Autor: Frank Hahn (Seite 5 von 120)

AHA führt Fahrradexkursion zum NSG „Tiefkippe Schlaitz“ durch

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führt am Samstag, den 12.03.2016 eine ca. fünfstündige Fahrradexkursion zum NSG „Tiefkippe Schlaitz“ durch. Die Fahrtroute umfasst folgende Strecke: Auenrestwald „Wolfener Busch“, Waldweg von der Wegekreuzung „Invalidendreieck“ bis zur Katzenbrücke, auf dem Muldental- Radwanderweg durch den Salegaster Forst und über die Mulde-Leine-Aue bis zum Muldewehr, anschließend durch Muldenstein und am Fuße des Muldensteiner Berges entlang – vorbei an Meisels Grab, dem Standgewässer „Walm“, dem ehemaligen Kraftwerk Muldenstein – bis zum NSG „Tiefkippe Schlaitz“, weiter auf dem Muldental-Radwanderweg zum Einlaufbauwerk am Muldestausee bei Pouch, Radweg über Pouch, Mühlbeck bis Friedersdorf, auf dem Muldental-Radwanderweg bis zum Muldewehr und dann weiter nach Wolfen zum Bahnhof

Treff: 10.00 Uhr am Bahnhof Wolfen

Der AHA beabsichtigt die Fahrradexkursion zu nutzen, um die jeweiligen Natur- und Landschaftsräume und ihre Bedeutung und Schutzwürdigkeit zu erläutern sowie Überlegungen zu deren Schutz, Erhalt und Entwicklung darzulegen. Ferner möchte der AHA aufzeigen, wie sich Interessenten dabei ehrenamtlich einbringen können.

Wer noch mehr zur „Fahrradexkursion zum NSG „Tiefkippe Schlaitz““ sowie allen anderen Aktivitäten des AHA im Raum Bitterfeld-Wolfen erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen über
Evangelisches Kirchspiel Wolfen
OT Wolfen
Leipziger Straße 81
06766 Wolfen

Tel.: 0173 – 9917836
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Halle (Saale),

AHA hält Schutz der Saaleaue zwischen den halleschen Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“ für dringend geboten

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht es für dringend erforderlich an, die Saaleaue zwischen den Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“ wieder verstärkt naturnaher entwickeln zu lassen. Dieser Teil der Saaleaue, welches einst weitgehend unverbaut geblieben war sowie in enger Korrelation mit dem Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“, welche zusammen das FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ ergeben, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amselgrund und Kreuzer Teichen, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amtsgarten und dem flächenhaften Naturdenkmal Klausberge steht, gehört zu den wichtigsten Biotop- und Grünverbundräumen im halleschen Saaletal. Ferner bilden diese Saaleauenlandschaften ein zentrales Element des 2.314 ha großen Landschaftsschutzgebiets „Saaletal in der kreisfreien Stadt Halle (Saale)“.

Gegenwärtig muss der AHA jedoch feststellen, dass die Aufforderung vom 16.01.2016 sämtliche baulichen Eingriffe im Nordteil der Peißnitzinsel, wozu auch das ca. 10 ha großen Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ gehört, endlich einzustellen, keine Reaktion seitens der zuständigen Stadt Halle (Saale) zur Folge hatte. Stattdessen mussten AHA-Mitglieder am Freitag, den 04.03.2016 beobachten, dass umfassende Wegebauarbeiten bis an das Naturschutzgebiet heran erfolgen. Diese aus dem Fluthilfefond vom Steuerzahler finanzierten und der Querfurter Bauhütte GmbH ausgeführten Bauarbeiten haben zu massiven Eingriffen in Umwelt, Landschaft und Natur geführt. Ungehindert der Tatsache, dass im März die Brutzeit voranschreitet, Säugetierarten -wie Igel- sich noch im Winterschlaf befinden, realisierte man erhebliche Boden-, Fäll- und Ausholzungsarbeiten.

Die gegenwärtigen massiven zerstörerischen Eingriffe im Überflutungsgebiet der Saale, als „Hochwasserschadensbeseitigung“ deklarierten Arbeiten sind nach Auffassung des AHA vollkommen inakzeptabel, zeugen erneut deutlich und unübersehbar von einem weiteren Beispiel schwerster Missachtungen naturschutzfachlicher und –rechtlicher Mindestnormen durch die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale).
Der AHA fordert daher erneut und mit Nachdruck die Stadt Halle (Saale) als zuständige untere Naturschutzbehörde auf, die Arbeiten unverzüglich zu stoppen. An die Verantwortlichen im Bund und im Land Sachsen-Anhalt appelliert der AHA die zur Zerstörung von Umwelt, Natur und Landschaft missbrauchten Steuergelder zurückzufordern. Ferner hält der AHA die Prüfung der strafrechtlichen Relevanz durch die Staatsanwaltschaft für dringend geboten. Ggf. ist eine Beschwerde bei der EU-Kommissionen zu prüfen, da die fortgesetzten massiven Eingriffe und Schäden an dem Schutzgebiet, hinsichtlich Häufigkeit und Heftigkeit zunehmen.

Derartige Vorkommnisse und Ereignisse führen nach Auffassung des AHA dazu, dass sein seit dem Jahr 1980 bestehendes Engagement zum Schutz, Erhalt, Betreuung und Entwicklung der Saaleaue zwischen den Naturschutzgebieten „Nordspitze Peißnitz“ und ”Forstwerder“ dringend geboten ist und sogar eher einer umfassenden Verstärkung bedarf.

Wer sich dazu ebenso ehrenamtlich mit einbringen möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Tel.:: 0345 – 2002746

Fotos Andreas Liste

AHA fordert Stopp des forstwirtschaftlichen Raubbaus

Mit großem Interesse hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) in der „Mitteldeutschen Zeitung“ vom 12.02.2016 auf Seite 3 den sehr euphorischen Artikel „Eichen aus Sachsen-Anhalt begehrt“ aufgenommen, welcher sehr detailliert die Grundlagen der gnadenlosen Abholzungen in Sachsen-Anhalts Wäldern darstellt. So fällt man zum Beispiel ökologisch wertvolle 200 bis 300 Jahre alte Eichen für ein Furnierhersteller aus Bayern, damit die Einrichtung eines gehobenen Restaurants erfolgen kann. Der hier angegebene Preis von 6.448,78 Euro lässt dabei deutlich erkennen, dass die bei der jüngsten Versteigerung am 11.02.2016 eingenommenen 686.004,01 Euro vorrangig von Firmen, Organisationen und Personen kann, welche über ein recht gutes Einkommen verfügen müssen.

Also verkauft Sachsen-Anhalt seine Bäume an den meistbietenden Gutbetuchten? Nach Auffassung des AHA sieht das genau danach aus. Bereits seit dem Jahr 1980 mahnt der heutige AHA immer wieder den Schutz und Erhalt unserer Wälder an. Nur seit dem Jahr 2003 muss der ehrenamtliche und gemeinnützige Umwelt- und Naturschutzverein eine Zunahme von Holzeinschlägen feststellen. Dabei verstärken sich auch die Abholzungen u.a. im Plötzkauer Auenwald, im Dröbelschen Busch, in der Sprohne, im Hakel, im Zeitzer Forst und im Salegaster Forst. Die genannten Waldgebiete gehören entweder zu Naturschutzgebieten, zum europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2000 und zu einem EU-Vogelschutzgebiet – Special Protected Area (SPA) oder grenzen unmittelbar an sie heran.

Die Abholzungen, welche zumeist arten- und strukturzerstörende Ausmaße angenommen haben, finden häufig mit den Begründungen statt, Eichen in ihrem Bestand zu befördern. Es ist schon dreist, derartige Unwahrheiten zu verkünden, wenn die praktischen Taten ganz andere Bilder vermitteln. Dabei haben viele derartige Wälder mit direkten bzw. indirekten Eingriffen für Verkehrs-, Gewerbe- und Siedlungsbauten sowie Störungen in Folge dieser Maßnahmen zu kämpfen. Da seien die vergangenen Flussbegradigungen der Saale im Bereich des Plötzkauer Auenwaldes und der Sprohne, die Zerschneidung des FFH-Gebietes Nr. 103 – „Nienburger Auenwald Mosaik zwischen Dröbelschen Holz und Sprohne mit der B6n sowie der Flugplatz Cochstedt unweit des Hakels zu nennen.
Die Frage stellt sich nun, welche Gutachter und Naturschützer derartige Abholzungen, welche selbst besonders sensible Schutzgebiete nicht verschonen, absegnen und legitimieren?

Im Rahmen seiner zahlreichen Exkursionen und Begehungen stellt der AHA eine besorgniserregende Negativveränderung in den jeweiligen Waldgebieten fest. Dazu zählen das Einbüßen von Arten- sowie Strukturvielfalten sowie die Zunahme von Monostrukturen durch Reih- und Gliednachpflanzungen mit wenigen Gehölzarten. Auf Grund der zunehmend besorgniserregenden Entwicklung fordert der AHA mit Nachdruck die Schutzgebiete aller Art von derartigen Abholzungen zu verschonen, ein nachhaltiges Waldkonzept für das Land Sachsen-Anhalt zu entwickeln, eine arten- und strukturreichere Landwirtschaft zu befördern, Flächenversiegelungen stark herunterzufahren, Biotop- und Grünverbindungen auszuweiten bzw. neu zu ermöglichen sowie insbesondere in den Schutzgebieten eine ausschließlich sukzessive Weiter-, Wieder- und Neuentwicklung zuzulassen.

Der AHA verweist noch einmal mit Nachdruck auf die allseits bekannten Funktionen arten- und strukturreicher Wälder als Lebens- und Rückzugsraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, als sehr wichtiger Bestandteil des Klimaschutzes und der Klimaverbesserung, als Ort der Gesundheit, Naherholung, Wissenschaft. Lehre, Kultur und Bildung sowie der Verbesserung der Wohn- und Lebensqualitäten hinzuweisen. Diese Funktionen zu sichern, besser noch zu optimieren muss sich endlich auch zu einem zentralen Bestandteil der Politik im Land Sachsen-Anhalt entwickeln. Daher ruft der AHA die Wählerinnen und Wähler in Sachsen-Anhalt auf, den Umgang mit Umwelt, Natur und Landschaft als eine sehr wichtige Entscheidungsgrundlage für die Abgabe der Stimme zur Landtagswahl am 13.03.2016 zu verwenden.

DRK-Trainings- und Ausbildungszentrum verstärkt Zerstörung von Natur, Landschaft und Umwelt an Halles Hufeisensee

Wie bereits mehrfach vom Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) festgestellt und dargelegt, bedarf es im Interesse der Allgemeinheit eines wissenschaftlichen Gesamtkonzeptes für den Schutz und der Entwicklung des Hufeisensees im Osten der Stadt Halle (Saale), welches die Belange des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes, des Tourismus und der Naherholung, des Sportes sowie der Land- und Forstwirtschaft untersucht und zueinander abwägt.
Der am 25.03.2015 mehrheitlich vom Stadtrat der Stadt Halle (Saale) beschlossene Bebauungsplan 158 „Freizeit- und Erholungsraum Hufeisensee“ erfüllt dieses Anliegen in keiner Weise. Dazu zählen das nunmehr begonnene Vorhaben zur Errichtung eines 27-Loch-Golfplatzes sowie die unverantwortliche Ausweitung der Wassersportanlagen sowie die Errichtung eines Campingplatzes im Süden des Hufeisensees.

Ganz besonders zählen aber auch die baulichen Einrichtungen von Badestränden im Norden und Nordwesten des Hufeisensees sowie eines asphaltierten 6 km langen und mindestens 3 m breiten Rundweges um den See herum.

Die vorgesehenen Standorte der Badestrände mit ihren Schilfbereichen und Gehölzhecken – welche zudem einen Schutz nach § 22 Absatz 1 Nummer 8 Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt genießen – bilden einen sehr wichtigen Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Gerade die Entwicklung in den letzten 33 Jahren hat zu einer umfassenden ökologischen Aufwertung geführt. So nutzen z.B. zahlreiche Wasservögel, Lurche und Insekten diese angedachten Strandbereiche. Im Falle der Umsetzung der Pläne ist mit einer massiven Zerstörung einer jahrzehntelangen sukzessiven Entwicklung zu rechnen.

24-Halle-Büschdorf Hufeisensee Westufer Blick Nach Nordosten

24-Halle-Büschdorf Hufeisensee Westufer Blick Nach Nordosten

In dem Blickwinkel betrachtet ist es unverantwortlich und skandalös am Nordwestufer des Hufeisensees ein Trainings- und Ausbildungszentrum der DRK-Wasserwacht Halle zu errichten. Eigentlich müsste es für eine Einrichtung des DRK, welche sich dem Schutz und Erhalt des menschlichen Lebens widmet, selbstverständlich sein, auch Verständnis für den Schutz, Erhalt und Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaft aufzubringen. Leider ist das offensichtlich bei der DRK-Wasserwacht Halle nicht in dem notwendigen Umfang vorhanden, so dass sie sich an dem von den politisch Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) im Verbund mit den Betreibern des Golfplatzes initiierten flächendeckenden Zerstörung und Vernichtung von Umwelt, Landschaft und Natur am Hufeisensee beteiligen möchte. Offenbar haben sich die Verantwortlichen der DRK-Wasserwacht Halle wenig bzw. gar keine Mühe gegeben sich über Alternativstandorte Gedanken zu machen. Insofern wäre es skandalös und unverantwortlich, wenn der Steuerzahler den ca. 400.000,00 Euro teuren Neubau in bzw. an nach § 22 Absatz 1 Nummer 8 Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt zu schützenden Schilfbereichen und Gehölzhecken finanziell mitträgt und die Beitragszahler der Krankenkassen den laufenden Betrieb an dem Standort weiter finanzieren.
Der AHA ruft daher die rund 500 Mitglieder des Vereins auf, sich ebenso für den Schutz, Erhalt und sukzessive Entwicklung des halleschen Hufeisensees einzusetzen und den Neubau eines Trainings- und Ausbildungszentrum der DRK-Wasserwacht an dem Standort zu unterbinden!

25-Halle-Büschdorf Hufeisensee Westufer Blick Nach Nordosten

25-Halle-Büschdorf Hufeisensee Westufer Blick Nach Nordosten

Im Zusammenhang mit den mehrfach obengenannten Aspekten fordert der AHA erneut und verstärkt den unverzüglichen Stopp sämtlicher Aktivitäten auf der Basis des Bebauungsplanes 158 „Freizeit- und Erholungsraum Hufeisensee“. Alternativ gilt es stattdessen endlich eine ordnungsgemäße und fachübergreifende wissenschaftliche Planung vorzunehmen.
Eine Basis könnte dazu, der vom AHA dem Fachbereich Geografie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vorgelegte, am 11.06.2001 erstellte „Rahmenplan zur Erstellung einer Nutzungs- und Entwicklungskonzeption für den Hufeisensee in Halle (Saale)“ bilden. Die Erstellung ließe sich ggf. im Rahmen einer Diplom-, Beleg- oder Praktikumsarbeit realisieren.

Im Interesse einer verstärkten ökologischen Begleitung der Entwicklung des Hufeisensees, bietet der AHA eine Mitwirkung in seiner ehrenamtlichen „Arbeitsgruppe Hufeisensee“ an. Wer in dieser Arbeitsgruppe mitarbeiten möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V.
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345/2002746
Fax.: 01805-684 308 363
Internet: http://www.aha-halle.de
E-mail: aha_halle@yahoo.de

Fotos vom 29.09.2015: Christine Fröhlich

AHA hält besonnenes und nachhaltiges Handeln im Umgang mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer für erforderlich

Der weltweite Klimawandel bietet beste Voraussetzungen für die Einwanderung bisher nicht heimischer Tier- und Pflanzenarten. Dazu zählen auch der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) und sein enger Verwandter der Citrusbockkäfer (CLB). Während die Verschleppung des ALB vorwiegend durch Holz erfolgt, gelangt der CLB durch Handel mit lebenden Pflanzen in Umlauf. Nach weiteren Ausführungen von Dr. Thomas Schröder von Institut Pflanzengesundheit des Julius-Kühn-Institutes in Braunschweig im Jahrbuch der Baumpflege 2013 stellte man im Jahr 1996 erstmals in New York den ALB außerhalb seiner Heimat China fest. Dabei sind vor allem die Arten der Baumgattungen Pappel, Birke, Ahorn, Weide und Rosskastanie bei dem Käfer mit den auffällig langen Fühlern besonders beliebt.

Nunmehr liegen bei der EU-Kommission Meldungen zu Aufkommen in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Österreich und dem Vereinigten Königreich vor. Diese Mitteilungen zum Vorkommen des ALB bildete eine Grundlage für den Durchführungsbeschluss (EU) 2015/893 der Kommission vom 9. Juni 2015 über Maßnahmen zum Schutz der Union gegen die Einschleppung und Ausbreitung von Anoplophora glabripennis (Motschulsky), bekanntgegeben unter Aktenzeichen C(2015) 3772), welche u.a. die Erfassung und Meldepflicht enthält. Gegenwärtig gehen die meisten Darlegungen zur Eindämmung und Bekämpfung des ALB u.a. von kreisförmigen Quarantänezone im Umfang von 2.000 m, einem räumlichen Untersuchungsradius im Umfang von 500 bis 800 m, Fällungen von Bäumen im Umfeld von 100 m um die befallenen Bäumen ausgehen sowie von fehlenden Fraßfeinden aus.

In seiner Bachelorarbeit zu ALB aus dem Jahr 2006 führt Markus Oeste führt u.a. aus, Zitat:

„Natürliche Gegenspieler: Es sind sowohl in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet (Südostasien) als auch in Nordamerika eine Vielzahl von natürlichen Feinden vorhanden, die dem ALB in seinen verschiedenen Lebensphasen Schaden zufügen. Hierzu zählen zahlreiche Wirbeltierarten wie z.B. Vögel, Eidechsen, Frösche, Kröten und verschiedene kleine Säugetiere. Raubfliegen, Wespen, Käfer, Spinnen sowie Skorpione gehören zu den Insekten, die dem ALB gefährlich sind (I.:53). Der adulte Käfer kann außerdem von einer Vielzahl von Parasiten befallen werden. Auf Eiern des ALB sind bis heute noch keine Parasiten gefunden worden. Es wird allerdings vermutet, dass die Parasiten Aprostocetus fukutai (Eulophidae) und Ontsira anoplophorae (Braconidae) dem ALB im ersten Lebensstadium gefährlich werden können, da bereits mehrfach infizierte Eier der verwandten Arten A. Chinensis und A. Malasiaca gefunden wurden (I.:53). Zu den natürlichen Feinden der Larve zählen verschiedene Nematoden- und Pilzarten, sowie der zylinderförmige Rindenkäfer (Dastarcus longulus, SHARP, 1885) (I.:53) und einige andere Bockkäferarten. Untersuchungen in China haben ergeben, dass eine von D. Longulus befallene Larve innerhalb von 10 Tagen abstirbt. In Gebieten, in denen dieser Parasit in einer relativ großen Anzahl existiert, scheint der ALB unter Kontrolle zu sein. Ebenfalls können einige Nematoden- und Pilzarten zum Absterben der Larve führen (I.:32).“, Zitat Ende.

Ferner führt in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 25. Mai 2015 der Insektenkundler Dr. Hannes Lemme von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft u.a. folgendes auf Nachfrage aus, Zitat:

„Pflanzenschutzmittel gegen den Käfer sind in Deutschland nicht zugelassen. Kann der Krabbler mit natürlichen Mitteln bekämpft werden oder hat er natürliche Feinde?

Es gibt selbstverständlich natürliche Feinde. Der Specht zum Beispiel knackt gerne abgelegte Eier und holt sich die Junglarven. Deshalb sind trotz der 2600 Eiablagen auch nur relativ wenige Larven gefunden worden. Es gibt auch andere Tiere wie Schlupfwespen, die die Larven des Käfers parasitieren. Sie legen ihre Eier in den Larven ab, darin entwickelt sich dann das andere Insekt und die Larve wird von innen zerstört.“, Zitat Ende.

Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg in Karlsruhe wirbt für die Suche nach dem ALB mit Spürhunden. Dabei führt die Einrichtung an, Zitat:

„In Baden-Württemberg gibt es inzwischen zwei Spürhundeteams. Sie haben sich auf die Suche nach dem Asiatischen Laubholzbock und dessen Verwandten dem Citrusbockkäfer spezialisiert. Die beiden Teams kontrollieren regelmäßig Verpackungsholz neuer und alter Steinlieferungen sowie stehende Bäume in dem Befallsgebiet und an anderen Orten in Baden-Württemberg mit hoher Einschleppungsgefahr.“, Zitat Ende

Die jüngsten Medienmeldungen zur erneuten Fällung von Hunderten Bäumen in Magdeburg ruft beim Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sehr große Besorgnis hervor. Trotz der immer wieder dargelegten Notwendigkeit derartiger Massenfällungen, hält es der AHA für sinnvoller und notwendiger die Bedingungen für Fraß feinde wie Spechte und Schlupfwespen zu schaffen. Darüber hinaus geht der AHA davon aus, dass sich auch andere Fraßfeinde wie andere Vögel und Käfer, Spinnen und Raubinsekten schnell auf ALB und CLB einstellen und somit zur Eindämmung derer Vorkommen beitragen können.

Eine Massenfällung von Bäumen führt jedoch neben der weiteren Anspannung ökologischer Gesamtbedingungen zu keiner Verbesserung der Lebensbedingungen der obengenannten Fraßfeinde. Von daher hält der AHA eine verstärkte wissenschaftliche Betrachtung, Forschung und Begleitung zur Verbreitung und Lebensweise von ALB und CLB sowie zur Wirksamkeit und Förderung von Fraßfeinden für sehr dringend geboten. Nur so lässt sich nach Auffassung des AHA ein besonnener und nachhaltiger Umgang mit ALB und CLB realisieren.

AHA hält Schutz des Burgstetten für dringend geboten

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) betrachtet weiterhin mit großer Sorge den noch immer existenten Plan zum Aufschluss eines „Hartsteintagebaues Niemberg-Brachstedt“. Ein Neuaufschluss eines ca. 90 ha großen „Hartsteintagebaues Niemberg-Brachstedt“ führt unweigerlich zu nachteiligen Veränderungen im Grundwasserregime, zur Vernichtung wertvollen Bodens und eines Kaltluftentstehungsgebietes. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass das Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Landschaftsrahmenplan das beplante Gebiet als Vorranggebiet für Landwirtschaft, aber auch für Umwelt- und Naturschutz ausweisen. Jegliche Beeinträchtigungen ökologisch wertvoller Standorte –wie z.B. der Burgstetten- gilt es jedoch zu vermeiden. Dazu zählen der vollständige Erhalt der Gehölz-, Halbtrocken- und Trockenrasenbestände, die Vermeidung der Verlärmung, der Belastung mit Stäuben und Abgasen sowie der Total- bzw. Teilvernichtung von Flächen. Daher unterstützt der AHA ganz massiv das unermüdliche, fachlich fundierte Wirken des Burgstettenvereins.

Der geplante Gesteinsabbau zeigt aber noch ein anderes grundsätzliches Problem auf. In Folge der verfehlten Bau- und Verkehrspolitik wird neben den vielfältigen Schädigungen von Natur, Umwelt und Landschaft, ein massiver, rücksichtsloser Verbrauch von Rohstoffen und Bodenschätzen betrieben. Dazu zählen eben nicht nur fossile Brennstoffe, Erze und Kiese, sondern auch Gesteine aller Art. Gegenwärtig ist eine unverantwortliche Gier nach derartigen Rohstoffen zu erkennen, welche beispielsweise in dem massenhaften Straßen-, Autobahn- und Gewässerausbau ihre Ursache haben.
Deshalb fordert der AHA weiterhin ein sofortiges Umdenken u.a. in der Bau-, Verkehrs- und Wirtschaftspolitik, um einen sparsamen und sorgsamen Umgang mit unseren nicht unendlichen Rohstoff-, Umwelt-, Natur- und Landschaftsressourcen zu erreichen. Das würde auch zum Erhalt des Burgstettens und seines Umfeldes, des Gebietes um den Petersberg sowie der Auenlandschaften der Rieda und des Zörbiger Strengbaches beitragen.

Hinzu kommen die archäologisch bedeutsamen Stätten beispielsweise im näheren und ferneren Bereich des Burgstetten, welcher zahlreiche Hinweise auf frühe bzw. frühere Besiedlungen aufweist. In dem Zusammenhang gilt es der Vermutung, dass sich im Gebiet des Burgstetten ein Römerlager befand, wissenschaftlich fundiert nachzugehen. Der AHA fordert daher erneut mit Nachdruck die Gesteinsabbaupläne endlich einzustellen.

Bisher ist leider eine mehr gesamtgesellschaftliche Herangehensweise nicht erkennbar. Dazu gehören u.a. sparsamer Umgang mit den Rohstoffressourcen und von Natur, Umwelt und Landschaft.

Im Rahmen einer gemeinsamen ca. vierstündigen Rundexkursion am Samstag, den 05.03.2016 Niemberg – Burgstetten – Abatassinenberg – Niemberg möchten AHA und Burgstetten e.V. die Bedeutung und Schutzwürdigkeit des Gebietes sowie die Bedrohungen darlegen. Ferner beabsichtigen beide Organisationen darzulegen, wie Interessierte zum Schutz und Erhalt des Burgstetten und der angrenzenden Regionen mitwirken können.

Der Treff ist 10.00 Uhr am Bahnhof Niemberg, wo die Exkursion dann auch wieder endet.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »