Monat: Juli 2022

AHA fordert umweltverträgliche Nutzung der Seen- und Flusslandschaften in Mitteldeutschland

Bereits im Dezember 2014 erfolgte die Vorlage eines Tourismuswirtschaftlichen Gesamtkonzeptes für die Gewässerlandschaft im Mitteldeutschen Raum. Das hauptsächlich auf die Gebiete des Freistaates Sachsen und Land Sachsen-Anhalt bezogene Konzept umfasst den Großraum zwischen den großen und mittleren Städten Leipzig, Halle (Saale), Dessau-Roßlau, Naumburg, Weißenfels, Köthen, Gräfenhainichen und Wittenberg. Betroffen sind davon die Fluss- und Seenlandschaften an Elbe, Mulde, Saale, Weißer Elster, Schwarzer Elster, Unstrut, Pleiße, Parthe und Floßgraben sowie des Geiseltalsees, der Neuseenlandschaft bei Leipzig, Goitzsche und der Seen im Dübener Naturpark. Es erstreckt sich aber auch bis zum Altenburger Land im Freistaat Thüringen.
Das Konzept ist nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – vorrangig von einer umfassenden und intensiven Nutzung der Gewässer des Planungsgebietes geprägt. Dazu zählen die Beförderung des motorisierten Bootsverkehrs, die Errichtung von baulichen Anlagen an und in den Gewässern sowie der gezielte Aus- und Neubau von Kanalbauten aller Art. Es fehlt komplett die Berücksichtigung der Bedeutsamkeit des Planungsraumes als vielfältiger Natur- und Landschaftsraum, welcher Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bietet. Der AHA sieht in dem Planungspapier die klare und deutliche Zielrichtung, Umwelt, Landschaft und Natur den Bedürfnissen des Tourismus unterzuordnen. Derweil ist es erforderlich den Tourismus in die Schutzbedürfnisse dieser sehr bedeutsamen, arten- und strukturreichen Natur- und Landschaftsräume einzuordnen. Für den AHA haben jahrhundertlanger Bergbau sowie jahrzehntelange Verschmutzungen von Umwelt, Natur und Landschaft genug Schaden angerichtet. Von daher ist ein rasantes und sofortiges Umdenken hin zu einem verantwortungsvollen Denken dringend geboten.
Mit großer Sorge beobachtet der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – dabei beispielsweise das fortgesetzte und intensive Bestreben insbesondere des Freistaates Sachsen und des Landes Sachsen-Anhalt, der Landkreise Nordsachsen, Leipzig und Saalekreis sowie der Städte Leipzig, Halle (Saale), Merseburg und Leuna auf Kosten des Steuerzahlers Wassertourismus zu nutzen, um massiv den Motorbootverkehr zu befördern.
Ähnlich sieht der AHA die Gefahren für den Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt, wo man bereits mit einer Allgemeinverfügung des Landkreises Saalekreises vom 10.08.2012 u.a. das von Motorbooten mit 10 m Länge und 20 PS-Motoren zugelassen hatte. Auch hier ist mit zunehmender Verlärmung und Luftverschmutzung, aber ebenso mit verstärktem Wellenschlag zu rechnen, was zur Störung bzw. Zerstörung ganzer Uferzonen führen kann. Es ist unverständlich, warum nicht endlich die dringend notwendige Zeit aufbringen kann, um der Natur die Möglichkeit einer stabilisierenden Entwicklung aufbringen zu lassen. Innerhalb eines Zeitraums von ca. 300 Jahre hat der Mensch diesem Gebiet gewaltige Schäden zugefügt. Nun gilt es der Natur wenigstens 100 Jahre Zeit zu lassen, um eine Neuentwicklung zu ermöglichen. Was kann die Natur dafür, wenn der Mensch nicht in der Lage ist die Kommunen ordnungsgemäß finanziell und materiell auszustatten?
Der AHA fordert daher die Lausitzer- und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV) als zuständiger „Bergbausanierer“, den Landkreis Saalekreis, als zuständige untere Behörde, sowie die Anrainerkommunen auf, endlich die voranschreitende, zumeist umwelt- und naturfeindliche Entwicklung im Geiseltalseengebiet zu stoppen. Ferner gilt es im und am Naturschutzgebiet alle Bauarbeiten zu unterlassen und schon alle diesbezüglichen Planungen zu stoppen. Ferner fordert der AHA die Medien auf, verantwortungsvoll zu handeln und nicht ständig auf eine verstärkte touristische Nutzung zu drängen und diese als Allheilmittel für kommunale Probleme darzustellen.

Im Interesse einer sauberen Umwelt, Landschaft und Natur sowie eines umwelt- und naturverträglichen Tourismus fordert der AHA die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung des Landes Sachsen-Anhalt, des Landkreises Saalekreises und der Anliegergemeinden auf weitere Ausweitungen und Lockerungen für die touristische Nutzung des Geiseltalsees einhergehend u.a. mit der Aufhebung der Einschränkungen im Motorbootverkehr zu unterlassen und stattdessen das Gewässer von jeglicher Motorisierung freizuhalten.
Dies ist auch im Blick auf den voranschreitenden Klimawandel zu betrachten.
Der AHA fordert daher die Landtage und Regierungen Sachsens und Sachsen-Anhalts auf, dementsprechend die jeweiligen Wassergesetze anzupassen. Ferner appelliert der AHA an den Freistaat Sachsen, an das Land Sachsen-Anhalt und den Landkreis Saalekreis und die Stadt Halle (Saale) die Neuseenlandschaft und den Geiseltalsee sowie die Weiße Elster und die Pleiße von jeglicher Motorisierung freizuhalten sowie das Vorhaben Saale-Elster-Kanal endgültig zu beenden.

Nunmehr haben sich insbesondere die Landkreise Saalekreis und Salzlandkreis sowie die Stadt Halle (Saale) das Ziel gesetzt den Betrieb von Hausbooten auf der Saale voranzutreiben. Damit eng verbunden ist der schrille Ruf nach Neuschaffung von Anlegern entlang der Saale unüberhörbar. Medienberichten zu Folge beabsichtigt beispielsweise der Landkreis Salzlandkreis ca. eine Millionen Euro auszugeben, um beispielsweise neue Bootsanleger in den Städten Calbe (Saale), Bernburg (Saale) und Alsleben (Saale) zu errichten.
Aktuellen Medienberichten zu Folge beabsichtigt nun der Salzlandkreis vollendete Tatsachen zu schaffen, in dem man im Saaleabschnitt zwischen den Städten Könnern (Saale) und Calbe (Saale) sieben neue Anlegestellen für Hausboote und Kanus errichten möchte. Dazu hat die Kreisverwaltung in Bernburg 2,7 Millionen Euro Steuermittel aus dem Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz beantragt. Im Falle einer Bewilligung der Fördermittel beabsichtigt der Landkreis im Herbst 2023 die Bauarbeiten zu beginnen und die Anlegestellen ab Frühjahr 2024 in Betrieb zu nehmen.
Abgesehen davon, dass die gegenwärtige Fassung des Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ keine Förderfähigkeit erkennen lässt, bedrohen diese Baumaßnahmen einen sehr schützenswerten Entwicklungsraum der Saaleaue, wozu insbesondere die Naturschutzgebiete „Auwald bei Plötzkau“ (NSG0082) und „Sprohne“ gehören. Diese Naturschutzgebiete befinden sich im Landschaftsschutzgebiet „Saale“ sowie im Europäischen Vogelschutzgebiet (EU SPA) „Auenwald Plötzkau“ und im Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet „Auenwälder bei Plötzkau“ sowie im FFH-Gebiet „Nienburger Auenwald-Mosaik“. Zu dem besonders schützenswerten Auengebieten gehören zudem u.a. das Wippermündungsgebiet, der Dröbelsche Busch, angrenzende Streuobstwiesen sowie Stauden- und Wiesenstandorte. Diese Gebiete gilt es im Zusammenhang zu schützen und von jeglichen Bebauungen und anderen Störungen freizuhalten.
Als Vorbild sieht man offensichtlich die illegal errichteten Boots- und Yachtanleger in Brachwitz und Salzmünde.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – warnt dabei eindringlich vor zerstörerischen Eingriffen in den Uferbereichen, was zur Vernichtung von Flora und Rückzugs- und Lebensräumen von zahlreichen Tierarten, Versiegelung von Böden, Einschränkungen von Hochwasserräumen, zusätzlichen Belastungen mit Lärm, Feinstäuben und Abgasen sowie zu massiven Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes der Saale, ihrer Aue und angrenzender Natur- und Landschaftsbestandteile führen. Nicht zu vergessen, dass mit zusätzlichem Ziel- und Quellverkehr mit Motorisierten Individualverkehr zu rechnen ist.
Offenbar haben die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung noch immer nicht die Zeichen der Zeit erkannt, welche auf Schutz und Erhalt von Umwelt. Natur und Landschaft sowie einen dem untergeordneten sanften Tourismus stehen müssen. Stattdessen möchte man Steuergelder verwenden, um das reine Gegenteil zu tun.
Nach Auffassung des AHA bedarf es endlich einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption für die mitteldeutschen Seen- und Flusslandschaften. Dabei ist es dringend notwendig, den dringenden Erfordernissen der globalen, regionalen und örtlichen Entwicklung von Umwelt, Natur, Landschaft und Klima Rechnung zu tragen und darauf entsprechende Antworten zu suchen und zu finden.
Hierzu gilt es nach Meinung des AHA unverzüglich die wissenschaftlichen Potenziale u.a. an den Universitäten und Hochschulen in Leipzig, Halle (Saale), Erfurt, Jena, Dessau-Roßlau, Merseburg und Bernburg zu nutzen.
Um diesen umfassenden Forderungen Nachdruck zu verleihen, beabsichtigt der AHA eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe zur Beförderung eines umwelt- und naturverträglichen Wassertourismus zu bilden.
Wer Interesse hat für einen nachhaltigen Schutz und Erhalt sowie an einer naturnahen Entwicklung der Auenlandschaften an Elbe, Saale, Mulde, Unstrut, Weißer Elster, Schwarzer Elster, Luppe, Nahle, Pleiße und Parthe sowie der Seenlandschaft Mitteldeutschlands mitwirken möchte, wende sich bitte an folgende Kontakte:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Regionalgruppe Leipzig und Umland
Otto-Adam-Straße 14

04157 Leipzig

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Regionalgruppe Merseburg-Leuna-Bad Dürrenberg
Umweltbibliothek Merseburg „Jürgen Bernt-Bärtl“
Weiße Mauer 33

06217 Merseburg

Tel.: 03461 – 821 98 25
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
E-Mail UBM: ubm2021@yahoo.com

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen
über Evangelisches Kirchspiel Wolfen
Leipziger Straße 81

06766 Bitterfeld-Wolfen

Tel.: 0173 – 9917836
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 24.07.2022

Die Bäume haben Durst

Unter dem Motto „Bäume pflanzen, statt abholzen“ pflanzten Mitglieder und interessierte HallenserInnen in diesem Jahr zwei Bäume zur Karfreitagspflanzaktion auf der Ziegelwiese.
Diese Bäume sehen im Moment auch noch gut, sind aber aufgrund der anhaltenden Trockenheit besonders gefährdet, da sie noch nicht so stabile Wurzeln ausgebildet haben, wie ältere Bäume.
Das rettende Wasser ist durch die Saale nah, muss also nur zu den Bäumen transportiert werden.
Am besten gelingt das mit Eimern. Man kann diese sehr gut mit Saalewasser füllen, wenn man ein paar Meter in die Saale geht, barfuß oder mit Gummistiefeln.
Es wäre schön, wenn sich der Eine oder Andere vorstellen könnte, beim Wässern zu helfen. Jeder Liter zählt.
Man erkennt die beiden „neuen Bäume“ an den hellen Stützhölzern, die um die Bäume angebracht sind. Auch stehen sie am Ende der Baumreihe.

AHA führt Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese am Landhaus in Dessau-Roßlau durch

Samstag, den 23.07., um 10.00 Uhr
Arbeitseinsatz in der Streuobstwiese “Am Landhaus”
Treffpunkt: Pension “Landhaus”, Dessau

Am 08.12.2015 haben erfreulicherweise die Stadt Dessau-Roßlau und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine Pflege- und Nutzungsvereinbarung ab 01.01.2016 für die Streuobstwiese am Landhaus am Naturschutzgebiet Untere Mulde abgeschlossen. In Folge dessen hatte der AHA mit großer Freude und großem Dank einen Zuschuss der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt zur Förderung von Maßnahmen zum Schutz, Pflege und Betreuung der Streuobstwiese Am Landhaus in der Stadt Dessau-Roßlau beantragt und erhalten. Mit der Förderung durch die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt besteht nun die Basis, in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Dessau-Roßlau, konkret die Pflege- und Betreuungsmaßnahmen durchzuführen.
Somit bildet nunmehr die vollständige praktische Umsetzung der Pflege- und Nutzungsvereinbarung zwischen Stadt Dessau-Roßlau und AHA für die ca. 1,8 ha große Streuobstwiese „Am Landhaus“ in der Unteren Muldeaue einen besonderen Arbeitsschwerpunkt des AHA.

Nunmehr ist der nächste und dreißigste öffentliche Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese am Landhaus am Samstag, dem 23.07.2022, geplant.
Dabei ist vorgesehen die Mahdarbeiten fortzusetzen.
Interessenten sind selbstverständlich gerne und recht herzlich willkommen.
Der AHA bittet dabei um wetterfeste Arbeitskleidung, wozu unbedingt festes Schuhwerk und Arbeitshandschuhe gehören.
Treff ist 10.00 Uhr am Eingang Landhaus, Am Landhaus 1 in Dessau-Roßlau.

Wer noch mehr zu dem Arbeitseinsatz, zur Betreuung der Streuobstwiese am Landhaus am Naturschutzgebiet Untere Mulde sowie zu den generellen Aktivitäten des AHA erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Ortsgruppe Dessau-Roßlau

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 17.07.2022

AHA führt Wanderexkursion zum Stakerdorfer Busch und zur Dreieckgrube durch

Samstag, den 23.07., um 10.00 Uhr
Wanderexkursion zum Stakerdorfer Busch und zur Dreieckgrube
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 6 Stunden

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – führt am Samstag, dem 23.07.2022, eine ca. sechsstündige Wanderexkursion zum Stakerdorfer Busch und zur Dreieckgrube.
Marschroute: vom Bahnhof Wolfen zum Südpark, Überquerung der B 184 und weiter entlang der Grube Johannes bis zur Jahnstraße, vorbei am Jahnsportplatz und weiter in Richtung Unterführung B183, nach dem Passieren der Unterführung weiter in Richtung Stakendorfer Busch und Dreieckgrube, Umrundung der Dreieckgrube weiter zu den im näheren Umfeld befindlichen Grubengewässern.
Ferner möchte der AHA Möglichkeiten der ehrenamtlichen Mitwirkung von Interessenten aufzeigen und in dem Zusammenhang für die Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen werben.

Die Exkursion am Samstag, dem 23.07.2022, beginnt 10.00 Uhr am Bahnhof Wolfen.

Wer noch mehr Interesse zu den Aktivitäten des AHA in der Region hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen
über Evangelisches Kirchspiel Wolfen
Leipziger Straße 81


06766 Bitterfeld-Wolfen

Tel.: 0173 – 9917836
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 17.07.2022

AHA fordert Freihaltung der Ackerflächen in der Landeshauptstadt Magdeburg und in der Gemeinde Sülzetal!

Mit sehr großer Sorge betrachtet der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – Aktivitäten zur Errichtung von zwei hochmodernen Halbleiterfabriken auf einer Agrarfläche zwischen der Bundesautobahn 14 und dem Seerennengraben in den Gemarkungen der Landeshauptstadt Magdeburg und der Gemeinde Sülzetal. Dabei ist vorgesehen eine sehr wertvolle Agrarfläche im Umfang von 450,00 ha in Anspruch zu nehmen.
Abgesehen von der Zunahme von Ziel- und Quellverkehr durch Kraftfahrzeuge aller Art, sind weitere wertvolle Ackerflächen mit Bodenwertzahlen bis zu 90 und mehr bedroht. Bereits die Reduzierung der Vielfalt der Ackerbaukulturen von einst 25,00 verschiedenen Ackerkulturen auf etwa 6-7 Ackerkulturen haben zu erheblichen Verlusten an Arten- und Strukturvielfalt, Humusneubildung somit Verarmung des Landschaftsbildes geführt. Gut strukturierter, humusreicher Boden dient als Lebensraum eines regen Bodenlebens sowie zudem des Gasaustausches, der Speicherung von Wasser und Nährstoffen. Verbau, falscher Einsatz von Landtechnik, monokultureller Anbau von Humuszehrern und eng damit verbundener übermäßiger Einsatz von mineralischem Dünger, Pestiziden und Gülle sorgen für eine Schädigung bis hin zum Totalverlust seiner dringend notwendigen, vielfältigen Funktionen zur Ernährung der Bevölkerung und Versorgung mit weiter zu verarbeitenden Rohstoffen sowie in Landschaft, Natur und Umwelt. Zudem erfolgt eine massive Schädigung bzw. Verluste von Schicht- und Grundwasser.
Ferner kann die Agrarfläche als Entwicklungsraum für den Seerennengraben dienen, welcher im Bereich des Zusammenflusses mit dem Röthegraben den Ausgangspunkt der Sülze bildet sowie Bestandteil des 76,00 ha großen Schutzgebietes nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) „Sülzetal bei Sülldorf“ (FFH0051) und des 23,00 ha großen Naturschutzgebietes „Salzstellen bei Sülldorf“ darstellt. Dabei kommt dem Salzbach Seerennengraben noch wichtige Funktionen als Lebens- und Rückzugsraum für besondere Tier- und Pflanzenarten sowie als Biotop- und Grünverbundraum zu.
Darüberhinaus zählt die Agrarfläche zum Lebensraum des Feldhamsters. Bekanntlich besitzt der Feldhamster den Status „streng zu schützende Tierart von gemeinschaftlichem Interesse“ gemäß des Anhangs IV der FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG). Ferner ist bekannt, dass ein wesentliches Ziel der FFH-Richtlinie in der die Sicherung des günstigen Erhaltungszustandes der dort gelisteten Arten und Lebensräume besteht. So haben gemäß Artikel 11 der FFH-Richtlinie die Mitgliedstaaten den Erhaltungszustand der in Artikel 2 genannten Arten und Lebensräume zu überwachen. Über die Ergebnisse der Überwachung ist gemäß Artikel 17 durch die Mitgliedstaaten alle sechs Jahre ein Bericht zu erstellen. Der Erhaltungszustand wird in Artikel 1 näher spezifiziert.
An der Stelle bekräftigt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – zudem, dass es hier Agrarflächen zu entwickeln gilt, welche von einer sehr großen Vielfalt von Ackerkulturen mit einhergehender Fruchtfolge sowie Feldgehölzstreifen und -inseln geprägt sind.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – stellt zudem mit sehr großer Sorge fest, dass die Flächen von bereits realisierten bzw. geplanten Industrie- und Gewerbegebieten erheblich und bedrohlich zugenommen.
So erteilte das Landesamt für Umwelt (LfU) Brandenburg in der Gemeinde Grünheide im Landkreis Oder-Spree für 300,00 ha für eine Tesla-Autofabrik eine Genehmigung, wofür man 173,00 Hektar Kiefernwald in Grünheide gerodet hatte.
Zudem verweist der AHA erneut auf das in der Gemeinde Kabelsketal im Saalekreis geplante sogenannte Industrie- und Gewerbegebiet mit der Bezeichnung Star Park II, welche auf 200,00 ha Ackerfläche entstehen soll. Zusammen mit dem bereits erschlossenen 230,00 ha großen sogenannten Industrie- und Gewerbegebietes Star Park I wären somit auf engsten Raum 430,00 ha Ackerboden verbaut.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)gibt zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes an, Zitat: „Täglich werden in Deutschland rund 54 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme – kurz Flächenverbrauch – von circa 76 Fußballfeldern.“, Zitat Ende
Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat:
Bis zum Jahr 2030 will die Bundesregierung den Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag verringern. Diese gegenüber der Nachhaltigkeitsstrategie von 2002 verschärfte Festlegung wurde vom Bundeskabinett bereits im Januar 2017 in der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016“ festgelegt. Seit dem Klimaschutzplan vom November 2016, der die Leitplanken für ein grundsätzliches Umsteuern in Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg zu einem treibhausgasneutralen Deutschland beschreibt, strebt die Bundesregierung bis 2050 sogar das Flächenverbrauchsziel Netto-Null (Flächenkreislaufwirtschaft) an, womit sie eine Zielsetzung der Europäischen Kommission aufgegriffen hatte. Diese Zielsetzung hat während der deutschen Ratspräsidentschaft 2020 Eingang in die Erwägungen für eine EU-Biodiversitätsstrategie gefunden und wurde im März 2021 nun auch in die weiterentwickelte Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen.“, Zitat Ende

https://www.bmu.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/nachhaltigkeit/strategie-und-umsetzung/flaechenverbrauch-worum-geht-es

Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 19.224 ha. Im Vergleich dazu hat die niedersächsische Großstadt Braunschweig – mit Stand vom 31.12.2020- eine Fläche von 19.270,00 ha = 192,70 km².

Nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – erfordert das ein verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln auf allen Ebenen.
Daher sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – das Vorhaben von Intel auf einer Agrarfläche zwischen BAB 14 und Seerennengraben sehr kritisch und hält es aus obengenannten Gründen für notwendig von dem Vorhaben Abstand zu nehmen.
Im Rahmen seiner ehrenamtlichen Arbeitsgruppe Feldökologie möchte der AHA Interessenten gewinnen, welche sich für eine arten- und strukturreiche Agrarlandschaft aktiv sein möchten. Wer daran Interesse hat bitte sich an folgende Anschrift zu wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 15.07.2022

AHA muss Fahrradexkursion absagen

Der AHA kann die Fahrradexkursion entlang der Elbe nicht durchführen

Der AHA bedauert, mitteilen zu müssen, dass der Fahrradexkursion entlang der Elbe am Samstag, dem 16.07.2022, aus organisatorischen Gründen nicht durchführen kann.

Auf unbestimmte Zeit muss der AHA auf die Durchführung einiger Exkursion verzichten. Exkursionen im Raum Halle (Saale) und Leipzig sowie Bitterfeld-Wolfen und Mansfeld-Südharz werden durch unsere Partnervereine bzw. durch Mitglieder des AHA angeführt.
Veranstaltungen wie Arbeitseinsätze werden weiterhin durchgeführt.

Für Samstag, dem 16.07.2022, empfiehlt der AHA eine recht interessante Exkursion mit dem Autor Dr. Bernd Gerken als Ersatz. Die Exkursion wird von unseren Partnerverein Naturschutz und Kunst – Lebendige Aue e.V. – NuKLA e.V – organisiert und steht unter dem Thema: „Über Chancen, die Burgaue bei Leipzig wieder zu einer lebendigen Aue werden zu lassen„. Beginn ist 14.00 Uhr. Treffpunkt ist am Parkplatz an der Nahle, Gustav-Esche-Straße. Geplant sind 2,5 Stunden. Die Teilnahmekosten beträgt € 7,00, Kinder kostenfrei, Ermäßigung per Anfrage.

€ 7,00 die sich wirklich lohnen.
Dr. Bernd Gerken ist Autor zahlreicher Fachbücher über Ökologie und Naturschutz. Mit „Auen. Verborgene Lebensadern der Natur“ (ISBN: 3-7930-0514-3) schrieb er das Grundlagenbuch für alle, die sich für das Thema Auen und deren Schutz einsetzen wollen. In diesem Buch geht er darauf ein, was Auen sind, wie entwickeln sich Flusslandschaften natürlich. Leider ist das Buch nicht mehr im Handel erhältlich, aber einige Internet-Plattformen und Antiquariaten bieten gebrauchte und gut gepflege Exemplare an.