Autor: Frank Hahn (Seite 69 von 120)

Auen brauchen sach- und fachkundigen bzw. wissenschaftlich fundierten Schutz

Der Begriff Aue stammt von den germanischen Worten Wort „ouwa“, „auwia“ ab und heißt übersetzt „Land am Wasser“, „nasse Wiese“, „Insel“. Diese Bezeichnungen drücken schon einiges über den Charakter einer Aue aus. Auen, welche eine sehr enge Wechselbeziehung zum Fluss halten, benötigen immer wieder Hochwasser, um ihre besondere Struktur und ihre damit verbundene Arten- und Strukturvielfalt entwickeln zu können. Auenlandschaften sind von Wiesen, Hochstaudenflächen, Altarmen, Standgewässern, Schlamm-, Kies und Sandflächen geprägt. Natürlich nicht zu vergessen die verschiedenen Auenwaldgesellschaften. Dazu gehören zum Beispiel Pappel-Weiden-Auenwälder, welche als Weichholzauenwälder bis zu 200 Tage im Jahr unter Wasser stehen, Ulmen-Auenwälder, welche oft mit Silberweiden, Schwarzerlen und Eschen durchsetzt sein können. Diese Waldgesellschaften können durchaus bis zu 150 Tage überflutet sein. Schließlich seien noch die „klassischen“ Hartholzauenwälder erwähnt, nämlich die Ulmen-Eichen-Auenwälder. Hier findet schon seltener eine Überflutung statt. Wenn dann doch, vertragen zum Beispiel Stieleichen bis 100 Tage Hochwasser im Jahr. Somit ist schon deutlich zu erkennen, dass in einer eng mit dem Fluss verbundene Aue, welche mehr oder minder als Überflutungsraum dient, Arten vorkommen, die nicht nur lange Überflutungszeiträume überstehen, sondern auch zur Entwicklung dringend benötigen. Die Auenwälder dienen dabei als „Sieb“ für das Hochwasser, indem sich das abgebremste Hochwasser von Sedimenten und Schwemmgut „befreien“ kann, die Böden sich mit Wasser auffüllen und somit die immer neue Versorgung mit Schlick, Nährstoffen, Flusssand und –kies sowie nicht zuletzt mit natürlichem Schwemmgut genetischen Austausch für Fauna und Flora erfährt.

Der Mensch hat schnell erkannt, dass diese Auen fruchtbares Land darstellen und die Auenwälder sich für die Holzgewinnung eignen. Die heute bekannten Auenwälder entstanden zumeist in Folge der Abholzungen in den Mittelgebirgen im 8./9. Jahrhundert, was zu massiven Bodenerosionen führte. Ein Prozess, welcher auf Grund der gegenwärtigen, sehr häufig monotonen und sehr intensiven Landwirtschaft an Intensität und auch Gefahr dazu gewonnen hat. Zusätzliche Nährstoff- und Pestizidbelastungen sorgen für starke Belastungen der Fließgewässer und Auen. Von daher ist eine Extensivierung und Rückkehr zu einer höheren Kulturvielfalt in der Landwirtschaft genauso wichtig, wie das Ende einer weiteren Flächenversiegelung, Bebauung und räumlicher Einschränkung von Gewässerschonstreifen und Überflutungsräumen.

un ist immer wieder zu hören und zu lesen, dass periodische Hochwasser die Vegetation in der Leipziger Aue schädigen würden. Dabei führen diese Leute die Gefahren für Rotbuche und Ahornarten an. Wie bereits erwähnt, vertragen bezogen auf das Jahr Stieleichen und Ulmenarten in der Regel 100 Tage, maximal 200 Tage, Eschen und Feldahorn in der Regel 50 Tage bis maximal 100 Tage. Ahornarten wie Spitzahorn ca. 20 Tage im Jahr und die Rotbuche ca. 15 Tage im Jahr.

Während z.B. die Stieleiche und die Ulme bereits in den „Auenurwäldern“ vorkamen, gelangten häufig Rotbuche forstwirtschaftlich und der Spitzahorn im Ergebnis der „abgewehrten“ Hochwasser in den Auenwald. Von daher ist es folgerichtig, dass bei wieder ungehindertem Einströmen von Hochwasser, die weniger hochwasserresistenten Arten einer schrittweisen Verdrängung unterliegen. Woher kommt aber auf einmal die Sorge um den Spitzahorn ? Diente nicht das massive Zurückdrängen des Spitzahorns einst als einer der wichtigsten Gründe für die gegenwärtigen radikalen Forstwirtschaftsmaßnahmen ? Da drängt sich nun die berechtigte und immer wieder gestellte Frage auf, was die dafür Verantwortlichen nun wirklich mit den Massenabholzungen bezwecken. Fakt ist nun mal, nur eine intakte, mit dem Fluss im engen und ungehinderten Wechselverhältnis stehende Aue garantiert eine arten- und strukturreiche Natur und Landschaft mit den dort standortgerechten estand an Tieren und Pflanzen sowie dient als naturgemäßer Hochwasserraum mit Abflachung und Verlangsamung von Hochwasserwellen. Daher gilt es so schnell wie möglich Flusssysteme naturnahe Strukturen entwickeln zu lassen, Deiche zurückzuverlegen oder an geeigneten Standorten ganz abzubauen. Von daher ist auch keine Notwendigkeiten zur Errichtung, Schaffung sowie Um-, Neu- und Ausbau von Auslasswehren und Polderflächen ersichtlich. Das einer breiten Öffentlichkeit sach- und fachgerecht zu vermitteln, sie in das Wirken für Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz einzubeziehen ist ein sehr wichtiges Ziel des ehrenamtlichen und gemeinnützigen Arbeitskreises Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA). Dazu zählt ebenfalls, dass die Auen in und um Leipzig eine sehr wichtige Funktion zur Erholung der Bevölkerung besitzen. Jedoch kann nur ein dem Schutz von Natur und Landschaft untergeordneter Tourismus die Grundlage für den Erhalt der Erholungsbasis dienen.

Darauf muss endlich sämtliches, diesbezügliches Denken und Handeln aller Verantwortlichen und Interessenten basieren. Das erfordert aber ein sach- und fachkundiges bzw. wissenschaftlich fundiertes Herangehen an das Thema.

Kontakt:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Otto-Adam-Straße 14
04157 Leipzig
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Dienstag: von 19.00 – 20.00 Uhr telefonisch:
Tel.: 0176-84001924 (Handytarife aus allen Netzen)

Oder über das Kontaktformular

Feldarbeit zur Erfassung des Arteninventars an Tieren und Pflanzen in ausgewählten Biotopen im Jahr 2014

Im Rahmen der Veranstaltungsplanung für das Jahr 2014 ist ein neues Projekt unter der Überschrift „Feldarbeit zur Erfassung des Arteninventars an Tieren und Pflanzen in ausgewählten Biotopen im Jahr 2014“ im Stadtgebiet von Bitterfeld-Wolfen vorgesehen. An 3 Tagen, jeweils aufgeteilt im Frühjahr, Sommer und Herbst beabsichtigt der AHA die Fauna und Flora im Erlen-Eschen-Wald „Reudener Busch“ und im Auenwaldrest „Wolfener Busch“ zu untersuchen und zu erfassen. Hier kann jeder Interessierte daran mitwirken. Ganz besonders sind jedoch Schulen, die Kreisvolkshochschule Anhalt-Bitterfeld sowie Jugend- und Kinderinitiativen aufgerufen daran mitzuwirken.

Als ersten Tag findet nunmehr am Samstag, den 12.04.2014 eine ca. dreistündige Erfassung der Flora des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“ statt.
Treff: 10.00 Uhr am Bahnhof Wolfen

Wer noch mehr zu dem Projekt „Feldarbeit zur Erfassung des Arteninventars an Tieren und Pflanzen in ausgewählten Biotopen im Jahr 2014“ sowie allen anderen Aktivitäten des AHA im Raum Bitterfeld-Wolfen erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen
über Stadt Bitterfeld-Wolfen, Ortsteil Bitterfeld
im historischen Rathaus
Markt 07, Büro in der Tourismusinformation
06749 Bitterfeld-Wolfen
Tel.: 0173 – 9917836
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

AHA führt Exkursion zum NSG Untere Mulde durch

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führt am Samstag, den 05.04.2014 eine Exkursion in das Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ unweit des Mündungsbereiches der Mulde in die Elbe mit Vorstellung des geplanten Naturerkenntnispfades durch.

Im Rahmen der ca. sechsstündigen Exkursion beabsichtigt der AHA die dringende Schutzwürdigkeit der weitgehend unverbauten Mulde und des Mündungsgebietes in die Elbe als Bestandteil eines weitläufigen Naturschutz- und FFH-Gebietes sowie des weltbedeutsamen Dessau-Wörlitzer Gartenreiches als einen wichtigen ökologischen, kulturellen und touristischen Lebens-, Rückzugs- und Verbindungsraum darzustellen. Darüber hinaus ist seitens des AHA vorgesehen die Vorstellungen zu Inhalt und Stand zu den umfassenden Planungen zur Entstehung eines Naturerkenntnispfades im Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe einer interessierten Öffentlichkeit darzulegen und Möglichkeiten der Mitarbeit aufzuzeigen.

In dem Zusammenhang ist vorgesehen, wie sich massiv die Kulturstiftung Dessau Wörlitz und der Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt Stephan Dorgerloh mit fadenscheinigen Begründungen gegen das ehrenamtlich erstellte Vorhaben stemmen. Beide steuerfinanzierten Einrichtungen drücken somit eine sehr hohes Maß an Arroganz, Ignoranz, fachliche Inkompetenz und Überheblichkeit aus, was in keiner Weise und Form Toleranz und Duldung finden darf. Es ist zu hoffen, dass sich alsbald der Petitionsausschuss und somit die Fraktionen des Landtages des Landes Sachsen-Anhalt mit der Angelegenheit befassen. Der AHA fordert in dem Zusammenhang auch klare und deutliche personelle und fachlich-inhaltliche Konsequenzen, damit sich eine derartige Antihaltung gegenüber bürgerschaftlichem Engagement nicht wiederholen kann!

Ferner hat der AHA das dringende und zwingende Bedürfnis seine ablehnende Haltung zu den Plänen der Stadt Dessau-Rosslau eine Nordumgehung zu bauen und dabei eine neue Muldequerung zu schaffen, zu begründen. Neben der einen grundsätzlichen Tatsache, dass Verkehrsprobleme nicht mit neuen Straßen und Brücken lösbar sind, droht hier eine Zerschneidung wertvoller Kultur- und Naturlandschaft. Bereits der Ausbau der B 184 im Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe trägt schon zu erheblichen Störungen und Zerstörungen bei. Ebenso hält es der AHA für dringend geboten erneut und verstärkt auf die dringende Notwendigkeit einer naturnahen Waldentwicklung im und am Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ hinzuweisen. Die gegenwärtig stattfindenden Abholzungen an Teilen der Exkursionsstrecke werden seitens des AHA massiv kritisiert und als ungeeignet angesehen die Gehölzstruktur ökologisch vernünftig entwickeln zu lassen, was zudem zur finanziellen Entlastung der öffentlichen Haushalte beiträgt.Darüber hinaus möchte der AHA die Zielstellung und die Aktivitäten der Ortsgruppe Dessau-Rosslau vorstellen.

Treff ist um 10.00 Uhr Bahnhof Rosslau

Wer noch mehr zur Exkursion und zu den Aktivitäten der AHA-Ortsgruppe Dessau-Rosslau erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift sowie kann nachfolgende Sprechzeit persönlich oder telefonisch nutzen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. (AHA)
Ortsgruppe Dessau-Rosslau
Schwabehaus
Johannisstraße 18
06844 Dessau
Internet: http://www.aha-halle.de
E-mail: aha_halle@yahoo.de
Tel.: 0340 – 66158320
Fax.: 0180 – 573 737 6961 (Verbindungen deutschlandweit zum Ortstarif)
Sprechzeit:
Donnerstag: von 19.00 bis 20.00 Uhr

Wie viel Wassertourismus ist in Halle möglich?

Bekanntlich bilden Fluss- und Auenlandschaften eine wichtige Einheit. Beide stehen in einer engen und sehr vielfältigen Wechselbeziehung zueinander. Die Auenlandschaften dienen den Flüssen als Ausbreitungsraum für Hochwasser und versorgen sie somit mit Wasser, Sedimenten und z.B. als Schwemmgut herangetragenes neues genetisches Material aus Tieren und Pflanzen. Im Umkehrschluss fungieren die Auenlandschaft als „Reinigungskraft“ für die Flüsse, indem beispielsweise Auenwälder das abgebremste Wasser von Sedimenten „befreien“ sowie Schwemmgut „herauskämmt“.
Diese langzeitige Wechselbeziehung hat somit eine der arten- und strukturreichsten Naturlandschaften der gemäßigten Zonen hervorgebracht, welche zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Rückzugsraum bietet. Darüber hinaus trägt diese intensive Wechselbeziehung zur Verbesserung des Landschafts- und Ortsbildes urbaner Gebiete bei und sorgt als Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet und –korridor für eine nachhaltige Verbesserung des Klimas.

Verständlicherweise haben daher Fluss- und Auenlandschaften eine magische Anziehungskraft für die stressgeplagte Bevölkerung um die Natur zu genießen und sich in ihr ausgiebig zu erholen. Nur in welchem Umfang kann diese besondere, sensible Natur und Landschaft menschlichen Tourismus verkraften ? Ab welcher Intensität fängt der Mensch an Fluss und Aue zu schädigen? Wie Medienmeldungen im Februar 2014 zu entnehmen ist, beabsichtigt die Stadt Halle (Saale) ein Wassertourismuskonzept zu erarbeiten. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) stellt sich natürlich als zu aller erst die Frage, was kann man von einer Stadt Halle (Saale) dahingehend erwarten, welche sich immer wieder massiv und mit federführend für den Bau des Saaleseitenkanals, den Weiterbau der Bundesautobahn 143 durch arten- und strukturreiche, besonders schützenswerte Landschaften im Unteren Saaletal und angrenzenden Kalk- und Porphyrlandschaften, das zerstörerische Werk des Neubaus der ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt-Halle/Leipzig – Berlin durch die Saale-Elster-Luppe-Aue sowie im Verbund z.B. mit den Städten Leipzig, Merseburg und Leuna für den Weiterbau des Saale-Elster-Kanals einsetzt und somit als massiver Förderer des motorisierten Bootsverkehrs im mitteldeutschen Raum auftritt.

Wenn man sich die öffentlich vorgestellten Pläne anschaut, dann ist nach Auffassung des AHA berechtigte Skepsis angebracht. Da ist z.B. zu lesen, dass neue Anlegestegs und Stellplätze entstehen sollen, vorgesehen ist, die Wilde Saale wieder für manuelle Paddler zu öffnen sowie der intensive Wunsch nach Mehrung des Motorbootverkehrs besteht. Schon daraus lässt sich ein Umkehrprozess ableiten, indem man Natur und Landschaft dem Wassertourismus unterordnen zu beabsichtigen denkt. Was jahrzehntelange Verschmutzung von Luft und Wasser nicht geschafft haben, scheint so nun greifbar nah zu sein und zwar drohende nachhaltige Schädigungen in der Saaleaue.

So ist es aus Sicht des AHA unverantwortlich, den von seiner Vorgängerorganisation Arbeitskreis Umweltschutz Halle in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR im Jahr 1983 massiv mit erwirktem Verbot des Befahrens der Wilden Saale wieder zu kippen. Die Wilde Saale hat sich im Rahmen der Schutzmaßnahmen zu einem sehr wichtigen, arten- und strukturreichen Lebens- und Rückzugsraum entwickelt. Hier brüten z.B. Eisvögel, vereinzelt auch Beutelmeise und überwintern Gänsesäger und zahlreiche Entenarten. In letzter Zeit taucht auch der besonders geschützte Biber auf. Ferner tangiert sie das ca. 10 ha große Naturschutzgebiet (NSG) Peißnitznordspitze, welches zudem ein Schutzgebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat- (FFH) Richtlinie ist.
Gegenwärtige Holzungsarbeiten am Ufer im Südteil der Peißnitzinsel lassen erahnen, was einer Freigabe der Wilden Saale für den Bootsverkehr, vorangehen könnte. Dazu zählt neben massiven Holzungen die Beseitigung einer sehr wichtigen Kies- und Sandbank in Höhe des Gimritzer Parks und des Sandangers. Diese Maßnahmen fänden dann jedes Jahr Neuauflage, um die Wilde Saale schiffbar zu halten. Dann ist es nur die Frage der Zeit, wann das erste Motorboot den Flussteil befährt. Nicht zu reden von schwer einsehbaren Aktivitäten wie Anlegen an den Ufern mit Zelten und Spontanpartys, wie am NSG und FFH-Gebiet Forstwerder in Halle-Trotha immer wieder geschehen.

Nach Auffassung des AHA sieht das Ganze danach aus, die Paddler in die Nebenarme „abzuschieben“, um den schnellen und langsamen Motorbooten auf den Saalehauptarmen den freien Raum zu überlassen. Die gegenwärtigen Abgas- und Lärmbelästigungen, einhergehend mit massivem Wellenschlag, tragen schon jetzt zu massiven Störungen im Landschaftsschutzgebiet und an den NSG bei. Ebenso katastrophal wäre eine Ausweitung der Steganlagen und Stellplätze entlang der Saale. Der bisherige Wildwuchs an Salinehalbinsel, unterhalb der Burg Giebichenstein sowie in Brachwitz und Salzmünde sind abschreckende Beispiele genug. Hier sieht der AHA noch immer die verantwortlichen Behörden in der Pflicht endlich Rückbaumaßnahmen und Eindämmungen der Auswüchse zu veranlassen! In den Plänen der Stadt Halle (Saale) kommen Natur und Landschaft nur als Bauland sowie maximal als Kulisse für zunehmenden Boots- und Schiffsverkehr vor.

Daher fordert der AHA eine Wassertourismuskonzeption in und für Halle (Saale), welche Naherholung und Tourismus dem Schutz und Erhalt von Natur, Landschaft und Umwelt unterordnet. Was nützt es uns Natur und Landschaft für Naherholung und Tourismus zu nutzen, wenn diese massiv geschädigt oder gar Zerstörung erfahren soll und somit ihre Arten- und Strukturvielfalt verliert, welche aber u.a. die anziehende Wirkung für die Bevölkerung ausmacht.

Daher ruft der AHA die Bevölkerung auf, sich für ein natur-, landschafts- und umweltverträgliches Wassertourismuskonzept einzusetzen, welche weitläufig zur Abstimmung mit derartigen Aktivitäten, beispielsweise in den Städten Leipzig, Merseburg und Leuna sowie in den Landkreisen Saalekreis, Leipziger Land und Nordsachsen, beiträgt.
Wer dazu Interesse hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

AHA führt Radexkursion entlang von Schlackenbach, Lohbach, Schlenze und Saale durch

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führt am Samstag, den 29.03.2014 eine ca. sechsstündige Fahrradexkursion mit folgender Route durch: Bahnhof Belleben ➟ Schlackenbach ➟ Gutspark Piesdorf mit Quellgebiet des Schlackenbaches➟ Lohbach➟ Mündungsbereich des Lohbaches in die Schlenze ➟ Schlenze ➟ Kornflaschen in Friedeburgerhütte ➟ Mündungsbereich des Fleischbaches in die Schlenze ➟ Einmündung des Mansfelder Schlüsselstollens in die Schlenze ➟ Mündungsbereich der Schlenze in die Saale ➟ Schleuseninsel bei Nelben gegenüber von Rothenburg ➟ Severin ➟ Bahnhof Könnern.

Im Rahmen dieser Fahrradexkursion ist vorgesehen die Bedeutung, Entwicklungsmöglichkeiten und die Schutzwürdigkeit der Gesamtlandschaft und der einzelnen Bereiche darzulegen. Ferner beabsichtigt der AHA Beeinträchtigungen bzw. Gefahren und deren Abwendung sowie eigene Vorstellungen zum Schutz, zur Entwicklung und zur Betreuung sowie Möglichkeiten der Mitwirkung Interessierter aufzuzeigen.

So hat der AHA zum Vorhaben „naturnahe Gewässerentwicklung Schlenze und Nebengräben, 1. BA Thaldorfer Bach von Einmündung Schlenze bis Thaldorf“ folgendermaßen Stellung bezogen:
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) begrüßt grundsätzlich und ausdrücklich Maßnahmen, welche zur Renaturierung von Fließgewässern beitragen. Fließgewässerbegradigungen, Sohl- und Uferbefestigungen, Abwassereinträge sowie eingeschränkte bis gar nicht vorhandene Gewässerschonstreifen haben auch im Bereich der Schlenze und ihrer Nebengewässer zu teilweisen Beeinträchtigungen beigetragen. Jedoch ist beispielsweise im gesamten Verlauf der Schlenze deutlich erkennbar, dass das Fließgewässer bemüht ist eigenständig Mäander auszubilden, um dem unnatürlichen, begradigtem Zustand zu begegnen. Nach unserer Auffassung gilt es vorrangig diesen Prozess zu unterstützen. Dazu ist es erforderlich mindestens 10 m breite Gewässerschonstreifen beidseitig der Uferoberkante von jeglicher landwirtschaftlichen und baulichen Nutzung freizuhalten. Eine derartige Prüfung ist auch in den Ortslagen vorzunehmen. In dem Zusammenhang sind ebenso die Sohl- und Uferbefestigungen zu beseitigen, um a) diese naturnahe Mäandrierung zu ermöglichen und b) die hydrologische Anbindung an das Umland wiederherzustellen.
Die Mäandrierung kann a) durch Verbleib von Gehölzteilen, Steinen, Kies- und Sandflächen sowie b) durch gezielten Eintrag von Störsteinen und Störhölzern Unterstützung finden. Gerade die Schlenze und ihre Nebengewässer eignen sich dafür. Beim Lohbach zwischen Gerbstedt und Zabenstedt ist es jedoch dann erforderlich zu ermöglichen, dass das Wasser wieder im eigentlichen Gewässerbett fließen kann.

Die mindestens 10 m breiten Gewässerschonstreifen dienen dabei nicht nur der Minderung von Abdrift von Düngemitteln und Pestiziden, sondern als Entwicklungsraum des Fließgewässers und der sukzessiven Entwicklung. Nach unseren Erfahrungen sollte es den Fließgewässern überlassen sein, wo es den sukzessiven Gehölzaufwuchs „zulässt“ und wo nicht. Nur so kann das Fließgewässer ungehindert und ohne unnötige menschliche Eingriffe seine Mäandrierung gestalten. Von daher sollten Gehölzpflanzungen in den Uferzonen unterbleiben, um diesen Prozess nicht zu behindern bzw. gar zu gefährden. Das Umland lässt ohnehin eine standortgerechte, sukzessive Gehölzentwicklung zu, wie beispielsweise Schlenze, Lohbach, aber auch der Thaldorfer Bach aufzeigen. Andernfalls besteht die Gefahr einer „biologischen Kanalisierung“, wie sie bei der Schlenze in Zabenstedt, kurz vor der Einmündung des Lohbaches mit Trauerweiden geschehen ist. Von daher halten wir es für dringend geboten, das Vorhaben nochmals dahingehend zu überprüfen, wo auch obengenannte Prozesse möglich sein können. Das trägt nicht nur zur ökologischen Vielfalt und Stabilität, sondern garantiert auch zur Kostensenkung bei. Ggf. eingesparte Gelder könnten dann womöglich zu notwendigen Flächenaufkäufen zur Verfügung stehen.

Der AHA erklärt sich bereit das Vorhaben mit seinen Erfahrungen zu begleiten. Im dem Zusammenhang möchte der AHA seine ehrenamtliche Regionalgruppe Wettin-Könnern-Bernburg vorstellen und für eine Mitwirkung werben.Die Exkursion beginnt um 10.00 Uhr am Bahnhof Belleben u nd endet am Bahnhof Könnern. Wer Interesse hat noch mehr über die Arbeit des AHA und die Exkursion zu erfahren, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Regionalgruppe Wettin-Könnern-Bernburg
in attac-Villa Könnern
Bahnhofstraße 06
06420 Könnern (Saale)
Tel.: 034691/52435
Fax.: 01805-684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Bilder – Fällungen von Bäumen im Naturschutzgebiet „Auewald bei Plötzkau“

Fotos: Lutz Hülskath
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