Kategorie: Presseerklärungen (Seite 17 von 66)

Initiative „Pro Baum“ und AHA halten Konzepte zum Umgang mit Hochwasser entlang der Saale für erforderlich

Mit großem Interesse haben die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Begegnung des Ministers für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Hermann Onko Aeikens mit der Interessengemeinschaft Hochwasserschutz Altstadt (Halle/Saale) und Bürgerinitiative Pro-Deich am 25.06.2015 in Magdeburg aufgenommen.

Offenbar war der Auslöser des Treffens, die Bestätigung des Oberverwaltungsgerichtes des Landes Sachsen-Anhalt der Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Halle zum Eilantrag auf Baustopp des vom Landesverwaltungsamt des Landes Sachsen-Anhalt genehmigten Baus eines gesamt 1.500 m langen, drei Meter hohen und 30 m breiten Deiches im Bereich des Sandangers und der Halle-Saale-Schleife. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA)bekräftigen erneut, dass sie die Entscheidungen begrüßen, da ansonsten der einst am 12.07.2013 illegal begonnene skandalöse Deichbau seine ungehinderte Fortsetzung gefunden hätte. Vom Grundsatz her begrüßen Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA), dass man offenbar beabsichtigt nun Planungen auf einer fundierteren Basis vorzunehmen. Nach Auffassung von Initiative „Pro Baum“ und AHA gilt es jedoch alles zu stoppen, was entgegen jeglicher fachlichen und moralischen Vernunft an Retentionsflächen weiter einschränkt und so zur Verstärkung der Bedrohung der Altstadt östlich und nordöstlich der Saale führt.

Aller Voraussicht nach ist nämlich davon auszugehen, dass bei Festhalten an den bisherigen Deichbauplänen, das Hochwasser zum einen in dem eingeengten Raum zurückgestaut und zum anderen in andere Bereiche hinübergedrängt wird. Der AHA und die Initiative „Pro Baum“ gehen davon aus, dass insbesondere verstärkt die hallesche Altstadt, die Peißnitzinsel, Giebichenstein, aber auch Kröllwitz mit der Talstraße davon betroffen sein könnten. Darüber hinaus ist das Hineindrängen von Qualmwasser aus der dann eingedeichten Saaleaue nach Halle-Neustadt überhaupt nicht ausgeschlossen. Die Höhe des Qualmwassers richtet sich u.a. nach Höhe und Dauer des Hochwassers. Selbst nach Abzug des Hochwassers in der Saale ist mit weiterem Verharren des Qualmwassers hinter dem Deich zu rechnen, da dieser den freien Abfluss behindert und die Flächen weitgehend versiegelt sind. Ferner ist in Folge des angedachten Vortriebs von Spundwänden in den Boden im Bereich der Deiche, auch mit Rückstau von Wasser zu rechnen, welches aus Richtung Halle-Neustadt der Saale zuströmt. Deswegen sind sowohl die Altstadt, als auch die Neustadt von Halle (Saale) negativ von einer Umsetzung des gegenwärtigen Deichbauprojektes betroffen. Abgesehen davon hat das Land Sachsen-Anhalt bisher immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass es nicht gewillt ist, eine nachhaltige, zukunftsfähige, landesweite und länderübergreifende nach Fließgewässern orientierte Konzeption zum Umgang mit Hochwasser anzugehen.

Beide Organisationen fordern daher wiederholt und mit Nachdruck endlich die Erstellung einer nachhaltigen, zukunftsfähigen, landesweiten und länderübergreifenden nach Fließgewässern orientierte Konzeption zum Umgang mit Hochwasser ein, welche u.a. die Erweiterung von Retentionsflächen und die Verringerung von Versiegelungsflächen beinhalten sollte und es auf breiter Basis öffentlich zu diskutieren gilt. Die jüngste Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes in Magdeburg sowie das Gespräch beim Umweltminister Sachsen-Anhalts am 25.06.2015 bieten dazu eine weitere, sehr wichtige Basis.

Ferner halten es beide Organisationen für erforderlich, dass künftig derartige Beratungen auf eine breitere gesellschaftliche Basis stattfinden, um so der Frage Umgang mit Flüssen, ihrer Auen und Hochwasser sowie Bebauungen an bzw. in den Retentionsflächen mit den eng damit verbundenen Folgen, mehr Bedeutung und Gewicht zu verleihen. Nur so lassen sich die entsprechenden Themen und Aufgaben breiter und tiefer in der Gesellschaft verankern.

Aus den Gründen heraus rufen Initiative „Pro Baum“ und AHA weiter interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Halle (Saale) zur aktiven Mitwirkung auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Tel.:: 0345 – 2002746

AHA fordert endlich alle Planungen zum Saale-Elbe-Kanal endgültig zu stoppen

Die Errichtung eines sogenannten Schleusenkanals Tornitz, was eine klare Ausbaumaßnahme der Saale darstellt, ist nach der Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) ein weiterer erschreckender Ausdruck der Ignoranz der klaren Fakten und Tatsachen in Sachen Ökonomie, Ökologie und Klimaschutz. Der angedachte ca. 7,5 km lange sogenannte Schleusenkanal Tornitz soll eine garantierte Tiefe von 3,00 m haben, während die Elbe nur eine garantierte Tiefe von 1,40 m aufweist. Somit ist der nachfolgende Ausbau der Elbe vorprogrammiert, da ansonsten die 1.000 bis 1.350 Tonnen-Schiffe diesen Fluss nicht befahren können. So hat laut Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg in den Jahren 1990 bis 2007 die Elbe durchschnittlich nur an 111 Tagen die erforderliche Fahrrinnentiefe von 2,50 m erreicht. In den Jahren zwischen 1997 und 2012 waren zwischen Saalemündung und Magdeburg 135 Tage und zwischen Tschechischer Republik und Saalemündung waren nur 125 Tage zu verzeichnen. Darüber hinaus wäre auch die Saale zwischen Halle (Saale) und Calbe (Saale) für Begegnungen zu schmal, so dass zumindestens in gewissen Abständen Ausweichstellen und am halleschen Hafen eine Wendestelle zu bauen sind. Außerdem baut in der Bundesrepublik keiner mehr 1.000 und 1.350 t-Schiffe, sondern stattdessen 2.500 t-Schiffe, welche eine garantierte ganzjährige Tiefe von 3,00-4,00 m benötigen.
Darüber hinaus gibt es auch ein hydrologisches Problem. Zwar nimmt die Saale mit einem mittleren Abfluss von 115 m³/s zusammen mit der Havel Platz 2 hinter der Moldau als wasserreichster Nebenfluss ein, jedoch durchquert sie ein umfassendes Gebiet im Regenschatten des Harzes. Dieses Gebiet ist von einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge in Höhe von 450 mm gekennzeichnet. Klimaprognosen für den mitteldeutschen Raum lassen eine weitere Verringerung der Niederschlagsmengen auf ca. 300 mm erwarten. Somit ist es als problematisch zu sehen, wie die Saale den eigentlichen Lauf und einen ca. 7 km langen und ca. 3 m tiefen Kanal zusätzlich mit Wasser speisen soll.

Des weiteren gehen weiterhin wertvoller Ackerboden verloren. Schon jetzt sind von 33.000 Hektar großen Acker-Wirtschaftsflächen des früheren Landkreises Schönebeck 9.000 Hektar „bergbaurechtlich“ verkauft. Ein Saale-Elbe-Kanal trägt zur Verschärfung dieser Situation bei.

Daran ändert, nach Auffassung des AHA, auch eine vom Schönebecker Diplom-Ingenieur Christian Jung ins Gespräch gebrachte Abkürzung über die Kiesseen zwischen Calbe (Saale) und Barby (Elbe) nichts. Hier besteht sogar noch die Gefahr, dass die Kiesseen durch Eintrag von Auenschlick und Nährstoffen zusehend an Wasserqualität verlieren und verlanden könnten. Dem müsste man mit umfassenden und sehr kostenintensiven Ausbaggerungen begegnen. Auf Grund der Tatsache, dass Saaleschlamm noch immer sehr stark schwermetallbelastet ist, wäre dieser als Sondermüll zu behandeln und könnte nicht einfach im offenen Gelände gelagert oder gar auf Flächen aller Art ausgebracht werden. Und das Ganze soll ja dann bis zu 150 Millionen Euro kosten. Nur immer wieder neue Gutachten und deren Auswertung erhöhen nur noch die Kosten, so dass man bestimmt bald von mehr als 200 Millionen Euro Kosten sprechen muss.

Dabei sind alle diese Tatsachen nun schon oft genug begutachtet worden und somit umfassend und ausreichend bekannt. Sie lassen wenig Umweltverträgliches an der Form des Ausbaus und der Saaleschifffahrt erkennen. Außerdem haben z.B. der hallesche Wirtschaftsprofessor Zabel im Jahre 2008 und die jüngste Studie vom Bundesverkehrsministerium im Auftrag gegebene Studie der Planco Consulting GmbH nachgewiesen, dass ein Saaleseitenkanal wirtschaftlich betrachtet, vollkommen überflüssig erscheint. Bereits die Prognosen der Planco-Studie von 230.000 bis 560.000 Tonnen Transportgut im Jahr erscheinen, angesichts der bisherigen Flaute im Schifffahrtsverkehr auf Elbe und Saale, sehr hoch gegriffen. Wenn selbst, die offenbar mit der heißen Nadel gestrickte Studie der vom Verkehrsministerium Sachsen-Anhalts beauftragten Dresdner Firma LUB Consulting mit utopischen 1,5 Millionen Tonnen jährlich zum Tragen kämen, ergäbe dies (Zabel 2008) immer noch eine Subventionshöhe von 18,18 Euro/t. Das entspreche bei 1,5 Millionen Tonnen im Jahr eine jährliche Subvention in Höhe von 28.200.000 Euro an Steuergeldern.
Somit ist weiterhin weder eine ökonomische, noch eine ökologische Basis für ein derartiges Vorhaben gegeben.

Derweil hat die Deutsche Bahn auf der Strecke Halle-Magdeburg nur eine Transportauslastung von 30 %. U.a. auf Grund derartiger Mangelbelastungen haben bei der Deutschen Bahn seit dem Beginn der Bahnreform im Jahre 1994 bundesweit ca. 160.000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren.

Der AHA hält es weiterhin für dringend geboten die Schiffe dem Fluss anzupassen und nicht umgekehrt. Zudem gilt es die wertvolle, arten- und strukturreiche Natur und Landschaft für eine umwelt- und naturverträgliche Landwirtschaft sowie einen gleichgearteten Tourismus zu nutzen, um hier ernsthaft gefährdete Arbeitsplätze zu sichern.

Daher hält es der AHA für dringend geboten das Vorhaben Saale-Elbe-Kanal nun endlich sowie endgültig zu stoppen und nicht weiter unnütz Steuermittel und personelle Ressourcen dafür einzusetzen.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht es daher nur folgerichtig, wenn die Bundesregierung am Stopp des Vorhabens Saaleseitenkanal festhält. Ferner wäre es dringend erforderlich, dass sich Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung mit einer Änderung des Bundesverkehrswegeplans endgültig von den Planungen für den ökologisch unverträglichen und ökonomisch unsinnigen Saaleseitenkanal verabschieden und in dem Zusammenhang auch einer weiteren diesbezüglichen Verschwendung von Steuermitteln einen Riegel vorschiebt.

Nunmehr führt der AHA diesbezüglich am Samstag, den 25.07.2015 eine ca. fünfstündige Fahrradexkursion zum Mündungsgebiet der Saale in die Elbe durch. Als Route ist folgende ca. 25 km lange Strecke vorgesehen: Schönebeck (Elbe) -> Gnadau -> Calbe (Saale) mit Standort für geplanten Kanalbeginn -> Tornitz -> Barby (Elbe) am Elbe-Saale-Camp unweit der Fähre.

Die Fahrradexkursion beginnt um 08:00 Uhr am Salzblumenplatz in Schönebeck (Elbe)

Im Rahmen der Fahrradexkursion möchte der AHA vor Ort auf die Problematik Saaleseitenkanal und der Gefahr eines Ausbaus der Elbe hinweisen. Inhaltlich ist ferner vorgesehen auf Fragen des Hochwassers und Anstieg des Grundwassers einzugehen.
In dem Zusammenhang beabsichtigt der AHA auf Möglichkeiten der Mitwirkung ehrenamtlich Interessierter im Rahmen einer angedachten AHA-Gruppe Elbe-Saale-Winkel hinzuweisen.

AHA setzt sich für Schutz und Erhalt der Weißen Elster zwischen Zeitz und Leipzig ein

Die 245,4 km lange Weiße Elster, welche im tschechischen Teil des Erzgebirges in As entspringt, dann das Vogtland, Ostthüringen zwischen Greiz und Gera, die Leipziger Tieflandbucht zwischen Zeitz und Leipzig, auf einer Länge von 23 km die Stadt Leipzig durchfließt sowie westlich von Schkeuditz wieder Sachsen-Anhalt erreicht und letztendlich bei Halle-Beesen in die Saale mündet, bildet trotz bergbaulicher Eingriffe ein sehr vielfältiges, bedeutsames und schützenswertes Fluss- und Auensystem. Die vielfältigen Auenwälder, Auenwiesen, Feuchtgebiete und Gewässersysteme haben daher einen sehr vielfältigen Schutzstatus. Sie dienen als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie stressgeplagten Menschen zur Erholung und Entspannung.

Der gemeinnützige und ehrenamtliche Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) setzt sich daher sehr intensiv für den Schutz, Erhalt und naturnahe Entwicklung der Weißen Elster, ihrer Fluss- und Auenlandschaften, ihrer Nebengewässer sowie angrenzender Natur- und Kulturlandschaften ein. Dies geschieht in Form von Stellungnahmen, Vorschlägen, Exkursionen sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.

Im Rahmen dieser räumlich, fachlich-inhaltlich und organisatorisch umfassenden ehrenamtlichen Tätigkeit beabsichtigt der AHA nunmehr auch seine Aktivitäten auf die ca. 30 km lange Weiße Elster zwischen den Städten Zeitz und Leipzig zu intensivieren.
Dabei bilden der Erhalt, Schutz und die Entwicklung weiterer Abschnitte zu naturnahen Natur- und Landschaftsräumen, die Erweiterung von Hochwasserräumen, die mögliche Wiederanbindung von Altarmen und eines umwelt- und naturverträglichen Tourismuskonzeptes, die Entwicklung eines breitgefächerten Umweltbildungskonzeptes sowie die Unterstützung des Vorhabens der Ausweisung großer Teile des Gebietes der Weißen Elster ab Gera, über Markkleeberg, Leipzig, den angrenzenden Landkreisen bis nach Halle (Saale) zur Ausweisung zum UNESCO-Weltkulturerbe, die ersten Arbeitshauptschwerpunkte. So lassen sich ökologische, geologische, archäologische, historische, kulturelle, wissenschaftliche, ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte umfassender und günstiger ins Verhältnis bringen, um so angemessen zukunftsfähig länderübergreifend eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Perspektivisch erscheint es in dem Zusammenhang sinnvoll zu sein, die Gebiete über Gera, Greiz und Plauen bis ins Erzgebirge nach Tschechien ins Quellgebiet auszuweiten.

1a-Zeitz-Blick Von Brücke Baenschstraße Weiße Elster Flussabwärts Nach Osten  (1)

1a-Zeitz-Blick Von Brücke Baenschstraße Weiße Elster Flussabwärts Nach Osten (1)

Nun möchte der AHA diese Gedanken einer interessierten Öffentlichkeit und den Verantwortlichen im Land Sachsen-Anhalt und im Freistaat Sachsen sowie den dort angesiedelten Land- und Stadtkreisen und Gemeinden erneut und vertieft vorstellen. Dabei soll es nach Auffassung des AHA auch verstärkt gelingen, die Bevölkerung in den Schutz, Erhalt und die Entwicklung des vielfältigen Einzugsbereiches der Weißen Elster einzubeziehen und somit für eine intensive, ehrenamtliche Mitarbeit zu gewinnen.

Im Rahmen einer Fahrradexkursion am 27.06.2015 nahmen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer die Weiße Elster zwischen Zeitz und Gera umfassend in Augenschein. Erfreulicherweise stellten sie dabei fest, dass innerhalb der Stadt Zeitz die Weiße Elster große Strecken unverbaut am Ufer und in der Gewässersohle fließen kann. Eine der ersten Stationen war der ca. 88 ha große Restauenwald Tiergarten, welcher daher auch den Namen Aueholz trägt. Im Zuge des Sommerhochwassers 2013 stand auch in diesem Landeswald das Hochwassser, was klar verdeutlicht, dass die baulichen und räumlichen Einschränkungen durch die Bahnstrecke und durch Sportanlagen im Süden bzw. Südosten sowie der Schießanlage im Osten nichts an der Zugehörigkeit zum Hochwassereinzugsbereich der Weißen Elster ändern konnten. Der nunmehr z.B. von Stiel- und Traubeneichen, Gemeiner Esche, Ulmen, Rot- und Weißbuchen geprägte Gehölzbestand bedarf nach Auffassung der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer einer naturnaheren Entwicklung, besseren Wiederanbindung an das Flusssystem der Weißen Elster, einer räumlichen Wiederausdehnung sowie Stopp weiterer Flächenversiegelungen jeglicher Art. Die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer kommen daher zum Schluss, dass der Restauenwald Tiergarten bzw. Aueholz einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption bedarf, welche durch Wissenschaftler und Studenten von wissenschaftlichen Einrichtungen wie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Hochschule Anhalt in Bernburg erstellt werden könnten.

Eine wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption sollte nach Ansicht der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer auch die Fläche der ca. 4 ha großen, einstigen Kleingartenanlage, welche südöstlich des Tiergarten, ebenfalls in der Elsteraue befindet und ein Bindeglied zur Weißen Elster darstellt. Nach Meinung der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer könnten hier eine Streuobstwiese, eine unregelmäßig gemähte Auenwiese bzw. ein sukzessiver Auenwald entstehen.

6a-Gemeinde Elsteraue Blick Von Brücke Zwischen Bornitz & Göbitz Bornitzer Weg Blick Weiße Elster Flussabwärts Nach Nordosten  (1)

6a-Gemeinde Elsteraue Blick Von Brücke Zwischen Bornitz & Göbitz Bornitzer Weg Blick Weiße Elster Flussabwärts Nach Nordosten (1)

Im anschließenden Gebiet der Gemeinde Elsteraue ist neben dem erfreulich naturnaheren Verlauf der Weißen Elster schnell erkennbar, dass häufig zu geringe Gewäs-serschonstreifen existieren sowie Deiche zu nah am Fluss stehen. Dabei besteht deut-lich mehr Retentionsraum, wenn durch umfassende Deichrückverlegungen die Altaue wieder Anschluss an die Weiße Elster zurückerhält. Gleichermaßen trifft dies auf Teile des Raums bei Pegau zu.

Von der Brücke über die Weiße Elster zwischen Bornitz und Göbitz nahmen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer das Wehr in Augenschein, welches den Fluss zum Überlauf zum Mühlgraben anstaut. Hier gilt es Lösungen zu finden, welche die ökologische Durchlässigkeit des Fließgewässers bewahrt. Dazu könnte zum Beispiel eine Sohlgleite dienen.

Den im Rahmen der Fahrradexkursion vollzogene Halt im FahrradStop, Bornitzer Weg 01 in 06729 Göbitz/Gemeinde Elsteraue diente dazu, bei einem Imbiss Erläuterungen zu den Vorhaben in der Elsteraue geben zu können. Dabei wäre es bestimmt interessant, wenn die Lokalität noch mehr Einbindung in den Schutz, Erhalt und Betreuung der Weißen Elster und ihrer Aue finden könnte.

Ebenfalls in der Gemeinde Elsteraue müssen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer feststellen, dass immer mehr Wege eine Befestigung mit Asphalt erfahren. Neben der Tatsache, der zunehmenden Flächenversiegelung, dienen derartig befestigte Wegabschnitte den Kfz.-Verkehr befördern und zunehmenden ein Hindernis für Kleinsttiere darstellen. Selbst eine Kopfweide fiel den Baumaßnahmen in Beersdorf zum Opfer. Von daher halten es die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer für dringend geboten, derartige Maßnahmen unbedingt zu unterlassen.

Entlang der begradigten Weißen Elster zwischen Elstertrebnitz und Pegau ist erfreulicherweise ein deutliches Bestreben des Flusses zu erkennen zu mäandrieren. Diesen Prozess gilt es nach Auffassung der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer zu schützen und keinesfalls durch Baumaßnahmen zu stoppen. Bereits jetzt ist die strukturelle Vielfalt in Folge des Wechselspiels zwischen Gleit- und Prallhängen deutlich erkennbar. Somit entstehen u.a. auch Lebensräume für Uferseeschwalben, Bienenfresser sowie Insekten wie Wildbienen.

Unterhalb von Pegau in Weideroda betrachteten den Einmündungsbereich des Abschlaggrabens Weideroda in die Weiße Elster. Dieses Einlassbauwerk bildet eine umfassende ökologische Barriere, welche einer Alternative bedarf. Diese könnte in der Mäandrierung des Abschlagsgrabens Weideroda oder in der Schaffung eine Sohlgleite liegen. Nach Meinung der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer ist hier die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Konzeption dringend geboten. Ebenfalls erforderlich ist die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Konzeption für den ab der Kläranlage Kleindalzig beginnenden voll betonierten Verlauf der Weißen Elster in der Umgehung der Alttagebaue und nunmehrig entstehenden Seenlandschaft –Zwenkauer und Cospudener See- südlich von Leipzig. Bereits das einführende Staubecken verschärft die ökologische Situation der Weißen Elster, da hier Sedimente, welche der Fluss bisher mittransportiert hat, sich hier ablagern. Einerseits bedarf der Fluss die Sedimente zur Gestaltung seines Flussbettes und zum anderen ist technischer Aufwand erforderlich, um diese aus dem Staubecken zu entfernen.

Eine sehr große ökologische Barriere bildet zudem die Staustufe zwischen den Leipziger Ortsteilen Knautnaundorf und Hartmanndorf. Der naturferne Verlauf der Weißen Elster bedarf nach Ansicht der Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer einer dringenden Alternative, welche wissenschaftlich fundiert sein muss. Als nächste Station suchten die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer den 50 ha großen, einst in den Jahren 1933 bis 1935 errichteten Elsterstausee Bösdorf im Südwesten Leipzigs auf. Einst für ein Fassungsvermögen von ca. 1.000.000 m³ ausgelegt, in den 70er-Jahren für den Tagebau massiv verkleinert, in den 80er-Jahren für die Speisefischproduktion genutzt und saniert in den 90er-Jahren, ist das künstliche Gewässer –außer vereinzelte Feuchtgebiete- weitgehend trockengefallen. Mit dem Tagebau ging mit der Weißen Elster nicht nur ein natürlicher Zufluss verloren, sondern deren betonierte Verlegung, ging mit einer umfassenden Tieferlegung von bis ca. 3 m einher. Den größten Einfluss übte bzw. übt der im August 1981 eröffnete und am 07.10.1992 beendete Tagebau Cospuden. Der Tagebau nahm eine Flä-che von ca. 3 km³ in Anspruch. Man zerstörte etwa 116 ha Auenwald, bewegte ca. 87 Millionen m³ Abraum und förderte 32 Millionen Tonnen Rohbraunkohle. Der Cospu-dener See, welcher im Jahre 2000 seinen Endstand mit 110 m über NN erreichte, bestimmt daher vorrangig den Grundwasserstand des Gebietes und somit auch des Elsterstausees Bösdorf im Südwesten Leipzigs. Insofern erscheint es sinnvoll zu sein ein Pro und Contra im Zuge einer umfassenden wissenschaftlichen Erarbeitung abzuwägen. Inhalt einer derartigen Untersuchung sollte die historische und hydrologische Entwicklung, Entwicklung und Bestand von Fauna und Flora, der Bestand und Eintrag von Nährstoffen, Aufwand und Nutzen der Sicherung eines bestimmten Wasserstandes aus hydrologischer, ökologischer, touristischer und hydrologischer Sicht sein.
Mit großem Interesse nahmen die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer den Verlauf der Weißen Elster im Bereich des Restauenwaldes „In den Schönen“/Der Zschochersche Winkel auf. Hier lassen sich noch deutlich alte, naturnahere Strukturen der Weißen Elster und ihrer Nebenarme erkennen. Dies sollte wieder Ziel für die Gesamtentwicklung des Flusses sein.

9a-Gemeinde Elsteraue Blick Deich Bei Göbitz Nach Westen In Richtung Bornitz  (2)

9a-Gemeinde Elsteraue Blick Deich Bei Göbitz Nach Westen In Richtung Bornitz (2)

Ebenfalls prägte der in den Jahren von 1578 bis 1580 im Auftrag von Kurfürst August I. nach Plänen von Martin Planer und unter Bauleitung von Christian Kohlreiber errichtete Floßgraben die Region. Der hauptsächlich vom Wasser der Weißen Elster gespeiste Floßgraben, diente der Flößerei von Holz, welches man im Kurfürstentum Sachsen zum Sieden von Sole verwendete. Mit der Weißen Elster, der Rippach, der Pleiße und Luppe verknüpft, verlor der Floßgraben durch den zunehmenden Ersatz von Brennholz durch Braunkohle immer mehr an Bedeutung. Im Jahre 1864 ereilte der Elsterflößerei die endgültige Einstellung. Während Teile verlandeten, andere Abschnitte dem Bergbau zum Opfer fielen, bestehen u.a. in Leipzig noch deutlich erkennbare Abschnitte. Dies manifestiert sich z.B. im Abschnitt zwischen dem Zwenkauer See und der Einmündung in der Pleiße sowie in dem wiederbelebten Elstermühlengraben. Die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer sehen mit großer Sorge Pläne und Aktivitäten in Leipzig zum Ausbau der touristischen Nutzung des Floßgrabens bis hin zur Schaffung von Möglichkeiten für den motorisierten Bootsverkehr. Derartige Ausbau- und Nutzungsvorhaben zerstören einen sehr wichtigen Teil der Leipziger Elster-Pleiße-Aue, indem Lebens- und Rückzugsraume für Fauna und Flora einer massiven Unvernunft zum Opfer fallen, was sich u.a. im Totalverlust von Brutmöglichkeiten für den Eisvogel, von Motorschrauben aufgewirbelten Sedimenten mit einhergehender verstärkter Gewässertrübung sowie Abgas- und Lärmbelastungen manifestiert. Ferner stellt dies jedoch eine massive Beförderung aller gewässerbaulichen Maßnahmen wie Saale-Elster-Kanal, Saaleseitenkanal und nicht zuletzt den von der Stadt Leipzig vorangetriebenen Ausbauplänen für den Floßgraben zwischen dem Zwenkauer See und der Einmündung in die Pleiße dar.

16a-Weiße Elster Zwischen Elstertrebnitz & Pegau Blick Flussabwärts Nach Nordosten  (2)

16a-Weiße Elster Zwischen Elstertrebnitz & Pegau Blick Flussabwärts Nach Nordosten (2)

Eine Motorisierung von Pleiße hätte in dem Blickfeld zur Folge, dass nicht nur Lärm, Abgase und vermehrte Gefährdungen für den Ruderbootverkehr auftreten, sondern die Aufwirbelungen der durch die Verockerung entstandenen, am Flussboden abgesetzten Verschlammungen aufwirbeln und den Lichteintrag weiter verschlechtern. Abgesehen davon, dass angedachte wasserbauliche Maßnahmen in Pleiße und Floßgraben Lebens- und Bruträume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bedrohen sowie durch mögliche Ufer- und Sohlbefestigung die hydrologische Korrelation zwischen Aue und Fließgewässer erschweren. Das kann zur Folge haben, dass anströmendes Grund- und Schichtwasser sich an den Ufer- und Sohlbefestigungen zurückstaut, was wiederum eine fortschreitende Vernässung des dahinterliegenden Raumes zur Folge hat. Von daher gilt es nur einen Tourismus zuzulassen, welcher sich in die Fluss- und Auenlandschaft von Pleiße und Floßgraben einpasst, als umgekehrt. Von daher gilt es einen motorisierten Bootsverkehr mit einhergehenden Um- und Ausbaumaßnahmen auszuschließen und stattdessen dem umwelt-, landschafts- und naturfreundlicheren Ruderbootverkehr den Raum zu belassen.

24a-Leipzig Blick Von Weißer Brücke Flossgraben Aufwärts Nach Süden  (2)

24a-Leipzig Blick Von Weißer Brücke Flossgraben Aufwärts Nach Süden (2)

Hinsichtlich der Zukunft des Connewitzer Wehrs schlagen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AHA-Fahrradexkursion vor, Möglichkeiten der Mäandrierungen im Bereich des Pleißemühlgrabens zwischen begradigter Pleiße und Wundtstraße, unter Einbeziehung der Kleingartenanlage Südvorstadt zu prüfen, um dieses Querbauwerk zu erübrigen. Neben der ökologischen Durchlässigkeit, entfiele auch die Unterhaltung des Connewitzer Wehrs. Dies käme einer gewissen Rückentwicklung des infolge der Errichtung des Pleißeflutbettes erfolgten Begradigungen gleich, welches in Folge des Hochwassers von Weißer Elster und Pleiße entstand, zur Errichtung des 3,6 km langen Elsterflutbettes bis zum Palmgartenwehr sowie zur Verschüttung von Alter Pleiße –auch Kuhstrangwasser genannt- im Jahre 1879 und des Rödel führte, welcher selbst nach der Unterbrechung durch das Elsterflutbett bis zum Jahre 1926 existierte und im Jahre eine Verfüllung erfuhr. Ferner gilt es das gesamte Auengebiet der unteren Pleiße wieder als komplettes Überflutungsgebiet zu betrachten, um so dem Fluss ein größeres Überschwemmungsgebiet zurückzugeben und die Weiterentwicklung naturnaherer Auenwälder noch weiter zu befördern.

30a-Leipzig-Connewitz Pleiße Südlich Brücke Streitholz & Der Beipert  (2)

30a-Leipzig-Connewitz Pleiße Südlich Brücke Streitholz & Der Beipert (2)

Schließlich endete die Fahrradexkursion endete am „Leipziger Eck“, wo die Pleiße in das Elsterflutbett einmündet.In dem Zusammenhang möchte der AHA ehrenamtliche Regional-, Orts- und Arbeitsgruppen in der Region zwischen Gera und Zeitz bis Leipzig, speziell in den drei Städten sowie in den dazwischenliegenden Landkreisen, Städten und Gemeinden bilden. In diesen AHA-Gruppen können ehrenamtliche Interessenten unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Beruf mitwirken. Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeiten:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Regionalgruppe Leipzig und Umland
Otto-Adam-Straße 14
04157 Leipzig
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Regionalgruppe Merseburg-Leuna-Bad Dürrenberg
Weiße Mauer 33
06217 Merseburg
Tel.: 0176 – 52562945
Fax.: 0180-5684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
E-Mail UBM: ubh2004@yahoo.de

Fotos: Andreas Liste, Wolfgang Stoiber

AHA begrüßt grundsätzlich erste Planungen zum Umgang mit Hochwasser zwischen BAB 4 und Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt

Der gemeinnützige und ehrenamtliche Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) setzt sich bekanntlich sehr intensiv für den Schutz, Erhalt und naturnahe Entwicklung von Fluss- und Auenlandschaften sowie angrenzender Natur- und Kulturlandschaften ein. Dies geschieht in Form von Stellungnahmen, Vorschlägen, Exkursionen sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.

Dazu zählen im mitteldeutschen Raum ganz besonders die Fluss- und Auenlandschaften zwischen der 413 km langen Saale, der 257 km langen Weißen Elster/Luppe, der 90 km langen Pleiße sowie der 27,2 km langen Rippach. Hier handelt es sich um einen sehr vielfältigen Raum. Insbesondere die Fluss- und Auenlandschaften der besagten Fließgewässer bilden bedeutsame Lebens- und Rückzugsräume für Fauna und Flora sowie das Rückgrat für Biotop- und Grünverbundräume.

Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) gehört der fach- und umweltgerechte sowie nachhaltige Umgang mit Hochwasser zu den wichtigsten Aufgaben der öffentlichen Planungen. Der AHA forderte und fordert daher immer wieder einer länderübergreifende, flussbezogene Erarbeitung einer wissenschaftlich-fundierte Konzeption zum Umgang mit Hochwasser.

Im Rahmen seiner monatlich stattfindenden Mitgliederversammlungen thematisiert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) immer wieder das große Themenfeld Umgang mit Hochwasser. Dieses Thema ist immer wieder u.a. eng mit den Themenfeldern Schutz, Erhalt und Entwicklung von Auenlandschaften, der Versiegelung von Böden, Nachhaltigkeit in Forst- und Landwirtschaft sowie nicht zuletzt länderübergreifender konzeptioneller Arbeit verknüpft.

In dem Zusammenhang bildete in der Mitgliederversammlung des AHA am Montag, den 01.06.2015 die Vorstellung des gegenwärtigen Standes des geplanten Vorhabens „Hochwasserschutz und gewässerstrukturverbessernde Maßnahmen an der Weißen Elster zwischen BAB A 4 und Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt“ durch Herrn Marcel Möller von der Thüringer Landgesellschaft einen sehr wichtigen fachlich-inhalt-lichen Höhepunkt.

Die dabei beispielhaft vorgestellten Planungen zwischen der Stadt Gera bis zur Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt beinhalten u.a. mit der Rückgabe von Überflutungsräumen an die Weiße Elster, Überlegungen zur Neueinbeziehung von Gewässeraltarmen sowie Bereithaltung von Sukzessionsräumen für Auenwälder nach Meinung des AHA grundsätzlich betrachtet die richtigen Ansätze. Darüber hinaus erscheint es für den AHA sehr wichtig, die biologische und gewässerökologische Durchgängigkeit der Weißen Elster wiederherzustellen, wozu auch das Ende des Fortbestandes des Elsterwehres in Crossen gehören muss. Andrerseits ist der AHA aber auch bereit über Lösungen zu beraten, welche eine Wiederbelebung des Floßgrabens für rein ökologische Zwecke ermöglicht.

Von daher begrüßt der AHA die grundsätzlichen Ansätze der von der Thüringer Landgesellschaft im Auftrag des Freistaates Thüringen erstellten ersten Planungen zum „Hochwasserschutz und gewässerstrukturverbessernde Maßnahmen an der Weißen Elster zwischen BAB A 4 und Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt“. Der AHA ist bereit das Vorhaben im Rahmen seiner ehrenamtlichen Möglichkeiten, sachlich-kritisch zu begleiten. In dem Zusammenhang erhofft sich der AHA den bereits am 09.04.2015 begonnenen Dialog und Meinungsaustausch mit der Thüringer Landgesellschaft nicht nur fortzusetzen, sondern noch zu vertiefen.

Darüber hinaus beabsichtigt der AHA Interessenten zu gewinnen, welche daran ehrenamtlich mitwirken möchten, was letztendlich zur Bildung von Regional- und Ortsgruppen in der Region führen soll. In diesen AHA-Gruppen können sich ehrenamtliche Interessenten unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Beruf einbringen. Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeiten:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Regionalgruppe Leipzig und Umland
Otto-Adam-Straße 14
04157 Leipzig
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Regionalgruppe Merseburg-Leuna-Bad Dürrenberg
Weiße Mauer 33
06217 Merseburg
Tel.: 0176 – 52562945
Fax.: 0180-5684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
E-Mail UBM: ubh2004@yahoo.de

Initiative „Pro Baum“ fordert Entwicklungskonzeption für früheren halleschen Schlachthof und dem Gebiet an der Landsberger Straße

Der im Jahr 1893 eröffnete Schlachthof in Halles Osten gehörte bzw. gehört zu einer der prägendsten Bestandteile der Stadt. Fast 100 Jahre schlachtete man hier und stellte in dem ca. 4,8 ha großen Areal Wurst und andere Fleischprodukte her. Das nunmehr vom Verfall gekennzeichnete, mit denkmalgeschützten Gebäuden bestandene Gelände bleibt momentan hauptsächlich als Ort von zahlreichen Bränden in Erinnerung.

Dabei gab es u.a. konzeptionelle Ansätze einer Genossenschaft ein umweltfreundliches Wohnprojekt ins Leben zu rufen und das Areal entsprechend umzugestalten. Die gegenwärtige Stagnation und der damit verbundene bauliche Verfall ist nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ ein nicht hinnehmbarer Zustand, welcher einer schnellen Abhilfe bedarf. Nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ gilt es nunmehr umfassende städteplanerische Konzepte zu entwickeln, welche Nutzung das Gelände erhalten sollte. So könnte das Areal ein Standort eine Nutzung für Gewerbe, Kultur, Sport und Freizeit erhalten, welche nach umweltfreundlichen Gesichtspunkten fungiert. Dazu zählen z.B. Gewinnung von Energie aus Sonne und Abwärme, die Nutzung von Regenwasser für Toilettenspülungen und Bewässerung von umfassend vorhandenen Grünanlagen.

Ferner sieht die Initiative „Pro Baum“ eine enge planerische Gemeinschaft mit dem Bereich der Landsberger Straße, welche momentan vorrangig als gebietsaufwertendes Kunst- und Kulturprojekt von sich reden macht. Die Initiative „Pro Baum“ hält eine umfassende, umweltorientierte Sanierung des Wohnraumes und des Straßenraumes für dringend geboten. Auf der Basis seiner Grobkonzeptionellen Vorschläge zur Erweiterung des Straßenbaumbestandes in der Stadt Halle (Saale) vom 31.07.2006 legte die Initiative „Pro Baum“ mit Schreiben vom 23.09.2013 dem halleschen Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand den Vorschlag vor, dass alleine die Neupflanzung von einreihig 22 Bäume erfolgen könnte. Ferner könnten Höfe am Westrand der Landsberger Straße eine Umgestaltung zu Grünen Aufenthalts- und Spielplätzen erfahren. Nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ könnten mit umweltgerechter Gestaltung zu Wohn-, Kultur- und Freizeitraum mit Erzeugung von Energie aus regenerierbaren Quellen, Erhalt, Schutz und Erweiterung von Gehölz- und Wiesenflächen ein städtischer Raum in Halle entstehen, welcher sehr hohe Attraktivität und Beispielwirkung besitzt. Die Initiative „Pro Baum“ schlägt daher die Einrichtung eines „Runden Tischs Schlachthof/Landsberger Straße“ vor. An ihm sollten die Stadt Halle (Saale), Eigentümer sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger mit ihren Vereinen, Verbänden und Initiativen Platz nehmen.

Wer im Rahmen der Initiative „Pro Baum“ an dem Vorhaben mitwirken möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Initiative „Pro Baum“ c/o
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345/200 27 46; Fax.: 01805/684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
Internet: http://www.aha-halle.de
E-Mail: initiativeprobaum@yahoo.de

Hufeisensee bedarf eines wissenschaftlichen Gesamtkonzeptes

Am 25.03.2015 stimmte im Stadtrat der Stadt Halle (Saale) eine Koalition aus CDU/FDP, SPD, und AfD der Änderung des Flächennutzungsplanes und dem Bebauungsplan Nr. 158 „Freizeit- und Erholungsraum Hufeisensee“ zu. Damit verbunden gaben diese Stadträte grünes Licht für die Errichtung eines 27-Loch-Golfplatzes mit 100-Betten-Golfhotel sowie weiterer Nebenanlagen wie Parkplätzen und asphaltierten Wegen. Dieser Beschluss, welcher somit lobbyistisch die Partikularinteressen der Unternehmung der Familie Labuschke den Vorrang vor dem Gesamtinteresse der Stadt Halle (Saale) gab, führt somit zur einseitigen Ausrichtung des Hufeisensees als Touristen- und Wassersportzentrum.

Die Gesamtplanungen vernachlässigen folgende wichtige Aspekte:

  1. Der Hufeisensee ist ein Alttagebau und die geologischen Setzungsprozesse können noch nicht abgeschlossen sein. So das schon aus dem Grund Neubebauungen vollkommen inakzeptabel erscheinen.
  2. Die angestrebten Erweiterungen der wassersportlichen Nutzung bergen die Gefahr der verstärkten Lärm- und Abgasbeeinträchtigungen in sich, was die Wohn- und Erholungsqualität sowie die Bedeutung als Lebens- und Rückzugsraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten beeinträchtigen kann
  3. Die Errichtung einer Golfanlage auf einer technisch und baulich abgedichteten Altdeponie birgt die Gefahr in sich, dass Schädigungen der Abdeckungen zu erneutem Eindringen von Niederschlagswasser und wieder verstärktem Schadstoffeintrag in den See zur Folge haben können.
Dieser Entwicklung gilt es Alternativen entgegenzustellen! Daher ruft der AHA für den Dienstag, den 14.07.2015 zu einer Protestexkursion zum Hufeisensee in Halles Osten auf! Treff: 17:30 Uhr Straßenbahnhaltestelle der Linie 7 „Bitterfelder Straße“

Event auf Facebook: https://www.facebook.com/events/1630136210564749/

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