Monat: März 2019 (Seite 1 von 3)

Initiative „Pro Baum“ und AHA rufen zur Protestexkursion für eine naturnahe Entwicklung eines Waldgebietes im Nordosten von Halle-Trotha auf!

Der hallesche Stadtteil Trotha ist bekanntlich von zahlreichen sehr bedeutsamen Natur- und Landschaftsbestandteilen geprägt, welche enge Bindungen zu den Stadtteilen Seeben,

Mötzlich und Tornau sowie zur Gemeinde Petersberg, Ortsteilen Morl und Sennewitz besitzen. Als erstes sei hier die Saaleaue mit dem ca. 7 ha großen Naturschutzgebiet Forstwerder in Halle-Trotha erwähnt, welches zusammen mit dem 10 ha großen Naturschutzgebiet (NSG) Peißnitznordspitze das Schutzgebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)- Richtlinie „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ bildet und einen sehr wertvollen Bestandteil in der halleschen Saaleaue darstellt. Darin eingebettet befindet sich das ca. 4,9 ha große flächenhafte Naturdenkmal (FND) Klausberge.

Nach Nordwesten und Norden knüpfen sich das Einzugs- und Mündungsgebiet der 15,14 km langen Götsche sowie im Landschaftsraum zwischen der Stadt Halle (Saale) und der Gemeinde Petersberg, Ortsteil Sennewitz die ca. 14 ha große frühere Aschedeponie des früheren Kohlekraftwerkes Halle-Trotha an, welche ökologisch sehr bedeutsame Natur- und Landschaftsräume bilden.

In nordöstlicher Richtung schließen sich der ca. 9,5 ha große geschützte Landschaftsbestandteil „Park Seeben“ sowie nach Osten das Gebiet der Posthornteiche an. Nach Süden seien das Gebiet des Großen und Kleinen Galgenberges erwähnt.

In dem Zusammenhang betrachtet haben Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) mit sehr großem Unverständnis die Auffassungen der Leiterin des Fachbereiches Umwelt im Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Halle (Saale) Kerstin Ruhl-Herpertz und des Revierförsters Torsten Nieth aufgenommen, dass sie nicht nur die bisherigen massiven forstwirtschaftlichen Eingriffe gutheißen, sondern auch noch die Fortsetzung der Baumvernichtung einfordern und planen. Nicht „der Wald in Trotha ist am Ende“, sondern offensichtlich jeglicher Respekt gegenüber Bäumen und das Verständnis für naturnahere Entwicklungen von Waldgebiet. Ein Revierförster Nieth ist beispielsweise für die umfassenden Abholzungen im Landschaftsschutzgebiet Dölauer Heide (Stadt HalleSeite 2 von 4 (Saale), im Naturschutzgebiet Bergholz am Petersberg (Gemeinde Petersberg) und im Geschützten Landschaftsbestandteil Park Dammendorf (Stadt Landsberg) mitverantwortlich.

Der bisher erfolgte und weiter angedachte Vernichtungsfeldzug gegenüber der laut Schütt et al. (2006) vom Hofgärtner am französischen Königshoff Jean Robin im Jahr 1601 aus Virginia USA nach Paris eingeführten Robinie (Robinia pseudoacacia L.) richtet sich gegen eine gefragte und wichtige Bienenweide und Pionierbaum. Die nach Jean Robin benannte Baumart ist ein Schmetterlingsblütler und kann auf Grund seiner Symbiose mit Knöllchenbakterien im Wurzelbereich Stickstoff aus der Luft binden und dem Boden zuführen. Ferner hält ein dichtes und umfassendes Wurzelwerk den Boden fest. Gerade der Standort der Bergbaufolge-landschaft Trothaer Wäldchen ist ein typischer Standort für die Robinie. Zudem scheinen die Robinien die mehrmonatige Trockenheit und starke Sommerhitze im Jahr 2018 recht gut überstanden zu haben.

Schon aus dem Grund sind diese massiven Zerstörungen an dem Gehölzbestand inakzeptabel. Im Rahmen einer Begehung haben Mitglieder und Freunde der Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) am 29.01.2019 das ca. 85.000 m2 = ca. 8,5 ha große Waldgebiet im Nordosten von Halle-Trotha zwischen Karl- Ernst-Weg, Verlängerter Mötzlicher Straße und Am Hang sowie östlich der Bahnstrecke Halle-Hannover in Augenschein genommen.

Beim Betreten des Waldgebietes aus Richtung Osten von der Verlängerten Mötzlicher Straße aus, fiel auf, dass eine umfassende sukzessive Verjüngung des Gehölzbestandes vonstattengeht. Ebenso deutlich ist eine flächendeckende nitrophile Stauden- und Krautflora erkennbar. Der Gehölzbestand ist besonders von Feldahorn, Gemeiner Esche, Hybridpappel, Robinie und Weißdorn geprägt. Ebenfalls kommen Berg- und Eschenahorn sowie Flatterulme vor. Diese sukzessive Entwicklung kennzeichnet das Waldgebiet ganz besonders im östlichen, nördlichen und teilweise im südlichen Bereich. Im mittleren und westlichen Bereich des Waldes haben die Aktivitäten von Mountainbikern zu starken Einschränkungen in der Sukzession und zu einer massiven Ausprägung von Pfaden geführt. Im Waldgebiet gelagerte Planen und Sofas einhergehend mit einer gewissen Vermüllung beeinflussen diesen Teil des Waldgebietes negativ und tragen zur Einschränkung der Naturverjüngung bei. Besonders besorgniserregend ist, dass diese Nutzung im Bereich eines dringend erforderlichen Schutzgebietes für den Rotmilan stattfindet. Insbesondere im westlichen Teil des Waldes ist zudem deutlich erkennbar, dass einst eine Anpflanzung von Bäumen –zum Beispiel Robinie- erfolgte.

Am Westrand des Waldgebietes befinden sich Reste einer Kleingartenanlage, welche noch u.a. mit Ruinen, Müll und Bodenplatten belastet sind. Größere und kleinere Trichter durchziehen das gesamte Waldgebiet und rufen die einstige bergbauliche Nutzung in Erinnerung. Das von Bergbaufolgen geprägte und einst u.a. mit schnellwachsenden Pioniergehölzen wie Robinien, Pappelhybriden und Eschenahorn bepflanzte Waldgebiet, hat begonnen sich sukzessiv standortgerecht zu entwickeln, wozu der Aufwuchs von Feldahorn, Weißdorn und Flatterulme gehört. Vogelstimmen u.a. von Kohl- und Blaumeise, Kleiber und Buntspecht sowie früheren Sichtfeststellungen vom Rotmilan und vom Rotkehlchen verdeutlichen zusammen mit der sich standortgerecht entwickelnden Flora die Funktion als sehr wichtiges Rückzugsgebiet für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Auf jeden Fall beeinflusst der Wald das Stadt- und Landschaftsbild positiv und hat sehr positiven Einfluss auf das Klima der Stadt Halle (Saale).

Nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) gilt es nun die sukzessive Verjüngung des Waldgebietes zuSeite 3 von 4 befördern und nicht durch die derzeitigen forstwirtschaftlichen Eingriffe im Auftrag der Deutschen Bahn zu gefährden. Dies noch als Teil von sogenannten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die umfassenden Eingriffe beim Um- und Neubau des halleschen Güterbahnhofes einzuordnen, halten die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) für nicht angebracht. Dabei gilt es gerade zurzeit unbedingt zu berücksichtigen, dass die Dürrezeit in den Monaten April bis Oktober 2018 sowie der sehr heiße Sommer im gleichen Jahr Fauna und Flora ohnehin schon stark gestresst haben.

Daher fordern beide Organisationen nunmehr die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption und damit eng verbunden, die sofortige Einstellung aller Ringelungs- und Abholzungsarbeiten in und an dem Waldgebiet ein. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) knüpfen mit ihren Überlegungen an alte Forderungen des früheren Arbeitskreises Umweltschutz Halle in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR an, welche bereits in den Jahren 1987 bis 1989 die Erstellung einer derartigen Konzeption anmahnten.

Dabei gilt es u.a. vollständig den Artenbestand von Fauna und Flora zu erfassen, die geologischen Grundlagen wie Bodenqualität, Hydrologie und Untergrund unter Beachtung der bergbaulichen Nutzung und deren Einflüsse zu ermitteln, die Bedeutung für den Biotop- und Grünverbund, das Stadtklima, das Stadt- und Landschaftsbild und die Naherholung festzustellen sowie letztendlich daraus Vorschläge zum Schutz und zur Entwicklung des Waldgebietes zu entwickeln. Aus Sicht der Initiative „Pro Baum“ und des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) gilt es unbedingt die Sukzession zu sichern, forstwirtschaftliche Eingriffe auszuschließen, die Reste der Kleingartenanlagen, Vermüllungen zu entfernen und künftige Vermüllungen zu unterbinden, Möglichkeiten einer sehr begrenzten Nutzung durch Mountainbiker zu prüfen sowie eine sukzessive Ausweitung der Waldfläche nach Nordwesten, Norden, Westen und Südwesten auf angrenzende intensiv genutzte Ackerflächen zu untersuchen.

Als Fläche und Maßnahme zur Umsetzung der sogenannten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durch die Deutsche Bahn schlagen Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) alternativ die Pflanzung und mindestens fünfjährige vollständige Pflege einer Streuobstwiese auf der früheren, ca. 2,36 ha großen Fasanerie östlich des Seebener Busches vor. Die bisher intensiv vom Ökohof Seeben genutzte Ackerfläche grenzt nördlich an eine bestehende Streuobstwiese an.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hatte im Rahmen seiner Mitgliederversammlung vom 03.03.2008 eine „Konzeption zur Entwicklung einer Streuobstwiese auf dem Gelände der früheren Fasanerie östlich des Seebener Busches“ beschlossen und dem Flächeneigentümer Stadt Halle (Saale) vorgelegt. In der Konzeption ist u.a. vermerkt, dass eine Pflanzung von 24 Bäumen je Reihe Länge x 10 Baumreihen = 240 Bäume erfolgen kann.

Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) fordern nun die Deutsche Bahn sowie die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) auf, diesen Vorschlag ernst zu nehmen und unverzüglich für das Trothaer Wäldchen eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungs-konzeption erstellen zu lassen. In dem Zusammenhang gilt es nun endlich alle Ringelungs- und Abholzungsmaßnahmen sofort und unwiderruflich einzustellen.

Auf dieser Basis besteht dann die Möglichkeit öffentlich mit den Flächeneigentümern, Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sowie Interessenten über die Ergebnisse derSeite 4 von 4 Untersuchungen und Auswertungen zu informieren sowie zu den sich daraus abgeleiteten Vorschlägen zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung zu beraten. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sind bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten daran mitzuwirken.

Angesichts der Tatsache, dass die Verwaltung der Stadt Halle (Saale) und die Deutsche Bahn an dem Vernichtungsfeldzug gegen das Waldgebiet im Nordwesten festhalten möchten, rufen Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) zu einer ca. zweistündigen Protestexkursion am Dienstag, den

02.04.2019 auf.

Treff ist 17:30 Uhr an der Ecke Mötzlicher Straße/Verlängerte Mötzlicher Straße/Gottfried- Keller-Straße

Aus den obengenannten Gründen heraus rufen Initiative „Pro Baum“ und AHA weiterhin interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Halle (Saale) zur aktiven Mitwirkung auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zur Initiative „Pro Baum“ und zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de; Internet: http://www.aha-halle.de

Tel.: 0345 – 2002746

Halle (Saale), den 29.03.2019

Andreas Liste

Vorsitzender

Initiative „Pro Baum“ und AHA halten Konzepte zum Umgang mit Hochwasser entlang der Saale und Stopp von Massenabholzungen am Gimritzer Damm für erforderlich !

Mit fortgesetztem großem Interesse verfolgen die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) weiter die Medienberichte zu Plänen des Landes Sachsen-Anhalt zur Errichtung einer „Schutzwand“ an der Ostseite des Gimritzer Damms aufgenommen. Offenbar war der Auslöser der Planungen der Beschluss des 2. Senats des Oberverwaltungsgerichtes des Landes Sachsen-Anhalt vom 18.05.2015, Aktenzeichen: 2 M 33/15, welcher den Beschluss des Verwaltungsgerichtes Halle vom 03.03.2015, Aktenzeichen: 4 B 14/15 HAL zur Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung der Klage der Antragstellerin gegen die Plangenehmigung des Landesverwaltungsamtes des Landes Sachsen-Anhalt vom 19.11.2014 für den Bau einer als Hochwasserschutzanlage Gimritzer Damm (Saale) deklarierten gesamt 1.500 m langen, drei Meter hohen und 30 m breiten Deiches im Bereich des Sandangers und der Halle- Saale-Schleife bestätigt hat. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) bekräftigen erneut, dass sie die Entscheidungen der Verwaltungsgerichtsbarkeit begrüßen, da ansonsten der einst am 12.07.2013 illegal begonnene skandalöse Deichbau seine ungehinderte Fortsetzung gefunden hätte. Vom Grundsatz her begrüßen Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA), dass man offenbar beabsichtigt nun die alten Planungen aufzugeben.

Nach Auffassung von Initiative „Pro Baum“ und AHA gilt es jedoch alles zu stoppen, was entgegen jeglicher fachlichen und moralischen Vernunft an Retentionsflächen weiter einschränkt und so zur Verstärkung der Bedrohung der Altstadt östlich und nordöstlich der Saale führt sowie vermehrte Eingriffe in den Gehölzbestand und in Wiesenbereiche zur Folge haben. Ferner basieren diese Planungen auf mehreren weiteren falschen Ansätzen vor Ort. So ist bei der Errichtung von „Schutzwänden“ davon auszugehen, dass im Falle des Vortriebs von Spundwänden in den Boden im Bereich des Deiches, auch mit Rückstau von Wasser zu rechnen, welches aus Richtung Halle-Neustadt der Saale zuströmt. Deswegen sind sowohl die Altstadt, als auch die Neustadt von Halle (Saale) negativ von einer Umsetzung eines derartigen Deichbauprojektes betroffen.


Unverständlich ist für Initiative „Pro Baum“ und AHA weiterhin, dass mit dem Abriss der Eissporthalle im Jahre 2016 keine vollständige Beseitigung der Kellerräume und der Aufschüttungen erfolgte. Somit besteht die Gefahr einer Behinderung des freierenSeite 2 von 3 Abflusses und des Rückstaus von Hochwasser, welches dann gezielt verstärkt auf den Gimritzer Damm zuströmt.
Mit großem Unverständnis haben die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) immer wieder die verheerenden Massenabholzungen entlang des Gimritzer Dammes zwischen Zur Saaleaue und Heideallee angeprangert. Diese Zerstörung des standorttypischen Gehölzbestandes, welcher u.a. aus Stieleiche, Gemeiner Esche, Pappel, Robinie, Feldahorn, Blutroten Hartriegel und Hundsrose bestand bzw. noch in Resten besteht, bildete einen sehr wichtigen Rückzugsraum von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, trug zur Entstehung von Frischluft und zum Lärmschutz bei, wertete das Stadtbild auf sowie stellte einen sehr wichtigen Biotop- und Grünverbund dar. Beide Organisationen fordern den sofortigen Stopp dieser umwelt- und naturfeindlichen zerstörerischen Aktivitäten.

Seit Anfang an betrachten die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) mit sehr großer Sorge die Umsetzung der Pläne zum Umbau des Gimritzer Dammes zwischen Rennbahnkreuz und Heideallee, des Abschnittes der Heideallee bis zur Kreuzung mit der Walter-Hülse-Straße und dem Weinbergweg sowie deren Umbau zum Kreisel aufgenommen. Mit den der Öffentlichkeit vorliegenden großzügigen Verkehrsplanungen, gehen mit der Umsetzung der Baumaßnahmen, massive Zerstörungen und Beschädigungen von sehr wichtigen Gehölz- und Wiesenbeständen einher. So hatte man massiv den Gehölzbestand südlich bzw. südwestlich des gesamten Gimritzer Dammes, insbesondere zwischen Zur Saaleaue und Übergang zur Heideallee, fast komplett zerstört. Der Gehölzbestand nördlich bzw. nordöstlich des Gimritzer Damm’s im Übergangsbereich zur Heideallee und im Bereich der Einmündung der Halle-Saale- Schleife sind Massenfällungen zum Opfer gefallen. Dabei hat man schätzungsweise mindestens 150 Bäume und Sträucher vernichtet und dabei sehr wichtige Lebens- und Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen und einen wichtige Basis für Frisch- und Kaltluft zerstört. Gegenwärtig zeichnet sich ab, dass dafür Beton, Schotter, Stahl und Asphalt für umfassende Bodenversiegelungen sorgen. Der weitere Knackpunkt bildet der geplante Kreisel im Kreuzungsbereich von Heideallee, Walter-Hülse-Straße und dem Weinbergweg. Hier sehen die Planungen alleine für den Umbau und im direkten Anschlussbereich in Heideallee und Brandbergweg die Vernichtung von mindestens 70 Bäumen vor. Derartige Planungen, wofür der Steuerzahler alleine im Abschnitt zwischen Rennbahnkreuz und Anschluss Heideallee etwa 13,5 Millionen Euro aus dem Fluthilfefond für den Abschnitt zwischen Rennbahnkreuz und Anschluss Heideallee beisteuern soll, ist ein weiterer skandalöser Ausdruck verfehlter Verkehrs- und Umweltpolitik nicht nur in der Stadt Halle (Saale), sondern auch im Land Sachsen-Anhalt.

Es ist auch aus dem Gesichtspunkt unverständlich, dass man ein Straßensystem massiv ver- und bestärkt, welches sich zu großen Teilen im Hochwassereinzugsgebiet der Saale befindet und man genau weiß, dass trotz Deiche oder „Schutzwände“ mit umfassenden Überflutungen und Einwirkungen von Qualmwasser sowie umfassenden Rückstau aus Richtung Halle-Neustadt zu rechnen ist.
Nunmehr behauptet der hallesche Beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt René Rebenstorf, als „Ersatz….39 Platanen“ mehrreihig entlang des Gimritzer Dammes pflanzen zu wollen und hatte damit die Genehmigung der Fortsetzung der Massenfällungen begründet. Diese 39 „Ersatz“-Pflanzungen können jedoch die erheblichen und flächendeckenden Gehölzverluste durch die Massenabholzungen und Flächenversiegelungen niemals ersetzen.


Daher fordern die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sofort weitere Massenabholzungen im Bereich Gimritzer DammSeite 3 von 3 und Heideallee/Weinbergweg/Walter-Hülse-Straße zu stoppen und endlich moderne, umweltgerechte Verkehrsplanungen vorzunehmen!


Ferner regen die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) erneut sowie mit Nachdruck an, das frühere Gebäude des Finanzamtes und das angrenzende Gelände komplett zurückzubauen und einer sukzessiven Entwicklung im Anschluss zu den Auen von Saale und Saugraben entwickeln zu lassen. In dem Zusammenhang ist es ratsam die Außenstelle Halle des Beauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik andernorts unterzubringen und deren Gebäude und Nebengelände baulich komplett zu beräumen und ebenfalls in eine sukzessive Entwicklung im Anschluss zu den Auen von Saale und Saugraben einzubeziehen. Neben der dringend notwendigen Ausweitung von Grünbereichen und der Stärkung des Grün- und Biotopverbundes zwischen Saale, Saugrabental und Dölauer Heide an der Nahtstelle zwischen Halle-Neustadt und Heide- Süd, kann das Gebiet wieder als Retentionsfläche sowie gestärkt als Kaltluftentstehungsgebiet und -korridor dienen.

Leider hat das Land Sachsen-Anhalt bisher immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass es nicht gewillt ist, eine nachhaltige, zukunftsfähige, landesweite und länderübergreifende nach Fließgewässern orientierte Konzeption zum Umgang mit Hochwasser anzugehen.
Beide Organisationen fordern daher wiederholt und mit Nachdruck endlich die Erstellung einer nachhaltigen, zukunftsfähigen, landesweiten und länderübergreifenden nach Fließgewässern orientierte Konzeption zum Umgang mit Hochwasser ein, welche u.a. die Erweiterung von Retentionsflächen und die Verringerung von Versiegelungsflächen beinhalten sollte und es auf breiter Basis öffentlich zu diskutieren gilt. Die gegenwärtigen Planungen an Saale und Weißer Elster bieten dahingehend die Möglichkeit den Umgang mit den Fließgewässern, ihrer Auen und den damit verbundenen Umgang mit Hochwasser auf eine vollkommen neue Basis zu stellen.

Ferner fordern beide Organisationen endlich eine nachhaltige Verkehrskonzeption für die Stadt Halle (Saale) zu entwickeln und dabei endlich das Primat des Öffentlichen Personennahverkehrs und des Schienenpersonennahverkehrs herauszuarbeiten.
Darüber hinaus halten es beide Organisationen für erforderlich, dass künftig derartige Beratungen auf einer breiteren gesellschaftlichen Basis stattfinden, um so der Frage Umgang mit Flüssen, ihrer Auen und Hochwasser sowie Bebauungen an bzw. in den Retentionsflächen mit den eng damit verbundenen Folgen sowie zukunftsfähige Verkehrsplanungen, mehr Bedeutung und Gewicht zu verleihen. Nur so lassen sich die entsprechenden Themen und Aufgaben breiter und tiefer in der Gesellschaft verankern.

Aus den obengenannten Gründen heraus rufen Initiative „Pro Baum“ und AHA weiter interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Halle (Saale) zur aktiven Mitwirkung auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:


Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Tel.: 0345 – 200 27 46

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 22.03.2019

Fotos: Andreas Liste

AHA führt Fahrradrundexkursion in den nördlichen Saalekreis durch!

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führt am Samstag, den 30.03.2019 eine ca. fünfstündige Fahrradrundexkursion in den nördlichen Saalekreis mit Aufenthalt in der Fasanerie am geschützten Landschaftsbestandteil Seebener Gutspark; im Bergholz mit Naturschutzgebiet Bergholz am Petersberg; im Schlosspark Ostrau; an der Riede; im flächenhaften Naturdenkmal Riedewald sowie im flächenhaften Naturdenkmal Sumpfzypressen-Hain bei Mösthinsdorf „Schlossfuhne“ durch.

Im Rahmen der Fahrradexkursion beabsichtigt der AHA seine Vorstellungen zum Schutz, Erhalt und Entwicklung des Trothaer Wäldchen, der Mötzlicher Teiche, des Seebener Busches, seine Vorstellungen zur Errichtung einer Streuobstwiese in der angrenzenden Fasanerie, des Petersberges mit seinem Waldgebiet Bergholz, der Auenlandschaften von Rieda und Fuhne, des Ostrauer Parks, des Burgstetten und des Abatassinenberges sowie der großräumigen Agrarlandschaft darstellen.

Dabei möchte der AHA seine „Konzeption zur Entwicklung einer Streuobstwiese auf dem Gelände der früheren Fasanerie östlich des Seebener Busches“ vom 03.03.2008 sowie seine Konzeptionellen Vorschläge zur Wiederbewaldung des westlichen Mittelteiles des Bergholzes am Petersberg („große Saubucht“) im Landkreis Saalekreis vom 02.06.2008 erläutern.

Ferner ist vorgesehen, dass der AHA seine Positionen zu einer Nordtangente und zu einem Gewerbegebiet in Halle-Tornau darlegt.

Der Treff- und Endpunkt befindet sich an der Ecke Gottfried-Keller -Straße/ Bergschenkenweg. Die Fahrradexkursion beginnt um 10:00 Uhr.

Wer noch mehr zu den Aktivitäten des AHA und zur Fahrradexkursion am 30.03.2019 erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Internet: http://www.aha-halle.de

Halle (Saale), den 22.03.2019 Andreas Liste

Vorsitzender

AHA hält verstärkten Schutz der Fluss- und Auenlandschaften zwischen Staßfurt, Nienburg und Bernburg für dringend geboten

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht in den Auenlandschaften zwischen den Städten Staßfurt, Nienburg und Bernburg einen sehr arten- und strukturreichen sowie damit verbunden einen besonders schützwürdigen und entwicklungsfähigen Natur- und Landschaftsraum. Im Rahmen einer vom AHA organisierten und durchgeführten Fahrradexkursion am Samstag, den 23.03.2019 nahmen mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer diesen Raum in Augenschein. In der Stadt Staßfurt, wo die Fahrradexkursion startete, waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion schnell einig, dass ein weiterer Verbau der Bode nicht erfolgen darf, um dem Fluss, welcher insbesondere den Norden des Harzes und das angrenzende Harzvorland entwässert, nicht weiter einzuschränken. Im Rahmen der möglichen Hochwasser gilt es zudem zu prüfen, inwieweit die Bode verbaute, einstige Auen zurückerhalten kann. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion war schnell klar, dass der Flussabschnitt zwischen Staßfurt und des Ortsteils Hohenerxleben einen sehr vielfältigen und besonders schützenswerten Natur- und Landschaftsraum darstellt. Die Aue, welche sich durch Feuchtgebiete, Wiesen und vereinzelte Gehölzflächen darstellt, gilt es unbedingt flächendeckend zu schützen und die Möglichkeit einer weiteren naturnahen Entwicklung be- bzw. erhalten. So erscheint es nach Auffassung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion dringend geboten, die Wiesen nur partiell und nicht flächendeckend zu mähen, um a) die Brut von Wiesenbrütern wie den Wachtelkönig- nicht zu stören sowie b) die Blüte der Pflanzen zu zulassen. Letzteres hat zur Folge, dass Insekten genügend Blüten vorfinden können und später eine Aussaat erfolgen kann, was zu einer Entwicklung einer arten- und strukturreichen Wiese beitragen kann. Ferner erscheint es sinnvoll zu sein, den Gehölzbestand sukzessiv erweitern zu lassen. Die so wiederentstehenden Auenwälder bieten weiteren Tier- und Pflanzen wieder verstärkt Lebens- und Rückzugsraum. Ferner ist unverständlich, welche Aufgaben die vorhandenen Deiche erfüllen sollen. Dabei besteht in dem Gebiet beidseitig der Bode die Möglichkeit die Aue wieder vollständig dem Überflutungsregime anzuschließen, da sich menschliche Siedlungen in höheren Lagen befinden. Die Bodeaue zwischen Hohenerxleben und Neugattersleben ist erfreulicherweise von einem Mischbestand aus Gehölzen und Wiesen geprägt. Nach Auffassung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion ist es wichtig, dass die Gehölzbestände sich immer mehr sukzessiv zu Hart- und Weichholzauenwäldern weiterentwickeln. Flächendeckend und fortgeschritten sind dahingehend schon zahlreiche Entwicklungstendenzen erkennbar. Wie bisher sollte zudem nur Fußgängern und Fahrradfahrern der Raum touristisch erschließbar sein. Mit großem Unverständnis diskutierten die Exkursionsteilnehmerinnen und –teilnehmer über Pläne den Wanderweg in der Bodeaue zwischen Hohenerxleben und Neugattersleben als betonierte oder asphaltierte Strecke auszubauen. Bereits ein Ausbau führt unweigerlich zu massiven Schädigungen an den wegbegleitenden Altbaumbestand von Stieleichen und Eschen. Insbesondere sind dabei die Wurzel- und Stammbereiche bedroht. Ferner tragen derartige Maßnahmen zur weiteren Flächenversiegelung, Zerschneidung und Barrierebildung für Klein- und Kleinsttiere. Es ist zudem mit einem verstärkten Befahren mit Autos, Motorrädern, Mopeds und Mofas zu rechnen. Leider befahren schon jetzt noch immer wieder Autos den Bereich, was es durch entsprechende Beschilderung und Absperrungen sowie punktueller Kontrollen durch Ordnungsämter des Landkreises Salzlandkreis und der Städte sowie durch die Polizei künftig auszuschließen ist. Nur so lässt sich der Biotopverbund zwischen Hohenerxleben und Neugattersleben beidseitig der Bode erfolgreich ausweiten und weiter festigen. Die Zerschneidung und Verlärmung, verbunden mit entsprechenden Belastungen aus Abgasen sorgen schon über Gebühr für umfassende Belastungen dieses Teils der Bodeaue und der Agrarlandschaft. Wenn der Park in Neugattersleben, welcher im Wechsel von Gehölzbestand, Wiesen und Flusssystemen erhalten und gesichert bleibt, dann kann er nach Auffassung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion seine Aufgabe als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie als Ort der Naherholung erfüllen. Dazu ist es jedoch wichtig, dass das Befahren des Gebietes mit Kraftfahrzeugen aller Art, Fällungen von Gehölzen sowie Veranstaltungen mit viel Lärm ausgeschlossen ist. Die Exkursionsteilnehmerinnen und –teilnehmer nahmen den umfassenden Frühblüherbestand zum Beispiel aus Hohlem Lerchensporn, Scharbockskraut, Goldsternchen, Blausternchen und Waldtulpe bestehend in Augenschein. Auch die Beobachtung der Wanderung von einem Erdkrötenpärchen war möglich.

Erfreulicherweise konnten die Hinsichtlich der möglichen Nutzung der derzeit zur Versteigerung am 27.06.2014 ausgeschriebenen Wassermühle zur Gewinnung von elektrischen Strom aus Wasserkraft, halten es die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion für dringend geboten, diese so zu planen und ggf. umzubauen, dass ein Rückstau von Wasser nicht erforderlich ist. Ein Rückstau hätte womöglich einen überdimensionierten Anstieg und verlangsamten Abfluss des Wassers zur Folge. Während der überdimensionierte Anstieg den Altbaumbestand schädigen könnte, besteht beim verlangsamten Abfluss die Gefahr, dass in das nährstoffbelastete Wasser nicht genügend Eintrag von Sauerstoff erfolgt und das zu einem Absterben der Wasserorganismen –z.B. der Fische- führt. Die Landschaft zwischen Neugattersleben und Nienburg ist von einer großen Vielfalt geprägt und weist einen sehr großen Widerspruch auf, zwischen einerseits den arten- und strukturreichen Auen –bestehend aus Gehölzen, Wiesen, Feuchtgebieten und nitrophilen Hochstaudenflächen-, den Hangbereichen mit seinen Wiesen und Gehölzbeständen sowie vereinzelten Ansätzen von Streuobstwiesen und andrerseits einer von Monokulturen geprägten, ausgeräumten Agrarlandschaft. Nach Auffassung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion gilt es diese ausgeräumte Agrarlandschaft mit Gehölzstreifen und –inseln zu durchziehen, welche ihre Anknüpfung an die vorhandenen Biotope haben muss und nicht unter 5 m breit sein sollte. Zudem erscheint es nach Meinung sinnvoll zu sein, dass diese so entstandenen Schlageinheiten eine viel größere Vielfalt an Ackerkulturen aufweisen, im Rahmen der Fruchtfolge wechselt und dabei u.a. Luzerne, Klee-Gras-Gemische, Hülsenfrüchte und Phacelia (Bienenfreund) zum Einsatz kommen. So kann sich eine größere Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten entwickeln, wozu Greifvögel, Rebhühner, Wachteln, Wachtelkönig und Hasen gehören, die Struktur durch Zunahme an Humus und luft- und Wasserdurchlässigkeit durch Auflockerung des Bodens in Folge der Durchwurzelung und damit gekoppelten Belebung des Edaphons (Bodenlebewesen) erfährt und somit ein Stopp der Erosion durch Wind und Wasser verbunden ist. Des Weiteren griffen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion einen Vorschlag des AHA auf, dass an dem ca. 2.450 m langen Nordrand des Weges die Pflanzung einer Allee von verschiedenen Obstgehölzen im Abstand von 10 m erfolgen könnte. Die so errechneten 245 Obstgehölze könnten z.B. verschiedene alte und neue Sorten von Äpfeln, Süßkirschen, Birnen, Pflaumen und Walnüssen sein, welche im Rahmen von Arbeitseinsätzen mit der Bevölkerung gepflanzt, gepflegt und beerntet werden könnten. Der AHA wäre bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten bereit das Vorhaben zu begleiten und zu betreuen. Ferner ruft er den Landkreis, die Gemeinden, die Flächeneigentümer, die Landwirte und die Bevölkerung auf, dass Vorhaben zu tragen. Der AHA legte dazu mit Datum vom 07.07.2014 „Konzeptionelle Vorschläge zur Entwicklung einer einreihigen Obstgehölzallee nordöstlich bzw. nördlich des befestigten Feld- und Wanderweges parallel zur Bode zwischen Neugattersleben und Nienburg (Saale), Stadt Nienburg (Saale), Landkreis Salzlandkreis“ dem Landkreis Salzlandkreis und der Stadt Nienburg vor. Der Landrat Markus Bauer legte mit Schreiben vom 30.06.2015 seine Vorstellungen dar. Nur geschehen ist bisher leider nichts. Daher ruft der AHA den Landkreis und die Stadt Nienburg erneut auf, gemeinsam über die Umsetzung zu beraten und letztendlich in Form von bürgerschaftlichen Arbeitseinsätzen die Pflanzungen vorzunehmen. Das Mündungsgebiet der Bode in die Saale im Stadtgebiet von Nienburg ist u.a. vom Naturschutzgebiet Sprohne geprägt, welches ebenfalls nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Habitat (FFH)-Richtlinie geschützt ist und somit das nördliche Ende des FFH-Gebietes „Nienburger Auenwald-Mosaik“ darstellt. Die Sprohne ist potenziell ein Hartholzauenwald z.B. mit Stieleichen, Eschen und Ulmen in der Baumzone. Teilweise befinden sich Restbestände von Obstgehölzen in dem Auengebiet. Jedoch ist das Gebiet von einem Hochwasserdeich beeinträchtigt, welcher über die Hälfte des Auenwaldes vom Hochwasserregime der Saale sowie dem gerade eingemündeten Wasser der Bode abtrennt und somit Retentionsfläche verkleinert und dem Auenwald das notwendige Hochwasser vorenthält. Eine Deichumverlegung nach Westen an die K 2101 sowie die Ortslagen von Wedlitz und Wispitz heran gilt es daher dringend zu prüfen. Ebenso sind alle Abholzungsarbeiten in der Sprohne unverzüglich einzustellen und zudem erfordert der Auenwald eine naturnahe und sukzessive Entwicklung. Von daher verbieten sich Aufforstungen aller Art.

Darüber hinaus gilt es den Streuobstwiesenbestand durch Schnitt- und Mahdarbeiten zu pflegen sowie Obstgehölzpflanzungen vorzunehmen.

In dem Zusammenhang halten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion die Erstellung einer Schutz- und Entwicklungskonzeption für die Sprohne für dringend geboten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion sehen im Altauengebiet Lippoldiswerder und dem ihm umgebenden Saalealtarm ein sehr wertvolles Rückzugsgebiet für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie als sehr wichtige Retentionsfläche und Wiederentstehungsgebiet eines Hartholzauenwaldes. Dazu ist es jedoch erforderlich schrittweise alle standorttypischen Nutzungen zu beenden. Für die Kleingartenanlage schlagen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion vor, dass leerstehende Kleingärten unbelegt bleiben sollten, um so die Kleingartenanlage Schritt für Schritt beräumen zu können und einer Auenwaldsukzession zu überlassen. Ebenfalls auf den Prüfstand gehören die Bauten der Angler. Der Rundweg kann in der Dimension und unverbaut als Wander- und Beobachtungspfad erhalten bleiben. In dem Zusammenhang haben die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die zunehmende Asphaltierung der Wege in der Saaleaue des Lippoldiswerder aufgenommen. Bereits die Radwege sind nunmehr flächendeckend mit Asphalt versiegelt. Zudem regen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion an zu prüfen, inwieweit ein Wiederanschluss des Saalealtarms an die Saale ökologisch und hydrologisch sinnvoll und möglich erscheint. Zudem regen sie die wissenschaftliche Erarbeitung einer Schutz- und Entwicklungskonzeption für den Lippoldiswerder und dem ihm umgebenen Saalealtarm an. In Blickfeld einer ungehinderten Entwicklung der Auenlandschaften betrachtet ist es nach Meinung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion absolut unverständlich, dass trotz umfassender Einsprüche, Hinweise und Mahnungen, der Bau der B6n stattfand. Nicht nur, dass massive Rückstausituationen von Hochwasser und Einschränkungen von Retentionsflächen stattfindet, erfolgt eine Totalzerschneidung des nach europäischer Fauna-Flora-Habitat (FFH) – Richtlinie geschützten Nienburger Auwald-Mosaik, wozu u.a. das Naturschutzgebiet Sprohne im Mündungsgebiet der Bode in die Saale bei Nienburg und der Dröbelsche Busch gehören. Ein Ziel des FFH-Gebietes ist nämlich den Biotopverbund, den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung der einzelnen und zusammenhängenden Auenlandschaften und –biotope sowie nicht zuletzt der Erhalt und die Erweiterung der Retentionsflächen. Mit Unverständnis nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion zur Kenntnis, dass noch immer Deichsysteme ein ungehindertes Ausbreiten von Hochwasser im Dröbelschen Busch auf der Nordseite der Saale ausschließen. Hier vertreten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion die Auffassung, dass hier Schlitzungen dieses Deichsystems Abhilfe schaffen können. Darüber hinaus ist es unverständlich, dass in angrenzenden Bereichen immer wieder Angler mit ihren Autos direkt an das Saaleufer fahren. Dies führt zur massiven Beeinträchtigung der Vegetation und des Landschaftsbildes sowie nicht zuletzt zu Lärm- und Abgasbelastungen bei An- und Abfahrt. Die letzte Station bildete in Bernburg der Bereich der Einmündung in die Saale im Bereich der Köthenschen Straße bis hinauf zur Brücke Parkstraße bis zur Einmündung in die Saale im Bereich der Köthenschen Straße. Während der obere Teil dieses Fuhneabschnitts und die direkte Einmündung in die Saale weitgehend durchaus naturnahere Strukturen aufweisen, zeugen Abschnitte dazwischen von massiven Ufer- und Sohlbefestigungen mit Beton und Steinen. Ferner gilt es die jüngst errichteten Befestigungen an der Einmündung der Fuhne in die Saale vollständig wieder zu entfernen. Daher gilt es Möglichkeiten wissenschaftlich zu untersuchen, einen Rückbau der Befestigungen zu prüfen, um dem Fließgewässer eine freie Entwicklung zu ermöglichen. Mit dem westlich angrenzenden Gelände von Solvay und der unweit des Fuhnemündungsbereich befindlichen Müllverbrennungsanlage verbinden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradexkursion die berechtigten Proteste der Bürgerinnen und Bürger Bernburgs sowie ihrer Vereine, Verbände und Initiativen für eine saubere Müllverwertung, welche insbesondere im Jahre 2008 mit Petitionen, Protestexkursionen, Offenen Briefe und Presseerklärungen ihren besonderen Höhepunkt fanden.

Mit Unverständnis nahmen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer zur Kenntnis, dass noch immer Deichsysteme ein ungehindertes Ausbreiten von Hochwasser im Dröbelschen Busch auf der Nordseite der Saale ausschließt. Hier vertreten die Exkursionsteilnehmerinnen und die Auffassung, dass hier Schlitzungen dieses Deichsystems Abhilfe schaffen können.

Auf dem Weg zum Dröbelschen Busch in Höhe Am Werder, mussten die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer feststellen, dass massive Abwassereinleitungen erfolgen, welche auf Grund von aufsteigenden kondensiertem Wasserdampf, von erhöhten Wassertemperaturen sowie Ablagerungen im Auslaufbereich von belastetem Abwasser zeugen. Angesichts heutiger technischer Möglichkeiten von Wasserkreisläufen in Betriebseinrichtungen und der Reinigung von Abwasser waren sich die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer einig, dass nach einer unverzüglichen Untersuchung der Qualität des Abwassers sofortige Abhilfe zu schaffen ist. Die Saale ist bereits sehr weit über Gebühr mit Nährstoffen, Schwermetallen und Salzen belastet.

Im Bereich der 30.227 m² = 3,02 ha großen Gartensparte Stadtbreite e.V. nahmen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer den gegenwärtigen Zustand in Augenschein. Dabei stellten sie fest, dass die einst im Jahr 1931 errichtete Gartenanlage, nunmehr leergezogen ist und offenbar die Beräumung bevorsteht. Die anwesenden AHA-Mitglieder ergänzten, dass die Beräumung andere Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen, welche in der Saaleaue Bestand haben können. Eine flächendeckende Zerstörung von Bauten sowie Gehölzen, Wiesen- und Staudenflächen stößt bei allen Anwesenden auf vollkommenes Unverständnis. Während nach Auffassung des AHA die Beräumung sämtlicher Bebauungen –außer die Bauten, welche z.B. als Unterschlupf für Fledermäuse und Vogelarten dienen – und Versorgungsleitungen dringend erforderlich erscheint, gilt Gehölze, Wiesen- und Staudenflächen zu erhalten. So wäre denkbar, die Obstgehölze in eine künftige Streuobstwiese zu integrieren, Wiesen- und Staudenflächen zu erhalten sowie Sukzessionsflächen für auentypische Gehölze zu ermöglichen.

Nach Auffassung aller Anwesenden erscheint es sinnvoll eine wissenschaftliches Schutz- und Entwicklungskonzeption für die zu beräumenden Kleingartenanlagen zu erstellen. Es bietet sich dazu an, wenn Wissenschaftler und Studierende der Hochschule Anhalt in Bernburg eine derartig wichtige wissenschaftliche Bearbeitung durchführen. Daher appelliert der AHA an den Landkreis Salzlandkreis, den Flächeneigentümer Stadt Bernburg sowie nicht zuletzt an die Hochschule Anhalt in Bernburg unverzüglich ein derartiges Vorhaben anzugehen. Der AHA bietet im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten seine Mithilfe an.

Gleichermaßen ist an die Beräumung der im Jahr 1922 gegründeten Kleingartenanlagen des 4,6427 ha großen Gartenvereins Grosse Aue e.V. heranzugehen. Hier ist sogar noch die gesonderte Entsorgung von Asbest zu realisieren. Die einst im Jahr 1932 errichte 1,2199 ha große Kleingartenanlage Saalestrand e.V. sowie die 1920 gegründete, 3,0171 ha große Kleingartensparte „Eisenbahner“ e.V. haben nunmehr bereits eine Beräumung erfahren. Hier gilt es nach Auffassung der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer eine Entwicklung in Richtung Streuobstwiese anzugehen. Immerhin handelt es sich um eine Fläche von insgesamt 4,237 ha.

Eine Beräumung wie sie momentan in der einst im Jahr 1953 gegründeten und 2,7995 ha großen Kleingartenanlage Paradies unweit der Wipper geschieht, erscheint für die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer nicht erstrebenswert. Hier zerstörte man fast komplett den Gehölzbestand.

Im Blickfeld des Hochwassers betrachtet ist es nach Meinung der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer absolut unverständlich, dass trotz umfassender Einsprüche, Hinweise und Mahnungen, der Bau der B6n stattgefunden hat. Nicht nur, dass massive Rückstausituationen von Hochwasser und Einschränkungen von Retentionsflächen stattfindet, erfolgt eine Totalzerschneidung des nach europäischer Fauna-Flora-Habitat (FFH) – Richtlinie geschützten Nienburger Auwald-Mosaik, wozu u.a. das Naturschutzgebiet Sprohne im Mündungsgebiet der Bode in die Saale bei Nienburg und der Dröbelsche Busch gehören. Ein Ziel des FFH-Gebietes ist nämlich den Biotopverbund, den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung der einzelnen und zusammenhängenden Auenlandschaften und –biotope sowie nicht zuletzt der Erhalt und die Erweiterung der Retentionsflächen.

Der ca. 67 ha große Dröbelsche Busch ist jedoch noch von weiteren Beeinträchtigungen geprägt. So verursachten vergangene und im Januar 2014 durchgeführte Abholzungen massive Eingriffe, welche den sich durchaus naturnah entwickelnden Auenwald nachhaltig geschädigt haben. So führten die nun entstandenen Lichtungen zu Lichtverhältnissen, welche auf den nährstoffreichen Böden die Entwicklung von nitrophilen Stauden befördern und zudem die gut vorankommende Sukzession der Stieleiche massiv behindern. Daran können auch die plantagenartigen Nachpflanzungen von Stieleichen nichts ändern, welche beispielsweise womöglich nunmehr an Standorten stehen, wo die Natur die Entwicklung der Stieleiche nicht zulassen würde, durch Unterschneidungen in den Forstbaumschulen keine weiterwachsenden Pfahlwurzeln besitzen, welche die Wasseraufnahme und die Standfestigkeit beeinträchtigen sowie zudem umfassender Pflege und damit verbundener Eingriffe bedürfen. Zudem stellt der Dröbelsche Busch ein sehr wichtiges Brutgebiet von Wespenbussard, Schwarz- und Rotmilan dar. Schwankende Brutbestände zeugen von der Sensibilität dieser Greifvögel auf Veränderungen in ihrem Brutraum, wo womöglich auch Brutbäume betroffen waren. Die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer unterstützten daher die seit Jahrzehnten aufgestellte Forderung des AHA endlich diese Abholzungen zu beenden und den Dröbelschen Busch einer naturnahen Entwicklung zu überlassen. Ferner regten sie an, dass es dringend wissenschaftlich zu prüfen gilt, inwieweit eine sukzessive Ausweitung des Dröbelschen Buschs möglich und ökologisch sinnvoll erscheint. Ebenso sehen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die dringende Notwendigkeit die Kopfweidenbestände im Südostteil des Saaleauenwaldes zu beschneiden. Der AHA könnte sich vorstellen im Rahmen von Arbeitseinsätzen diese Maßnahmen zu realisieren.

Einer intensiven Betreuung bedarf es nach Auffassung der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer der ca. 2,7 ha großen Streuobstwiese „Am Werder“, welche sich westlich des Dröbelschen Buschs und nordöstlich der Saale, direkt an der Straße „Am Felsenkeller“ zum Kläranlage befindet. Im südöstlichen Bereich der Streuobstwiese hat bereits eine Freistellung von Obstgehölzen stattgefunden. Diese sehr begrüßenswerte Pflegemaßnahme rundet sich nach Ansicht der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer positiv ab, da eine Aufschichtung des Schnittmaterials am Ostrand der Streuobstwiese erfolgte. Nach Ansicht der anwesenden Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer hat sich eine artenreiche Auenwiese in der Streuobstwiese herausgebildet, welche es in unregelmäßigen Abständen zu mähen gilt. Sehr besorgniserregend sehen jedoch noch immer die Obstgehölzbestände aus, welche einer dringenden Pflege bedürfen. Einigen älteren Neupflanzungen stehen massive Abgänge von Obstgehölzen gegenüber, was zu großflächigen baumfreien Flächen im nördlichen, zentralen und südlichen Bereich der Streuobstwiese geführt hat. Nach ersten Berechnungen am 20.05.2017 vor Ort ist eine Neubepflanzung einer Fläche von etwa 6.332,39 m², was in etwa 0,63 ha entspricht, erforderlich. Bei einem Pflanzraum pro Baum von 10 m x 10 m = 100 m² ergibt sich ein Bedarf an neu zu pflanzenden Obstgehölzen im Umfang von 63 Bäumen. Dabei sind noch nicht alle Lücken in den bestehenden Obstgehölzreihen berücksichtigt, welche noch einen geschätzten Zusatzbedarf an weiteren 13 Obstgehölzen erfordert. Somit liegt der geschätzte Gesamtbedarf bei 76 Obstgehölzen. Nach Auffassung des AHA erscheint eine Nachpflanzung mit Äpfeln, Pflaumen, Birnen, Süß- und Sauerkirschen, Gemeiner Hasel und Walnuss sehr sinnvoll. Der AHA erklärte dabei nochmals sein Interesse, an dem Schutz, dem Erhalt, der Entwicklung, der Betreuung und der Pflege der Streuobstwiese mitzuwirken und dazu u.a. Interessenten aus der Bevölkerung sowie die Hochschule Anhalt in Bernburg, die Schulen und die Kreisvolkshochschule mit einzubeziehen. Jedoch erfordert das einer Mitwirkung des Flächeneigentümers und des Pächters der Streuobstwiese. Die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer appellieren hier an den Landkreis Salzlandkreis und die Stadt Bernburg auch in der Zukunft schnell und unkompliziert behilflich zu sein.

Der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA sieht auf jeden Fall die Notwendigkeit in dem Gesamtraum sich verstärkt für einen intensiven und nachhaltigen Schutz, Erhalt und Entwicklung einzusetzen. Interessenten können sich unter folgender Anschrift melden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Regionalgruppe Wettin-Könnern-Bernburg
in attac-Villa Könnern Bahnhofstraße 06

06420 Könnern (Saale)

Internet: http://www.aha-halle.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 24.03.2019

Bilder: Dietmar Hörner

Unterstützung Bäume pflanzen statt abholzen am 19.04.2019

Bäume pflanzen statt abholzen !

Das ist das Motto unter dem die Initiative „Pro Baum“ (IPB) und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) zum elften Mal auch am Karfreitag, den 19.04.2019 aufrufen, um Bäume auf die Ziegelwiese in Halle (Saale) zu pflanzen. Der Treff ist 10.00 Uhr an der Ochsenbrücke zwischen Riveufer und Ziegelwiese in Halle (Saale).

Mit der Aktion möchten beide Organisationen immer wieder ein deutliches Zeichen für ein umfassendes mehr, statt weniger Gehölze setzen, welche eine große ökologische und landschaftsgestaltende Funktion besitzen.

Bäume und Sträucher dienen als Sauerstoffspender, verbessern den Gehalt an Luftfeuchtigkeit, bieten zahlreichen Tieren Lebensraum und Nahrung, filtern Kohlendioxid, Feinstaub, Ruß und Ozonsmog aus der Luft sowie spenden Schatten. Sie tragen somit entscheidend zur Verbesserung des Klimas bei.

Jedoch die Stadt Halle (Saale) geht rechtlich und praktisch einen anderen Weg. Die nunmehrige hallesche Baumschutzsatzung trägt keinesfalls zum angemessenen Schutz und Erhalt von Bäumen und Sträuchern bei. In der Praxis zeigt sich das mangelnde Schutzverständnis u.a. in den Massenfällungen am Saaleufer am Holzplatz/Pulverweiden, zwischen Genzmerbrücke und Karl-Meseberg-Straße, in der Beesener Straße, im und am Gelände des früheren Gesundbrunnenbades, in der Delitzscher Straße, im Gelände des Sitzes der Leopoldina, in der Berliner Straße, in der Otto-Stomps-Straße, Fiete-Schulze-Straße, am Steintor, auf der Peißnitzinsel sowie nicht zuletzt auch auf der Ziegelwiese. Nunmehr sind z.B. weitere Baumbestände in Teilen der Heideallee und des Gimritzer Damms massiv bedroht.

Erst jüngst holzte man u.a. massiv entlang des Gimritzer Dammes bis zur Heideallee ab, um somit ein Festhalten an einer falschen Umwelt- und Verkehrspolitik der Stadt Halle (Saale) zu manifestieren.

Das Festhalten an der weitgehenden Vernichtung des Gehölzbestandes im Trothaer Wäldchen ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Stadt Halle (Saale) ihren Feldzug gegen den Gehölzbestand nicht nur unvermindert, sondern verstärkt fortsetzen möchte.

Dieser inakzeptablen und katastrophalen Gehölzschutzpolitik Halles gegenüber Alternativen aufzuzeigen, dient die Aktion „Bäume pflanzen statt abholzen“.

In Vorbereitung der Aktion rufen die Initiative „Pro Baum“ (IPB) und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die hallesche Bevölkerung zur massiven Mitwirkung auf. Dazu können organisatorische und finanzielle Hilfe beitragen.

Wer finanziell Unterstützung leisten möchte, -z.B. zum Kauf von Bäumen- kann dies unter folgender Bankverbindung des AHA tun:

  • BIC: NOLADE21HAL
  • IBAN: DE 14 800 537 62 0380 302 257
  • Saalesparkasse
  • Verwendungszweck „Bäume“

Darüber hinaus können Interessenten auch organisatorisch mitwirken und sich dazu an folgende Anschrift wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder

zu Halle (Saale) e.V. (AHA)

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345/200 27 46

Internet: http://www.aha-halle.de

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Halle (Saale), den 26.03.2019 Andreas Liste

Vorsitzender

Halle-Ziegelwiese => Blick von Ochsenbrücke nach Süden in Richtung Ziegelwiese & Saale

Mondlandschaft Heideallee/Weinbergweg

Wie jüngst Mitglieder des Arbeitskreises Hallescher Auenwälder feststellen konnten, werden im Bereich der Kreuzung Heideallee/ Weinbergweg noch weitere Baumfällungen seitens der Bauleitung geplant. Dies ist direkt vor Ort anhand häufig anzutreffender Markierungen: neonrosa-gesprühte Holzpfähle und Sprayschrift vor Ort unter der Kennzeichnung „BF“ und Markierung des Bereichs durch die Pfähle abzulesen. Scheinbar gibt es dafür, wie so häufig, eine Sondergenehmigung zur Fällung trotz der Schutzzeit der heimischen Tierwelt. Dabei wird vergessen, dass nicht nur Bäume, sondern gerade Sträucher und Hecken zum Zufluchtsort vieler Vogelarten zählen. Doch in beunruhigendem Maße wurden vor der Brutschutzzeit in ganz Halle ausgerechnet, neben den vielen Abholzungen der großen und alten Baumbestände, vor allem Sträucher und Hecken radikal, im wahrsten Sinne des Wortes, gerodet. Leider geht es in dieser Manie auch am Gimritzer Damm weiter, auch dort sind viele Markierungen zu finden, die weitere, ausgedehnte Fäll- und Rodearbeiten befürchten lassen. Schon für die letzten Fällungen 2006 in der Platanenallee wurden großflächige Schäden bei Renovierungsarbeiten der HAVAG an den Platanen des Naturdenkmals Vierreihige Platanenallee Heideallee als Begründung angeführt. Offensichtlich unterbleibt trotz dieses Wissens erneut der minimale Schutz der Bäume des Naturdenkmals, da erneut tiefe Baugruben bis dicht an die Stämme mit direkter Verletzung der Wurzeln und Austrocknung durch wochenlanges Freilegen von Wurzeln billigend in Kauf genommen werden. Eine sachgerechte Begleitung durch die Untere Naturschutzbehörde oder übergeordnete Instanzen zur Minimierung des Schadens am Naturdenkmal wäre wünschenswert.

Fotos Friederike

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