülerfreizeitzentrums im Jahr 1991 bestand die nunmehrige Arbeitsgemeinschaft noch bis in das Jahr 1992 hinein. Erst nachdem die damaligen Mitglieder aus dem Jugendlichenalter herausgewachsen waren endete die Arbeit der Arbeitsgruppe.
Der nunmehr in Sachsen-Anhalt und Sachsen, aber auch in Thüringen und Berlin aktive ehrenamtliche und gemeinnützige AHA sieht in der Umweltbildung und der damit verbundenen Kinder- und Jugendarbeit einen sehr wichtigen teil seiner Tätigkeit.
Von daher möchte der AHA wieder eine Kinder- und Jugendgruppe bilden. Wer Interesse hat eine solche Gruppe ehrenamtlich aufzubauen und zu koordinieren sowie als interessierte Kinder und Jugendliche mitzuwirken, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

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