Kategorie: Presseerklärungen (Seite 54 von 66)

AHA fordert Ministerpräsident Tillich zur ordentlichen Analyse der Hochwasserereignisse auf!

Mit Unverständnis und Sorge hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Ausführungen des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich im Medienservice Sachsen vom 06.06.2013 mit der Überschrift „Ministerpräsident Tillich: Hochwasserschutz ist Verantwortung aller“ aufgenommen. Dabei lässt der Ministerpräsident eine Menge seriöser und fachlich-sachlicher Ursachenfindung bei der Entstehung und dem Umgang mit Hochwasser sowie an einem ernsthaft ausgeprägtem Demokratieverständnis vermissen.
Stattdessen nutzt Herr Tillich die massiven, aber deutlich menschenverursachten Hochwasserereignisse, um die Gesellschaft noch weiter zu spalten und ausgerechnet den Umwelt- und Naturschützern die Verantwortung für die Missstände in Sachen Hochwasserschutz zuzuschieben. Gerade diese haben immer wieder und eindringlich nachhaltige Hochwasserschutzmaßnahmen angemahnt und dabei klar und deutlich die Ursachen und deren Wirkung sowie Lösungsvorschläge aufgezeigt. Die sächsische Staatsregierung unter Leitung von Herrn Tillich zeigte in den wenigsten Fällen großes Interesse und Bedürfnis sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen.
Daher weist der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) noch einmal auf folgende Dinge hin:

Erfahrungsgemäß gilt es immer Ereignisse da zu verhindern, wo sie entstehen. Beim Hochwasser sind es insbesondere die Oberläufe sowie die Zuläufe, welche größere Gebiete entwässern. Hier muss der Grundsatz lauten, dass das Wasser dort bleibt, wo es als Niederschlag niedergeht oder als Schmelzwasser in Bewegung kommt. Dazu ist es erforderlich, dass bereits in den Gebirgsregionen Waldflächen erhalten bleiben, keine Kahlschläge entstehen und schon gar nicht Böden ihre natürliche Aufnahme- und Pufferfunktion durch weitere flächendeckende Versiegelungen für Verkehrs- und Siedlungsbau verlieren. Gegenwärtig schreitet laut Umweltbundesamt und Statistischem Bundesamt in Deutschland täglich die Neuversiegelung von Böden in einem Umfang von 81 ha voran. Das entspricht im Jahr in etwa der Fläche der Stadt München. Von dem gesteckten Ziel bis 2020 die Flächenversiegelung auf immerhin immer noch hohe 30 ha pro Tag zu senken ist man offenbar noch weit entfernt. Insbesondere Siedlungs- und Verkehrsbau sind hier die treibenden Kräfte.
Nun was hat denn da der Ministerpräsident Stanislaw Tillich und seine Staatsregierung bisher unternommen ? Hat die Staatsregierung dafür Sorgegetragen, dagegen etwas zu unternehmen ? Laut Landesamt Umwelt, Landwirtschaft und Geologie des Freistaates Sachsen ist seit den 90er Jahren die tägliche Neuversiegelung um 8 ha angewachsen. Allein zwischen den Jahren 2010 und 2011 stieg laut Statistische Ämter der Länder in Sachsen die versiegelte Fläche von 1.019 km² um 6 km² auf 1.025 km². Somit kamen in einem Jahr umgerechnet 600 ha neu versiegelte Fläche hinzu.
Hinzu kommt die verheerende Situation in der Landwirtschaft, wo von einst in der DDR angebauten 25 Agrarkulturen, heute nur etwa 5 bis 6 Agrarkulturen auf der Fläche zu finden sind. Dabei handelt es sich fast ausnahmslos um Humuszehrer wie Mais und Raps. Die fast vollständige Verbannung von Kulturen wie Luzerne, welche als Humusmehrer und Tiefwurzler für Auflockerung des Bodens wirkt, haben zusammen mit dem zunehmenden Einsatz immer schwerer Technik zu Bodenverfestigungen geführt. Das Niederschlags- und Schmelzwasser kann nicht mehr im Boden versickern, fließt oberflächlich ab, nimmt häufig nährstoff- und pestizidangereicherten Boden mit sich. Der so abgetragene Boden verstopft Gräben und Kleingewässer sowie landet letztendlich in den größeren und großen Fließgewässern.
Dann kommen noch die häufig wasserbaulich stark eingeengten Fließgewässerräume hinzu. Anstatt hier die Wiederherstellen der ökologischen und hydrologischen Verbindungen zwischen Fließgewässer und ihrer Aue anzugehen, reduzieren sich leider die Maßnahmen im Zusammenhang auf das Hochwasser in der Errichtung noch größerer und höherer Deiche entlang der Flüsse.
Von der Form des Hochwasserschutzes profitieren somit Mensch und Aue. Letztere zieht aus der Überflutung ihren Arten- und Strukturreichtum und reinigt auf Grund der Reduzierung der Fließgeschwindigkeit das Wasser von Schwebstoffen und Transportgut sowie entzieht die Fließkraft und die damit verbundene Wucht.
Der AHA teilt durchaus die Ansicht des sächsischen Ministerpräsidenten, dass beim Hochwasserschutz Gemeinschaftsrecht vor Individualrecht steht. Nur die Schlussfolgerungen daraus kann der AHA nicht teilen. Anstatt den Grundsatz dahingehend zu verwenden keine Neubaugebiete in Überflutungsräume zuzulassen, die Flächenversiegelung insgesamt nicht nur zu stoppen, sondern sogar Flächenentsiegelungen vorzunehmen, umfassende Deichrückverlegungen umzusetzen, sollen Bürgerrechte im Interesse eines allein wasserbaulichen Hochwasserschutzes Beschränkung und Aushebelung erfahren. In dem Atemzug den Umwelt- und Naturschützern die Schuld für ein weitgehend gescheitertes nachhaltiges Vorgehen des Freistaates Sachsen in Sachen Hochwasser zuzuschieben zeugt von einem absoluten fachlich-inhaltlichen Realitätsverlust.
Daher fordert der AHA den Ministerpräsidenten Tillich dringend auf, aus den Hochwasserereignissen der Jahre 2002, 2010/2011 und 2013 die richtigen Lehren zu ziehen und daher nicht Demokratie abzubauen sowie die Konfrontation mit den Umwelt- und Naturschutzorganisationen zu suchen, sondern eher ernsthaft gemeinsam mit allen verantwortlichen und interessierten Kräften nachhaltige Lösungen zu suchen.

AHA hält Anschluss der Auenwälder Markkleebergs, Leipzigs und von Schkeuditz an das Hochwasserregime von Weißer Elster, Luppe und Nahle dringend geboten

Wie bereits Anfang des Jahres 2011 geschehen, erfolgte jetzt im Juni 2013 erneut die Öffnung des Nahle-Wehres mit nachfolgender Sturzflutung der 277 ha großen Burgaue. Die Auswirkungen der Schnellflutung war über den Schlobachshof hinaus zu spüren gewesen.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hält die polderartige Nutzung der Burgaue und der angrenzenden Auenlandschaften für einen nachhaltigen Umgang mit Hochwassersituationen ungeeignet. Nicht umsonst hat der AHA immer wieder eine umfassende Hochwasserkonzeption für die Städte Markkleeberg, Leipzig und Schkeuditz angemahnt, um dabei u.a. Deichrückverlegungen oder gar Deichbeseitigungen prüfen zu können. Damit verbunden ist ein Wiederherstellen der ökologischen und hydrologischen Verbindungen zwischen Fließgewässer und ihrer Aue gewährleistet. In Folge dessen können Hochwasser schrittweise in die Auenlandschaften –so auch in die Burgaue- einströmen und damit lassen sich umfassend Hochwasserwellen in Höhe und Kraft reduzieren. Außerdem haben Tiere ausreichend Zeit sich dem Wasser zu entziehen und so in Sicherheit zu bringen.
Von der Form des Hochwasserschutzes profitieren somit Mensch und Aue. Letztere zieht aus der Überflutung ihren Arten- und Strukturreichtum und reinigt auf Grund der Reduzierung der Fließgeschwindigkeit das Wasser von Schwebstoffen und Transportgut sowie entzieht die Fließkraft und die damit verbundene Wucht. Eng damit verbunden haben auentypische Pflanzenarten wieder verstärkt die Möglichkeit sich durchzusetzen. So können Harthölzer wie Stieleiche, Esche und Ulme bis zu 100 Tage und Weichhölzer wie Weiden und Pappeln bis zu 200 Tage unter Wasser stehen. Währendessen beispielsweise Spitzahorn und Rotbuche nur bis zu 30 Tagen Wasser vertragen. Daher teilt der AHA die Sorge des Stadtförsters Herrn Andreas Sickert nicht, dass der Gehölzbestand auf Grund der Wassereinströmung Schaden nimmt. Probleme sieht der AHA eher dahingehend, dass zahlreiche Tiere nicht rechtzeitig der massenhaften Schnellflutung entkommen konnten. Selbst größere Tiere wie Rehe und Hasen erleiden dabei oft einen Ertrinkungstod.
Wenn Herr Sickert die polderhafte Nutzung der Burgaue und anderer Auenwälder anprangert, dann kann der AHA das nur begrüßen und unterstützen. In dem Zusammenhang sind, nach Meinung des AHA, Deichrückverlegungen oder gar Deichbeseitigungen klar zu bevorzugen, wenn dabei das Leben und die Gesundheit von Menschen gewährleistet ist. Dem soll eben die mehrfach und eingangs erwähnte umfassende Hochwasserkonzeption für die Städte Markkleeberg, Leipzig und Schkeuditz dienen.
Der AHA ist bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten an der Prüfung und Erarbeitung einer aktuellen und nachhaltigen Hoch- und Grundwasserkonzeption mitzuwirken. Darüber hinaus ruft der AHA zur aktiven Mitwirkung interessierter Bürgerinnen und Bürger in den Städten Leipzig, Markkleeberg und Schkeuditz auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Otto-Adam-Straße 14
04157 Leipzig
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Dienstag: von 19.00 – 20.00 Uhr telefonisch
Tel.: 0176-84001924 (Handytarife aus allen Netzen)

AHA fordert nachhaltigen Hochwasserschutz

Der Juni 2013 mit seinen umfassenden Regenfällen ist in dem Zusammenhang von umfassenden Hochwassersituationen entlang von Donau, Elbe, Saale, Mulde, Unstrut, Ilm, Weißer Elster und Schwarzer Elster sowie ihrer Nebengewässer geprägt. Im vergangenen Jahr jährte sich das Augusthochwasser 2002 und das Winterhochwasser zum Jahreswechsel 2002/2003 zum zehntenmal sowie das Winterhochwasser vom Jahr 2011 zum zweitenmal.
Leider reduzieren sich die Maßnahmen im Zusammenhang auf das Hochwasser in der Errichtung noch größerer und höherer Deiche entlang der Flüsse. Die Frage stellt sich jedoch, haben die politisch Verantwortlichen die richtigen Lehren aus den vergangenen Hochwasserereignissen, welches fälschlicherweise immer wieder die Bezeichnung Jahrhunderthochwasser erhält, gezogen?

Nach der Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) nutzten die Verantwortlichen im Bund und in den Ländern, aber auch in Kommunen noch immer nicht umfassend und ausreichend genug die Zeiten seit den letzten Hochwassern, um entsprechende Bedingungen zu schaffen. Stattdessen betreibt man vorrangig rein wasserbaulichen Hochwasserschutz, welcher noch immer hauptsächlich auf höhere, breitere und stärkere Deich- und Dammanlagen beruht. Auch das zunehmende Setzen auf Polder, da sie zur Senkung von Hochwasserpegeln „besser geeignet“ sein sollen ist fachlich sehr problematisch. Dabei missachten die Verantwortlichen nämlich die Tatsache, dass eingeengte Flüsse hohe Hochwasserpegel aufstauen und dann das Ablassen in Polder natürlich mit einmal stark entlastend wirken. Jedoch natürliche Retentionsräume wie die Flussauen lassen erst gar nicht derartige Hochwasserwellen bzw.- pegel aufkommen, da sich das Wasser vornherein in einem größeren Raum ausbreiten kann. Seit dem Augusthochwasser 2002 realisierte man an der Elbe neue Deichrückverlegungsprojekte in einem Umfang von insgesamt ca. 600 ha. Weitere 800 ha befinden sich in der Umsetzung.
Das ist nach Auffassung des AHA, verglichen mit den Notwendigkeiten und Möglichkeiten, entschieden zu wenig.

Daher sind alle Anstrengungen u.a. verstärkt auf Deichrückverlegungen zu lenken, um genau diese Auen wieder an das Hochwasserregime der Flüsse und Bäche anzuschließen. Von einem derartigen Hochwasserschutz profitiert ebenfalls die jeweilige Aue mit ihren Auenwäldern, Auenwiesen, Altarmen, Schlammflächen, Feuchtgebieten etc. Diese Natur- und Landschaftsräume sind geradezu auf diese Hochwasser angewiesen, da sie für deren lebenswichtige und –notwendige Durchfeuchtung sorgen. Als Basis für weitere Deichrückverlegungen sind die Hochwasserkarten im Ergebnis der Kartierungen während des Hochwassers im Frühjahr 1994 zu nutzen. Somit hat es schon lange Zeit für die „gründlichen Vorbereitungen“ für die Deichrückverlegungen gegeben, welche nach Auffassung des AHA nicht effektiv genutzt wurden. Neben den Deichrückverlegungen gilt es verstärkt Versiegelungen aller Art auszuschließen, Entsiegelungen und Rückbaumaßnahmen vorzunehmen. Immerhin werden gegenwärtig täglich in Deutschland laut Umweltbundesamt und Statistischem Bundesamt täglich 81 ha Boden neu versiegelt. Das entspricht im Jahr in etwa der Fläche der Stadt München. Ebenso sind weitere Fließgewässervertiefungen durch massive Ausbaggerungen zu unterbinden. Letzteres verringert den Ausbreitungsraum für Hochwasser, erhöht die Fließgeschwindigkeit und die damit verbundene Zerstörungskraft sowie entwässert in trockenen Jahreszeiten verstärkt die angrenzende Aue. Ebenso benötigen wir eine nachhaltige Landwirtschaft, welche durch einen vielfältigen Fruchtanbau und damit verbundener Verbesserung des Bodenzustandes eine vermehrte Aufnahme von Niederschlagswasser ermöglicht und ein oberflächiges Abfließen einhergehend mit Erosionsprozessen unterbindet. Auch die Erhöhung der Waldbestände ist dringend vonnöten. Hier sind der Ausgleich der Waldflächen in den jeweiligen Quellgebirgen sowie die sukzessive Wiederausweitung von Auenwäldern entlang der Fließgewässer zu benennen.
Unverständlicherweise spart man auch das nicht gerade sehr populäre Thema der Umsiedelungen aus. Dazu zählen beispielsweise insbesondere Häuser, welche seit 1990 in die Auen gebaut wurden, aber auch in den Gebieten bestehende Kleingartenanlagen. Der AHA vertritt die Auffassung auch dieses Thema verstärkt in die Hochwasserschutzdiskussion einzubringen.
Leider muss der AHA feststellen, dass Bund, Länder und Kommunen weiter wertvolle Zeit verstreichen lassen, um einen nachhaltigen Hochwasserschutz anzugehen. Ein Hochwasser, wie beispielsweise in den Jahren 1994 und 2002 sowie jetzt im Juni 2013, kann jederzeit wiederkommen. Bereits die Hochwasser im August 2010, im September 2010 und im Winter 2011 sowie nunmehr im Juni 2013 zeigten bzw. zeigen dies wieder einmal ganz deutlich auf.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) fordert angesichts der gegenwärtigen wiederholten starken Hochwasser in Folge von Schneeschmelzen in den Gebirgen und Hochlagen sowie starker bzw. stärkerer Regenfälle z.B. an Elbe, Saale, Mulde, Unstrut, Schwarzer Elster, Weißer Elster und Ilm sowie ihrer jeweiligen großen, größeren, kleineren und kleinen Nebengewässer erneut endlich einen nachhaltigen Hochwasserschutz umzusetzen.
Auf Grund des permanenten Herauszögerns seitens der politischen Verantwortlichen endlich nachhaltigen Hochwasserschutz voranzutreiben und umzusetzen sind nunmehr dringend die Bürgerinnen und Bürger gefordert.
Der AHA beabsichtigt daher eine Arbeitsgruppe Hochwasser zu bilden, welche ehrenamtlichen Interessenten die Möglichkeiten bietet, Vorschläge und Gedanken zusammenzutragen und daraus konzeptionelle Vorschläge zu erarbeiten.
Wer Interesse daran hat in so einer Arbeitsgruppe mitzuarbeiten, wende sich bitte an folgende zentrale Anschrift des AHA:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

AHA zieht negative Bilanz vor Bauabschluss der Waldschlösschenbrücke.

Im Sommer 2013 soll nach Auskunft von Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz der skandalöse Bau der Waldschlösschenbrücke abgeschlossen sein.
Es ist nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) erneut der Anlass darauf hinzuweisen, welchen Stellenwert offenbar der Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz sowie des Gutes Kulturlandschaft im nunmehrigen 21. Jahrhundert einnimmt. Die Brückenplaner und –bauer haben dabei immer u.a. ausgeblendet, dass ein bedeutsamer Teil der Kultur- und Naturlandschaft Elbe sowie Fluss, Auen und Hochwasser eine ökologisch und hydrologisch lebensnotwendige Einheit darstellen. Sie bilden eine wichtige Wechselbeziehung. Hochwasser formen zudem die Auen und Flüsse immer neu, durchfeuchtet das Auengebiet und versorgt sie mit neuem Schlick sowie führt genetisch frische Fauna und Flora heran. Vergessen haben diese Verantwortlichen aber auch, dass vermehrte Hochwasser durch zunehmende Versiegelungen, Fließgewässerausbau und –begradigungsmaßnahmen sowie Einengung von Hochwasserausbreitungsräumen an Heftigkeit und Unberechenbarkeit zu nehmen. Dazu tragen auch solche skandalösen Bauwerke wie die Waldschlößchenbrücke bei. Laut Statistischem Bundesamt und Umweltbundesamt, erfolgt täglich eine Versiegelung von 81 ha Boden, was einer Fläche von etwa 116 Fußballfeldern entspricht bzw. in einem Jahr der Fläche der Stadt München gleichkommt.
Außerdem weist der AHA darauf hin, dass jegliche derartige Bebauungen selbstverständlich Lebens- und Rückzugsraum von Fauna und Fora sowie Biotopverbundräume stört bzw. gar zerstört. Unberücksichtigt haben die Verantwortlichen auch, dass mit der Wasserrahmenrichtlinie auch europäisches Recht tangiert wird. Somit gilt es gar eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission zu prüfen.
Nach Auffassung des AHA zeigt sich immer wieder, dass die Entscheidung des UNESCO-Welterbekomitees vom 25.06.2009 im spanischen Sevilla das Dresdner Elbtal aus der Liste des Weltkulturerbes zu streichen nicht nur zu erwarten und folgerichtig, sondern auch konsequent war. Ein eindeutiges Warnzeichen an alle, welche denken in solchen Denkmalgebieten derartige oder ähnliche Bauwerke zu errichten, wie die nun im Bau befindliche Waldschlößchenbrücke im Dresdner Elbtal.
Die Abererkennung des Weltkulturerbetitels ist aber nicht nur ein Ergebnis einer kleinkarierten, wenig weltoffenen sowie gegen Natur-, Landschafts- Umwelt- und Denkmalschutz gerichteten Politik des Freistaates Sachsen und letztendlich auch der Stadt Dresden geschuldet, sondern auch der duldenden und inkonsequenten Herangehensweise des Bundes anzulasten.
Das die Planung, der Beginn, die Fortsetzung und der bevorstehende Abschluss des Baus zu einer Zerschneidung eines ökologisch, landschaftlich und historisch bedeutsamen Teils des Dresdner Elbtals führt und somit unweigerlich eine Aberkennung des durch die UNESCO verliehenen Weltkulturerbetitels droht, war oft genug angemahnt worden und somit allen Beteiligten und Verantwortlichen bekannt. Dies stellt nicht nur ein Verlust für die Stadt Dresden und den Freistaat Sachsen, sondern auch für die ganze Bundesrepublik und die Europäische Union dar. Zudem ist die Glaubwürdigkeit im Zusammenhang mit der Zielsetzung des Weltkulturerbeabkommens nachhaltig erschüttert. Das berufen auf einen Bürgerentscheid, welcher genau diese Tragweite ausblendete und das Verhindern eines umfassenderen und aktuelleren Bürgerentscheides, war bzw. ist unverantwortlich und erfordert nun eine entsprechende Reaktion des Bundes, welche im nationalen Maßstab eine besondere Verantwortung in der Umsetzung internationaler Verantwortlichkeiten und Verbindlichkeiten wahrzunehmen hat.
Bereits das bisher 160 Millionen Euro und nunmehr aktuell rund 182 Millionen Euro teure Vorhaben an sich ist schon skandalös genug. Anstatt schon aus Gründen des Klimawandels und der damit eng verbundenen Verschmutzung der Luft sowie der massiven Verschwendung von Energie nun endlich eine sofortige grundlegende und radikale Wende der Verkehrs- und Baupolitik einzuleiten, setzt man weiter auf den Kfz.-Verkehr.
Im konkreten Fall zeichnet sich zudem eine massive Zerschneidung des landschaftlich einmaligen und wertvollen Elbtales ab. Schon alleine das ist eigentlich ein entscheidender Grund die Brücke nicht zu bauen. Von gewissen Einschränkungen als Hochwassergebiet und Frischluftkorridor gar nicht zu reden. Gerade auch die Hochwasserereignisse im August 2002 und im September 2010 sowie die gegenwärtig steigenden Wasserstände müssten noch genug Sensibilität hervorrufen, um Verbauungen in bzw. an Retentionsflächen zu unterlassen.
Der Verlust des UNESCO-Titels Weltkulturerbe birgt somit nach Auffassung des AHA noch andere Gefahren für das Elbtal in sich, welche darin liegen könnten, dass man nunmehr womöglich noch mehr Baumaßnahmen planen und umsetzen möchte, welche gleichartige oder ähnliche Ausmaße wie die Waldschlösschenbrücke aufweisen.
Die bestehenden Naturschutzgesetze sind vor dem Hintergrund des fortgesetzten Artensterbens und der schleichenden Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen entstanden. Dass private Investoren oft diese Dimension nicht im Blick haben und meinen, ihre Bauvorhaben seien „halb so schlimm“, ist bereits problematisch. Bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand mit all ihren Naturschutzverwaltungen und -behörden ist eine derartige Haltung jedoch ein Eklat.

Auf Grund der ggf. grundsätzlich steigenden Bedrohung des Elbtales mit seiner ökologischen, landschaftlichen und kulturhistorischen Bedeutung ruft der AHA zudem zur generellen zumindestens europa- und bundesweiten Unterstützung des Wirkens zum Erhalt dieses Landschafts- und Naturbestandteiles sowie praktisch einstigen UNESCO-Weltkulturerbes auf. Nur so lassen sich der Landschafts- und Lebensraum sowie die optisch einmalige Verknüpfung mit den Kulturgütern der Stadt Dresden sichern. Dazu möchte der AHA mit beitragen, in dem er entsprechende Aktivitäten im Einzugsgebiet der Elbe mit bündeln hilft.
Nunmehr beabsichtigt der AHA im Jahr 2013 seine Aktivitäten in Dresden und seiner Umgebung zu verstärken. Dazu soll u.a. folgende Fahrradexkursion dienen:

Samstag, den 06.07.2013, um 10.00 Uhr
Fahrradrundexkursion durch die Elbaue in Dresden u.a. mit Aufenthalt an den Mündungen der Weißeritz und des Mordgrundbaches in die Elbe, Blick zum Naturschutzgebiet Pillnitzer Elbinsel sowie Aufenthalt an der Mündung des Lockwitzbaches in die Elbe
Mit den Wendepunkten elbabwärts Mündung der Weißeritz in die Elbe und elbaufwärts Personenfähre in Birknitz, Große Kreisstadt Pirna
Treff und Ende an der Ecke Hasenberg/Terrassenufer westlich der Carolabrücke
Treffpunkt: Ecke Hasenberg/Terrassenufer westlich der Carolabrücke
Ende: Ecke Hasenberg/Terrassenufer westlich der Carolabrücke
Dauer: ca. 7 Stunden

Wer Interesse hat generell ehrenamtlich mitzuwirken, kann zudem in der im Aufbau befindlichen AHA-Regionalgruppe Dresden und Umland mitarbeiten. Der AHA ist unter folgender Anschrift zu erreichen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345/200 27 46
Fax.: 01805/684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
Internet: http://www.aha-halle.de
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

AHA und Initiative „Pro Baum“ legten im April 2013 Stellungnahme zum Steintor vor

Die Planungen seitens der Stadt Halle (Saale) zum Steintor sind weit fortgeschritten und rufen beim Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und der Initiative „Pro Baum“ sehr große Besorgnis in Sachen Schutz und Erhalt des umfassenden und bedeutsamen Gehölzbestandes in dem Bereich hervor. Nach den gegenwärtigen Planungen hat man 59 Bäume als „nicht verkehrssicher“ eingestuft, wovon 10 Bäume die Wertung „gefährliche Bäume“ erhalten haben. Mit der Fällung dieser Bäume und der Abholzungen zu Gunsten der geplanten Verkehrsanlagen hat die Stadt Halle (Saale) schon die Vernichtung von 107 Bäumen in Rechnung gestellt. Hinzu kommt noch die angedachte pauschale Fällung von 28 nektarreichen und blühreichen Robinien. Somit wären eigentlich von den 30 „Restbäumen“ nur noch 2 Bäume übrig. Das käme einer kompletten Vernichtung des Parks gleich und ist eine Planung, welche nach Auffassung von AHA und Initiative „Pro Baum“ somit unbedingt wieder auf den Prüfstand müsste.

Beide Organisationen fordern daher den vollständigen Erhalt des Steintorparks und appellieren daher dringend an die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) auf die Planungen entsprechend anzupassen. Ebenso gilt es noch einmal genau zu überprüfen, wie es tatsächlich mit der Gesundheit und Standfestigkeit der Bäume bestellt ist. Die Fällung kerngesunder und vollkommen standsicherer 97 Linden –wie die Baumstümpfe eindeutig zeigen- in der Fiete-Schulze-Straße, legen den Verdacht nahe, dass man Bäume „krankschreibt“, um sie letztendlich –selbst während der Vogelbrutzeitproblemlos fällen zu können. Der AHA und die Initiative „Pro Baum“ legten dazu am 10.04.2013 dem Stadtrat der Stadt Halle (Saale) und dem halleschen Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand eine gemeinsame Stellungnahme zum Umbau des Steintors in der Stadt Halle (Saale) vor. Wer Interesse an der ebengenannten Stellungnahme hat, kann diese hier im Anhang nachlesen.

Anhang:
AHA Stellungnahme zum Umbau des Steintors

AHA begeht 30 Jahre Peißnitzgruppe

Es war im Frühjahr des Jahres 1980 als 3 Ornithologen begannen den ca. 10 ha großen Restauenwald Peißnitznordspitze ornithologisch und botanisch neu zu kartieren. Diese Erfassungen verdeutlichten den Arten- und Strukturreichtum des Saaleauenwaldes inmitten der Stadt Halle (Saale), aber auch die Notwendigkeit sich verstärkt für den Schutz, den Erhalt und Betreuung dieses bedeutsamen Stückes Natur einzusetzen. So beeinträchtigten u.a. unsachgemäße Holzungen des damaligen VEB Garten- und Landschaftsgestaltung Halle, die Nutzung als Startplatz für Wasserski während des Laternenfestes, herumfahrende Pionierpanzerautos und freiherumlaufende Hunde das Gebiet. So schrieb man Eingaben und Beschwerden an den Rat des Bezirkes Halle und den Rat der Stadt Halle (Saale), erstattete Anzeigen bei der Deutschen Volkspolizei sowie nahm an einer Beratung einer Schiedskommission teil. Zwischenzeitlich hatte sich am 16.01.1983 der Arbeitskreis Umweltschutz Halle (AKUS) in der Gesellschaft für Natur und Umwelt (GNU) im Kulturbund der DDR in Halle-Büschdorf unter Leitung von Jürgen Bernt-Bärtl gegründet. Als erste territoriale Gruppe bildete sich am 29.05.1983 die Peißnitzgruppe des AKUS. In ihr wirkten zeitweise bis zu 20, zumeist jüngere Leute mit, welche zum Einem aus den GNU-Fachgruppen Ornithologie, Entomologie und Feldherpetologie kamen sowie zum Anderen sich ohne „fachliche Vorbelastung“ dazugesellten. Wichtige Meilensteine waren die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft „Landeskultur“ im Haus der Jungen Pioniere am 01.09.1983, die Stellung mehrerer Anträge auf Unterschutzstellung des Restauenwaldes Peißnitznordspitze als Naturschutzgebiet in den Jahren 1983 und 1990 sowie die Planung und Umsetzung des Amphibienlaichgewässerprojektes in den Jahren 1984 bis 1992. In Folge der Auflösung des AKUS im Januar 1990 und nach einer kurzen Phase als Arbeitskreis Auenwald Peißnitz beim Kulturbund e.V. ab März 1990, gründete sich aus dieser Gruppe am 23.02.1991 der heutige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) heraus.
Der nunmehr in Sachsen-Anhalt und Sachsen, aber auch in Thüringen und Berlin aktive ehrenamtliche und gemeinnützige AHA hatte sich ebenfalls immer dem früheren Pionierhaus gewidmet. Das führte u.a. dazu, dass im Jahre 2002 der AHA zur Gründung eines Fördervereins speziell für das Haus aufrief. Daraus ist der im April 2013 10 Jahre alt gewordene Förderverein Peißnitzhaus e.V. geworden.
Nunmehr möchte der AHA am Mittwoch, den 29.05.2013 mit einer ca. zweistündigen Exkursion zu dem Naturschutzgebiet Peißnitznordspitze den 30. Jahrestag der Bildung der Peißnitzgruppe des AKUS begehen. In dem Zusammenhang beabsichtigt der AHA seine aktuellen Überlegungen zum Schutz und Entwicklung der Peißnitzinsel darzulegen. Die Exkursion beginnt 18.00 Uhr am Peißnitzhaus (früheres Pionierhaus).

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