Autor: Frank Hahn (Seite 20 von 120)

AHA führt Radexkursion entlang der Parthe durch

Die insgesamt ca. 48 km lange Parthe gehört zu den wichtigsten Nebengewässern der Weißen Elster und bedeutsamsten Fließgewässern in Leipzig und Umland. Große Teile des Fließgewässers sind naturnaher bzw. naturnah oder bergen das Entwicklungspotenzial dahingehend in sich. Insbesondere im Raum der Städte Leipzig und Taucha stellen sich das Fließgewässer und seine Aue recht vielfältig sowie arten- und strukturreich dar. Ebenso hat die Parthe eine entscheidende Rolle als Biotop- und Grünverbund sowie Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet mit den dazu gehörenden Ventilationsbahnen. Dies hat nicht nur Bedeutung als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sondern insbesondere auch als Siedlungs- und Erholungsgebiet für zahlreiche Menschen im Einzugsgebiet der Parthe.
Dass die wichtige Bedeutung der Parthe und ihrer Aue Anerkennung und Würdigung findet, zeigt beispielsweise die flächendeckende Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) beabsichtigt im Rahmen seiner Regionalgruppe Leipzig und Umland sich verstärkt dem Schutz, der Entwicklung und dem Erhalt der Parthe und ihrer Aue anzunehmen. Dazu gehört unter anderem Möglichkeiten zu finden, die Aue von ihrem naturfernen Korsett in Teilen der Stadt Leipzig zu befreien.
Gegenwärtig besteht bekanntlich eine ganz andere, umfassende Bedrohung, welche in dem geplanten Neubau der Bundesstraße 87 zwischen Torgau und Leipzig liegt. Die bisher bekannten Pläne lassen erkennen, dass das planende Autobahnamt Sachsen offenbar eine mindestens 28 m breite, vierspurige Trasse durch die Partheaue treiben möchte. Eine Umsetzung derartiger Vorhaben führt nach Auffassung des AHA, unweigerlich zu einer Zerschneidung der Partheaue mit allen obengenannten Funktionen. Ferner sieht der AHA einen weiteren Schritt in Sachen zukunftsunfähiger Verkehrspolitik, welche wider jeder umwelt- und klimapolitischen Vernunft, weiter auf neue Straßen setzt. Anstatt qualitativ das Verkehrssystem zu verbessern, in dem das vorhandene Schienennetz optimaler einbezogen wird, plant man quantitativ Landschafts-, Natur-, Lebens- und Erholungsräume zu zerschneiden, zu versiegeln und im Falle einer Umsetzung des Vorhabens die Region mit weiteren Lärm, Abgasen und Feinstaub zu belasten. Als ob bestehender Flug- und Verkehrslärm sowie das gegenwärtig laut Umweltbundesamt und Statistischem Bundesamt deutschlandweit täglich zwischen 80 und 90 ha Boden neu versiegelt werden, nicht Belastung genug wären. Der ebengenannte Umfang der täglichen Neuversiegelung in Deutschland entspricht übrigens in etwa einer Fläche von 66 Fußballfeldern und in einem Jahr ca. der Fläche der Stadt München.

Der AHA fordert daher das Vorhaben B 87n bereits in der Planung zu stoppen und stattdessen eher den Schienenfernverkehr, Schienenpersonennahverkehr und den Öffentlichen Personennahverkehr zu befördern, den hier lebenden Menschen keine weiteren Belastungen bestehend aus weiterem Lärm, Abgasen und Feinstaub zuzumuten sowie der Partheaue als Bestandteil einer vielfältigen Umwelt, Natur und Landschaft keine weiteren Zerschneidungen und Versiegelungen aufzubürden.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führt in dem Zusammenhang am Samstag, den 26.09.2015 eine ca. fünfstündige Fahrradexkursion zum Thema: „Die Parthe durch Stadt und Land“ entlang der Parthe von Taucha nach Leipzig bis zur Mündung in die Weiße Elster durch. Im Rahmen dieser Fahrradexkursion beabsichtigt der AHA auf die Bedeutung der Parthe, Beeinträchtigungen und Bedrohungen, Möglichkeiten zum Schutz, Erhalt und Weiterentwicklung sowie auf den Gedanken zur Ausweisung des Einzugsgebietes der Weißen Elster zwischen Gera und der Mündung in die Saale in Halle (Saale) als UNESCO-Welterbe hinzuweisen. In dem Zusammenhang möchte der AHA Möglichkeiten der Mitwirkung von Interessenten aufzeigen und dabei u.a. die Inhalte und Ziele der im Aufbau begriffenen Regionalgruppe Leipzig und Umland vorstellen.

Der AHA lädt somit alle Interessenten zu der Fahrradexkursion ein.
Treff ist um 10.00 Uhr am Bahnhof Taucha.

Kontakt:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Regionalgruppe Leipzig und Umland
Otto-Adam-Straße 14
04157 Leipzig
Tel.: 0176-84001924 (Handytarife aus allen Netzen)
Fax.: 01805-684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

AHA fordert sofortige Einstellung aller Planungen zum Weiterbau des Saale-Elster-Kanals

Mit unvermindert sehr großer Skepsis und ebenso umfassenden Unverständnis verfolgt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Fortsetzung der Überlegungen zu einem Weiterbau des Saale-Elster-Kanals bis zur Saale bei Kreypau, was nun sogar zu einem entsprechenden Zweckverband führen soll. Die Frage stellt sich schon nach dem Sinn des Vorhabens, welches auf einer Länge von 12 km ab Hafen Leipzig-Lindenau in den Jahren 1933 bis 1943 gebaut wurde und insgesamt 20 km betragen soll. Einst für 1.000 Tonnen-Schiffe konzipiert, wäre das Vorhaben womöglich zuerst ein teures, steuerfinanziertes Vorhaben, wobei schon auf der Saale zwischen Halle – Trotha und der Elbe kein derartiges Wasserfahrzeug fährt. Auch die Gefahr des weiteren Ausbaus der Saale zwischen Merseburg und Halle nähme erheblich zu. Das hätte massive Eingriffe in weitgehend unverbaute und somit arten- und strukturreiche Abschnitte der Saale in dem Bereich zur Folge.

Ferner wären auch massive bauliche Maßnahmen an dem 8 km langen nicht gebauten Teil erforderlich. Als Beispiel sei die Notwendigkeit erwähnt, dass ein 22 m Höhenunterschied zwischen Saale und dem Kanal zu überwinden wäre. Dazu plante man damals in Wüsteneutzsch bei Kreypau eine große Schleuse, welche als Doppelschleuse ausgelegt war und der Hub der beiden Schleusenkammern jeweils 10 Meter betragen sollte. Auch wenn die obere Schleusenkammer noch zu ca. 75% fertiggestellt wurde, begann man bei der unteren Schleusenkammer lediglich mit den Erdarbeiten für die Fundamente. Trotz alledem müsste womöglich ein kompletter Neubau erfolgen. Darüber hinaus ist man zwar heute ohne weiteres in der Lage Schleusen mit 30 m Hubhöhe zu errichten und zu betreiben, aber im konkreten Fall stellt sich die Frage nach dem Aufwand-Nutzen-Verhältnis. Die bisher vorliegenden Potenzialanalysen gehen selbst von Problemen in der Kostendeckung aus. Nicht umsonst setzt man auch auf Einnahmen aus Vignetten, Parkgebühren und nicht zuletzt auf die Entstehung neuer Wohn- und Gewerbegebiete entlang des Kanals. Angesichts der Tatsache, dass das Gesamtgebiet im Landschaftsschutzgebiet, Europäischem Vogelschutzgebiet, FFH-Gebiet sowie im Überschwemmungsgebiet bzw. im Einzugsgebiet von Hochwasser liegt, sind das angesichts des allseits bekannten Arten- und Strukturreichtums an Fauna und Flora sowie des jüngsten Hochwassers im Juni 2013 die falschen Signale.

Nicht unbeachtet bleiben darf, dass sich in dem bereits existierenden Kanalteil eine eigene Fauna und Flora entwickelt hat, welche im Falle eines weiteren Ausbaus, Schaden -bis zur Totalvernichtung- davontragen könnte. Das trifft im Übrigen auf die gesamte Saale-Elster-Luppe-Aue zu. Des Weiteren befindet sich der Raum zwischen Halle und Leipzig im Regenschatten des Harzes und ist daher von Niederschlagsarmut gekennzeichnet. In naher Zukunft ist von einer Reduzierung der jährlichen Niederschlagsmengen von derzeit ca. 450 mm auf 300 mm auszugehen. Dagegen liegt die Verdunstung bei offenen Wasserflächen erst einmal weiterhin bei ca. 700 mm im Jahr. Auf Grund des voranschreitenden Klimawandels ist somit mit einer umfassenden Verschärfung dieser Situation und somit mit einer weiteren Wasserverknappung zu rechnen. Andrerseits lässt sich durchaus von verstärkten Hochwassersituationen auszugehen, wie z.B. das Junihochwasser 2013 aufzeigte.
Derartige Entwicklungen und Tatsachen finden in den bestehenden Potenzialanalysen nicht umfassend genug Berücksichtigung.
Ebenso bedenklich erscheint das Bestreben den individuellen und wirtschaftlichen motorisierten Bootsverkehr zu befördern. Dies hat sich am deutlichsten in der jüngsten Novellierung des Sächsischen Wassergesetzes manifestiert. Dabei hatte man alle massiven und nachvollziehbaren Gründe dies nicht zu tun gröblichst vernachlässigt.

Somit erhöht ein Saale-Elster-Kanal mit massiver Nutzung durch motorisierte Schiffe und Boote erheblich die Gefahr des Ausbaus der Fließgewässer im Stadtgebiet von Leipzig an Pleiße und Floßgraben sowie in der Neuseenlandschaft im Süden der Stadt. Ferner ist bei Eintreten des prognostizierten Bootsverkehrs mit einer massiven Zunahme der Abgas- und Lärmbelastungen sowie durch den Betrieb der Motorschrauben mit starken Auf- und Verwirbelungen im Gewässerbett zu rechnen. Dies führt zu massiven Beeinträchtigungen an der Gewässerfauna und -flora
Ebenfalls besteht die Gefahr, dass weitere Verbauungen im Uferbereich der Saale z.B. für Bootsanlegestellen entstehen könnten. Das man sich da wenig um Bau- und Umweltrecht schert, haben z.B. die illegal errichteten Bootsanlegestellen in den Saalekreisortschaften Brachwitz und Salzmünde klar verdeutlicht.

In dem Blickfeld betrachtet, ist der AHA der Auffassung dieses Vorhaben aus ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten sehr skeptisch zu beurteilen. Die nunmehr 90.000,00 Euro teure, aus Steuermitteln finanzierte Machbarkeitsstudie geht bewusst von einer sehr vielfältig zu betrachtenden sehr hohen Erwartung aus, wenn man 500.000 Touristen im Jahr zu Grunde legt. Das wären 1.369,87 Touristen pro Tag. Dies gilt es jedoch mit großer Skepsis zu betrachten. Entweder es tritt nicht ein und die Steuermittel in Höhe der bisher veranschlagten Gesamtkosten in Höhe von 106.004.035 Euro -u.a. für Kanal und Schiffshebewerk- wären verpulvert oder es tritt ein und es entstehen zahlreiche zusätzliche Straßen, Parkplätze und Gebäude. Verheerend, wenn man an beide Vorstellungen denkt. Angesichts der Tatsache, dass in Deutschland laut Umweltbundesamt und Statistischem Bundesamt die Neuversiegelung von Boden am Tag immer wieder zwischen 80 bis 120 ha hin und her schwankt, stellen derartige Pläne ein verheerendes Signal dar. Mit dem Entzug des Bodens und ist eine Beendigung seiner natürlichen Speicher-, Rückhalte-, Puffer- und Lebensraumfunktion verbunden.

Auf Grund der Brisanz des Vorhabens fordert der AHA die Verantwortlichen und Geldgeber des Gutachtens im Land Sachsen-Anhalt und im Freistaat Sachsen, im Landkreis Saalekreis sowie in den Städten Halle (Saale) und Leipzig auf, die von Ihnen in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie selbstkritisch zu betrachten, eine weitere Belastung der steuerfinanzierten öffentlichen Haushalte durch eine weitere Planung für den Saale-Elster-Kanal auszuschließen sowie die zu erwartenden Beeinträchtigungen von Umwelt, Natur und Landschaft nicht zuzulassen.

Die Dölauer Heide und der Hechtgraben brauchen Freiraum

Die ca. 740 ha große Dölauer Heide, welche als Landschaftsschutzgebiet und Schutz-gebiet nach der Fauna-Flora-Habitat (FFH) – Richtlinie ausgewiesen ist und Natur-schutzgebiete und Naturdenkmale benötigt zu einem nachhaltigen Schutz ein umfassen-den Biotop- und Grünverbund in das Umland, wozu zum Beispiel das Naturschutzge-biet Brandberge sowie die Auenlandschaften von Saale, Saugraben und Hechtgraben gehören. Somit können sich arten- und strukturreiche, zusammenhängende Land-schafts- und Naturräume entwickeln, welche zahlreichen Tier-und Pflanzenarten als Le-bensräume dienen können.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hält es für dringend geboten derartige Verbindungsräume, welche auch der Kalt- und Frischluftentstehung sowie deren Transportes dienen, nicht nur zu schützen und zu erhalten, sondern noch weiter zu entwickeln.

Mit dem Bebauungsplan Nr. 162 „Dölau, Wohngebiet am Heideweg“, bei dem auf ei-ner Fläche von ca. 0,8 ha in Mehrfamilienhäusern 50 bis 55 Mietwohnungen entstehen sollen, besteht die dringende Gefahr, dass ein weiterer Verbindungskorridor der Dölauer Heide nach „außen“, ganz konkret zum Hechtgraben, verloren geht. Neben der Ein-schränkung des Austausches von Kalt- und Frischluft, verliert der Hechtgraben Aue, welche als Überflutungs- und Entwicklungsraum für Fauna und Flora dienen sollte.
Abgesehen davon, dass eine derartige Wohnbebauung keinesfalls dem Ortsbild von Halle-Dölau entspricht und zudem den Ziel- und Quellverkehr mit Motorisiertem Indi-vidualverkehr verstärkten dürfte.

Es ist für den AHA vollkommen unverständlich, dass die GWG Wohnraum in Halle-Neustadt beseitigt hat und darauf orientiert weiteren Wohnraum abzubauen, aber hier neuen Wohnraum aus dem Boden stampfen möchte. Zudem sieht der AHA Interes-sensverqickung zwischen dem Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) sowie des hal-leschen Stadtrates und der GWG. Immerhin sitzen Stadträte und Dr. Bernd Wiegand im Aufsichtsrat der GWG.

Insofern ist eine erforderliche unparteiische Wahrnehmung der Funktion der Planungs-behörde durch Halles Stadtrat und Verwaltung ernsthaft zu bezweifeln. Mit der Beseitigung des denkmalgeschützten Schlafplatzes Heideschlösschen für zahlrei-che Fledermäuse begann man vollendete Tatsachen schaffen zu wollen. Der AHA hält es aus Gründen des Schutzes von Natur, Umwelt, Landschaft und Ortsbild für dringend geboten den Bebauungsplan Nr. 162 „Dölau, Wohngebiet am Heideweg“ einzustellen und diese Fläche als Entwicklungsraum der Aue des Hechtgrabens und Ver-bindungskorridor zur Dölauer Heide zu sichern und zu schützen sowie entwickeln zu lassen.

AHA fordert Beibehaltung eines unbefestigten Weges zwischen Amselgrund und Schwanenbrücke

Der Weg zwischen dem Amselgrund und der Schwanenbrücke verläuft an der Nahtstelle zwischen den von Hangwäldern, Hochstaudenflächen und Strauchgruppen geprägten Osthängen der halleschen Weinberge zur vielseitigen Saaleaue. Im nördlichen Bereich ist noch der Mündungsbereich des weitgehend verschütteten und überbauten Veithbaches in die Saale erkennbar. Beide arten- und strukturreichen Gebiete sind eng miteinander verknüpft und das gilt es nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) auch unbedingt aufrecht zu erhalten und nachhaltig zu schützen. Das diese Gebiete sich weitgehend sukzessiv entwickeln können hat dazu beigetragen, dass sie immer als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten dienen und dies auch immer wieder Erholungssuchende einlädt den bisher unverbauten Weg zum Spaziergang zu nutzen. Die Schutzbedürftigkeit des Gesamtgebietes erhöht sich mit der Nähe zum ca. 11 ha großen Naturschutzgebiet „Nordspitze Peißnitz“ und zur westlich und nördlich angrenzenden Wilden Saale. Somit sind die Landschaften im Saaletal und an den Weinbergen eng in ein Biotop- und Grünverbund des Saaletals und weiterer angrenzender Gebiete eingebunden, wozu in nächster Nähe die Aue des Saugrabens, der Amselgrund mit Kreuzer Teichen und Fiebiger Grund sowie nicht zuletzt das aus Feuchtgebieten, Altgehölzen, Sukzessionsflächen und Hochstauden bestehende Gelände des früheren Kompostplatzes zwischen Wilder Saale und Halle-Saale-Schleife gehören.

Der AHA sieht daher mit großer Sorge die Pläne der Stadt Halle (Saale) den Weg zwischen Amselgrund und Schwanenbrücke zu asphaltieren. Neben der Tatsache, dass man weitere Flächen ohne Grund neu versiegelt und dabei das Landschaftsbild nachteilig prägt, führen derartige Baumaßnahmen zur Erhöhung der Barriere Wirkung für Klein- und Kleinsttiere, wozu Kriechtiere, Amphibien, Insekten und Spinnen gehören, zur Erhöhung der Umfallgefahr, da mit der verstärkten Nutzung durch Motorräder, Mopeds und Mofas zu rechnen ist sowie sich durch schnelleres Fahrradfahren die Gefahren für Fußgänger und Radfahrer erhöhen. Alles Fakten, welche sich u.a. bereits im Bereich des Weges zwischen Heideallee, über Schwanenbrücke, Peißnitz und Ziegelwiese beobachten lassen.

Es ist unverständlich wie eine angeblich finanziell klamme Stadt Halle (Saale) immer wieder Mittel zur Zerstörung und Beeinträchtigung von Umwelt, Natur und Landschaft zur Verfügung stellen kann und möchte. Hier ist daher auch das Land Sachsen-Anhalt in seiner Eigenschaft als Kommunalaufsicht gefragt. Auf Grund der obengenannten Tatsachen hält es der AHA für dringend geboten eine Asphaltierung des Weges zwischen Amselgrund und Schwanenbrücke zu unterlassen.

Fotos Andreas Liste

Initiative „Pro Baum“ und AHA halten Konzepte zum Umbau von Gimritzer Damm und Teile der Heideallee für nicht umsetzbar

Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) haben mit sehr großer Sorge die aktuellen Pläne zum Umbau des Gimritzer Dammes zwischen Rennbahnkreuz und Heideallee, des Abschnittes der Heideallee bis zur Kreuzung mit der Walter-Hülse-Straße und dem Weinbergweg sowie deren Umbau zum Kreisel aufgenommen. Mit den der Öffentlichkeit vorliegenden großzügigen Verkehrsplanungen, gehen im Falle der Umsetzung, massive Zerstörungen und Beschädigungen von sehr wichtigen Gehölz- und Wiesenbeständen einher. So beabsichtigt man den Gehölzbestand südlich bzw. südwestlich des gesamten Gimritzer Dammes, insbesondere zwischen Zur Saaleaue und Übergang zur Heideallee, komplett zu zerstören. Der Gehölzbestand nördlich bzw. nordöstlich des Gimritzer Damm im Übergangsbereich zur Heideallee und im Bereich der Einmündung der Halle-Saale-Schleife ist ebenfalls massiv von der Säge bedroht. Der weitere Knackpunkt bildet der geplante Kreisel im Kreuzungsbereich von Heideallee, Walter-Hülse-Straße und dem Weinbergweg. Hier sehen die Planungen alleine für den Umbau und im direkten Anschlussbereich in Heideallee und Brandbergweg die Vernichtung von mindestens 27 Bäumen vor.

Derartige Planungen, wofür der Steuerzahler alleine im Abschnitt zwischen Rennbahnkreuz und Anschluss Heideallee etwa 13,5 Millionen Euro aus dem Fluthilfefond für den Abschnitt zwischen Rennbahnkreuz und Anschluss Heideallee beisteuern soll, ist ein weiterer Ausdruck verfehlter Verkehrs- und Umweltpolitik nicht nur in der Stadt Halle (Saale), sondern auch im Land Sachsen-Anhalt. Derartige Planungen passen zu den Plänen zur Neuerrichtung eines gesamt 1.500 m langen, drei Meter hohen und 30 m breiten Deiches im Bereich des Sandangers und der Halle-Saale-Schleife, welche den Verlust von 7,84 ha Aue und Überflutungsraum der Saale zur Folge hätte.

Es ist mit keinem Deut erkennbar, wozu eine mit der Umgestaltung verbundene Erweiterung des Verkehrsraumes notwendig sein soll. Der Verlust umfassender Gehölz- und Wiesenbestände führen zur Beseitigung umfangreicher Lebens- und Rückzugsräume von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, ein Einschnitt in Sachen Klimaschutz sowie zur nachteiligen Veränderung des Landschafts- und Stadtbildes. Daran ändert auch nichts, wenn man die Straßen mit einer zweireihigen Platanenallee einrahmen möchte.

Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sehen in der angedachten Baumaßnahme keine Verbesserung in der Beförderung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Fahrradverkehrs. Es ist eher deutlich erkennbar, dass die Verkehrsplanung wieder sehr stark auf die Beförderung des Motorisierten Individualverkehrs orientiert ist, was sich u.a. in der angedachten Errichtung des Kreisels im Kreuzungsbereich von Heideallee, Walter-Hülse-Straße und dem Weinbergweg sowie der momentanen Fahrbahnplanungen im Gimritzer Damm mit Potenzial zur baulichen Erweiterung der Fahrbahnen artikuliert. Dabei besteht die akute Gefahr der Fortsetzung von Vernichtung von Gehölz- und Wiesenbeständen in der Stadt Halle (Saale). Beide Organisationen erinnern sich dabei noch sehr gut an das Vorhaben der Stadt Halle (Saale) im Herbst 2006 in der Heideallee 63 Platanen zu fällen, was zu Protestexkursionen der Initiative „Pro Baum“ führte.

Daher fordern Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) diese Verkehrsplanungen zu stoppen und stattdessen u.a. den ÖPNV durch Prüfung der Möglichkeiten einer fahrscheinlosen Nutzung sowie den Fahrrad- und Fußgängerverkehr durch Änderungen in der Grünphasengestaltung im Bereich der Ampeln zu verbessern. Im Bereich Zur Saaleaue und Gimritzer Damm kann die bauliche Umgestaltung des bereits vorhandenen Treppen- und Rampenbereich im Übergangsbereich zwischen Gimritzer Damm und Halle-Saale-Schleife einen weiteren Verlust von Gehölzen ausschließen. Stattdessen könnte man bestehende Trampelpfade durch Barriere geschützte Neupflanzungen beseitigen.

Nach Ansicht beider Organisationen erfordert das jedoch einen sofortigen Stopp des gegenwärtigen Vorhabens und die Aufnahme umweltverträglicher Planungen. Ferner halten es beide Organisationen für erforderlich, dass künftig derartige Planungen auf eine breitere gesellschaftliche Basis stattfinden, um so der Frage Umgang mit Flüssen, ihrer Auen und Hochwasser sowie Bebauungen an bzw. in den Retentionsflächen mit den eng damit verbundenen Folgen, mehr Bedeutung und Gewicht zu verleihen. Nur so lassen sich die entsprechenden Themen und Aufgaben breiter und tiefer in der Gesellschaft verankern.

Aus den Gründen heraus rufen Initiative „Pro Baum“ und AHA weiter interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Halle (Saale) zur aktiven Mitwirkung auf, sich mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Tel.:: 0345 – 2002746

Fotos Andreas Liste

AHA fordert Freihaltung des Stadtparks in Dessau-Rosslau von jeglicher Neubebauung

Jede moderne, nachhaltig und ökologisch geprägte Stadtplanung ist von dem Erhalt und weiterer Schaffung von umfassenden Grünanlagen in Städten geprägt. Darüber hinaus sind die Sicherung und Schaffung von Grünachsen zu anderen Grünbereichen sowie Landschaften und Natur innerhalb und außerhalb von bebauten Gebieten dringend geboten.

Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) dienen derartige Grünstrukturen der Verbesserung der Luftqualität durch Sauerstoff und Anreicherung der Luft mit Feuchtigkeit, Entstehung und Verbreitung von Frisch- und Kaltluft, der Beibehaltung und Verbesserung der Erholungsmöglichkeiten für die Bevölkerung, zur Aufwertung und Auflockerung des Stadtbildes sowie nicht zuletzt als Lebens- und Rückzugsräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. In Zeiten, wo laut Statistischem Bundesamt und Umweltbundesamt in Deutschland noch immer täglich ca. 80 ha Boden durch Versiegelung für Verkehrs-, Wohn- und Dienstleistungsbauten ihrer natürlichen Funktion beraubt werden, gilt es sich u.a. noch verstärkter dem Schutz, Erhalt und Erweiterung von innerstädtischem Grün einzusetzen. Dazu zählt nach Meinung des AHA auch der ca. 8 ha große Stadtpark in Dessau-Rosslau, welcher zu einer der größten Parkanlagen im Stadtgebiet zählt, sich im nördlichen Teil der Innenstadt und unweit westlich der landschaftsgeschützten Mulde und ihrer Aue befindet.

In dem Zusammenhang ist es daher für den AHA vollkommen unverständlich und nicht nachvollziehbar genau in diesem Park ein Bauhaus-Museum mit 2.250 m² Ausstellungsfläche zu errichten, welches insgesamt mit Baukosten im Umfang von 25 Millionen Euro veranschlagt worden ist und wovon bisher das Land Sachsen-Anhalt 12,5 Millionen Euro beisteuern möchte.

Ein derartiger, weitgehend steuerfinanzierter Bau vermittelt in doppelter Hinsicht einen bitteren Beigeschmack. Zum einen vernichtet ein derartiger Bau wieder einmal ein Teil schützenswerten Grüns inmitten der Stadt Dessau-Rosslau, welchen der AHA aus obengenannten Gründen nicht nur für unnötig, sondern auch für unangebracht hält.
Zum anderen ist die vom Land Sachsen-Anhalt vermittelte Botschaft für den Neubau eines Bauhaus-Museums 12,5 Millionen Euro Steuermittel auszugeben, aber andrerseits der Stadt Dessau-Rosslau den Zuschuss für die Kultur in der Stadt von 8,13 um 2,93 Millionen auf 5,2 Millionen Euro herunterzukürzen als ein inakzeptables Signal an die Öffentlichkeit anzusehen. Zu Recht hat dies bereits am 03.07.2013 der damalige Kulturstaatsminister des Bundes Bernd Neumann kritisiert sowie in dem Zusammenhang eine umfassende Prüfung der Bundesregierung angekündigt und die dahingehend als „nicht verantwortungsbewusst“ handelnde Landesregierung von Sachsen-Anhalt zur Überprüfung aufgefordert. Dem schließt sich der AHA seit 23.07.2013 an und fordert jedoch dabei auch den Standort eines derartigen Museums zu überprüfen und ein Bau in Grünanlagen –wie dem Stadtpark- generell auszuschließen.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »