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AHA setzt sich für den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung der Auenlandschaften in Magdeburg und Umland ein

Initiative „Pro Baum“ hält Schutz und Entwicklung des Reichardts Garten für dringend geboten!

Der vom Komponisten Johann Friedrich Reichardt im Jahr 1794 als Privatgarten angelegte ca. 3,00 ha große „Englische Garten“, erlangte im Jahr 1902 einen öffentlichen Charakter als Bürgerpark. Die alteingesessenen Giebichensteiner bezeichneten den Bürgerpark daher auch gerne und liebevoll „Bürli“. Direkt eingebettet zwischen Seebener Straße, Wittekindstraße und Friedenstraße existieren weitläufige, aber baubedingt stark unterbrochene Verbindungen zum Amtsgarten, zur Saaleaue, zu den Klausbergen, zum Wittekindpark und zum Reilsberg sowie zu den früheren Friedhofsanlagen zwischen Großer Brunnenstraße und Friedenstraße. Direkte Verbindungen gibt es zu der früheren Friedhofsanlage zwischen Friedenstraße, Große Brunnenstraße und zum Gelände der Bartholomäuskirche mit nördlich angrenzendem gehölzbestandenen und sehr prägendem Grünzug, welcher einen Verbindungspfad zwischen Reichardts Garten und Bartholomäusberg beherbergt und von alten Giebichensteinern den Namen „Anna“ bekam.

https://gartentraeume-sachsen-anhalt.de/de/gartentraeume-parks/reichardts-garten-halle.html

https://www.halle-entdecken.de/sehenswertes/gaerten-und-parks/reichardts-garten-halle-saale.html

https://haendelstadt-halle.de/kultur/schone-orte/reichardts-garten-reich-baeumen

Die in Folge von massiven und vielfältigen menschlich verursachten Schädigungen an Umwelt, Natur und Landschaften haben umfassend und signifikant zu dem rasant voranschreitenden globalen Klimawandel beigetragen. Insbesondere die von besonderer Niederschlagsarmut und Sommerhitzen geprägten Jahre 2018 bis 2023 haben auch ihre Spuren im ökologisch, geologisch und historisch sehr wertvollen Reichardts-Garten geführt.
Insbesondere die besorgniserregende voranschreitende Schädigung des Altbaumbestandes sind Zeugnis der Entwicklung. Jedoch hat die Natur bereits mit umfassender Naturverjüngung reagiert. So sind deutliche und nunmehr standortprägende Naturverjüngungen mit Gehölzen wie zum Beispiel Spitz- und Feldahorn, Gemeiner Esche, Stieleiche, Feld- und Flatterulme, Schwarzen Holunder, Mirabelle, Gemeiner Hasel, Blutrotem Hartriegel und Falschem Jasmin erkennbar. Angesichts der voranschreitenden Klimaveränderungen mit einhergehender mehr oder minder ausgeprägter Niederschlagsarmut und ebenso zu erwartenden Sommerhitzeereignissen ist davon auszugehen, dass die Natur nur eine derartige Gehölzentwicklung in den Hangbereichen zulässt. Dabei gilt es im Blick zu nehmen, dass hier die geologische Entwicklung aus dem Rotliegendem – die erste Formation des Perms vor ca. 285 – 258 Mio. Jahren -, der Zeit der vulkanischen Entstehung der Porphyre – im Reichardts Garten Unterer Hallescher Porphyr – und der „Verkittungen“ von Sand- und Tonsteine – dem sogenannten “Giebichensteiner Marmor“ – prägend sind.
Die im Verlauf des Oberkarbons in der Zeit von 325 bis 280 Millionen Jahren im Raum zwischen den Gebietes des heutigen Unterharzes und des heutigen Leipzigs davon abgelagerten groben und feinen Abtragungsmaterialien, welche auch die Bezeichnung Saaletrog des varistischen Gebirges bekamen, reichten mit ihren über 1.000,00 mächtigen Sedimentschichten in den Nordteil des heutigen Reichardts-Garten hinein. Die Sedimente bestehen vorrangig aus roten Sandsteinen und Konglomeraten und sind in Grillenberger, Mansfelder und Wettiner Schichten gegliedert. Nur die Wettiner Schichten sind zugänglich. Während der Zeit der Entstehung Wettiner Schichten im Oberkarbon vor 325 bis 280 Millionen Jahren herrschten günstige Bedingungen zur Entwicklung von Flora. Diese Flora bildete wiederum die Basis für die Steinkohlenbildung, welche u.a. auch zu dem nicht ergiebigen Abbau von Steinkohle im heutigen Reichardts-Garten führte.
Dieser geologischen Geschichte und der gegenwärtigen hydrologischen, ökologischen und klimatischen Entwicklung geschuldet, gilt es im Zusammenhang mit der historischen und öffentlichen Bedeutung des Parkes eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption zu erarbeiten und nach Vollendung einer öffentlichen Diskussion zu stellen. Dabei sind die Schutzwürdigkeit und -bedeutung als Lebens- und Rückzugsraum von zahlreichen Tieren, Pflanzen und Pilzen, Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet sowie als Ort der Geologie, Geschichte und Naherholung zu beachten.
Als Partner können dabei die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ sowie die Hochschule Anhalt fungieren.

Unter der Überschrift „Stadt passt „Reichardts Garten“ an Klimaerhitzung an / Bund fördert mit 1,2 Millionen Euro“ ging der Bürgermeister der Stadt Halle (Saale) am 05.06.2024 mit folgender Einleitung an die Öffentlichkeit, Zitat:

Die Stadt Halle (Saale) passt „Reichardts Garten“ an die Herausforderungen des Klimawandels an. Möglich macht dies eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro. Die Förderung der Maßnahmen im denkmalgeschützten Bürgerpark „Reichardts Garten“ im Stadtteil Giebichenstein hat heute der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags beschlossen.“, Zitat Ende.
Dabei führt man u.a. folgende Aktivitäten an, Zitat:

Die geplanten Maßnahmen:

  • Klimaangepasster Umbau der Gehölzbestände: Nachpflanzungen von neuen und Aufwertungen von bestehenden Bäumen und Sträuchern.
  • Neuanlage historischer Staudenflächen: Überarbeitung und Ergänzung von Stauden und Blütenflächen im Talgarten.
  • Regenwassernutzung: Einbindung von Straßenentwässerung in den Garten, Auffangen des Regenwassers mit Drainagen und Rigolen, Prüfung von Regenwasserleitungen umliegender Gebäude in den Park.
  • Barrierefreiheit: Überarbeitung des Osteingangs sowie von Wegen, Kreuzungen und der Sitzbereiche.
  • Spielplatz Elfengarten: Anschaffung neuer Spielgeräte.
  • Orientierungs- und Informationstafeln: Reinigung, Sanierung und Erneuerung von Hinweistafeln über die Geschichte des Parks.“, Zitat Ende

https://halle.de/verwaltung-stadtrat/presseportal/nachrichten/nachricht/stadt-passt-reichardts-garten-an-klimaerhitzung-an-bund-foerdert-mit-12-millionen-euro

Grundsätzlich sind Aktivitäten zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung des Reichardts-Garten zu begrüßen. Nur dürfen sie sich nicht nur nach der Bereitstellung von Steuermitteln orientieren, sondern bedürfen einer umfassenden wissenschaftlich fundierten, konzeptionellen Betrachtung, wozu eine aktuelle Erfassung von Fauna, Flora und Pilzwelt, zur Beschaffenheit und Mächtigkeit an Boden, Wasserkapazität und Niederschlagsmengen, den Umfang der Entstehung und Verteilung von Kalt- und Frischluft, der Qualität und Quantität der Nutzung durch die Bevölkerung sowie Bestand und Potenzial von Biotop- und Grünverbindungen gehören müssen.
Ebenso gibt die Initiative „Pro Baum“ zu bedenken, dass die geringen Bodenmächtigkeiten in den Hanglagen keine zusätzlich herangeführten Wassermengen aufnehmen können. Neben der Gefahr von umweltschädlichen Einträgen von Straßenregenwasser durch Einträge von Reifen- und Bremsabriebresten, Kraftstoff- und Schmiermittelresten, Bruchglas, Plasteartikeln etc., besteht die Befürchtung, dass mit Zunahme der Starkniederschlägen ganze Hanglage erodieren.
Die bereits erwähnte geringe Bodenmächtigkeit ermöglicht ebenfalls keine Neupflanzung von Gehölzen, welche neben der geringen Wasserspeicher- und Aufnahmemöglichkeiten, früher oder später zu Standfestigkeitsproblemen führen können. Die voranschreitende, mehrjährige Naturverjüngung stellt weit überwiegend eine standortgerechte Naturauswahl dar und lässt eine ungestörte Wurzelentwicklung in den weitgehend steinigen bzw. felsigen Untergrund zu.
Im nördlichen und nordöstlichen Bereich des Reichardts-Garten hin, stehen gleiche umweltfachliche Nutzungen des Regenwassers der Wittekindstraße. Zudem gilt es Eingriffe in die entwickelte Gehölz- und Krautflora zu unterlassen, welche sich standortgerecht gestaltet und den Tieren vor Ort als Nahrung und Unterschlupf dient.
Inwieweit auf angrenzenden potentiellen Wiesenflächen Neuanpflanzungen wie zum Beispiel von Immergrünen Eichen etc. sinnvoll und möglich erscheint, gilt es mit historischen Ansätzen und angedachten Nutzungen, Schutzmaßnahmen und Entwicklungen abzugleichen.
Im Interesse einer Erhöhung der Arten- und Strukturvielfalt, der Verbesserung des Erscheinungsbildes des Parks, der Verbesserung des Wasserhaltevermögens sowie der Verringerung der Verdunstung regt die Initiative „Pro Baum“ das Ende der dauerhaften und ständigen Flächenmahd und Hinwendung zur unregelmäßigen, partiellen Mahd an. Dabei gilt es u.a. Blüh- und Saatgutreifephasen zu beachten.
Ferner erscheint es sinnvoll zu sein den Park entweder als flächenhaftes Naturdenkmal oder geschützten Landschaftsbestandteil auszuweisen.
Baumaßnahmen, welche zu weiteren Bodenversiegelungen sowie Störungen an Fauna, Flora und Pilzwelt führen, lehnt die Initiative „Pro Baum“ strikt ab. Stattdessen regt die Initiative „Pro Baum“ Maßnahmen zur Entsiegelung von Boden zu prüfen.
Darüber hinaus empfiehlt die Initiative „Pro Baum“ die Möglichkeiten der Wiederaufnahme der früheren Patenschaft der einstigen Erweiterten Oberschule „Thomas Müntzer“ abzuwägen, um mehr umweltbildende Praxis in den Schulalltag einzubetten und das Verständnis für den Schutz, den Erhalt und Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaft sowie für Geologie und Geschichte zu verbessern.
In dem Blickwinkel betrachtet, kann sich die Initiative „Pro Baum“ auch eine Erarbeitung von Vorschlägen für einen Erkenntnispfad zu Geologie, Geschichte und Ökologie durch den Reichardts-Garten vorstellen.

Auf jeden Fall betrachtet es die Initiative „Pro Baum“ für dringend erforderlich rechtzeitig und vollumfänglich die Bevölkerung, ihre Initiativen und Vereine mit einzubeziehen.

In dem Zusammenhang erwägt die Initiative „Pro Baum“ im Rahmen einer öffentlichen Exkursion ihre Vorstellungen zum Schutz und zur Entwicklung des Reichardts-Garten darzulegen und mit den Anwesenden zu diskutieren.
Als Partner können dabei die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ sowie die Hochschule Anhalt fungieren.

Die Initiative „Pro Baum“ ist bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten daran mitzuwirken.
In dem Zusammenhang ruft die Initiative „Pro Baum“ die Bevölkerung zur Mitwirkung auf.

Ferner möchte die Initiative „Pro Baum“ das sehr wichtige Thema im Rahmen seines 121. Treffens am Montag, den 29.07.2024 aufgreifen.
Das siebente Treffen der Initiative „Pro Baum“ im Jahr 2024 am 29.07.2024 beginnt 19.00 Uhr und der Veranstaltungsort ist der Versammlungsraum des Reformhauses Halle in der Großen Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale).

Wer mehr zu den Aktivitäten der Initiative „Pro Baum“ erfahren möchte, kann sich dazu an folgende Anschrift wenden:

Initiative „Pro Baum“
c/o Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 200 27 46
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste, Gartenbauingenieur
vorsitzendes Mitglied des Sprecherrates

Halle (Saale), den 27.06.2024

Fotos: Andreas Liste

AHA führt Insektensafari für Groß und Klein durch

AHA führt Fahrradexkursion zur Parkanlage in Gatersleben, zum Hakel und entlang der Bode durch

Initiative „Pro Baum“ hält wertschätzenden und nachhaltigen Umgang und Schutz von Gehölzen für dringend geboten!

Immer wieder beobachtet die Initiative „Pro Baum“, dass Bäume und Sträucher, also Gehölze, sehr schnell der Säge oder anderen Gerätschaften zum Opfer fallen. Als Beispiel seien die Massenabholzungen am Gimritzer Damm/Heideallee, am Steintor, in der Mansfelder Straße, an der Hangfläche von Unterberg und Kapellengasse, am Universitätsring etc. genannt. Gegenwärtig bedroht sind u.a. weitere Gehölzbestände am Ufer des Hufeisensee für asphaltierte Wege sowie im Zuge des angedachten Vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 180 „Große/Kleine Brauhausstraße“. Diese besorgniserregenden Zustände muss die Initiative „Pro Baum“ auch bzw. verstärkt am Tag des Baumes am 25.04.2024 feststellen.
Hinzu kommen immer wieder Fällungen von Privatpersonen und -organisationen, welche es nicht so genau und wichtig nehmen mit dem Gehölzschutz.
Dazu zählt auch der unachtsame Umgang mit der Rosskastanie auf der Fläche zwischen Mansfelder Straße und Tuchrähmen, welche in Folge eines Sturms in der vergangenen Aprilwoche etwa ein Viertel der Krone verloren hat. Ein entscheidender Grund ist der Bestand als ungeschützter Solitärbaum. Hier bekräftigt die Initiative „Pro Baum“ den dringenden Vorschlag an dem Standort inmitten der Stadt Halle (Saale) und im Einzugsgebiet der Saaleaue die Entwicklung bzw. Errichtung eines Parks mit Wiesen, Gehölzbeständen und Aufenthaltsmöglichkeiten anzugehen und zu verwirklichen. Eine ökologische und städtebauliche Aufwertung ist damit garantiert.
Nach der nunmehr durchgeführten Massenabholzung an der Hangfläche von Unterberg und Kapellengasse, wo Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) gegen jeglichen Fach- und Sachverstand sowie Vernunft und öffentlichem Interesse handelten, sind zwei Winterlinden auf dem Grundstück der Georg-Cantor-Straße 22 bedroht. Dank des beherzten, konsequenten und entschlossenen Handelns von Teilen der Bevölkerung ist es erst einmal gelungen die beiden bedeutsamen und ortsprägenden Bäume zu erhalten.
Während der vom Land Sachsen-Anhalt für „Baumpflege, Verkehrssicherheit von Bäumen, Baumwertermittlung“ mit Stand vom 11.04.2022 „Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige im Bereich Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft, Fischerei, Umweltschutz der Landwirtschaft“ Dipl.-Forstingenieur und Landschaftsgärtnermeister Joachim Steglich für die Fällung der rechten Linde plädierte und wohl nunmehr in Übereinstimmung mit dem von der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig „öffentlich bestelltem und vereidigtem Sachverständige für Baumpflege und Verkehrssicherheit von Bäumen“ Sachverständigenbüro Annett Steinert, welche „Aufträge in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen“ übernimmt, ein Rückschnitt der linken Winterlinde um 25 % empfiehlt.

https://llg.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LLFG/Dokumente/04_themen/betriebswirtschaft/sachverstaendige/bw_svw_liste_sv.pdf

http://www.sachverstaendiger-baumpflege-steglich.de/

https://www.steinert.info

Vermutlich war es das Sachverständigenbüro Annett Steinert, welches für die rechte Winterlinde einen Rückschnitt um 50 % empfahl. Selbst diesen Vorschlag griffen weder die Immobilienverwaltung der GP Günter Papenburg AG, noch die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Halle (Saale) auf.
Ferner sieht die Initiative „Pro Baum“ einen massiven Interessenkonflikt, wenn laut Mail der Immobilienverwaltung der GP Günter Papenburg AG vom 21. Juni 2024 die „Firma APUS am 26./27.06.2024“ die Fällarbeiten und „Firma Myotis die naturschutzrechtliche Bewertung wie gefordert vornehmen“ soll. Geschäftsführer beider Unternehmen ist nämlich ein und dieselbe Person: Dipl.-Ing. (FH) Burkhard Lehmann
Die Initiative „Pro Baum“ hält stattdessen eine wissenschaftlich fundierte Begutachtung durch Professor Prof. Dr. rer. nat. habil. Helge Bruelheide für dringend geboten, da es sich um zwei ökologisch und stadtgestalterisch sehr wichtige Bäume handelt und daher besondere Sorgfalt geboten ist.

https://www.botanik.uni-halle.de/geobotanik/helge_bruelheide

Die Initiative „Pro Baum“ hält eine transparente Aufarbeitung der Abläufe und damit eine öffentliche Bereitstellung der Gutachten sowie der gesamten Verfahrensabläufe für dringend geboten.

Nach Ansicht der Initiative „Pro Baum“ gilt es anstatt Fällungen vorzunehmen den beiden prächtigen Winterlinden mehr Entlastungen und Freiräume zu verschaffen. Dabei fallen insbesondere die Einschränkungen der Wurzelräume beider Bäume auf, welche einer umfassenden Ausweitung bedürfen, um massiv die Versorgung der Bäume zu verbessern und die Standsicherheiten zu erhöhen. Zudem erscheint es sinnvoll zu sein, außerhalb der Brutzeiten trockene Teile aus den Kronen zu entfernen. Das eröffnet den Bäumen die Möglichkeit ihre Kronen wieder schließen zu können, Eintrittspforten für mögliche Infektionen zu reduzieren bzw. gar auszuschließen sowie Unfallgefahren zu verringern. Der Verlust der beiden Bäume bedeutet nicht nur die Zerstörung von zwei lebenden Individuen, Rückzugsräumen für verschiedene Tier- und Pilzarten, zwei Großspendern von Sauerstoff, Schatten und Luftfeuchtigkeit, Kohlendioxidgroßverwertern und somit Großregulatoren von Klima und Umwelt, sondern stört massiv das sehr nachahmenswerte Gesamtbild einer von Bäumen und Sträuchern in Vorgärten geprägten Straße in Halle (Saale). Anstatt diesen Zustand zu schützen, zu erhalten und weiterzuentwickeln, steht eine massive Bedrohung zweier ökologisch bedeutsamer und stadtprägender Winterlinden im Raum. Das weiterhin Fällungsabsichten bestehen, lassen sich u.a. von der fortgesetzten Sperrung des betreffenden Straßenabschnittes ableiten.
Die Initiative „Pro Baum“ fordert im konkreten Fall die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) die beiden Bäume zu erhalten sowie wissenschaftlich-fachlich fundierte Schutz- und Sicherungsmaßnahmen zu erarbeiten und zu erwirken bzw. selbst zu veranlassen. Darüber hinaus hält die Initiative „Pro Baum“ weiterhin bzw. verstärkt die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption für den halleschen Gehölzbestand für dringend erforderlich, welche zum Beispiel den aktuellen Bestand und Zustand, Maßnahmen zu deren Schutz, Erhalt und Weiterentwicklung, die Einbindung der Bevölkerung und Stadtgesellschaft sowie die Erstellung einer darauf abgestellten Gehölzschutzsatzung im Blick haben muss. Als Partner können dabei die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ sowie die Hochschule Anhalt fungieren.

Die Initiative „Pro Baum“ ist bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten daran mitzuwirken.
In dem Zusammenhang ruft die Initiative „Pro Baum“ die Bevölkerung zur Mitwirkung zum Schutz, Erhalt und Erweiterung des Stadtgrünes in der Stadt Halle (Saale) auf.
Ferner möchte die Initiative „Pro Baum“ das sehr wichtige Thema im Rahmen seines 121. Treffens am Montag, den 29.07.2024 aufgreifen.
Das siebente Treffen der Initiative „Pro Baum“ im Jahr 2024 am 29.07.2024 beginnt 19.00 Uhr und der Veranstaltungsort ist der Versammlungsraum des Reformhauses Halle in der Großen Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale).

Wer mehr zu den Aktivitäten der Initiative „Pro Baum“ erfahren möchte, kann sich dazu an folgende Anschrift wenden:

Initiative „Pro Baum“
c/o Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste, Gartenbauingenieur
vorsitzendes Mitglied des Sprecherrates

Halle (Saale), den 26.06.2024

Dresden, Pirna und Heidenau brauchen eine lebendige Elbe – der AHA möchte daran mitwirken

Bekanntlich ist Dresden ohne Elbe und ihre Nebengewässer unvorstellbar. Die Elbe durchfließt in einer Länge von ca. 30 km das Stadtgebiet und stellt zusammen mit ihrer Aue einen bedeutsamen Landschafts-, Natur- und Kulturraum dar sowie dient als Naherholungsgebiet für Einwohner und Gäste Dresdens. Ebenso ist die Aue als Hochwasserüberflutungsraum unerlässlich. Abgesehen davon benötigen Auen diese Überflutungen, um einer arten- und strukturreichen Fauna und Flora Lebens-, Nahrungs- und Rückzugsraum zu bieten. Nicht umsonst zählen Auen zu den arten- und strukturreichsten Landschaften der gemäßigten Zonen der Erde.
Alles Gründe, warum – nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – auch die Elbe und ihre Aue von jeglicher Bebauung freizuhalten ist, wie vom Ansatz her z.B. in der Verordnung der Landeshauptstadt Dresden zur Festsetzung des Überschwemmungsgebietes der Elbe in Dresden vom 11. Mai 2000, festgehalten.
Daher führt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – regelmäßig Fahrradrundexkursionen mit folgender Route durch:

Fahrradrundexkursion durch die Elbaue in Dresden und Pirna
u.a. mit Aufenthalt an den Mündungen der Weißeritz, des Zschorner­bach, der Prießnitz und des Mordgrundbaches in die Elbe, Blick zum NSG Pillnitzer Elbinsel, Aufenthalt an der Wesenitz sowie an den Einmün­dungen von Gottleuba, Muglitz und Lockwitzbach in die Elbe
Mit den Wendepunkten elbabwärts Mündung der Weißeritz in die Elbe und elbaufwärts Mündung der Gottleuba in die Elbe in der Großen Kreis­stadt Pirna.
Treffpunkt: Ecke Hasenberg/Terrassenufer, Dresden
Dauer: ca. 7 Stunden

So fand die jüngste und aktuelle derartige Fahrradrundexkursion am Samstag, den 22.06.2024 statt.
Als erste Stationen der Fahrradexkursion, welche an der Carolabrücke startete, nahm die Exkursionsgruppe die Elbaue zwischen Pieschener Allee und Mündung der Weißeritz in Augenschein. Der Schutz und die Entwicklung der ca. 2,00 km langen, im Jahr 1724 angelegte und seit dem 09.05.1996 als 4,8 ha großes Flächennaturdenkmal „Pieschener Allee“ geschützten Vierreihenallee von Winterlinde in der Pieschener Allee findet bei der Exkursionsgruppe Anerkennung, verbunden mit dem Wunsch dahingehend fortzufahren.

https://www.baumkunde.de/baumregister/5706-pieschener_allee_in_dresden

https://stadtplan.dresden.de/getimage/image.ashx?w=500&id=1679491&k=1081E4FB6478B48F50B9A356D76049AC

In der nordöstlich angrenzenden Auenzone gilt es nach Auffassung der Exkursionsgruppe die Entwicklung früherer Kleingärten hin zu Streuobstwiesen sowie den Erhalt und Schutz der Wiesen- und Hochstaudenflächen mit Auenwaldsukzessionsflächen zu befördern. Diese Entwicklungsrichtung lässt sich übrigens auf einem Großteil der Elbaue zwischen Dresden und Pirna ausweiten.
In Anknüpfung der vergangenen Jahren und entgegen der Beobachtung am 30.06.2018 war in der Elbaue zwischen Nordwestende Pieschener Allee und der Einmündung der Vereinigten Weißeritz in die Elbe diesmal wieder eine partielle Mahd der Wiesen erkennbar. Hier gilt es nach Ansicht der Exkursionsgruppe bei einer partiellen Mahd zu bleiben und darüber hinaus eine unregelmäßige Mahd zu praktizieren. Damit besteht die Gelegenheit z.B. für Bodenbrüter ihre Brut aufzuziehen sowie eine arten- und strukturreiche Wiese entstehen zu lassen.
Erfreulicherweise war ein umfassender blühender Bestand der Kleinen Wiesenraute erkennbar, welche in der Rote-Liste-Kategorie als „Gefährdet“ eingestuft ist.

https://www.rote-liste-zentrum.de/de/Detailseite.html?species_uuid=17b70df9-7eeb-4048-a7a5-ba4dab81647b

Die Ausweisung als 5,0 ha großes Flächennaturdenkmal „Glatthaferwiese am Ostragehege“ am 09.05.1996 war ein sehr wichtiger Schritt, um diese sehr schützenswerte, wechselvolle Auenlandschaft aus Gehölz-, Wiesen- und Staudenbeständen mit dem Vorkommen der Kleinen Wiesenraute zu schützen, zu erhalten und weiter entwickeln zu lassen. Mahdmaßnahmen gilt es daher partiell, unregelmäßig und nach Aussaat der Kleinen Wiesenraute vorzunehmen. Auf Grund der voranschreitenden Ausbreitung des Orientalischen Zackenschötchens empfiehlt es streng punktuell, pflanzenbezogene Mahden vor der Blüte vorzunehmen, um eine Beförderung der Ausbreitung einzudämmen.

https://stadtplan.dresden.de/getimage/image.ashx?w=500&id=1679490&k=9C39EFA44EA79FB4C443A3EE12170FFB

Jedoch bedrohen massives Betreten der Wiesen- und Uferbereiche, Partyaktivitäten mit Feuer und Vermüllung, massive Angeltätigkeit mit dem Aufbau ganzer Zeltstädte sowie freiherumlaufende Hunde das Schutzgebiet und angrenzende Natur- und Landschaftsräume.

Im Bereich der Mündung der nunmehr ca. 13.7 km langen Vereinigten Weißeritz stellte die Exkursionsgruppe den hohen und massiven Verbauungsgrad des Mündungsgebietes fest. Erst die direkte Einmündung in die Elbe befreit den Fluss von dem menschlichen Korsett. Der Mündungsbereich, welcher zuletzt im Bereich der Marienbrücke lag, auf Grund der baulichen Raumschaffung für die Eisenbahnverbindung zwischen Dresden-Hauptbahnhof und Dresden-Neustadt etwa 2,5 km Luftlinie und ca. 4 km Flusslinie Elbe nach Westen verlegt wurde, bedarf einer wissenschaftlich fundierten Konzeption zur Entwicklung und Schutz u.a. im Stadtgebiet von Dresden. Dazu sollten die Aufhebung der Sohl- und Uferbefestigungen, Möglichkeiten zur Schaffung von Retentionsräumen sowie die ökologische Durchlässigkeit gehören.
Nach der Betrachtung der unverständlichen baulichen Eingriffe im Rahmen der Fahrradexkursion am 02.07.2016, nahm die Exkursionsgruppe den nunmehrigen Zustand des einst naturnaheren Mündungsbereichs des Zschonerbaches in die Elbe in Augenschein. Erfreulicherweise haben sich umfassende nitrophile Staudenbereiche bestehend z.B. aus Kratzdistel, Rübenkälberkropf, Wilder Möhre, Kornblume und Brennnessel gebildet, welche u.a. Bienen, Hummeln und Schmetterlingen Nahrung bieten. Die offensichtliche biologische Befestigung der letzten Uferabschnitte mit Weidensteckhölzern ist so offenbar überwunden, während aber die Schotterung des Mündungsbereiches mit Großsteinen weiterhin massiv die Mäandrierungen des Fließgewässers behindern. Dabei gehört es zum Allgemeingutwissen, dass es Bestreben sein muss Fließgewässern ihre natürlichen Entwicklungsmöglichkeiten behalten und – wo nicht mehr vorhanden – unbedingt zurückerhalten muss. Nur so lassen sich arten- und strukturreiche Auenlandschaften als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie Retentionsfläche für Bäche und Flüsse erhalten, schützen, sichern und entwickeln. Es ist daher unverständlich warum immer wieder Steuermittel für Baumaßnahmen Einsatz finden, während die Natur dies gratis und wesentlich besser tut.
Ferner haben nunmehrige bauliche Eingriffe im Nordwestbereich des Zschonerbaches zur Errichtung einer Abwasserüberleitung Wilsdruff-Kaditz durch den Abwasserzweckverband Wilde Sau und mit Unterstützung des Freistaates Sachsen zu massiven Eingriffen in die Weichholzaue von Elbe und Zschonerbach geführt. Wer die Fällung einer großen Silberweide zu verantworten hat gilt es zudem immer noch zu klären.
Eine grundsätzliche Sanierung des früheren Werftgeländes in Dresden-Übigau begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion. Sie regten aber an, diese Sanierung mit einer Entsiegelung des angrenzenden Ufers der Elbe zu verknüpfen.
Nach Ansicht des AHA gehört die Errichtung der 636 m langen Waldschlößchenbrücke seit dem Ende des Jahres 2007 zu den großen Negativmaßnahmen in der Stadt Dresden, was u.a. zur Beeinträchtigung des Landschafts- und Stadtbildes sowie zur räumlichen Einschränkung der Elbaue führt und die Aberkennung des Titels UNESCO-Weltkulturerbes im Jahr 2010 zur Folge hatte. Hinzu kommt, dass laut Medienberichten die ursprünglichen Baukosten in Höhe von 157 Millionen Euro für die nach wie vor klar umstrittene Brücke, auf sich nunmehr aktuell rund 182 Millionen Euro verteuert hatte. Das sich einst ein Elbebiber auf der Brückenbaustelle eingefunden hatte, verdeutlicht zudem zum einen die Bedeutsamkeit dieses Elbabschnittes für diese streng geschützte Tierart und zum anderen, dass es notwendig ist, dass sich die Elbe verstärkt wieder naturnaher entwickeln muss. Das bedeutet im konkreten Fall, dass an den Elbufern eine vermehrte sukzessive Gehölzentwicklung möglich zu sein hat. Somit können sich, neben einer umfassenden Bereicherung an Arten und Strukturen in der Elbaue, Elbebiber ausreichend mit „Baumaterial“ versorgen.
Diese Fakten sind, nach Meinung des AHA, unbedingt in der angedachten Elbschutzsatzung zu verankern. In der Elbschutzsatzung gehören zudem der Schutz und Erhalt der nicht betretbaren 10,5 ha großen Pillnitzer Elbinsel als Bestandteil des Naturschutzgebietes Pillnitzer Elbinseln und Gauernitz, des Landschaftsschutzgebietes „Dresdner Elbwiesen und -altarme“ sowie des FFH-Gebietes „Elbtal zwischen Schöna und Mühlberg“ (EU-Meldenummer DE4545-301) und des gleichnamigen Vogelschutzgebietes (DE4545-452) im europäischen Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem Natura 2000.

https://stadtplan.dresden.de/getimage/image.ashx?w=500&id=1716464&k=6122D783C12C6565360092A3F684FD6D

https://stadtplan.dresden.de/getimage/image.ashx?w=500&id=1716125&k=584F5201AE92A05C13B1FEED897F6638

https://stadtplan.dresden.de/getimage/image.ashx?w=500&id=1679622&k=97CC693F91F8C1EF68DE2AD05D9AB550

https://stadtplan.dresden.de/GETIMAGE/IMAGE.ASHX/?ID=1842603&K=C608F0780424E8D79EC470D7C8427520

Ebenso gilt es dort zum Beispiel den Schutz und den Erhalt der Nebengewässer, wie zum Beispiel der Weißeritz, des Zschonerbaches, der Prießnitz und des Lockwitzbaches, angrenzender Naturschutzgebiete – wie die 195 ha großen Elbtalhänge – sowie die kleineren und größeren Fließgewässer und ihrer Täler beiderseits der Elbe zu beinhalten. Nur somit lässt sich der notwendige zusammenhängende Charakter als Biotop- und Grünverbund darstellen und würdigen. Dazu gehört ebenfalls die vielfältig lebensnotwendige Bedeutung als Retentionsflächen, wie das Junihochwasser 2013 wieder einmal deutlich aufzeigte.
In dem Zusammenhang war das Anliegen des Einbringens von Störhölzern in den Mündungsbereich der Prießnitz in die Elbe nicht nachvollziehbar, während die massiven Sohlbefestigungen erhalten geblieben sind. Diese Störhölzer sind nunmehr wieder verschwunden. Nach Auffassung der Exkursionsgruppe gilt es wissenschaftlich fundierte Pläne zur Beseitigung dieser Sohlbefestigungen zu erarbeiten. Gleiches ist auch für Loschwitzbach und Lockwitzbach. Für die Mitglieder waren die massiven Einkürzungen der Silberweidenbestände nicht nachvollziehbar. Neben der massiven und unnötigen Beschädigungen der Bäume und des Verlustes von Lebens- und Rückzugsraum von Tierarten, führt die nunmehr fehlende Beschattung zur verstärkten Verkrautung des noch immer befestigten Gewässerlaufes.
Ferner bildet die Elbaue in den Städten Pirna und Heidenau mit den Nebenfließgewässern Wesenitz, Gottleuba und Müglitz eine andere, eigene Qualität, da die genannten Nebengewässer strecken- und teilweise, insbesondere im Mündungsbereich naturnahe Abschnitte ausweisen, welche zur Gesamtaufwertung des gesamten Landschafts- und Naturraum beitragen. Jedoch erfordert dies massive Anstrengungen das teilweise vermüllen des Mündungsbereichs der Gottleuba in die Elbe in Pirna zu unterbinden. Nach wie vor ist eine massive Beräumung des Mündungsbereiches der Gottleuba in die Elbe von Bauschutt und anderen Abfälle aus dem Teil der Aue dringend erforderlich und somit zudem mehr Raum für Hochwasser und naturnaher Entwicklung zu geben. Ebenso gilt es massive Störungen – z.B. durch Zelten und Befahren mit Autos – im Mündungsbereich der Wesenitz in Pirna – Pratzschwitz unbedingt auszuschließen. Bedenklich ist auch, dass durch das sommerliche Wetter, selbst bei der extremen Trockenheit, immer wieder Menschen an den Ufern der Elbe grillen. Ein Brand bedroht Menschen, Tiere und Pflanzen bzw. Natur und Landschaften gleichermaßen.
Dabei gehört die ca. 83,00 Kilometer lange Wesenitz und ihre Aue zu einem sehr bedeutsamen und ebenso schützenswerten Natur- und Landschaftsraum, welchen es als Lebens- und Rückzugsraum, Biotop- und Grünverbundraum sowie Bereich der Entstehung und Verbreitung von Kalt- und Frischluft zu schützen, zu erhalten und auszuweiten gilt. Die Einbettung in das etwa 476,00 ha große FFH-Gebiet „Wesenitz unterhalb Buschmühle“ (EU-Melde-Nr. 4949-302, Landes-Nr. 162) bietet dazu eine sehr gute rechtliche und fachliche Grundlage.

https://www.natura2000.sachsen.de/162-wesenitz-unterhalb-buschmuhle-33239.html

https://www.bfn.de/natura-2000-gebiet/wesenitz-unterhalb-buschmuehle

Die Beobachtung eines Eisvogels am Tag der Fahrradexkursion in Pirna, Stadtteil Pratzschwitz trägt zur Bekräftigung des Anliegens bei.

Der ebengenannte Landschafts- und Naturraum stellt zum einen eine umfassende Aufwertung der Elbaue sowie zum anderen in Form von Biotop- und Grünverbünden und Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten über die Elbenebenfließgewässer Wesenitz, Gottleuba und Müglitz ökologisch sehr wichtige und sehr wertvolle Verbindungen in das Umland dar, was es nicht nur zu erhalten und zu schützen, sondern über entsprechende Räume noch auszuweiten gilt. Dies kann durch Ausweitung der Gewässerschonstreifen beidseitig auf mindestens 10 m erfolgen, um so die bereits gut vorangeschrittenen Mäandrierungen räumlich zu erweitern und ferner weitere Sukzessionsräume zu schaffen. Dies ist nicht nur in Sachen Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz wichtig, sondern ermöglicht verbesserte Aufenthaltsräume von Hochwasser.
Im Stadtgebiet von Pirna gilt es – analog der Vereinigten Weißeritz im Stadtgebiet von Dresden – eine wissenschaftliche Konzeption mit dem Ziel zu erstellen, welche Möglichkeiten einer naturnaheren Entwicklung aufzeigt. Als Beispiel kann das direkte Mündungsgebiet in die Elbe dienen. Hier ist unbedingt darauf zu achten, dass illegales Campen unterbleibt. Ferner erscheinen die Gründe für die massiven Fällarbeiten im Mündungsgebiet der Gottleuba in die Elbe nicht erkennbar. Dazu gehört auch die naturnahere Entwicklung des Mündungsbereiches dadurch zu befördern, indem eine Beseitigung von Uferversiegelungen erfolgt.
Mit Unverständnis nahm die Exkursionsgruppe die fortgesetzte Uferbefestigung in Folge von Baumaßnahmen im Mündungsgebiet der Müglitz auf. Hier gilt es analog des Zschonerbaches Naturnähe zu erhalten und zu sichern. Anstatt Möglichkeiten der Beseitigung der restlichen Schwellen wissenschaftlich zu erarbeiten, befestigte man im Bereich der Wanderbrücke weitere Uferbereiche. Das gilt es nach Auffassung der Exkursionsgruppe unverzüglich zurückzubauen, um die ansonsten durchaus sonst gelungene Renaturierung der Müglitz weiter aufzuwerten. Gleiches ist nach Ansicht der Exkursionsgruppe bei der Wiederanbindung des Mühlgrabens an die Müglitz zu prüfen.
Mit fortgesetzter Sorge betrachtete die Exkursionsgruppe die Steganlage im südwestlichen Elbverlauf zur nicht betretbaren 10,5 ha großen Pillnitzer Elbinsel als Bestandteil des Naturschutzgebietes Pillnitzer Elbinseln und Gauernitz, des Landschaftsschutzgebietes „Dresdner Elbwiesen und -altarme“ sowie des FFH-Gebietes „Elbtal zwischen Schöna und Mühlberg“ (EU-Meldenummer DE4545-301) und des gleichnamigen Vogelschutzgebietes (DE4545-452) im europäischen Schutzgebiets- und Biotopverbundsystem Natura 2000. Die offenbar vom Dresdner Segel-Verein Pillnitzer Insel 1928 e.V. genutzte und betriebene Steganlage gehört nicht in so einen sensiblen Teil der Elbaue. Hier gilt es dringend Alternativlösungen zu erarbeiten.
Die vermehrte Nutzung der Elbauen und -wiesen für große und kleine Veranstaltungen sowie zahlreicher Partys mit offenen Feuer und Grill nehmen immer mehr besorgniserregende Ausmaße an. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, dass es sich um einen massiv schützenswerten und -bedürftigen Landschafts- und Naturraum handelt. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht hier massiven Handlungsbedarf.
Mit ähnlicher Sorge nahm die Exkursionsgruppe den Zustand und die Entwicklung der umfassenden Restbestände einer Streuobstwiese in der Elbaue in der Johannstadt-Nord an der Sächsischen Weinstraße, unweit des Fährgartens Johannstadt in Augenschein. Der Obstbestand bedarf unbedingt einer Pflege sowie umfassender Nachpflanzungen. In dem Zusammenhang regt die Exkursionsgruppe an, dass hier die Betreuung der Streuobstwiese mit Einbindung der Bevölkerung sowie mit Unterstützung bzw. Begleitung wissenschaftlicher Einrichtungen, Schulen, Volkshochschule erfolgen muss.
Es gilt zudem die enge Korrelation zum 4,2 ha großen, am 06.05.1996 ausgewiesenen Flächennaturdenkmal „Glatthaferwiese am Elbufer Johannstadt“ gilt es dabei mehr und mehr zu entwickeln.

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Dazu gehört auch in den Städten Dresden, Pirna und Heidenau die Mahden der zur Brut- und Setzzeit bzw. zum Jungenaufwuchs sowie Blütezeit zu unterlassen sowie partiell und unregelmäßig zu gestalten. Derartige Eingriffe in Staudenflächen sind weitgehend zu unterlassen, um naturnahere Entwicklungen zu befördern und zu schützen.

Die im Juni 2019 nach § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG vom Umweltbundesamt anerkannte Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – erklärt sich immer wieder ausdrücklich bereit, im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten an der Erstellung und Ausgestaltung einer Elbschutzsatzung in den Stadtgebieten von Dresden, Pirna und Heidenau mit den Auswirkungen auf das Umland mitzuwirken. Dazu zählen auch die Möglichkeiten des Schutzes, des Erhaltes und der Weiterentwicklung von Streuobstwiesen, wie z.B. der Streuobstwiese in der Elbaue in Dresden-Johannstadt-Nord.
Der gemeinnützige und ehrenamtliche Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – beabsichtigt daher seine Aktivitäten in den Stadtgebieten Dresden, Pirna und Heidenau sowie deren Umgebung zu verstärken. Dazu sollen Exkursionen, Stellungnahmen, Umweltbildungsarbeit, konzeptionelle Vorschläge, die Initiierung und Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten und darauf beruhender Arbeitseinsätze sowie eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit dienen.
Ferner zählt dazu ganz besonders die Bildung einer ehrenamtlichen AHA-Regionalgruppe Dresden, Pirna und Heidenau mit Umland. In dem Rahmen möchte der AHA Interessenten gewinnen, welche sich aktiv für den Schutz, Erhalt und die Entwicklung der vielfältigen Fluss-, Bach- und Auenlandschaft in den Städten Dresden, Pirna und Heidenau sowie der näheren Umgebung widmen und einsetzen wollen. Hierzu bringt der AHA u.a. seine vielfältigen und jahrzehntelangen Erfahrungen z.B. in den Fluss- und Auenlandschaften der Elbe, der Saale und der Mulde ein.
Wer sich mit dem AHA in Verbindung setzen möchte, kann dies unter folgenden Anschriften tun:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 200 27 46
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Regionalgruppe Leipzig und Umland

Otto-Adam-Straße 14

04157 Leipzig

Tel.: 0176/84001924
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 23.06.2024

Fotos und Videos: Andreas Liste

Fotos: Dietmar Hörner

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