Autor: Frank Hahn (Seite 36 von 120)

AHA hält besonderen Schutz des Amselgrundes in Halle (Saale) für dringend notwendig

Der Amselgrund gehört nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) zu den bedeutsamsten Natur- und Landschaftsbestandteilen der Stadt Halle (Saale). Das im Nordwesten Halles in Kröllwitz gelegene 15,2 ha große Geschützte Landschaftsbestandteil Amselgrund/Kreuzer Teiche ist ein ökologisch sehr wertvolle Gebiet nördlich der Saale und der halleschen Talstraße, welches von einer Wiese mit Feuchtgebiet, von Schluchtwäldern, von Porphyrhängen mit Trocken- und Halbtrockenrasengesellschaften sowie den drei Kreuzer Teichen geprägt. Seit dem Jahre 1984 vom Arbeitskreis Umweltschutz (AKUS) Halle in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR betreut, legte dieser Ende 1986/Anfang 1987 eine wissenschaftlich fundierte Konzeption zum Schutz und zur Entwicklung des Amselgrundes und der Kreuzer Teiche vor. Darauf aufbauend führte der AKUS ab 1987 bis zu seiner Auflösung im Januar 1990 zahlreiche Arbeitseinsätze zur Entschlammung der oberen beiden Kreuzer Teiche durch. Dem waren auch Studentensommer der früheren Pädagogischen Hochschule gewidmet. Die Konzeption und die darauf aufbauenden Arbeitseinsätze fanden mit der Ausweisung des Gebietes als Geschützter Landschaftsbestandteil, der Entschlammung des unteren und größten Kreuzer Teichs, der weitgehenden Wiederbelebung des alten Abflusses über einen kleinen Bach und der damit verbundenen Wiederentstehung eines Feuchtgebietes am Nordrand im Westteil der Wiese im Auftrage der Stadt Halle (Saale) eine würdige Fortsetzung.

Die beiden Feuchtgebiete bieten nunmehr zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebens- und Rückzugsraum. Besonders als Laichraum für Amphibien stellen sie eine umfassende Bereicherung im Stadtgebiet von Halle (Saale) dar.
Nach Auffassung des AHA ist daher dringend geboten, dass die Wiese aus Veranstaltungen aller Art herausgehalten bleibt. Zum letzten halleschen Laternenfest sorgte die sehr große Bühne des MDR mit sehr lautem Konzert am 30.08.2014 zu massiven Schädigungen der Wiese in Folge von Schäden durch Befahren und Massenbetreten der Wiese sowie umfassender Vermüllung aller Art. Derartige Schädigungen und Beeinträchtigungen müssen unbedingt der Vergangenheit angehören.
Die westlich angrenzenden Felsfluren sind als sehr wertvolle, arten- und strukturreiche Trocken- und Halbtrockenrasengesellschaften ausgeprägt, wo u.a. jetzt das Frühlingsfingerkraut und die Echte Küchenschelle in voller Blüte stehen. Jedoch bedrohen Betreten und Feuerstellen diese empfindlichen Lebensgesellschaften. Daher sind massive Kontrollen erforderlich, um diesem Frevel entgegenwirken zu können.

Noch besser wäre natürlich, wenn sich Einsicht und Rücksichtnahme durchsetzen könnten. Das Gesamtgebiet des Amselgrundes und der Kreuzer Teiche mit seinen Auenlandschaften, Hangwäldern, Teichen, Weihern, Feuchtwiesen, Trocken- und Halbtrockenrasengesellschaften sowie Hochstaudenbereichen bildet nicht nur einen sehr bedeutsamen Rückzugs- und Lebensraum, sondern dient zudem als sehr wichtiger Biotop- und Grünverbund zwischen der Saaleaue, der Dölauer Heide und den Brandbergen. Dies gilt es nach Auffassung des AHA umfassend zu schützen und zu erhalten. Auf jeden Fall möchte der AHA in Anknüpfung des AKUS eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe Amselgrund und der Kreuzer Teiche bilden.

Interessenten können sich an folgende Anschrift wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Tel.:: 0345 – 2002746

Oder über das Kontaktformular auf unserer Website.

Fotos: Andreas Liste

AHA nimmt in tiefer Trauer den Tod von Heidrun Heidecke auf

In tiefer Trauer und mit sehr großer Fassungslosigkeit hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) den viel zu frühen Tod von Heidrun Heidecke am 12.04.2015 aufgenommen.
Dem AHA ist Heidrun Heidecke in ihrer Eigenschaft als umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag des Landes Sachsen-Anhalt in den Jahren 1990 bis 1994, seit dem 21.07.1994 als Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung des Landes Sachsen-Anhalt bzw. ab 11.07.1996 als Ministerin für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt bestens bekannt gewesen. Diese Ministerämter übte sie bis zum 26.05.1998 aus.
Dem AHA bleiben ganz besonders die Begegnungen am 24.02.1996 im halleschen Heinrich-Heinrich-und-Thomas-Mann-Club anlässlich des 5. Jahrestages der AHA-Gründung sowie am 25.10.1997 anlässlich der ersten Muldekonferenz in Raguhn in einprägsamer Erinnerung. An beiden Veranstaltungen nahm sie als amtierende Ministerpräsidentin des Landes Sachsen-Anhalt teil.
Die dabei geführten Gespräche waren immer von sehr tiefer Sachkenntnis und sehr großem Interesse an der Sache des Schutzes von Umwelt, Natur und Landschaft geprägt. Dass ihr gesellschaftlich und politisch enge Grenzen gesetzt waren, bekannte sie offenkundig, freimütig und in aller Deutlichkeit.
Mit ihrem Tod ist eine engagierte und fachlich sehr anerkannte Frau von uns gegangen.
Der AHA wird ihr ein Andenken in allen Ehren bewahren !

Für Initiative „Pro Baum“ und AHA gehört Talstraße in Halle (Saale) zum Überflutungsgebiet der Saale

Bekanntlich hat das Hochwasser im Juni 2013 mit 8,11 m am Pegel Halle-Trotha neue Wasserstände in der jüngeren Geschichte erreicht. Ganz besonders betroffen in der Stadt Halle (Saale) war u.a. die Talstraße in Halle (Saale). Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) haben jahrelang immer wieder darauf hingewiesen, dass es dringend erforderlich ist länderübergreifend und nach Flusssystemen geordnet, u.a. wissenschaftlich fundierte Konzeptionen im Umgang mit Hochwasser und den Ursachen seines Entstehen zu erstellen sind. Leider können beide Organisationen noch immer nicht erkennen, dass es derartige Aktivitäten gibt. Das Gleiche trifft für die länderübergreifende behördliche Organisation nach dem Prinzip der einstigen 7 bzw. 5 nach Flusssystemen geordneten Wasserwirtschaftsdirektionen aus Zeiten der DDR zu.

Konkret in der Stadt Halle (Saale) erfolgen stattdessen Planungen und Baumaßnahmen, welche davon zeugen, dass man offenbar zu mindestens aus den Hochwassersituationen seit dem Jahr 1994 nichts gelernt zu haben scheint. An erster Stelle steht der richtigerweise nun erstmal vorläufig vom Verwaltungsgericht Halle gestoppte Neubau eines 1.500 m langen, drei Meter hohen und 30 m breiten Deiches im Bereich des Sandangers und der Halle-Saale-Schleife. Dieser Neubau führt, im Falle seiner Umsetzung, zum Verlust einer Fläche im Umfang von 7,84 ha Aue und Überflutungsraum der Saale.

Jedoch gibt es ebenfalls andere Baumaßnahmen, welche die räumlichen Realitäten nicht erkennen und entgegen jeglicher Logik und Vernunft auch noch dafür öffentliche Unterstützung aus Steuer- und Spendenmitteln erhalten. Dazu zählt unweigerlich der Anbau an die im Jahr 1848 errichtete Kefersteinsche Villa in der Talstraße in Halle-Kröllwitz, welche zurzeit den Kunstverein Talstraße beherbergt. Dabei haben die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) bereits mehrfach öffentlich davor gewarnt einen derartigen Bau mitten in das Hochwassergebiet der Saale zu errichten. Ferner führte der Bau zum Verlust eines wertvollen Baumbestandes und beeinträchtigt die historische Kulisse der Kefersteinschen Villa.

Die Bedenken beider Organisationen fanden klare Bestätigung, als die Baustelle des nunmehr 1,3 Millionen Euro teuren Baus im Hochwasser versank. Jedoch zog man daraus nicht die richtigen Schlussfolgerungen. Nunmehr soll eine ca. 120.000 Euro teure, ca. 40
lange, auf einem ca. 70 cm hohen Fundament ruhende und 1,70 m hohe Flutmauer künftiges Hochwasser abhalten.

Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) halten es für skandalös, dass a) der Bau mitten im Hochwassereinzugsgebiet entstehen konnte und b) nun noch obengenannte Hochwasserschutzmauer mit Pumpenanlage das Hochwasser auf das nächste Grundstück weiterschaufeln kann. Es ist schon ein Unding, dass Spendenmittel der Johanniter Unfallhilfe und der Diakonie-Katastrophenhilfe so einen Skandalbau mitfinanziert haben. Die Krönung bildet die Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt, welche noch mit Steuermitteln Baumaßnahmen im Hochwassereinzugsgebiet unterstützen. Offenbar ist in der Landesregierung immer noch nicht angekommen, was weitere Verbauungen in Hochwassergebieten zur Folge haben. Das aber auch noch mit Steuermitteln zu unterstützen ist ein Skandal erster Klasse. Nunmehr fordern die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) den Rückbau des Gesamtbaus im Interesse der Allgemeinheit zu prüfen sowie Aufklärung bzw. Offenlegung aller öffentlichen und gemeinnützigen Organisationen, wieviel Spenden- und Steuermittel dafür bereitgestellt worden. Ferner halten es beide Organisationen für erforderlich, dass sich die Rechnungshöfe der EU, des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt, aber auch der Deutsche Bundestag, der Landtag des Landes Sachsen-Anhalt und die zuständige Staatsanwaltschaft der Angelegenheit annehmen. Dazu gehört aber auch die Untersuchung und Prüfung des gesamten Genehmigungsverfahrens seitens der Stadt Halle (Saale), welches dem ursprünglichen Ansinnen des Bebauungsplans Nr. 100 „Talstraße Halle – Kröllwitz“ widerstrebt.

Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) stellen leider immer wieder fest, dass es viel zu oft in allen gesellschaftlichen Ebenen an notwendiger Lernfähigkeit, Weitsicht, Vernunft und Sinn für das Anliegen der Allgemeinheit fehlt. Das trifft nicht nur im Umgang mit Hochwasser zu. Im Übrigen was möchte man tun, wenn das nächste Saalehochwasser am Unterpegel Halle-Trotha zum Beispiel die Marke von 9,00 m überschreitet?

Darüber hinaus rufen Initiative „Pro Baum“ und AHA weiter interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Halle (Saale) zur aktiven Mitwirkung auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Tel.:: 0345 – 2002746

AHA führt Exkursion zum NSG Untere Mulde durch

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führt am Samstag, den 18.04.2015 eine Exkursion in das Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ unweit des Mündungsbereiches der Mulde in die Elbe mit Vorstellung des geplanten Naturerkenntnispfades sowie von Maßnahmen zum Schutz, zur Betreuung und Pflege von Streuobstwiesen durch.

Im Rahmen der ca. sechsstündigen Exkursion beabsichtigt der AHA die dringende Schutzwürdigkeit der weitgehend unverbauten Mulde und des Mündungsgebietes in die Elbe als Bestandteil eines weitläufigen Naturschutz- und FFH-Gebietes sowie des weltbedeutsamen Dessau-Wörlitzer Gartenreiches als einen wichtigen ökologischen, kulturellen und touristischen Lebens-, Rückzugs- und Verbindungsraum darzustellen. Darüber hinaus ist seitens des AHA vorgesehen die Vorstellungen zu Inhalt und Stand zu den umfassenden Planungen zur Entstehung eines Naturerkenntnispfades im Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe einer interessierten Öffentlichkeit darzulegen und Möglichkeiten der Mitarbeit aufzuzeigen.

noranz, fachliche Inkompetenz und Überheblichkeit aus, was in keiner Weise und Form Toleranz und Duldung finden darf. Es ist zu hoffen, dass sich alsbald der Petitionsausschuss und somit die Fraktionen des Landtages des Landes Sachsen-Anhalt mit der Angelegenheit befassen. Der AHA fordert in dem Zusammenhang auch klare und deutliche personelle und fachlich-inhaltliche Konsequenzen, damit sich eine derartige Antihaltung gegenüber bürgerschaftlichem Engagement nicht wiederholen kann! Ferner hat der AHA das dringende und zwingende Bedürfnis seine ablehnende Haltung zu den Plänen der Stadt Dessau-Rosslau eine Nordumgehung zu bauen und dabei eine neue Muldequerung zu schaffen, zu begründen. Neben der einen grundsätzlichen Tatsache, dass Verkehrsprobleme nicht mit neuen Straßen und Brücken lösbar sind, droht hier eine Zerschneidung wertvoller Kultur- und Naturlandschaft. Bereits der Ausbau der B 184 im Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe trägt schon zu erheblichen Störungen und Zerstörungen bei.

Ebenso hält es der AHA für dringend geboten erneut und verstärkt auf die dringende Notwendigkeit einer naturnahen Waldentwicklung im und am Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ hinzuweisen. Die gegenwärtig stattfindenden Abholzungen an Teilen der Exkursionsstrecke werden seitens des AHA massiv kritisiert und als ungeeignet angesehen die Gehölzstruktur ökologisch vernünftig entwickeln zu lassen, was zudem zur finanziellen Entlastung der öffentlichen Haushalte beiträgt.

Darüber hinaus ist vorgesehen, dass gegenwärtig mit der Stadt Dessau-Rosslau in Abstimmung befindliche Vorhaben zur Übernahme des Schutzes, der Betreuung und der Pflege von Streuobstwiesen im Stadtgebiet zu erläutern. Hierzu beabsichtigt der AHA Interessenten zu gewinnen, welche daran Interesse haben mitzuwirken. Darüber hinaus möchte der AHA die Zielstellung und die Aktivitäten der Ortsgruppe Dessau-Rosslau vorstellen.

Treff ist um 10.00 Uhr Bahnhof Rosslau

Wer noch mehr zur Exkursion und zu den Aktivitäten der AHA-Ortsgruppe Dessau-Rosslau erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift sowie kann nachfolgende Sprechzeit persönlich oder telefonisch nutzen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. (AHA)

Ortsgruppe Dessau-Rosslau
Schwabehaus
Johannisstraße 18
06844 Dessau
Internet: http://www.aha-halle.de
E-mail: aha_halle@yahoo.de
Tel.: 0340 – 66158320
Fax.: 0180 – 573 737 6961 (Verbindungen deutschlandweit zum Ortstarif)
Sprechzeit:
Donnerstag: von 19.00 bis 20.00 Uhr

Initiative „Pro Baum“ verurteilt Vernichtung des Baumbestandes im angedachten Bürgerpark im Paulusviertel

Mit großer Abscheu und Ablehnung hat die Initiative „Pro Baum“ die massenhaften Abholzungen von Bäumen und Sträuchern im einstigen Pauluspark durch die aus der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH (HWG) und der Günter Papenburg AG bestehenden Halleschen Gesellschaft für Wohnen und Stadtentwicklung (HGWS) aufgenommen. Die HGWS, welche trotz massiver Proteste der Bevölkerung das Freigelände im früheren Komplex des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt für eine Tiefgarage und weitere Wohnbebauung bebauen möchte, hat somit zu umfassenden Verlusten an gewachsenem Grün im Paulusviertel beigetragen. Ferner führen diese Abholzungen mitten im Beginn der Brutzeit nicht nur zu massiven Verlusten von Brutgehölzen, sondern zur Störung von Brutmöglichkeiten im näheren Umfeld. Nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ stellen auch diese Änderungen das falsche Signal dar. Dieser Frevel findet offenbar mit Zustimmung der zuständigen halleschen unteren Naturschutzbehörde statt, welche sich zum wiederholten Male nicht ihrer fachlichen und rechtlichen Aufgabe stellt, sondern reflexartig den Weisungen von Vorgesetzten folgt. Damit dokumentiert sich erneut, welchen Stellenwert Belange des Umwelt- und Naturschutzes in der Stadt Halle (Saale) einnimmt.

Die Initiative „Pro Baum“ bekräftigt an dieser Stelle erneut und mit Nachdruck, dass es nach wie vor nicht an Wohnraum und Tiefgaragen mangelt, sondern an einem notwendigen Erhalt von bestehenden Bäumen und Sträuchern vor Ort. Darüber hinaus hat man erneut die Chance vertan eher das Grün noch zu erweitern und die Wohnbebauung auf die bestehenden Gebäude zu beschränken. Eigentlich müsste es im Interesse der Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) liegen, das Paulusviertel durch bestehendes und vermehrtes Grün das Wohngebiet Paulusviertel weiter aufzuwerten. Stattdessen hat man flächendeckend u.a. Feld-, Berg-, Spitzahorn, Robinien und Weißdorn gefällt und somit weiteres wertvolles Grün zerstört. Daher hat die Initiative „Pro Baum“ immer das Anliegen der Bürgerinitiative „Pro Paulus Park“ unterstützt, den bestehenden Freiraum zur Wiederbelebung des einstigen Paulusparks zu nutzen und den besonderen Gebietscharakter zu wahren. Genau dies entspricht dem Charakter als Flächendenkmal und dem Sinn der Erhaltungssatzung.

Die Initiative „Pro Baum“ bekräftigte immer wieder die Vorstellung, dass nach der Beseitigung von Bodenbefestigungen, die Anwohner helfen den Paulus Park z.B. durch Baumpflanzaktionen wieder entstehen zu lassen sowie später auch die Betreuung des Parks zu übernehmen. Auf jeden Fall ist die Initiative „Pro Baum“ weiterhin bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Möglichkeiten daran mitzuwirken. Die Initiative „Pro Baum“ sieht in den Massenabholzungen in weiteren Meilenstein darin, dass die politisch Verantwortlichen nicht in der Lage sind für einen ordnungsgemäßen Schutz von Umwelt, Natur und Landschaft zu sorgen, das damit verbundene übergeordnete gesellschaftliche Interesse zu sehen und entsprechend zu handeln. Stattdessen erfolgt ein ständiges Bedienen von Partikularinteressen, insbesondere einzelner Baufirmen wie der Günter Papenburg AG.

Die Vorgänge im Gelände des einstigen Pauluspark, welcher nach Ansinnen von bewussten Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Halle (Saale) wieder entstehen sollte, haben wieder ganz deutlich aufgezeigt, dass ein tiefgreifender politischer und gesellschaftlicher Wandel auch in der Stadt Halle (Saale) dringend erforderlich ist

Fotos Andreas Liste

AHA hält Schutz der Region zwischen Niemberg und dem Petersberg für dringend geboten

Der Burgstettenverein e.V. und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) betrachten weiterhin mit großer Sorge den noch immer existenten Plan zum Aufschluss eines „Hartsteintagebaues Niemberg-Brachstedt“. Ein Neuaufschluss eines ca. 90 ha großen „Hartsteintagebaues Niemberg-Brachstedt“ führt unweigerlich zu nachteiligen Veränderungen im Grundwasserregime, zur Vernichtung wertvollen Bodens und eines Kaltluftentstehungsgebietes. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass das Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Landschaftsrahmenplan das beplante Gebiet als Vorranggebiet für Landwirtschaft, aber auch für Umwelt- und Naturschutz ausweisen. Jegliche Beeinträchtigungen ökologisch wertvoller Standorte wie z.B. des 139,5 m hohen Burgstetten gilt es jedoch zu vermeiden. Dazu zählen der vollständige Erhalt der Gehölz-, Halbtrocken- und Trockenrasenbestände, die Vermeidung der Verlärmung, der Belastung mit Stäuben und Abgasen sowie der Total- bzw. Teilvernichtung von Flächen. Diese Schutzwürdigkeit drückt sich dahingehend aus, dass der Burgstetten Bestandteil des 51 ha großen Schutzgebietes nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie „Porphyrkuppen Burgstetten bei Niemberg“ ist. Daher unterstützt der AHA ganz massiv das unermüdliche, fachlich fundierte Wirken des Burgstettenvereins.

Der geplante Gesteinsabbau zeigt aber noch ein anderes grundsätzliches Problem auf. In Folge der verfehlten Bau- und Verkehrspolitik wird neben den vielfältigen Schädigungen von Natur, Umwelt und Landschaft, ein massiver, rücksichtsloser Verbrauch von Rohstoffen und Bodenschätzen betrieben. Dazu zählen eben nicht nur fossile Brennstoffe, Erze und Kiese, sondern auch Gesteine aller Art. Gegenwärtig ist eine unverantwortliche Gier nach derartigen Rohstoffen zu erkennen, welche beispielsweise in dem massenhaften Straßen-, Autobahn- und Gewässerausbau ihre Ursache haben. Deshalb fordert der AHA weiterhin ein sofortiges Umdenken u.a. in der Bau-, Verkehrs- und Wirtschaftspolitik, um einen sparsamen und sorgsamen Umgang mit unseren nicht unendlichen Rohstoff-, Umwelt-, Natur- und Landschaftsressourcen zu erreichen. Das würde auch zum Erhalt des Burgstettens und seines Umfeldes, des Gebietes um den Petersberg sowie der Auenlandschaften der Rieda und des Zörbiger Strengbaches beitragen.

Hinzu kommen die archäologisch bedeutsamen Stätten beispielsweise im näheren und ferneren Bereich des Burgstetten, welcher zahlreiche Hinweise auf frühe bzw. frühere Besiedlungen aufweist. In dem Zusammenhang gilt es der Vermutung, dass sich im Gebiet des Burgstetten ein Römerlager befand, wissenschaftlich fundiert nachzugehen. Der AHA fordert daher erneut mit Nachdruck die Gesteinsabbaupläne endlich einzustellen. Bisher ist leider eine mehr gesamtgesellschaftliche Herangehensweise nicht erkennbar. Dazu gehören u.a. sparsamer Umgang mit den Rohstoffressourcen und von Natur, Umwelt und Landschaft. Nunmehr ist deutlich der Versuch der Mitteldeutschen Baustoffe GmbH (MDB) zu erkennen, der Bevölkerung der Gemeinde Petersberg und ihrer Ortsteile, welche momentan den Folgen des jahrzehntelangen Abbaus von Porphyr in einem immer größer und tiefer werdenden Steinbruch ausgesetzt sind, den berechtigten und wissenschaftlich fundierten Widerstand in Niemberg, Brachstedt und Oppin gegen einen „Hartsteintagebau Niemberg-Brachstedt“ als Ursache ihrer Probleme unterzuschieben. Der Geschäftsführer der MDB Peter Müller stellte nämlich laut „Mitteldeutscher Zeitung“ vom 30.03.2015 den vom Steinbruch in Petersberg geplagten Bewohnern eine Stilllegung in Aussicht, sobald der Gesteinsabbau am Burgstetten beginnen kann. Derartige unseriöse Äußerungen zeugen davon, dass man nun versucht die Bevölkerung in der Region aufeinanderzuhetzen. Dabei liegt es in der Hand von Herrn Müller sofort den Gesteinsabbau am Petersberg zu beenden. Ferner verdeutlicht ein derartig populistisches Herangehen, dass es keine triftigen Gründe und Argumente des Aufschlusses eines „Hartsteintagebaues Niemberg-Brachstedt“ gibt. Daher fordert der AHA den Geschäftsführer der MDB Peter Müller mit allem Nachdruck auf, derartige Aktivitäten sofort einzustellen. Inwieweit der Tatbestand der Störung der öffentlichen Ordnung vorliegt gilt es dann zu prüfen, wenn Herr Müller sein diesbezügliches Verhalten fortsetzt.

Darüber hinaus bietet der AHA der bergbaugeschädigten Bevölkerung vom Petersberg und seiner betroffenen Ortsteile eine intensivere und verstärkte Kooperation an. In dem Zusammenhang hält der AHA eine verstärkte Aktivität im Dreieck Burgstetten sowie des 149,4 m hohen Abatassinenberges sowie des Massives des 172,80 m hohen Petersberg mit ihren jeweils angrenzenden Landschafts- und Naturschutzgebieten sowie wichtigen Landschaftsbestandteilen wie die Auen von Götsche, Fuhne und Rieda, der angrenzenden Agrarlandschaften und Streuobstwiesen für dringend notwendig. Der AHA ruft daher alle Interessenten auf sich massiv zum Schutz und Erhalt sowie Entwicklung dieses Gebietes und der angrenzenden Regionen einzusetzen. Dazu können sich Interessenten an folgende Anschrift wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

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