Monat: Juni 2024 (Seite 1 von 5)

Feldarbeit zur Erfassung des Arteninventars an Tieren und Pflanzen in ausgewählten Biotopen im Jahr 2024

Hinweise:

  • Die Feldarbeiten zur Erfassung der einheimischen Fauna finden grundsätzlich bei jedem Wetter statt. Deshalb sind wetterfeste Kleidung und entsprechend angemessenes Schuhwerk angebracht. Ferner empfiehlt es sich Rucksackverpflegung –Essen und Trinken- mitzunehmen.
  • Die Teilnahme an den Feldarbeiten zur Erfassung der einheimischen Fauna erfolgt auf eigene Gefahr. Zudem ist das Verlassen der Veranstaltungen zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich.
  • Feldarbeiten zur Erfassung der einheimischen Fauna finden nur nach telefonischer Voranmeldung statt. Diese muss jeweils bis spätestens 22:00 Uhr des jeweiligen Vortages unter folgender Telefonnummer erfolgen: 0176 – 56879631

AHA setzt sich für den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung der Auenlandschaften in Magdeburg und Umland ein

Initiative „Pro Baum“ hält Schutz und Entwicklung des Reichardts Garten für dringend geboten!

Der vom Komponisten Johann Friedrich Reichardt im Jahr 1794 als Privatgarten angelegte ca. 3,00 ha große „Englische Garten“, erlangte im Jahr 1902 einen öffentlichen Charakter als Bürgerpark. Die alteingesessenen Giebichensteiner bezeichneten den Bürgerpark daher auch gerne und liebevoll „Bürli“. Direkt eingebettet zwischen Seebener Straße, Wittekindstraße und Friedenstraße existieren weitläufige, aber baubedingt stark unterbrochene Verbindungen zum Amtsgarten, zur Saaleaue, zu den Klausbergen, zum Wittekindpark und zum Reilsberg sowie zu den früheren Friedhofsanlagen zwischen Großer Brunnenstraße und Friedenstraße. Direkte Verbindungen gibt es zu der früheren Friedhofsanlage zwischen Friedenstraße, Große Brunnenstraße und zum Gelände der Bartholomäuskirche mit nördlich angrenzendem gehölzbestandenen und sehr prägendem Grünzug, welcher einen Verbindungspfad zwischen Reichardts Garten und Bartholomäusberg beherbergt und von alten Giebichensteinern den Namen „Anna“ bekam.

https://gartentraeume-sachsen-anhalt.de/de/gartentraeume-parks/reichardts-garten-halle.html

https://www.halle-entdecken.de/sehenswertes/gaerten-und-parks/reichardts-garten-halle-saale.html

https://haendelstadt-halle.de/kultur/schone-orte/reichardts-garten-reich-baeumen

Die in Folge von massiven und vielfältigen menschlich verursachten Schädigungen an Umwelt, Natur und Landschaften haben umfassend und signifikant zu dem rasant voranschreitenden globalen Klimawandel beigetragen. Insbesondere die von besonderer Niederschlagsarmut und Sommerhitzen geprägten Jahre 2018 bis 2023 haben auch ihre Spuren im ökologisch, geologisch und historisch sehr wertvollen Reichardts-Garten geführt.
Insbesondere die besorgniserregende voranschreitende Schädigung des Altbaumbestandes sind Zeugnis der Entwicklung. Jedoch hat die Natur bereits mit umfassender Naturverjüngung reagiert. So sind deutliche und nunmehr standortprägende Naturverjüngungen mit Gehölzen wie zum Beispiel Spitz- und Feldahorn, Gemeiner Esche, Stieleiche, Feld- und Flatterulme, Schwarzen Holunder, Mirabelle, Gemeiner Hasel, Blutrotem Hartriegel und Falschem Jasmin erkennbar. Angesichts der voranschreitenden Klimaveränderungen mit einhergehender mehr oder minder ausgeprägter Niederschlagsarmut und ebenso zu erwartenden Sommerhitzeereignissen ist davon auszugehen, dass die Natur nur eine derartige Gehölzentwicklung in den Hangbereichen zulässt. Dabei gilt es im Blick zu nehmen, dass hier die geologische Entwicklung aus dem Rotliegendem – die erste Formation des Perms vor ca. 285 – 258 Mio. Jahren -, der Zeit der vulkanischen Entstehung der Porphyre – im Reichardts Garten Unterer Hallescher Porphyr – und der „Verkittungen“ von Sand- und Tonsteine – dem sogenannten “Giebichensteiner Marmor“ – prägend sind.
Die im Verlauf des Oberkarbons in der Zeit von 325 bis 280 Millionen Jahren im Raum zwischen den Gebietes des heutigen Unterharzes und des heutigen Leipzigs davon abgelagerten groben und feinen Abtragungsmaterialien, welche auch die Bezeichnung Saaletrog des varistischen Gebirges bekamen, reichten mit ihren über 1.000,00 mächtigen Sedimentschichten in den Nordteil des heutigen Reichardts-Garten hinein. Die Sedimente bestehen vorrangig aus roten Sandsteinen und Konglomeraten und sind in Grillenberger, Mansfelder und Wettiner Schichten gegliedert. Nur die Wettiner Schichten sind zugänglich. Während der Zeit der Entstehung Wettiner Schichten im Oberkarbon vor 325 bis 280 Millionen Jahren herrschten günstige Bedingungen zur Entwicklung von Flora. Diese Flora bildete wiederum die Basis für die Steinkohlenbildung, welche u.a. auch zu dem nicht ergiebigen Abbau von Steinkohle im heutigen Reichardts-Garten führte.
Dieser geologischen Geschichte und der gegenwärtigen hydrologischen, ökologischen und klimatischen Entwicklung geschuldet, gilt es im Zusammenhang mit der historischen und öffentlichen Bedeutung des Parkes eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption zu erarbeiten und nach Vollendung einer öffentlichen Diskussion zu stellen. Dabei sind die Schutzwürdigkeit und -bedeutung als Lebens- und Rückzugsraum von zahlreichen Tieren, Pflanzen und Pilzen, Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet sowie als Ort der Geologie, Geschichte und Naherholung zu beachten.
Als Partner können dabei die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ sowie die Hochschule Anhalt fungieren.

Unter der Überschrift „Stadt passt „Reichardts Garten“ an Klimaerhitzung an / Bund fördert mit 1,2 Millionen Euro“ ging der Bürgermeister der Stadt Halle (Saale) am 05.06.2024 mit folgender Einleitung an die Öffentlichkeit, Zitat:

Die Stadt Halle (Saale) passt „Reichardts Garten“ an die Herausforderungen des Klimawandels an. Möglich macht dies eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro. Die Förderung der Maßnahmen im denkmalgeschützten Bürgerpark „Reichardts Garten“ im Stadtteil Giebichenstein hat heute der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags beschlossen.“, Zitat Ende.
Dabei führt man u.a. folgende Aktivitäten an, Zitat:

Die geplanten Maßnahmen:

  • Klimaangepasster Umbau der Gehölzbestände: Nachpflanzungen von neuen und Aufwertungen von bestehenden Bäumen und Sträuchern.
  • Neuanlage historischer Staudenflächen: Überarbeitung und Ergänzung von Stauden und Blütenflächen im Talgarten.
  • Regenwassernutzung: Einbindung von Straßenentwässerung in den Garten, Auffangen des Regenwassers mit Drainagen und Rigolen, Prüfung von Regenwasserleitungen umliegender Gebäude in den Park.
  • Barrierefreiheit: Überarbeitung des Osteingangs sowie von Wegen, Kreuzungen und der Sitzbereiche.
  • Spielplatz Elfengarten: Anschaffung neuer Spielgeräte.
  • Orientierungs- und Informationstafeln: Reinigung, Sanierung und Erneuerung von Hinweistafeln über die Geschichte des Parks.“, Zitat Ende

https://halle.de/verwaltung-stadtrat/presseportal/nachrichten/nachricht/stadt-passt-reichardts-garten-an-klimaerhitzung-an-bund-foerdert-mit-12-millionen-euro

Grundsätzlich sind Aktivitäten zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung des Reichardts-Garten zu begrüßen. Nur dürfen sie sich nicht nur nach der Bereitstellung von Steuermitteln orientieren, sondern bedürfen einer umfassenden wissenschaftlich fundierten, konzeptionellen Betrachtung, wozu eine aktuelle Erfassung von Fauna, Flora und Pilzwelt, zur Beschaffenheit und Mächtigkeit an Boden, Wasserkapazität und Niederschlagsmengen, den Umfang der Entstehung und Verteilung von Kalt- und Frischluft, der Qualität und Quantität der Nutzung durch die Bevölkerung sowie Bestand und Potenzial von Biotop- und Grünverbindungen gehören müssen.
Ebenso gibt die Initiative „Pro Baum“ zu bedenken, dass die geringen Bodenmächtigkeiten in den Hanglagen keine zusätzlich herangeführten Wassermengen aufnehmen können. Neben der Gefahr von umweltschädlichen Einträgen von Straßenregenwasser durch Einträge von Reifen- und Bremsabriebresten, Kraftstoff- und Schmiermittelresten, Bruchglas, Plasteartikeln etc., besteht die Befürchtung, dass mit Zunahme der Starkniederschlägen ganze Hanglage erodieren.
Die bereits erwähnte geringe Bodenmächtigkeit ermöglicht ebenfalls keine Neupflanzung von Gehölzen, welche neben der geringen Wasserspeicher- und Aufnahmemöglichkeiten, früher oder später zu Standfestigkeitsproblemen führen können. Die voranschreitende, mehrjährige Naturverjüngung stellt weit überwiegend eine standortgerechte Naturauswahl dar und lässt eine ungestörte Wurzelentwicklung in den weitgehend steinigen bzw. felsigen Untergrund zu.
Im nördlichen und nordöstlichen Bereich des Reichardts-Garten hin, stehen gleiche umweltfachliche Nutzungen des Regenwassers der Wittekindstraße. Zudem gilt es Eingriffe in die entwickelte Gehölz- und Krautflora zu unterlassen, welche sich standortgerecht gestaltet und den Tieren vor Ort als Nahrung und Unterschlupf dient.
Inwieweit auf angrenzenden potentiellen Wiesenflächen Neuanpflanzungen wie zum Beispiel von Immergrünen Eichen etc. sinnvoll und möglich erscheint, gilt es mit historischen Ansätzen und angedachten Nutzungen, Schutzmaßnahmen und Entwicklungen abzugleichen.
Im Interesse einer Erhöhung der Arten- und Strukturvielfalt, der Verbesserung des Erscheinungsbildes des Parks, der Verbesserung des Wasserhaltevermögens sowie der Verringerung der Verdunstung regt die Initiative „Pro Baum“ das Ende der dauerhaften und ständigen Flächenmahd und Hinwendung zur unregelmäßigen, partiellen Mahd an. Dabei gilt es u.a. Blüh- und Saatgutreifephasen zu beachten.
Ferner erscheint es sinnvoll zu sein den Park entweder als flächenhaftes Naturdenkmal oder geschützten Landschaftsbestandteil auszuweisen.
Baumaßnahmen, welche zu weiteren Bodenversiegelungen sowie Störungen an Fauna, Flora und Pilzwelt führen, lehnt die Initiative „Pro Baum“ strikt ab. Stattdessen regt die Initiative „Pro Baum“ Maßnahmen zur Entsiegelung von Boden zu prüfen.
Darüber hinaus empfiehlt die Initiative „Pro Baum“ die Möglichkeiten der Wiederaufnahme der früheren Patenschaft der einstigen Erweiterten Oberschule „Thomas Müntzer“ abzuwägen, um mehr umweltbildende Praxis in den Schulalltag einzubetten und das Verständnis für den Schutz, den Erhalt und Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaft sowie für Geologie und Geschichte zu verbessern.
In dem Blickwinkel betrachtet, kann sich die Initiative „Pro Baum“ auch eine Erarbeitung von Vorschlägen für einen Erkenntnispfad zu Geologie, Geschichte und Ökologie durch den Reichardts-Garten vorstellen.

Auf jeden Fall betrachtet es die Initiative „Pro Baum“ für dringend erforderlich rechtzeitig und vollumfänglich die Bevölkerung, ihre Initiativen und Vereine mit einzubeziehen.

In dem Zusammenhang erwägt die Initiative „Pro Baum“ im Rahmen einer öffentlichen Exkursion ihre Vorstellungen zum Schutz und zur Entwicklung des Reichardts-Garten darzulegen und mit den Anwesenden zu diskutieren.
Als Partner können dabei die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ sowie die Hochschule Anhalt fungieren.

Die Initiative „Pro Baum“ ist bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten daran mitzuwirken.
In dem Zusammenhang ruft die Initiative „Pro Baum“ die Bevölkerung zur Mitwirkung auf.

Ferner möchte die Initiative „Pro Baum“ das sehr wichtige Thema im Rahmen seines 121. Treffens am Montag, den 29.07.2024 aufgreifen.
Das siebente Treffen der Initiative „Pro Baum“ im Jahr 2024 am 29.07.2024 beginnt 19.00 Uhr und der Veranstaltungsort ist der Versammlungsraum des Reformhauses Halle in der Großen Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale).

Wer mehr zu den Aktivitäten der Initiative „Pro Baum“ erfahren möchte, kann sich dazu an folgende Anschrift wenden:

Initiative „Pro Baum“
c/o Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 200 27 46
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste, Gartenbauingenieur
vorsitzendes Mitglied des Sprecherrates

Halle (Saale), den 27.06.2024

Fotos: Andreas Liste

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Initiative „Pro Baum“ hält wertschätzenden und nachhaltigen Umgang und Schutz von Gehölzen für dringend geboten!

Immer wieder beobachtet die Initiative „Pro Baum“, dass Bäume und Sträucher, also Gehölze, sehr schnell der Säge oder anderen Gerätschaften zum Opfer fallen. Als Beispiel seien die Massenabholzungen am Gimritzer Damm/Heideallee, am Steintor, in der Mansfelder Straße, an der Hangfläche von Unterberg und Kapellengasse, am Universitätsring etc. genannt. Gegenwärtig bedroht sind u.a. weitere Gehölzbestände am Ufer des Hufeisensee für asphaltierte Wege sowie im Zuge des angedachten Vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 180 „Große/Kleine Brauhausstraße“. Diese besorgniserregenden Zustände muss die Initiative „Pro Baum“ auch bzw. verstärkt am Tag des Baumes am 25.04.2024 feststellen.
Hinzu kommen immer wieder Fällungen von Privatpersonen und -organisationen, welche es nicht so genau und wichtig nehmen mit dem Gehölzschutz.
Dazu zählt auch der unachtsame Umgang mit der Rosskastanie auf der Fläche zwischen Mansfelder Straße und Tuchrähmen, welche in Folge eines Sturms in der vergangenen Aprilwoche etwa ein Viertel der Krone verloren hat. Ein entscheidender Grund ist der Bestand als ungeschützter Solitärbaum. Hier bekräftigt die Initiative „Pro Baum“ den dringenden Vorschlag an dem Standort inmitten der Stadt Halle (Saale) und im Einzugsgebiet der Saaleaue die Entwicklung bzw. Errichtung eines Parks mit Wiesen, Gehölzbeständen und Aufenthaltsmöglichkeiten anzugehen und zu verwirklichen. Eine ökologische und städtebauliche Aufwertung ist damit garantiert.
Nach der nunmehr durchgeführten Massenabholzung an der Hangfläche von Unterberg und Kapellengasse, wo Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) gegen jeglichen Fach- und Sachverstand sowie Vernunft und öffentlichem Interesse handelten, sind zwei Winterlinden auf dem Grundstück der Georg-Cantor-Straße 22 bedroht. Dank des beherzten, konsequenten und entschlossenen Handelns von Teilen der Bevölkerung ist es erst einmal gelungen die beiden bedeutsamen und ortsprägenden Bäume zu erhalten.
Während der vom Land Sachsen-Anhalt für „Baumpflege, Verkehrssicherheit von Bäumen, Baumwertermittlung“ mit Stand vom 11.04.2022 „Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige im Bereich Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft, Fischerei, Umweltschutz der Landwirtschaft“ Dipl.-Forstingenieur und Landschaftsgärtnermeister Joachim Steglich für die Fällung der rechten Linde plädierte und wohl nunmehr in Übereinstimmung mit dem von der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig „öffentlich bestelltem und vereidigtem Sachverständige für Baumpflege und Verkehrssicherheit von Bäumen“ Sachverständigenbüro Annett Steinert, welche „Aufträge in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen“ übernimmt, ein Rückschnitt der linken Winterlinde um 25 % empfiehlt.

https://llg.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LLFG/Dokumente/04_themen/betriebswirtschaft/sachverstaendige/bw_svw_liste_sv.pdf

http://www.sachverstaendiger-baumpflege-steglich.de/

https://www.steinert.info

Vermutlich war es das Sachverständigenbüro Annett Steinert, welches für die rechte Winterlinde einen Rückschnitt um 50 % empfahl. Selbst diesen Vorschlag griffen weder die Immobilienverwaltung der GP Günter Papenburg AG, noch die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Halle (Saale) auf.
Ferner sieht die Initiative „Pro Baum“ einen massiven Interessenkonflikt, wenn laut Mail der Immobilienverwaltung der GP Günter Papenburg AG vom 21. Juni 2024 die „Firma APUS am 26./27.06.2024“ die Fällarbeiten und „Firma Myotis die naturschutzrechtliche Bewertung wie gefordert vornehmen“ soll. Geschäftsführer beider Unternehmen ist nämlich ein und dieselbe Person: Dipl.-Ing. (FH) Burkhard Lehmann
Die Initiative „Pro Baum“ hält stattdessen eine wissenschaftlich fundierte Begutachtung durch Professor Prof. Dr. rer. nat. habil. Helge Bruelheide für dringend geboten, da es sich um zwei ökologisch und stadtgestalterisch sehr wichtige Bäume handelt und daher besondere Sorgfalt geboten ist.

https://www.botanik.uni-halle.de/geobotanik/helge_bruelheide

Die Initiative „Pro Baum“ hält eine transparente Aufarbeitung der Abläufe und damit eine öffentliche Bereitstellung der Gutachten sowie der gesamten Verfahrensabläufe für dringend geboten.

Nach Ansicht der Initiative „Pro Baum“ gilt es anstatt Fällungen vorzunehmen den beiden prächtigen Winterlinden mehr Entlastungen und Freiräume zu verschaffen. Dabei fallen insbesondere die Einschränkungen der Wurzelräume beider Bäume auf, welche einer umfassenden Ausweitung bedürfen, um massiv die Versorgung der Bäume zu verbessern und die Standsicherheiten zu erhöhen. Zudem erscheint es sinnvoll zu sein, außerhalb der Brutzeiten trockene Teile aus den Kronen zu entfernen. Das eröffnet den Bäumen die Möglichkeit ihre Kronen wieder schließen zu können, Eintrittspforten für mögliche Infektionen zu reduzieren bzw. gar auszuschließen sowie Unfallgefahren zu verringern. Der Verlust der beiden Bäume bedeutet nicht nur die Zerstörung von zwei lebenden Individuen, Rückzugsräumen für verschiedene Tier- und Pilzarten, zwei Großspendern von Sauerstoff, Schatten und Luftfeuchtigkeit, Kohlendioxidgroßverwertern und somit Großregulatoren von Klima und Umwelt, sondern stört massiv das sehr nachahmenswerte Gesamtbild einer von Bäumen und Sträuchern in Vorgärten geprägten Straße in Halle (Saale). Anstatt diesen Zustand zu schützen, zu erhalten und weiterzuentwickeln, steht eine massive Bedrohung zweier ökologisch bedeutsamer und stadtprägender Winterlinden im Raum. Das weiterhin Fällungsabsichten bestehen, lassen sich u.a. von der fortgesetzten Sperrung des betreffenden Straßenabschnittes ableiten.
Die Initiative „Pro Baum“ fordert im konkreten Fall die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) die beiden Bäume zu erhalten sowie wissenschaftlich-fachlich fundierte Schutz- und Sicherungsmaßnahmen zu erarbeiten und zu erwirken bzw. selbst zu veranlassen. Darüber hinaus hält die Initiative „Pro Baum“ weiterhin bzw. verstärkt die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption für den halleschen Gehölzbestand für dringend erforderlich, welche zum Beispiel den aktuellen Bestand und Zustand, Maßnahmen zu deren Schutz, Erhalt und Weiterentwicklung, die Einbindung der Bevölkerung und Stadtgesellschaft sowie die Erstellung einer darauf abgestellten Gehölzschutzsatzung im Blick haben muss. Als Partner können dabei die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ sowie die Hochschule Anhalt fungieren.

Die Initiative „Pro Baum“ ist bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten daran mitzuwirken.
In dem Zusammenhang ruft die Initiative „Pro Baum“ die Bevölkerung zur Mitwirkung zum Schutz, Erhalt und Erweiterung des Stadtgrünes in der Stadt Halle (Saale) auf.
Ferner möchte die Initiative „Pro Baum“ das sehr wichtige Thema im Rahmen seines 121. Treffens am Montag, den 29.07.2024 aufgreifen.
Das siebente Treffen der Initiative „Pro Baum“ im Jahr 2024 am 29.07.2024 beginnt 19.00 Uhr und der Veranstaltungsort ist der Versammlungsraum des Reformhauses Halle in der Großen Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale).

Wer mehr zu den Aktivitäten der Initiative „Pro Baum“ erfahren möchte, kann sich dazu an folgende Anschrift wenden:

Initiative „Pro Baum“
c/o Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste, Gartenbauingenieur
vorsitzendes Mitglied des Sprecherrates

Halle (Saale), den 26.06.2024

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