Original Artikel: Hochwasser 2013
Schlagwort: Halle (Seite 7 von 12)
Der Juni 2013 war von einem umfassenden Hochwasser zahlreicher Flüsse wie z.B. Elbe, Donau, Saale und Mulde sowie ihre Nebengewässer geprägt. Diesmal ausgelöst durch umfassende Niederschlagswasser, verschärft sich immer wieder die Situation durch umfassend versiegelte Flächen, ausgeräumte Landschaften, überbaute und verschüttete Bäche und Flussarme sowie fehlende Hochwasserausbreitungsräume entlang der Fließgewässer.
In dem Zusammenhang war auch die Stadt Halle (Saale) von einem massiven Hochwasser betroffen, welches am 04.06.2013 am Unterpegel Trotha Werte der Saale in Höhe von 8,11 m aufwies.
Nunmehr hält der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) jedoch eine aktuelle und nachhaltige Hochwasserkonzeption für die Stadt Halle (Saale) für dringend geboten. Hier gilt es Maßnahmen zu ergreifen, welche zum einem dem Hochwasser mehr Raum geben und zum Anderen die Situation nicht noch weiter verschärft.
So hält der AHA Maßnahmen, insbesondere im Saalebereich ab Pulverweiden/Holzplatz über Salinehalbinsel, Peißnitz/Ziegelwiese sowie Saalwerder in Halle-Kröllwitz und ehemaligen Schweinemastanlage in Halle-Kröllwitz bishin zu Die Aue/Roitzschwerder, für dringend geboten.
So hat der AHA immer wieder vorgeschlagen die einstigen Bögen der Elisabethsaale und der Wilden Saale, welche einst durch das Gebiet des Holzplatzes und des Sandangers flossen und in der Zeit von 1968 bis 1978 verfüllt worden sind, wieder zu beleben, um einen Abfluss der Hochwasser besser vorantreiben zu können. Darüber hinaus sind schrittweise alle Bauten aus dem Sandangergebiet zu entfernen, um ein ungehindertes Ausbreiten von Hochwasser zu ermöglichen.
Die Wohnbauten und Kleingärten im Bereich der Pulverweiden gehörten ebenso auf den Prüfstand, wie die Wohnbebauung im früheren Gut Gimritz auf der Peißnitzinsel. Hier spielen die Sicherheit der Bewohner und Nutzer eine zusätzlich entscheidende Rolle.
Ebenso gilt es z.B. alle Aufschüttungen aus den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Bereich der Hafenstraße einschließlich der Restbauten der Verkaufseinrichtungen komplett zurückzubauen, um weiteren Hochwasserausbreitungsraum der Saale zurückzugeben. Im gleichen Raum sind nun endlich alle Pläne und Baumaßnahmen zur Neuerrichtung eines neuen Radwanderweges in der Saaleaue endgültig zu stoppen. Hier ist der fortgeschrittenen Auenwaldsukzession Raum zu lassen. Ebenfalls gehört der Wohnungsbau am alten Hafen zu beenden sowie die riesige Steganlage mit seinen Nebenbauten zurückgebaut.
Ebenso kann der AHA Pläne der Stadt Halle (Saale) und der Betreiber nicht nachvollziehen, dass man beabsichtigt die stark hochwassergeschädigte Eissporthalle am Gimritzer Damm abzureißen und an gleicher Stelle wieder aufzubauen. Der AHA schlägt stattdessen vor eine Eissporthalle zum Beispiel im Messegelände in Halle-Bruckdorf oder gar in das Gelände des früheren Schlachthofes in der Freiimfelder Straße neu zu errichten. So könnte Überflutungsraum im Bereich des Gimritzer Dammes zurückgewonnen und dieser bei Hochwasser auch noch entlastet werden.
Auf der Peißnitzinsel bedarf es des dringenden Rückbaus des Raumflugplanetariums, um es an einem anderen geeigneteren Standort neu errichten zu können. Im Rahmen der Sanierung des Peißnitzhauses sollte der Förderverein Peißnitzhaus e.V. Mittel aus der Hochwasserschutzförderung erhalten, um ein zügiges Freiräumen der Gewölbe im Erdgeschoss ermöglichen zu können, damit das Wasser unter dem Gebäude durchströmen kann.
Die hochwasserbeeinflussten Kleingartenanlagen am Saalwerder in Halle-Kröllwitz und in der Aue zwischen Halle-Lettin und Salzmünde gilt es schrittweise zu beräumen. Dies kann durch Nichtneuverpachtung aufgegebener Gärten oder gezieltes Neuangebot an anderen Standorten erfolgen. Zudem sollte die Aue eine umfassende Renaturierung erfahren, indem eine wechselvolle Auenlandschaft aus Sukzessivauenwald, extensiv nutzbaren Wiesenflächen und Feuchtgebieten entstehen kann bzw. entsteht.
Darüber hinaus fordert der AHA die Erstellung einer umfassenden Konzeption, welche die komplette Beräumung der früheren Schweinemastanlage in Halle-Kröllwitz beinhaltet. Eine vollständige Beräumung des Geländes mit Rücknahme der umfassenden Aufschüttungen könnte laut AHA spätestens bis zum Jahre 2020 erfolgt sein.
Der AHA ist bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten an der Prüfung und Erarbeitung einer aktuellen und nachhaltigen Hochwasserkonzeption mitzuwirken. Darüber hinaus ruft der AHA zur aktiven Mitwirkung interessierter Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Halle (Saale) auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Tel.: 0345 – 2002746
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Original Artikel: Hochwasser 2013
Original Artikel: Bilder vom 01.06.2013
Ganz besonders aktuell sind die Ergebnisse der Beratungen zu der Zukunft der Bäume am Preßlersberg. Nunmehr gilt es bei dem Treffen über Maßnahmen und Aktivitäten zum Schutz und Erhalt der Gehölze zu beraten. Ganz akut bleibt es die Folgen der Abholzungen von 97 Bäumen in der Fiete-Schulze-Straße einen thematischen Schwerpunkt zu setzen. In dem Zusammenhang ist vorgesehen ggf. weitere Maßnahmen gegen die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) zu prüfen.
Ebenso ein wichtiges Thema bildet der fortgesetzte Vorstoß der Bürgerinitiative „Pro Paulus Park“ das bestehende Freigelände im früheren Komplex des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt zur Wiederbelebung des einstigen Paulusparks zu nutzen und den besonderen Gebietscharakter zu wahren. Darüber hinaus stellt ein weiterer Beratungsschwerpunkt die Entwicklung und Gestaltung der Landsberger Straße nach ökologischen sowie kulturell-künstlerischen Aspekten dar.
Weitere Themenschwerpunkte werden u.a. die Planungen zum Steintor sowie die Entwicklungen in der Gartenstadt Gesundbrunnen, die Aktivitäten zum Solbad und Park Wittekind, Pläne zum Ausbau des Gimritzer Dammes und der Heideallee, Aktivitäten im Medizinerviertel, Möglichkeiten der Optimierung der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, die weitere Erfassung von möglichen Standorten von Straßenbäumen, die Umgestaltung der Delitzscher Straße, Abholzungen im gesamten Stadtgebiet von Halle (Saale), die allgemeine Entwicklung des Gehölzschutzes in der Stadt Halle (Saale), der nun mehr vom halleschen Stadtrat beschlossenen neuen Baumschutzsatzung der Stadt Halle (Saale) sowie weiterer Planungen für das Jahr 2013 genannt. Das Treffen beginnt 19.00 Uhr und der Veranstaltungsort ist der Versammlungsraum des Reformhauses in der Großen Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale).
Bürger von Halle an der Saale, Anwohner des ehemaligen Dorfes Diemitz, die Initiative “ Pro Baum “ und die Mitglieder des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle / S. e. V. ( AHA ) trauern um die herrlichen, alten, gesunden Lindenbäume, um die Vernichtung einer der schönsten, anrührenden Lindenalleen, sich erstreckend von der Diemitzer Kirche , Otto- Stomps -Straße, über die Fiete – Schulze – Straße, bis zur Delitzscher Straße.
Trotz massenhafter Proteste, einer Flut von Leserbriefen, Petitionen, mehrmaliges Auftreten in den Einwohnerfragestunden des Stadtrates, sachlich – fachlicher Alternativvorschläge, wurden, im März diesem Jahres, – in der Brutzeit der Vögel – mit Ausnahmegenehmigung, die schönen Linden zugunsten wirtschaftlicher Überlegungen, zugunsten der Baufreiheit, zugunsten sogenannter “ Ertüchtigung des Straßennetzes “ gefällt.
Die glatten Schnittflächen der Baumstümpfe in der jetzt trostlos wirkenden Straße zeugen von der Gesundheit der alten Bäume, von ihrer Widerstandskraft, ihrer Anpassungsfähigkeit an widrige Umweltverhältnisse, ihrem angeborenen, vitalen Willen zur Langlebigkeit.
Sie trotzten erfolgreich den schweren Winterstürmen. Sie wollten uns wieder mit ihren duftenden, goldgelben Blütenständen erfreuen.
Sie hofften, dass sie weiterleben können, den Menschen zur Freude; auch als Beitrag für ein linderes Klima.
Es sollte nicht sein.
Die Initiative “ Pro Baum “ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle/ S. e. V. (AHA) danken allen Bürgern von Halle/ S. und Umgebung für ihren Kampf um die Erhaltung der Halle – Diemitzer Lindenallee.
Wir zeigen Ihnen aktuelle Fotos von der Zerstörung dieses grandiosen Naturdenkmals und stellen sie den Fotos und Text unseres Beitrages vom August 2012 gegenüber.
Gisela Döring (Text) und Christine Fröhlich (Fotos)