Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht es für dringend erforderlich an, die Saaleaue zwischen den Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“ wieder verstärkt naturnaher entwickeln zu lassen. Dieses Saaleufer, welches einst weitgehend unverbaut geblieben war sowie in enger Korrelation mit dem Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“, welche zusammen das FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ ergeben, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amselgrund und Kreuzer Teichen, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amtsgarten und dem flächenhaften Naturdenkmal Klausberge steht, gehört zu den wichtigsten Biotop- und Grünverbundräumen im halleschen Saaletal. Jedoch erlaubte die Stadt Halle (Saale) seit der Mitte der neunziger Jahre, als zuständige untere Naturschutzbehörde, die rasante Ausbreitung und Neuanlage von Schiffs- und Bootsanlegern, welche nicht nur das Landschaftsbild massiv beeinträchtigen, sondern zudem Eingriffe in die Natur und den Hochwasserraum der Saale sowie zunehmende Verlärmung und Belastung der Luft mit Abgasen zur Folge haben. Alles Maßnahmen, welche dem Schutzzweck des 2.314 ha großen Landschaftsschutzgebiets „Saaletal „in der kreisfreien Stadt Halle (Saale) zuwiderlaufen. Der AHA sieht hier massive Veränderungen erforderlich, um die bauliche Belastung entscheidend zu verringern und maximal auf das Niveau des Jahres 1989 zu beschränken.
Eine weitere Sorge bereitet dem AHA die Zunahme von Massenveranstaltungen in dem Saaleabschnitt, besonders im Bereich zwischen Giebichensteinbrücke und Klausbergen.
Ebenso sieht der AHA es mit fachlich-inhaltlichem Unverständnis die Ausbaupläne für den 550 m langen Uferweg mit seinen gegenwärtig vorhandenen Terrassen, welche man offenbar mit der Vernichtung von 31 Bäumen verbindet. Nach Auffassung des AHA sind naturnahere Konzepte erforderlich, welche zum einen die vorhandene Struktur an Vegetation berücksichtigt und zum anderen die Tatsache beachtet, dass es sich hier um die Aue bzw. Hochwasserraum der Saale handelt. Ferner bildet dieser Landschaftsraum einen wichtigen Biotop- und Grünverbund zwischen den Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“, welche zusammen das FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ ergeben, sowie den geschützten Landschaftsbestandteil Amselgrund und Kreuzer Teichen, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amtsgarten und dem flächenhaften Naturdenkmal Klausberge.
Im gleichen Blickwinkel betrachtet ist das Vorhaben zu sehen, wonach der Saaleuferbereich zwischen dem flächenhaften Naturdenkmal Klausberge und dem Naturschutzgebiet” Forstwerder“ zu einem „Erholungspark mit Kunstobjekten“ umzugestalten. Bereits die bisherigen Maßnahmen mit den Liegebänken haben zu Störungen im Landschaftsbild in dem Teil des Saaletals beigetragen. Der AHA ist der Auffassung, dass Kunstwerke auch in den Wohngebieten des halleschen Ortsteils Trotha ihren angemessenen Platz finden können. Für den AHA jedenfalls ist eine weitere Bestückung des Teils des Saaletals mit „Kunstwerken“ aller Art vollkommen inakzeptabel, da dieses Gebiet in der Saaleaue Bestandteil der Retentionsfläche der Saale ist sowie als sehr wichtiger Biotop- und Grünverbundraum fungiert.
Der AHA fordert daher alle Beteiligten auf endlich Landschaft und Natur des Saaletals naturnaher entwickeln zu lassen sowie von unnötiger Bebauung zu befreien und erst Recht von künftigen Baumaßnahmen zu verschonen. Von daher ruft der AHA zum Umdenken aller Beteiligten auf und in dem Zusammenhang endlich die Belange des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes zu erkennen, zu beachten und zu akzeptieren.
Ferner hält es der AHA für dringenden erforderlich, dass die Wiese im Amselgrund aus Veranstaltungen aller Art herausgehalten bleibt. Zum letzten halleschen Laternenfest sorgte die sehr große Bühne des MDR mit sehr lautem Konzert am 30.08.2014 zu massiven Schädigungen der Wiese in Folge von Schäden durch Befahren und Massenbetreten der Wiese sowie umfassender Vermüllung aller Art. Derartige Schädigungen und Beeinträchtigungen müssen unbedingt der Vergangenheit angehören.
Der AHA befürchtet erfahrungsgemäß, dass diese Massenveranstaltungen sowie Neu- und Umbauten zu weiteren Schädigungen an Natur und Landschaft führen. Dazu zählen Beschädigungen am Gehölzbestand, den Rasen- und Wiesenflächen sowie den direkten Uferzonen. Immerhin konnte sich erfreulicherweise in den letzten 30 Jahren eine standortgerechte Ufervegetation entwickeln, welche nicht nur das Landschaftsbild und somit den Erholungswert aufwertet, sondern Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten darstellt.
Daher fordert der AHA die Stadt Halle (Saale) als zuständige Naturschutzbehörde auf endlich alles zu unternehmen, dass ebengenannte Aktivitäten und Veranstaltungen nicht weiter den Schutzzweck und Verbote der Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet
„Saaletal“in der kreisfreien Stadt Halle (Saale) beschädigen. Von daher sind solche Bauaktivitäten und Veranstaltungen an derartigen Standorten zu untersagen.
Der AHA betont an der Stelle noch einmal und ganz deutlich, dass sich der Tourismus den Belangen des Umwelt- Natur- und Landschaftsschutzes unterzuordnen hat. Nur so ist der dauerhafte Erhalt, Schutz und Entwicklung dieses bedeutsamen Teils der halleschen Saaleaue, als wertvoller Natur-, Landschafts- und Erholungsraum möglich.