Seit Monaten steht die hallesche Stadtverwaltung in heftigster Kritik von empörten
halleschen Bürgern wegen ihrer massiven Kahlschlag – Fällpraxis, wie z. B. am Holzplatz,
in der Dölauer Heide, der Gartenstadt Gesundbrunnen und flächendeckend in der
Beesener – sowie in der Otto-Stomps -Straße.
Trotz dieser massiven Proteste wurden dort Massenfällungen durchgeführt.
Die herrliche Lindenallee der Otto-Stomps-Straße wurde so vor einem halben Jahr, zur
Trauer der Diemitzer, der Anwohner, völlig unnötig, liquidiert.
Ursache dafür waren unsachgemäß durchgeführte Straßenbauarbeiten, vor allem die
Nichtbeachtung der vorgeschriebenen Handschachtung, in deren Folge die Baumwurzeln
geschädigt wurden. Danach eingeholte Gutachten sprachen sich Ziel führend dafür aus,
dass die Linden zu fällen seien, um, im Klartext, eine überdimensionierte Straßenbreite
zu erreichen und während der Bauphase absolute Baufreiheit, ohne nervende
Rücksichtnahme auf so alte, ohnehin störende Bäume, zu erreichen.
Von Ehrfurcht, von Liebe für die Natur, hier für ein von unseren Altvorderen
angepflanztes Naturdenkmal, eine 100 Jahre alte Lindenallee im Osten Halles, ist dabei
nichts bei den Verantwortlichen der Stadtverwaltung Halle (Saale) zu spüren.
Selbst das widersprüchliche Gutachten muss zugeben, dass sich – während der Bauphase
– bei rücksichtsvollem Umgang mit den Bäumen die Fällungen vermeiden lassen. Und
gibt dabei den Bäumen eine weitere Überlebenschance von 15 Jahren.
Diese Chance sollte genutzt werden. !!
Daher fordern der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und
die Initiative „Pro Baum“, wie damals im Jahre 2005, während der Bauphase
rücksichtsvollen Umgang und entsprechende Schutzmaßnahmen für unsere schönen,
noch lebenden und uns erfreuenden Linden.
AHA und Initiative „Pro Baum“ protestieren ferner gegen die unnötige, frevelhafte
Absicht, auch diesen Teil noch der herrlichen Lindenallee einer wohl auch
überdimensionierten Baumaßnahme leichtfertig zu opfern!
Beide Organisationen fordern den Erhalt der Linden in der Fiete – Schulze – Straße!!
Monat: Juli 2012 (Seite 2 von 2)
A 143 stoppen!
Fahrraddemo für ein Saaletal ohne Autobahn
am 22.7.2012; 10.00 Uhr
Halle/Saale, Marktplatz
Ablauf:
10.00 Uhr Start der Demo auf dem Marktplatz Halle; Runde um den Innenstadtring
10:30 Kundgebung auf dem Marktplatz
11:00 Uhr Start der „Tour de Natur“
Wir wollen gemeinsam demonstrieren
– für den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft des Unteren Saaletals bei Halle und für den Verzicht auf die geplante Autobahn A 143;
– für wirksame Maßnahmen zur Verkehrsentlastung der Stadt Halle;
– für eine umwelt- und fahrradfreundliche Verkehrspolitik in der Stadt Halle und darüber hinaus.
Die Fahrraddemo ist zugleich der Auftakt der „Tour de Natur“ 2012 – der alljährlichen Fahrradtour für umweltfreundliche Mobilität und Lebensweise.
Zur Fahrraddemo rufen auf:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder (AHA),
Attac,
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUND), Landesverband Sachsen-Anhalt,
Bürgerinitiative Saaletal,
B90/Grüne, Stadtverband Halle,
Critical Mass Halle,
Deutsche Umwelthilfe (DUH),
Naturschutzbund Deutschland (NABU), Regionalverband Halle/Saalkreis,
Naturfreunde Deutschlands, Landesverband Sachsen-Anhalt,
Robin Wood,
Tour de Natur,
Unabhängiges Institut für Umweltfragen (UfU),
Verkehrsclub Deutschland (VCD), Landesverband Elbe-Saale
——– Mehr Informationen zur „Tour de Natur“ und zur A 143 ————-
„Tour de Natur“
aktiv – umweltbewegt – unaufhaltsam
Die Tour de Natur ist eine Fahrradtour für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik und Lebensweise. Sie ist eine Radtour und zugleich eine politische Demonstration. Jedes Jahr radeln zwischen 150 und 200 Menschen aus allen Ecken Deutschlands und aus den Nachbarländern bei der Tour de Natur mit und machen sich gemeinsam mit Aktiven aus Bürgerinitiativen und Verbänden stark für den Schutz der Umwelt und für eine nachhaltige Mobilität und Lebensweise.
Die diesjährige „Tour de Natur“ dauert vom 22. Juli bis 4. August 2012 und führt von Halle an der Saale nach Greifswald an der Ostsee. Zum Auftakt der Tour wollen wir gemeinsam mit den Initiativen vor Ort in Halle gegen die Autobahn A 143 und für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik demonstrieren.
Informationen zum Mitradeln gibt es unter www.tourdenatur.net und telefonisch unter 05602-5631. Die Mitfahrt ist auch spontan und für einzelne Etappen möglich, das Tempo ist familienfreundlich.
Saaletal-Autobahn A 143
Die geplante Saaletalautobahn A 143 („Westumfahrung Halle“) gehört zu den umstrittensten und umweltschädlichsten Bauprojekten in Sachsen-Anhalt. Im Unteren Saaletal zwischen Halle und Wettin würde die geplante Trasse eine der letzten noch relativ naturnahen und ungestörten Landschaften in der Mitteldeutschen Industrieregion zerschneiden und Naturschätze von Europäischer Bedeutung für immer schädigen. Dabei ist die geplante Autobahn nutzlos: Durch Verkehrszählungen ist längst erwiesen, dass die angestrebte Verkehrsentlastung der Stadt Halle durch die A 143 nicht möglich ist.
Weil sie die sinnlose Zerstörung ihrer Heimat nicht hinnehmen wollen, wehren sich engagierte Bürgerinnen und Bürger gemeinsamen mit Umweltverbänden seit nunmehr 20 Jahren erfolgreich gegen die geplante Saaletalautobahn. Im Jahr 2007 wurde der geplante Bau A 143 durch das Bundesverwaltungsgericht vorläufig gestoppt. Da nunmehr eine neue Baugenehmigung für die A 143 bevorsteht, wird erneut zum Widerstand gegen die Saaletalautobahn aufgerufen.
Weitere Infos zum Saaletal und zur A 143: www.bi-saaletal.de
per Mail vom NABU – www.nabu-halle.de
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) beabsichtigt verstärkt und massiver sich für den Schutz, Erhalt und Entwicklung des Raumes zwischen Selke, Hakel, Wipper, Eine und Bode bzw. zwischen Harz, Harzvorland und Börde einzusetzen.
In dem Zusammenhang sieht der AHA aber großräumig gesehen massive Veränderungen geboten. Eingebettet zwischen Harzvorland und Börde sowie weiträumig gesehen zwischen den Fließgewässern Bode, Selke, Wipper und Eine gilt es unbedingt die Biotopverbundräume zu stabilisieren. Dazu zählen die sukzessive Wiederausdehnung des Hakel in Richtung der Selke, die Entwicklung bzw. Schaffung von Grünverbindungen zum gefluteten Concordia-See sowie die Wieder- und Neuentstehung von Streuobstwiesenbeständen in Richtung Hakeborn, Egeln und Cochstedt. Diese Grünverbindungen sollten aus mindestens 10 m breiten Gehölzstreifen mit einem mindestens 3 m breiten Kraut- und Staudensaumen bestehen. Als Leitlinie könnten u.a. Wege dienen. Diese Gehölzstreifen können sich sukzessiv entwickeln oder bzw. sowie als Pflanzung aus Obstalleen und an feuchteren Stellen aus Kopfweiden bestehen.
Der geflutete Concordia-See könnte sich zu einem großen Lebens- und Nahrungsraum z.B. für Seevögel, Amphibien, Fische und Insekten entwickeln. Dies gilt es bei allen neuen Konzepten für das stark bergbaulich geprägte Gewässer mit allen Gefahren und Chancen zu berücksichtigen.
Der AHA vertritt ferner die Auffassung, dass das ca. 1.400 ha große Naturschutzgebiet Hakel nur nachhaltig seiner Schutzfunktion nachkommen kann, wenn er seine ökologische und landschaftliche Funktion weit in das Umland ausdehnen kann. Als entsprechender Raum ist auf jeden Fall Gebiet zwischen Bode, Selke, Wipper und Eine zu betrachten.
So lassen sich u.a. die Bestände von Greifvögeln und Eulen langfristig gesehen nicht nur stabilisieren, sondern auch wieder erhöhen. Vielfältige Landschafts- und Naturraumstrukturen, welche u.a. in enger Verbindung mit dem Bestand von ausreichend vorhandenen Beutetieren zu sehen sind, tragen entscheidend dazu bei.
Der AHA möchte den Prozess massiv in Gang setzen, begleiten sowie ehrenamtlich Interessierte mit einbeziehen. Als einen wichtigen Auftakt sieht der AHA dabei folgende sechsstündige Fahrradexkursion:
Samstag, den 14.07.2012, um 10.00 Uhr
Radexkursion mit folgender Route:
Parkanlage zum „Oberhof“ der ehemaligen preußischen Staatsdomäne in Gatersleben Naturschutzgebiet Hakel Bode mit Aufenthalten an den Mündungsbereichen von Ehle und Röthe sowie im Gaensefurther Busch Bahnhof Stassfurt
Treffpunkt: um 10.00 Uhr Bahnhof Gatersleben
Endpunkt: Bahnhof Stassfurt