Schlagwort: Hochwasser (Seite 5 von 7)

Initiative „Pro Baum“ und AHA fordern sofortigen Stopp aller Abholzungs- und Bauarbeiten zwischen Halle-Saale-Schleife und Gimritzer Damm!

Mit Entsetzen, Empörung und Unverständnis haben die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) aufgenommen, dass der Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) Dr. Bernd Wiegand am Freitag, den 12.07.2013 an die Firma Papenburg einen Auftrag zur Errichtung eines 1.500 m langen, drei Meter hohen und 30 m breiten Deiches im Bereich des Sandangers und der Halle-Saale-Schleife in unmittelbarer Nähe der Saale gegeben hat. Das offenbar nur mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt abgestimmte Vorhaben ist ein Ausdruck von mangelnden demokratischen Verständnis und fehlender fachlich-inhaltlicher Kompetenz im Umgang mit Hochwasser und dessen Folgen. Darüber hinaus stellen die bereits erfolgten Massenabholzungen und die Ausmaße der Baumaßnahmen einen unverantwortlichen und ungerechtfertigten Eingriff in Natur, Umwelt und Landschaft dar.

Der hallesche Oberbürgermeister, welcher offenbar eigenmächtig und ohne Absprache bzw. Zustimmung des Stadtrates handelte, möchte diesen Frevel als Maßnahme für den Hochwasserschutz rechtfertigen. Die erste Frage steht aber, ist es nun wirklich eine vernünftige Hochwasserschutzmaßnahme ? Nach Auffassung des AHA und der Initiative „Pro Baum“ erfolgt eine unzulässige und durch nichts zu rechtfertigende Einschränkung des Hochwasserüberflutungsraumes im Umfang von ca. 200 m x ca. 200 m = 40.000 m² sowie ca. 600 m x ca. 15 m =ca. 9.000 m² . Somit gehen der Saale in dem Raum gesamt etwa 49.000 m² = etwa 4,9 ha an Retentionsfläche verloren. Daraufhin gilt es die zweite Frage zu stellen: Was geschieht nun mit anströmendem Hochwasser ? Aller Voraussicht nach ist davon auszugehen, dass das Hochwasser zum einen in dem eingeengten Raum zurück gestaut und zum anderen in andere Bereiche hinüber gedrängt wird. Der AHA und die Initiative „Pro Baum“ gehen davon aus, dass insbesondere verstärkt die hallesche Altstadt, die Peißnitzinsel, Giebichenstein, aber auch Kröllwitz mit der Talstraße davon betroffen sein könnten. Laut Dr. Werner Uhlmann, Vize – Geschäftsführer des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt soll dieser Deich Pegelstände in Höhe von 8,70 m abhalten können. Wer sagt uns aber, dass das nächste Hochwasser nicht mit Pegelständen von um die 9,00 m daherkommt ? Leider hält der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt immer noch an der realitätsfremden Feststellung fest, dass Pegelstände von 8,70 m alle 150 Jahre auftreten könnten. Möchte man dann die Deichanlagen nach jedem starken Hochwasser immer weiter erhöhen ?

Ebenfalls fand nach Auffassung von Initiative „Pro Baum“ und des AHA keine ausreichende Beachtung, dass mit umfassenden Qualm- bzw. Druckwasser zu rechnen ist, welche dann auf Grund des davor stehenden Deiches nicht von selbst abfließen können und somit ggf. über den Deich zu pumpen wären. Dies wäre mit weiterem unkalkulierbaren technischem und finanziellem Aufwand verbunden. Der AHA hat bereits seit dem Aprilhochwasser im Jahre 1994 immer wieder ein nachhaltiges, umfassendes und zukunftsfähiges Hochwasserschutzkonzept für die Stadt Halle (Saale) eingefordert. Das nun der nunmehrige hallesche Oberbürgermeister in einem Eilverfahren diesen zugegeben 4,9 Millionen Euro teuren Umwelt- und Naturfrevel mit absolut fragwürdigen Nutzen durchziehen möchte, zeugt daher von vorgeschobenen Gründen, um eine umfassende sinn- und zielführende Erstellung obengenannter Hochwasserschutzkonzeption zu umgehen. Stattdessen versucht der Oberbürgermeister Halles unter undemokratischen Mitteln die Meinungen, Vorschläge, Bedenken und Anregungen der halleschen Bevölkerung ihrer Vereine, Initiativen und Verbände sowie aber auch des Stadtrates auszuklammern. Ein derartiges Vorgehen und Verhalten darf nicht ohne Folgen bleiben. Daher fordern Initiative „Pro Baum“ und AHA den Stadtrat der Stadt Halle (Saale), aber auch den Landtag und die Regierung des Landes Sachsen-Anhalt dringend auf das Vorhaben unverzüglich zu stoppen sowie ggf. die strafrechtliche Relevanz eines derartigen eigenmächtiges Handelns des halleschen Oberbürgermeisters zu prüfen. Nach Auffassung von Initiative „Pro Baum“ und AHA hat Dr. Wiegand unverantwortlicher Weise mit seinen mutmaßlichen Kompetenzüberschreitungen jegliches Gespür für demokratisches Handeln verloren sowie die Grundsätze von Recht und Ordnung sowie Fachlichkeit über Bord geworfen. Dies darf nach Meinung beider Organisationen nicht ohne Konsequenzen bleiben. Darüber hinaus fordern Initiative „Pro Baum“ und der AHA die Bundesregierung auf keine Zahlung von Steuermitteln in Verantwortung des Bundes vorzunehmen. Ferner sind zudem der Bundesrechnungshof und der Landesrechnungshof Sachsen-Anhalts gefordert zu prüfen, inwieweit wie viel öffentliche Mittel bereits unsachgemäßen Einsatz gefunden haben. Beide Organisationen fordern zudem endlich die Erstellung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Hochwasserschutzkonzeption ein, welche u.a. die Erweiterung von Retentionsflächen und die Verringerung von Versiegelungsflächen beinhalten sollten und es auf breiter Basis öffentlich zu diskutieren gilt.

Der AHA und die Initiative „Pro Baum“ sind jedenfalls bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Möglichkeiten an der Prüfung und Erarbeitung einer aktuellen und nachhaltigen Hochwasserkonzeption mitzuwirken. Darüber hinaus rufen Initiative „Pro Baum“ und AHA zur aktiven Mitwirkung interessierter Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Halle (Saale) auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Tel.:: 0345 – 2002746

AHA führt am 20.07.2013 einen Arbeitseinsatz auf der halleschen Peißnitz durch

Bekanntlich beherrschte ein umfassendes Hochwasser das Geschehen in den Fluss- und Auenlandschaften großer Teile der Bundesrepublik Deutschland. So auch die Fluss- und Auenlandschaften der Saale im Bereich der Stadt Halle (Saale). Im Rahmen des Hochwassers waren alle halleschen Saaleinseln komplett überflutet. Die dort angesiedelten Restauenwäldern hatten das Hochwasser dankend aufgenommen. Im Hochwasser waren auch Unmengen an Schwemmgut enthalten. Dieses setzte sich bei weitem nicht nur aus Stämmen, Ästen, Laub und anderen Pflanzenteilen zusammen, sondern beinhaltete auch Unmengen an menschlichen Produkten und Unrates wie Gebäudeteile, Metall- und Plasteabfälle, Glasflaschen u.a. Fremdstoffe. Die Auenwälder, welche ihre natürliche Rechen- und Filterfunktion wahrgenommen hatten, siebten somit auch diese standortuntypischen und umweltverschmutzenden Schwemmgutbestandteile aus. Neben der allgemeinen Verschmutzung der Auenlandschaften, können derartige Einträge zu Gefährdungen für die Tierwelt führen.

Auf Grund dessen möchte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) am Samstag, den 20.07.2013 im Auenwald im Mittelbereich der Peißnitzinsel einen Arbeitseinsatz zur Beräumung des angeschwemmten Mülls durchführen.
Im Rahmen dieses Arbeitseinsatzes richtet sich der räumliche Einsatz und der Erfolg nach der Beteiligung durch Interessenten. Daher ruft der AHA zu einer umfassenden Beteiligung auf.

Treff ist 10:00 Uhr am Eingang Peißnitzhaus (ehemaliges Pionierhaus) auf der Peißnitzinsel.

Im Rahmen des Arbeitseinsatzes bittet der AHA interessierte Mitwirkende sich mit festem Schuhwerk und Arbeitshandschuhen auszustatten.

AHA hält aktuelle und nachhaltige Hochwasserkonzeption für Halle (Saale) für dringend geboten

Der Juni 2013 war von einem umfassenden Hochwasser zahlreicher Flüsse wie z.B. Elbe, Donau, Saale und Mulde sowie ihre Nebengewässer geprägt. Diesmal ausgelöst durch umfassende Niederschlagswasser, verschärft sich immer wieder die Situation durch umfassend versiegelte Flächen, ausgeräumte Landschaften, überbaute und verschüttete Bäche und Flussarme sowie fehlende Hochwasserausbreitungsräume entlang der Fließgewässer.
In dem Zusammenhang war auch die Stadt Halle (Saale) von einem massiven Hochwasser betroffen, welches am 04.06.2013 am Unterpegel Trotha Werte der Saale in Höhe von 8,11 m aufwies.
Nunmehr hält der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) jedoch eine aktuelle und nachhaltige Hochwasserkonzeption für die Stadt Halle (Saale) für dringend geboten. Hier gilt es Maßnahmen zu ergreifen, welche zum einem dem Hochwasser mehr Raum geben und zum Anderen die Situation nicht noch weiter verschärft.
So hält der AHA Maßnahmen, insbesondere im Saalebereich ab Pulverweiden/Holzplatz über Salinehalbinsel, Peißnitz/Ziegelwiese sowie Saalwerder in Halle-Kröllwitz und ehemaligen Schweinemastanlage in Halle-Kröllwitz bishin zu Die Aue/Roitzschwerder, für dringend geboten.
So hat der AHA immer wieder vorgeschlagen die einstigen Bögen der Elisabethsaale und der Wilden Saale, welche einst durch das Gebiet des Holzplatzes und des Sandangers flossen und in der Zeit von 1968 bis 1978 verfüllt worden sind, wieder zu beleben, um einen Abfluss der Hochwasser besser vorantreiben zu können. Darüber hinaus sind schrittweise alle Bauten aus dem Sandangergebiet zu entfernen, um ein ungehindertes Ausbreiten von Hochwasser zu ermöglichen.
Die Wohnbauten und Kleingärten im Bereich der Pulverweiden gehörten ebenso auf den Prüfstand, wie die Wohnbebauung im früheren Gut Gimritz auf der Peißnitzinsel. Hier spielen die Sicherheit der Bewohner und Nutzer eine zusätzlich entscheidende Rolle.
Ebenso gilt es z.B. alle Aufschüttungen aus den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Bereich der Hafenstraße einschließlich der Restbauten der Verkaufseinrichtungen komplett zurückzubauen, um weiteren Hochwasserausbreitungsraum der Saale zurückzugeben. Im gleichen Raum sind nun endlich alle Pläne und Baumaßnahmen zur Neuerrichtung eines neuen Radwanderweges in der Saaleaue endgültig zu stoppen. Hier ist der fortgeschrittenen Auenwaldsukzession Raum zu lassen. Ebenfalls gehört der Wohnungsbau am alten Hafen zu beenden sowie die riesige Steganlage mit seinen Nebenbauten zurückgebaut.
Ebenso kann der AHA Pläne der Stadt Halle (Saale) und der Betreiber nicht nachvollziehen, dass man beabsichtigt die stark hochwassergeschädigte Eissporthalle am Gimritzer Damm abzureißen und an gleicher Stelle wieder aufzubauen. Der AHA schlägt stattdessen vor eine Eissporthalle zum Beispiel im Messegelände in Halle-Bruckdorf oder gar in das Gelände des früheren Schlachthofes in der Freiimfelder Straße neu zu errichten. So könnte Überflutungsraum im Bereich des Gimritzer Dammes zurückgewonnen und dieser bei Hochwasser auch noch entlastet werden.
Auf der Peißnitzinsel bedarf es des dringenden Rückbaus des Raumflugplanetariums, um es an einem anderen geeigneteren Standort neu errichten zu können. Im Rahmen der Sanierung des Peißnitzhauses sollte der Förderverein Peißnitzhaus e.V. Mittel aus der Hochwasserschutzförderung erhalten, um ein zügiges Freiräumen der Gewölbe im Erdgeschoss ermöglichen zu können, damit das Wasser unter dem Gebäude durchströmen kann.
Die hochwasserbeeinflussten Kleingartenanlagen am Saalwerder in Halle-Kröllwitz und in der Aue zwischen Halle-Lettin und Salzmünde gilt es schrittweise zu beräumen. Dies kann durch Nichtneuverpachtung aufgegebener Gärten oder gezieltes Neuangebot an anderen Standorten erfolgen. Zudem sollte die Aue eine umfassende Renaturierung erfahren, indem eine wechselvolle Auenlandschaft aus Sukzessivauenwald, extensiv nutzbaren Wiesenflächen und Feuchtgebieten entstehen kann bzw. entsteht.
Darüber hinaus fordert der AHA die Erstellung einer umfassenden Konzeption, welche die komplette Beräumung der früheren Schweinemastanlage in Halle-Kröllwitz beinhaltet. Eine vollständige Beräumung des Geländes mit Rücknahme der umfassenden Aufschüttungen könnte laut AHA spätestens bis zum Jahre 2020 erfolgt sein.
Der AHA ist bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten an der Prüfung und Erarbeitung einer aktuellen und nachhaltigen Hochwasserkonzeption mitzuwirken. Darüber hinaus ruft der AHA zur aktiven Mitwirkung interessierter Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Halle (Saale) auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Tel.: 0345 – 2002746

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