Autor: aha-dietmar (Seite 8 von 73)

AHA setzt sich für Schutz und Erhalt der Weißen Elster zwischen Leipzig und Zeitz ein

Abschlusserklärung der umweltpolitische Strategiekonferenz am 20. bis 21. April 2024 in Potsdam

In den Zielen der Vereinsarbeit des AHA heißt es: „Bürger und Gäste von Halle/Saale, des Saalkreises, der Landkreise Hettstedt und Merseburg-Querfurt noch mehr mit der Problematik des Umwelt- und Naturschutzes praktisch und theoretisch vertraut zu machen, insbesondere mit Auenbiotopen und ihrem ökologisch wichtigen Platz regional sowie grundsätzlich gesehen.“ Da ist der Schwerpunkt „Bewusstseinsbildung,“ auf den sich die Strategiekonferenz  in den jetzt brennenden Umweltfragen festgelegt hat genau richtig. In der Schlussresolution heißt es: „Hier ist viel Kleinarbeit im Alltag notwendig, für die wir genügend Raum und Zeit brauchen. Erst wenn unsere Ideen die Massen ergreifen, werden wir stark genug für gesellschaftliche Umwälzungen.“ Es ist ein Wettlauf mit der Zeit!

Abschlusserklärung der umweltpolitische Strategiekonferenz – 4-seitige PDF-Dokument
Abschlusserklärung der umweltpolitische Strategiekonferenz – A3-Druckversion

AHA hält naturnahere Entwicklung der Dölauer Heide für absolut dringend geboten!

Bekanntlich ist das 740 ha große Landschaftsschutzgebiet „Dölauer Heide“ eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in der näheren Umgebung der Stadt Halle (Saale). Zusammen mit der Saaleaue stellt die Dölauer Heide ein wichtiges Vernetzungswerk für die Entwicklung von Biotop-Verbundsystemen dar. Sie erfüllt vielfältige ökologische Funktionen, zum Beispiel für die Lufthygiene, und schafft günstige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Dies drückt sich u.a. auch in dem 52,04 ha großen Naturschutzgebiet Bischofswiese und in dem an die Dölauer Heide angrenzenden ca. 20,6 ha großem Naturschutzgebiet „Lindbusch“ aus.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weist in dem Zusammenhang ferner immer wieder darauf hin, dass Lindbusch und Dölauer Heide zum ca. 705,00 ha großen Schutzgebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie Dölauer Heide und Lindbusch bei Halle ((EU-Code: DE 4437-308, Landescode: FFH0122)) gehören. Im § 1 Absatz 4 ANLAGE NR. 3.128 GEBIETSBEZOGENE ANLAGE FÜR DAS FFH-GEBIET “DÖLAUER HEIDE UND LINDBUSCH BEI HALLE“ (EU-CODE: DE 4437-308, LANDESCODE: FFH0122) ist dazu folgendes vermerkt, Zitat:

Das Gebiet umfasst die Naturschutzgebiete „Bischofswiese“ (NSG0117) und „Lindbusch“ (NSG0116) sowie das Landschaftsschutzgebiet „Dölauer Heide“ (LSG0037SK), überschneidet sich mit dem Landschaftsschutzgebiet „Dölauer Heide“ (LSG0037HAL), ist eingeschlossen von dem Naturpark „Unteres Saaletal“ (NUP0006LSA), umfasst die Flächennaturdenkmale „Waldohreulenschlafplatz Dölauer Heide“ (FND0002HAL) und „Diptamstandort Dölauer Heide“ (FND0003HAL).“, Zitat Ende

Damit ist deutlich erkennbar, welche Schutzbedeutung die Dölauer Heide besitzt und sich daraus ein entsprechender Umgang ableiten muss.
Ferner ist die Dölauer Heide ein sehr bedeutsames Naherholungsgebiet für die Menschen der Region.
Vor dem menschlichen Eingriff hatte die Heide einen winterlindenreichen Traubeneichen-Hainbuchenwald-Bestand, welcher typisch ist für einen Standort auf wasserdurchlässigem Lockergestein mit vereinzelten tonigen, wasserundurchlässigen Schichten (z.B. Herthateich und Rehteich) im Regenschatten des Harzes. Davon sind jedoch nur noch Restbestände erhalten. Heute überwiegen zu 60 Prozent Kiefern und Eichen (28 Prozent). Auf Buche, Birke, Linde, Ahorn und Esche verteilt sich der Rest. Zwei Drittel des Baumbestands sind älter als 80 Jahre. Diese Entwicklung war einer jahrzehntelangen intensiven, schnellen und umfassenden Holzgewinnung seit etwa 1850 geschuldet. Dieser Prozess scheint erneut Oberhand zu gewinnen.
Nach jahrzehntelanger Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sollte die Vegetation der Dölauer Heide eine naturnahere Entwicklung in Richtung eines standorttypischen winterlindenreichen Traubeneichen-Hainbuchenwaldes erfahren. Dies ist möglich, wenn die Dölauer Heide immer mehr einer sukzessiven Entwicklung überlassen wird und Bewirtschaftungsmaßnahmen sich immer mehr auf die Freihaltung von Wegen und Plätzen sowie der damit verbundenen Gefahrenabwehr beschränken.
Die jüngsten massiven Abholzungen im Ostbereich der Dölauer Heide zwischen Schießhaus und Schwedenweg zeigen jedoch auf, dass die Verantwortlichen und Politik in der Stadt Halle (Saale) auf weitere Zerstörung des Waldbestandes orientieren. Bei den zerstörenden Fällungen entnahm man flächendeckend Waldkiefer, Birke und Eichen. Zurückgeblieben sind einzelne, zum Teil beschädigte Bäume, zerfahrener und verdichteter Waldboden und riesige Stapel an Stämmen sowie teilweise stark ramponierte Wanderwege.
Der AHA bekräftigt daher erneut und mit Nachdruck, dass die fortgesetzten und massiven flächendeckenden und punktuell größeren Abholzungen in der Dölauer Heide für vollkommen ungeeignet erscheinen, um eine Umwandlung des Waldes herbeizuführen. So haben bereits in der Vergangenheit beispielsweise auch Abholzungen im Bereich des Harzklubstiegs sowie südwestlich des Kellerberges zu massiven Störungen des Gehölzbestandes, Beeinträchtigungen der Wege sowie zu Vernichtungen wichtiger Lebensräume von Tieren geführt. In diesem Bereich kommt noch u.a. hinzu, dass hier der nach Anhang II und IV der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie besonders geschützte Eremit (Osmoderma eremita) – auch Juchtenkäfer genannt – siedelt. Wegen der geringen Ausbreitungsfähigkeit des Käfers ist ein ständiges Angebot weiterer nachwachsender Brutbäume unterschiedlichen Alters in der Umgebung für eine nachhaltige Sicherung des Vorkommens zwingend notwendig. Diese Notwendigkeit scheint offensichtlich im Gebiet zwischen dem Südrand der Dölauer Heide und dem Harzklubstieg nicht die ausreichende und erforderliche Beachtung zu finden.
Darüber hinaus stellen AHA-Mitglieder immer wieder fest, dass u.a. zahlreiche Stämme in aufgestapelten Holzhaufen Hohlräume aufweisen, welche nunmehr als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tierarten verlorengegangen sind. Mit großer Sorge betrachtet der AHA nunmehr u.a. umfassende Vorbereitungen zu offenbar flächendeckenden und massiven Abholzungen im Bereich ab Südwesten in Angrenzung an das Naturschutzgebiet Lindbusch stattfinden. Neben der Vernichtung von wertvollem Lebens- und Rückzugsraum sowie umfassenden Störungen der Waldstrukturen, behindern diese Arbeiten den sukzessiven standortgerechten Jungaufwuchs. Gerade unter dem Dach größerer lichter Gehölze, wie der Waldkiefer und der Pappel, ist oft eine Junggehölzentwicklung sehr gut möglich. Insbesondere Stiel- und Traubeneichen mögen im Jungstadium einen derartigen halbschattigen Zustand.
Daher sollte nach Meinung des AHA der wirtschaftliche Nutzen der Dölauer Heide sich weg von einer intensiver betriebenen Waldwirtschaft mit Beteiligung an Holzauktionen, hin zu einem sach- und fachkundigen, umwelt- und naturverträglichen sanften Tourismus entwickeln. Daher hat der AHA u.a. der Stadt Halle (Saale) umfassende Vorschläge für eine Neustrukturierung des 1932 entstandenen Naturlehrpfades vorgelegt und zudem angeregt ein neues Wegekonzept zu entwickeln. Der AHA fordert, endlich gemeinsam mit der Bevölkerung der Stadt Halle (Saale) sowie der direkt angrenzenden Saalekreisgemeinde Salzatal und ihren Vereinen, Verbänden und Initiativen die Basis für eine Entwicklung eines naturnaheren, arten- und strukturreichen Wald mit einem natur- und umweltschonenden Tourismus zu schaffen. Dazu gehören zuerst der sofortige und unverzügliche Stopp aller Abholzungen sowie die Erstellung einer aktuellen, fachlich-wissenschaftlichen und zusammenfassenden Schutz- und Entwicklungskonzeption für die Dölauer Heide.
Medienberichten zu Folge ist nunmehr der Einsatz von 105.000 Euro Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ für die Heilung der Waldschäden aus den letzten Jahren und die Anpassung der Wälder an die aktuellen Herausforderungen der Waldbewirtschaftung vorgesehen.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) führt dazu ferner folgendes an, Zitat:
Bis Jahresende 2023 stehen 200 Millionen Euro bereit. Die Förderung kann jederzeit beantragt werden. Aus dem neuen Programm können private und kommunale Waldbesitzende einschließlich Forstbetriebsgemeinschaften eine Förderung erhalten, die sich verpflichten, je nach Größe der Waldfläche 11 bzw. 12 Kriterien eines klimaangepassten Waldmanagements entsprechend der Förderrichtlinie über 10 bzw. 20 Jahre einzuhalten. Wer gefördert wird, muss einen Nachweis eines anerkannten Zertifizierungssystems über die klimaangepasste Waldbewirtschaftung erbringen.
Für die Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement stehen aus dem Klima- und Transformationsfonds 900 Millionen Euro im Rahmen der Finanzplanung bis zum Jahr 2026 bereit.“, Zitat Ende

Darüber hinaus gehört zu dem Förderprogramm klimaangepasstes Waldmanagement u.a. folgende Zielstellung, Zitat:

2. Vorfahrt für Naturverjüngung geben

Was? Die natürliche Verjüngung hat Vorrang, sofern klimaresiliente, überwiegend standortheimische Hauptbaumarten in der Fläche ankommen.

Warum? Wegen ihrer hohen genetischen Diversität bietet die Naturverjüngung die besseren Voraussetzungen für die Klimaanpassung von Bäumen. Naturverjüngte Pflanzen haben einen Startvorteil, der sich auch über die gesamte Lebenszeit vorteilhaft auf die Bäume auswirkt.“, Zitat Ende

https://www.bmel.de/DE/themen/wald/klimaangepasstes-waldmanagement.html

https://www.klimaanpassung-wald.de

Dieser Ansatz ist nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – durchaus begrüßenswert. Jedoch hält der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – es für dringend geboten ausschließlich mit Naturverjüngung in den Wäldern zu arbeiten.
Wie bereits obengenannt, benötigt die arg in vielfältiger Weise durch Trockenheit, Sommerhitze, Windbruch und letztendlich durch Massenabholzungen gebeutelte Dölauer Heide eine komplett naturnahe, sukzessive Entwicklung. Nur so ist die Entwicklung eines jeweils standort- und umweltangepassten neuen Waldes möglich. Menschliche Aufforstungen können das auf keinen Fall ersetzen, da diese Artenzusammensetzungen vorgeben, gleiche Altersstrukturen aufweisen, fortgesetzte Trockenheit und Sommerhitzen gepaart mit unterschnittenen Pfahlwurzeln zu Wasseraufnahme- und Standfestigkeitsproblemen führen sowie die Forstmaßnahmen nicht selten zu massiven Bodenverdichtungen geführt haben.
Auf Grund der eingangs geschilderten geologischen Eingangssituation haben auch der Schutz, der Erhalt und die Betreuung der in den tonigen, wasserundurchlässigen Schichten bestehenden Feuchtgebiete eine sehr wichtige Bedeutung. Während der in der Regel dauerfeuchte Rehteich seine Speisung durch den Langen Berg und den Kellerberg erhält, nimmt der Herthateich das Niederschlagswasser auf. Daher gilt es auf mindestens zwei Dinge zu achten: Erstens sind unbedingt alle Maßnahmen zu beenden bzw. zu unterlassen, welches das Wasser aus der Dölauer Heide abzieht und zweitens, welche eine Schädigung der Tonlinsen verursacht. Dazu gehören Bodenarbeiten aller Art.
Genau das ist offenbar mit Beginn im Januar 2016 mit dem Feuchtgebiet und Weiher am Harzklubstieg geschehen. Einst drangen Abwässer aus dem undichten Rohrsystem der sowjetischen bzw. russischen Streitkräfte in das Feuchtgebiet, so dass optisch starke Eutrophierungen die geruchlichen Wahrnehmungen untermauerten. Bereits im Frühjahr 1988 unternahmen Mitglieder der Umweltgruppe der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und des Arbeitskreises Umweltschutz Halle der Gesellschaft für Natur und Umwelt des Kulturbundes der DDR mehrere Arbeitseinsätzen, um mit Pflegemaßnahmen, Biomasse sowie Müll und somit Nährstoffe und Schadstoffe zu entfernen. Zu dem damaligen Zeitpunkt bestand ein dauerfeuchter Weiher mit einer dazugehörigen Schilf- und Staudenlandschaft. Somit bildet dieser Bereich einen sehr wertvollen Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
In den letzten 16 Jahren beobachteten AHA-Mitglieder eine zunehmende Austrocknung, welche keine deutlichen Ursachen erkennen lässt. Zumeist füllt sich die Tonlinse nach längeren und ausgiebigen Niederschlägen und in Folge von Schneeschmelze wieder, um in trockneren Phasen wieder auszutrocknen.
Der AHA befürchtet eine Beschädigung der Tonlinse, was womöglich neben der Verdunstung, einen Abfluss in tiefere Bodenschichten zulässt. Daher ist für den AHA unverständlich, warum nunmehr massive Aushub- und Ausschubarbeiten in dem Feuchtgebiet stattfanden. Gerade die Trockenheit- und Sommerhitzephasen der Jahre 2018 bis 2022 müssen endlich zum Umdenken beitragen. Ferner ist unklar, auf welchem wissenschaftlichen Konzept beruhend, die Arbeiten vom wem veranlasst, genehmigt und durchgeführt worden bzw. werden. Daher fordert der AHA die Stadt Halle (Saale) als Flächeneigentümerin und zuständige untere Umweltbehörde auf, die Arbeiten sofort zu stoppen. Im Anschluss daran gilt es die Auswirkungen der bisherigen Arbeiten zu untersuchen und weitere Maßnahmen zu beraten.
Darüber hinaus gilt es das vertiefte Entwässerungsgrabensystem in der Dölauer Heide weitgehend zu schließen, um Abfluss von dringend vor Ort benötigten Niederschlagswasser nicht nur einzudämmen, sondern weitgehend auszuschließen. Nur so ist die Möglichkeit eines nachhaltigen Schutzes von Fauna und Flora gewährleistet.
Der AHA begrüßt ausdrücklich Wiederbelebungsaktivitäten der einst am 01.10.2002 eingestellten S-Bahnverbindung bis Halle-Dölau. Perspektivisch gilt es eine Wiederherstellung der Bahnstrecke zwischen den Städten Halle (Saale) und Hettstedt sowie eine damit verbundene Anknüpfung an das Schienennetz im Harz und nach Leipzig zu prüfen. Hier sieht der AHA eine umweltfreundlicheres Verkehrsalternative zum Kraftfahrzeug bei der natur- und umweltfreundlichen touristischen Nutzung z.B. der Auen von Wipper, Laweke und Schlenze. Gerade in den von steuerfinanzierten öffentlichen Einrichtungen populistisch und unsachlich geführten Propagandafeldzug für die Bundesautobahn 143 schweigt man zu einer derartigen möglichen Verkehrsalternative.
Die Dölauer Heide benötigt ferner für einen nachhaltigen Schutz, ein umfassenden Biotop- und Grünverbund in das Umland, wozu zum Beispiel das Naturschutzgebiet Brandberge sowie die Auenlandschaften von Saale, Saugraben und Hechtgraben gehören. Somit können sich arten- und strukturreiche, zusammenhängende Landschafts- und Naturräume entwickeln, welche zahlreichen Tier-und Pflanzenarten als Lebensräume dienen können.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – hält es für dringend geboten derartige Verbindungsräume, welche auch der Kalt- und Frischluftentstehung sowie deren Transportes dienen, nicht nur zu schützen und zu erhalten, sondern noch weiter zu entwickeln.
Mit der Umsetzung des Bebauungsplan Nr. 162 „Dölau, Wohngebiet am Heideweg“, bei dem auf einer Fläche von ca. 0,8 ha in 6 Mehrfamilienhäusern 39 Mietwohnungen und eine Arztpraxis sowie eine Tiefgarage entstanden sind, ist ein weiterer Verbindungskorridor der Dölauer Heide nach „außen“, ganz konkret zum Hechtgraben, verloren gegangen. Neben der Einschränkung des Austausches von Kalt- und Frischluft, hat der Hechtgraben Aue verloren, welche als Überflutungs- und Entwicklungsraum für Fauna und Flora dienen sollte.
Abgesehen davon, dass eine derartige Wohnbebauung keinesfalls dem Ortsbild von Halle-Dölau entspricht und zudem den Ziel- und Quellverkehr mit Motorisiertem Individualverkehr verstärkten dürfte.
Es ist für den AHA vollkommen unverständlich, dass die GWG Wohnraum in Halle-Neustadt beseitigt hat und darauf orientiert weiteren Wohnraum abzubauen, aber hier neuen Wohnraum aus dem Boden gestampft hat. Zudem sieht der AHA Verquickung von Interessen zwischen dem inzwischen suspendierten Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) sowie des halleschen Stadtrates und der GWG. Immerhin sitzen aktuell Stadträte und saß bis zu seiner Suspendierung im Jahr 2021 Dr. Bernd Wiegand im Aufsichtsrat der GWG.
Insofern ist eine erforderliche unparteiische Wahrnehmung der Funktion der Planungsbehörde durch Halles Stadtrat und Verwaltung ernsthaft zu bezweifeln.
Mit der Beseitigung des denkmalgeschützten Schlafplatzes Heideschlösschen für zahlreiche Fledermäuse begann man vollendete Tatsachen schaffen, welche mit der Abholzung zahlreicher Rosskastanien und Stieleichen ihre Fortsetzung fand und nun mit dem Komplettverbau einen weiteren negativen „Höhepunkt“ gefunden hat.
Der AHA hat es immer aus Gründen des Schutzes von Natur, Umwelt, Landschaft und Ortsbild für dringend geboten gehalten den Bebauungsplan Nr. 162 „Dölau, Wohngebiet am Heideweg“ einzustellen und diese Fläche als Entwicklungsraum der Aue des Hechtgrabens und Verbindungskorridor zur Dölauer Heide zu sichern und zu schützen sowie entwickeln zu lassen.
Der nunmehr umgesetzte Bebauungsplan Nr. 162 „Dölau, Wohngebiet am Heideweg“ ignoriert im Abwägungsbeschluss vom 25.07.2016 Bebauungsplan Nr. 162 „Dölau, Wohngebiet am Heideweg“ sowie im Satzungsbeschluss vom 18.08.2016 die in den meisten der 582 Stellungnahmen vorgetragenen Bedenken und Hinweise. Dabei beruft man sich u.a. auf eine Stellungnahme zur hydrogeologischen Situation am Standort Heideweg Nr. 2, Halle (Saale) vom 09.02.2016, welche man beispielsweise auf Seite 30 der Stadt Halle (Saale) Bebauungsplan Nr. 162 „Dölau, Wohngebiet am Heideweg“ Abwägung, Anlage 1 vom 21.06.2016 zu einer „gutachterlichen Stellungnahme“ hochstilisiert. Im Übrigen müssten schon allein die Ausführungen des Umweltberichtes des Landschaftsbüros Haselbach vom 27.05.2016 zum Verzicht des Vorhabens führen.
Hier haben Politik und Verwaltung im Verbund und Interessenverquickung als Planungsbehörde und 100%ige Gesellschafterin der GWG Landschaft, Umwelt, Natur sowie dem Grün- und Biotopverbund zum Hechtgraben und dem Umland massiven Schaden zugefügt.
Im zunehmenden Maße beanspruchen Mountainbiker das Landschaftsschutzgebiet Dölauer Heide außerhalb der Wege. Immer wieder finden Beobachtungen statt, wie gerade im Bereich des Waldkaters Aktivisten sogar Unterholz beseitigen um freie Fahrt zu haben. Selbst den Verbindungsweg zwischen Kuhberg und Langer Berg im 52,04 ha großen Naturschutzgebiet „Bischofswiese“ in der Dölauer Heide nutzen Mountainbiker. Der AHA betrachtet dies mit großer Sorge und fordert einen sofortigen Stopp derartiger Schädigungen von Umwelt, Natur und Landschaft.
Im Blickfeld des fortgesetzten derartig störenden bzw. zerstörerischen Umgangs mit der Dölauer Heide und ihrem Umfeld, erscheint der Einsatz von 105.000 Euro Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ für die Heilung der Waldschäden aus den letzten Jahren und die Anpassung der Wälder an die aktuellen Herausforderungen der Waldbewirtschaftung widersinnig.
Abgesehen davon, dass es Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) immer wieder nicht bewerkstelligt, demokratisch und transparent rechtzeitig und im Vorfeld der Einwerbung solcher Aktivitäten u.a. die Bevölkerung sowie ihre Initiativen und Vereine einzubeziehen, ist nicht erkennbar, dass die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption für die Dölauer Heide erfolgte.
Auf Grund der voranschreitenden Zerstörung des Waldbestandes der Dölauer Heide aus Umwelt- und bisherigen Bewirtschaftungsgründen, bekräftigt der AHA die dringende Notwendigkeit der Erstellung einer wissenschaftlichen Schutz- und Entwicklungskonzeption. Dabei gilt es auch den angrenzenden Lindbusch sowie das nähere Umfeld wie zum Beispiel Hechtgraben/Hassgraben, Agrarflächen und Wohngebiete einzubeziehen. Darauf aufbauend gilt es nach Auffassung des AHA einen Runden Tisch Dölauer Heide einzurichten, welcher sich u.a. aus Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale), des Landkreises Saalekreis und der Gemeinde Salzatal sowie Vertreterinnen/Vertretern der Wissenschaft, Interessenten aus der Bevölkerung und ihrer Vereine, Verbände und Initiativen zusammensetzen sollte. Der AHA ist im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten bereit daran mitzuwirken.

Der AHA ruft in dem Zusammenhang Interessenten auf, sich selbst umfassend in den Schutz und die Entwicklung der Dölauer Heide einzubringen und in der vom AHA gebildeten Arbeitsgruppe Dölauer Heide/Lindbusch mitzuwirken.
Wer Interesse hat in dieser ehrenamtlichen Arbeitsgruppe mitzuwirken, kann sich an folgende Anschrift wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 11.05.2024

AHA hält Freiraum und naturnahe Entwicklung der Wuhle für dringend geboten!

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA -, ein ehrenamtlicher und gemeinnütziger Umwelt- und Naturschutzverein, welcher in den Ländern Sachsen-Anhalt und Brandenburg, in den Freistaaten Sachsen und Thüringen, aber auch in den Ländern Brandenburg und Berlin seine Aktivitäten entfaltet, verfolgt seit vielen Jahren mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung der Spree und ihrer Nebengewässer im Land Berlin. Als Nebengewässer seien hier insbesondere Panke, Erpe/Neuhagener Fließ und Wuhle zu nennen.
Hinsichtlich des 16,5 Kilometer langen Spreenebenflusses Wuhle, welche in der Gemeinde Ahrensfelde auf der Barnimhochfläche entspringt und bei Spindlersfeld in die Spree mündet, verweist der AHA darauf, dass es gilt an die Renaturierungsmaßnahmen auf einer Länge von 12,00 km in den Jahren 2006 bis 2008 anzuknüpfen. Im Vergleich zu dem vorherigen naturferneren Zustand des Flusses hat es umfassende Verbesserungen gegeben. Eigene Betrachtungen von heutigen AHA-Mitgliedern aus den Jahren 1986/1987 zu den Exkursionen im August 2007 und am 03.07.2010 zeigen das auf.
Die nachfolgende kurze Lagebeschreibung von Prof. Dr.-Ing. Heiko Sieker beschreibt die Wuhle mit am deutlichsten auf den Punkt gebracht, Zitat:
Die Wuhle entspringt in der Gemeinde Ahrensfelde auf der Barnimhochfläche. Wie die benachbarten Flüsse Panke und Erpe fließt sie in einer eiszeitlichen Rinne in nord-südlicher Richtung durch das Stadtgebiet von Berlin um dann in die Spree zu münden. Die Länge beträgt 16,5 Kilometer, das Einzugsgebiet ist ca. 120 km² groß.
Früher wurde über die sogenannte Neue Wuhle der Ablauf der Kläranlage Falkenberg abgeleitet. Seit der Stilllegung des Klärwerks im Jahr 2003 sind die Abflüsse wieder auf das natürliche Maß zurückgegangen. Allerdings bleibt der starke Einfluss der Urbanisierung (Versiegelung) bestehen.
Wie an der Erpe sind auch an der Wuhle die Abflüsse in den Sommermonaten 2015/2016 stark zurückgegangen. In Teilbereichen kam es zum Austrocknen des Gewässers.“, Zitat Ende

https://www.sieker.de/fachinformationen/wasserhaushalt/trockenheitsprobleme/article/wuhle-in-marzahn-566.html

Die bereits in der offenbar im Jahr 2016 erfolgten Veröffentlichung aufgezeigten Wasserprobleme haben sich in Folge der Trocken- und Sommerhitzejahre 2018 bis 2022 deutlich verschärft. Hier erscheint es dringend geboten wissenschaftlich fundierte Überlegungen anzustellen, wie man dem flächendeckenden Problem begegnen kann.
Insbesondere im Jahr 2018 waren extrem niedrige Niederschlagsmengen zu verzeichnen. Laut meteo. plus: 390.40 mm -173.4, Normalwerte:

(563.75) 1901 – 2000
(557.75) 1961 – 1990
(553.68) 1971 – 2000
(576.91) 1981 – 2010

https://meteo.plus/wetterstatistik-brandenburg-berlin-jahr.php

Der Deutsche Wetterdienst DWD beziffert bezogen auf den Standort der Freien Universität (FU) in Berlin Dahlem für den Messzeitraum vom 01.01.1950 bis 12.12.2022 den niedrigsten Mittelwert mit 359,20 mm im Jahr 2018, während man von einem „normalen“ Mittelwert in Höhe von 589,90 mm ausgeht.

https://www.dwd.de/DE/wetter/wetterundklima_vorort/berlin-brandenburg/berlin_dahlem/_node.html;jsessionid=A82F55943D9C29C5EEABBE8434818E48.live11042#5274423

Von diesen Ausgangssituationen gilt es auszugehen, wenn man die hydrologische Situation der Flusssysteme in Berlin und Brandenburg betrachten möchte. So auch der Wuhle.
Überlegungen gereinigtes Abwasser aus dem Klärwerk Münchehofe überzuleiten klingt im ersten Augenblick sehr interessant, birgt aber die Gefahr der verstärkten Eutrophierung in sich. Das ist eng mit dem Reinigungsgrad des Abwassers und der jeweiligen hydrologischen Situation in der Wuhle gekoppelt. Ähnliches ist zu beachten bei der Einleitung von Niederschlagswasser von versiegelten Flächen.
Für den AHA ist es wichtiger Versiegelungsgrade zu verringern, um den Böden mehr Wasseraufnahme sowie naturnahere Entwicklungen zu ermöglichen, wozu zum Beispiel sukzessiver Gehölzbewuchs zur Beschattung gehört.
Medienberichten zu Folge beziffert man momentan das Vorkommen an Fauna und Flora mit 260 Arten, teils seltener Farn- und Blütenpflanzen sowie 776 Tierarten, wozu 23 geschützte Tierarten zählen. Hier gilt es nicht nur die Arten- und Strukturvielfalt zu erhalten, sondern auch noch weiter zu entwickeln. Ferner ist eine kontinuierliche Erfassung der Fauna und Flora erforderlich.
Darüber hinaus hatte der AHA mit Schreiben vom 06.12.2007 an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf die naturnahere Entwicklung durch die Unterstützung der Mäandrierung mit Störsteinen und Störhölzern, Einrichtung von mindestens 10,00 m breiten Gewässerschonstreifen beiderseits der Uferoberkanten als Entwicklungs- und Rückzugsraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten und für den Biotop- und Grünverbund, Rückbau von Sohl- und Uferbefestigungen aller Art, Beräumung und Verhinderung des Neueintrages von Müll und Unrat, Erhalt und Rückgabe von Retentionsflächen, Belassen und Wiederherstellung von unversiegelten Wegen – auch im barrierefreien Interesse von Klein – und Kleinsttieren sowie eines natur- und umweltschonenden Tourismus mit umweltbildenden Aspekten, wozu die Entwicklung und Entstehung eines Naturerkenntnispfades dienen kann, hingewiesen.
Das alles funktioniert nur, wenn der Willen der Verantwortlichen in Politik und Verwaltungen sowie die bestehende bzw. neu geweckte Bereitschaft der Mitwirkung der Bevölkerung zum Tragen kommen. Das kann u.a. in Form von Erfassungen, Exkursionen, Arbeitseinsätzen sowie mit der Mitwirkung an der Entstehung und Entwicklung eines Naturerkenntnispfades geschehen.
Nunmehr führte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – am Samstag, dem 04.05.2024, eine ca. fünfstündige Fahrradexkursion entlang der Wuhle durch.
Treff: 10.00 Uhr Bahnhof Ahrensfelde-Friedhof
Endpunkt: Mündung der Wuhle in die Spree in Berlin-Köpenick

Start war in der Gemeinde Ahrensfelde am Bahnhof Ahrensfelde-Friedhof. Hier zeigte sich die aus der Verrohrung an der Bahnstraße heraustretende und dann begradigte Wuhle als erfreulicherweise mit Wasser gefülltes Fließgewässer. Dies änderte sich durchaus im Abschnitt Wuhlesteg, wo der Wuhleverlauf ebenfalls mit Wasser benetzt war und am Nordostufer mit einer ausgeprägten Mischung aus sukzessiv entwickelter Weich- und Hartholzaue bestanden ist, welche u.a. von Silber- und Salweide, Gemeiner Esche und Gemeinem Schneeball geprägt ist. Eine sehr begrüßens- und schützenswerte Entwicklung, welche bei Fortsetzung im Südwestbereich und Koppelung der Umwandlung der von der starken Mahd geprägten Wiese mit Rasencharakter eine massive Aufwertung erfährt. Den Wiesenbereich gilt es unbedingt partiell und unregelmäßig zu mähen, um die Entwicklung einer arten- und strukturreichen Wiese mit zahlreichen Blühpflanzen zu ermöglichen. Das trägt u.a. zum Schutz und zur Entwicklung der Fauna und Fora in dem Bereich bei und kann beispielgebend zum generellen Umgang von Wiesen sein. Es bietet sich zudem an Mahden zusammen mit der Bevölkerung durchzuführen, um so verstärkt das Verständnis für arten- und strukturreiche Wiesen zu wecken und zudem traditionelle Mahden mit Sense und Sichel sowie den Umgang mit dem Mahdgut zu erlernen.
Wie im Abschnitt des Wuhlewanderweges zwischen Fasanenstraße und Dorfstraße in der Gemeinde Ahrensfelde sowie im Land Berlin in den Stadtbezirken Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick festgestellt, prägen mit Asphalt und Beton geprägte Wege das Landschafts- und Ortsbild in der Wuhleaue. Neben der Tatsache, dass derartige Maßnahmen ebenso wie Ufer- und Sohlbefestigungen der Wuhle zu Bodenversiegelungen beigetragen haben, zerschneiden derartige Bauwerke Räume. Sie bilden zudem massive Hindernisse für Klein- und Kleinsttiere, da Erhitzung und besserer Zugriff durch Fraßfeinde eine Überwindung dieser Bauwerke praktisch unmöglich gestalten. Hier gilt es Rückbau- und Entsiegelungsmaßnahmen zu prüfen.
Gleiches gilt es für den Wuhleabschnitt im Bereich Dorfstraße in Richtung offene Landschaft, wo das Fließgewässer in ein Beton-U-Profil gezwängt ist. Abgesehen von dem Widerspruch zur Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), sei darauf hingewiesen, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes angibt, Zitat: „Täglich werden in Deutschland rund 55 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme – kurz Flächenverbrauch – von circa 78 Fußballfeldern.“, Zitat Ende
Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat:
Bis zum Jahr 2030 will die Bundesregierung den Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag verringern. Diese gegenüber der Nachhaltigkeitsstrategie von 2002 verschärfte Festlegung wurde vom Bundeskabinett bereits im Januar 2017 in der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016“ festgelegt. Seit dem Klimaschutzplan vom November 2016, der die Leitplanken für ein grundsätzliches Umsteuern in Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg zu einem treibhausgasneutralen Deutschland beschreibt, strebt die Bundesregierung bis 2050 sogar das Flächenverbrauchsziel Netto-Null (Flächenkreislaufwirtschaft) an, womit sie eine Zielsetzung der Europäischen Kommission aufgegriffen hatte. Diese Zielsetzung hat während der deutschen Ratspräsidentschaft 2020 Eingang in die Erwägungen für eine EU-Biodiversitätsstrategie gefunden und wurde im März 2021 nun auch in die weiterentwickelte Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen.“, Zitat Ende

https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/nachhaltigkeit/strategie-und-umsetzung/flaechenverbrauch-worum-geht-es

Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 20.075 ha. Im Vergleich dazu hat die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt Magdeburg eine Fläche von 20.103 ha = 201,03 km².

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1233769/umfrage/flaeche-der-grossstaedte-deutschlands/

Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA -, ist bereits diese Anzahl, angesichts des fortgeschrittenen Flächenverbrauches, viel zu hoch.

Im Abschnitt zwischen Dorfstraße sowie Ecke Gartenweg/An der Wuhle gestaltet sich die Wuhle im freien, aber offensichtlich begradigten Verlauf. Zudem scheint eine intensive Wiesenwirtschaft prägend zu sein. Zudem fehlen beidseitig mindestens jeweils 10,00 m Gewässerschutzstreifen, um eine naturnahe Entwicklung im und am Fließgewässer zu ermöglichen sowie den Eintrag von Nährstoffen und Pestiziden zu ermöglichen. Im weiteren Verlauf zeigt das Osterufer bis Höhe von Eichner Grenzweg/Zur Wuhle das fortgesetzte Bild eines fehlenden Gewässerschutzstreifens, während das Westufer sehr häufig von Gehölz-, Wiesen- und Staudenflächen geprägt ist.
Im Interesse einer naturnahen und geschützten Entwicklung der Wuhle gilt es unbedingt einen mindestens 10,00 m breiten Gewässerschonstreifen am Ostufer zu ermöglichen. Hier sind nicht nur die Flächeneigentümer, sondern auch das Land Brandenburg, der Landkreis Barnim und die Gemeinde Ahrensfelde gefordert.
Noch bedrohlicher sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Planungen zur B 158 OU Ahrensfelde, welche eine Länge von 4,6 km haben soll. Ferner beinhaltet das „Projektinformationssystem (PRINS) zum Bundesverkehrswegeplan 2030“ u.a. weitere folgende Angaben:

Summe bewertungsrelevanter Investitionskosten 42,65 Mio. €]
2.5 Flächeninanspruchnahme 18,1 ha

https://www.bvwp-projekte.de/strasse/B158-G10-BB-BE/B158-G10-BB-BE.html#h1_uebersicht

https://www.bvwp-projekte.de/strasse/download_plaene/BB/B158-G10-BB-BE/LPL_1_1_B158-G10-BB-BE_Lageplan_01.pdf

Das Planungsgebiet umfasst hauptsächlich die Wuhleaue und die angrenzenden Wiesen sowie des Wuhlgrabens. Nicht nur die weitgehende Totalzerstörung dieser Auenlandschaft steht zur Debatte, sondern auch Totalverluste von Lebens- und Rückzugsräumen für Tiere, Pflanzen und Pilze, Entstehungsgebiet und Verbreitungsbahnen von Frisch- und Kaltluft sowie alles zusammengenommen auch Verlust von Lebens- und Erholungsqualität und Beeinträchtigung eines bedeutsamen Ortsbildes. Stattdessen sind Belastungen durch zusätzlichen Lärm, Abgase, Feinstaub und Zerschneidung von Umwelt, Natur und Landschaft zu befürchten.
Ferner gibt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – zu bedenken, dass die Behauptung, dass hier Verkehrsentlastung für die Ortslage Ahrensfelde entsteht, sich erfahrungsgemäß nicht bewahrheitet. Im Gegenteil ist eher mit Zunahme von Güterverkehr und Motorisiertem Individualverkehr zu rechnen. Dem gilt es mit Verkehrsvermeidung, Öffentlichen Personen- bzw. Schienennahverkehr sowie Verkehrsverlagerung des Güter- und Personenverkehrs auf die Schiene zu begegnen.
In dem Zusammenhang sei auf folgende Feststellung der Bundesanstalt für Straßenwesen verwiesen Zitat:
Das deutsche Bundesfernstraßennetz umfasst rund 13.000 Kilometer Bundesautobahnen sowie fast 40.000 Kilometer Bundesstraßen und ist somit eines der dichtesten Fernstraßennetze Europas.“, Zitat Ende

https://www.bast.de/DE/Strassenbau/strassenbau.html?nn=1497180

Diese verheerende und bei weitem nicht gestoppte Entwicklung bedarf einer massiven Umkehr hin zu nachhaltiger ökologisch und sozial orientierter Verkehrs- und Umweltpolitik und -planung.
Das gilt natürlich ebenso für die Planungen zur B 158 OU Ahrensfelde, welche es nicht fortzusetzen gilt, um Umwelt, Natur und Landschaften im Raum Ahrensfelde an der Grenze zwischen den Ländern Brandenburg bzw. des Landkreises Barnim, der Gemeinde Ahrensfelde und des Berliner Stadtbezirkes Marzahn-Hellersdorf zu schützen, zu erhalten und naturnah weiter entwickeln lassen zu können.

Im Bereich des Landes Berlin, in den Stadtbezirken Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick ist insgesamt gesehen eine positive Entwicklung seit der Grundsanierung von Wuhle und Neuer Wuhle in den Jahren 2006 bis 2008 zu erkennen. Große Teile der Aue zeichnen sich erfreulicherweise durch eine sukzessive Entwicklung von Gehölzflächen aus. Streckenweise ist das auch bei Wiesen- und Staudenflächen zu erkennen. Hier können unregelmäßige und partielle Mahden zur besseren Entwicklung zu arten- und strukturreichen Wiesen führen, welche nicht nur mit ihrer Blütenvielfalt über das Jahr verteilt für Insekten wichtig sind. Ebenfalls dienen Wiesen als Raum für Brut und Kinderstube für Säuger, Vögel, Kriechtiere und Insekten. Daher gilt es Wiesenbereiche nicht nur für übermäßiger und flächendeckender Mahd, sondern auch vor Betreten und Befahren zu schützen.
Am Tag der Fahrradexkursion zeichneten sich Wuhle/Neue Wuhle in Folge der Niederschläge der letzten Monate durch gute Wasserstände aus. Die Beschattung durch Ufergehölze befördern Verdunstungsschutz und verhindern Erwärmung des Gewässers durch übermäßige Sonneneinstrahlung. Diese Fakten kompensieren durchaus den verminderten Eintrag von Niederschlägen in diesen Bereichen. Gut geschützte mindestens 10,00 m breite Streifen befördern eine sukzessive Besiedlung mit standortgerechten Gehölzen und Stauden. Somit besteht die Möglichkeit des Bestandes und der Entwicklung von Natur- und Landschaftsbestandteilen, welche den vielfältigen robusten Umwelteinflüssen, wie Klimawandel sowie Naherholung und Tourismus besser standhalten. Das bedeutet aber nicht massiv zur Vermeidung von Vandalismus und Vermüllung beizutragen und alle entsprechenden, diesbezüglichen Maßnahmen wie Kontrollen und Beräumungen – vorrangig durch Verursacher – zu ergreifen. Das sehr aktive, kreative und vielfältige Engagement der ehrenamtlichen Wuhle-Paten zur flächendeckenden und umfassenden Beräumung von Müll und Unrat aus Neuer Wuhle/Wuhle und ihrer Aue dürfen nicht dazu führen, dass die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung in den Ländern Brandenburg und Berlin nicht ihrer diesbezüglichen Verantwortung nachkommen.
Der Aufenthalt des Elbebibers und seine damit verbundenen Fälltätigkeiten eröffnen Wuhle/Neuer Wuhle die Möglichkeit des Eintrages von Störhölzern, welche zur partiellen Strömungsbeschleunigung und -umlenkung führen können. Eng damit verbunden sind Eintrag von Sauerstoff und Beförderung der Mäandrierung. Das ist aber eng an eine gute Wasserführung des Fließgewässers gebunden.
Fortsetzung muss auch die Beräumung von Bauwerken und Bauten im Bereich von Wuhle/Neuer Wuhle sowie ihrer Aue finden. Beispielsweise gilt das für die Beräumung von Rohren im Bereich von Alt-Biesdorf.
Die Niederschläge der letzten Tage vor der Fahrradexkursion am 04.05.2024 haben momentan zur gewissen Entspannung der Wassersituation an den bzw. in den drei Kaulsdorfer Teichen mit ihrem ausgeprägten Schilf-, Stauden- und Gehölzbeständen geführt. Das setzt jedoch eine Fortsetzung häufiger und dauerhafter Niederschläge voraus. Daher ist keinesfalls die Gefahr für Wuhle/Neue Wuhle sowie Kaulsdorfer Teiche gebannt, dass sie sich fortgesetzt und verstärkt zu temporären Fließ- und Standgewässern entwickeln.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht den Standort des Umweltbildungszentrums im Kienbergpark am Nordwestufer des Wuhleteiches im Entwicklungsbereich des Röhrichts als sehr kritisch an.
Die Grün Berlin GmbH beschreibt die Einrichtung und den Standort folgendermaßen, Zitat: „Mit dem Umweltbildungszentrum und der Seeterrasse mit dem Platz am See ist am Westufer des Wuhleteichs auf einer 20 Meter breiten und 60 Meter langen Plattform aus Lärchenholz am westlichen Ende des Wuhlestegs zur IGA Berlin 2017 ein idealer Lernort für die lebensnahe Wissensvermittlung im Bereich nachhaltige Entwicklung entstanden.“, Zitat Ende

https://gruen-berlin.de/projekte/oeffentliche-bauten/umweltbildungszentrum-kienbergpark

Das Anliegen des Vorhabens ist vom Grundsatz her vollumfänglich zu begrüßen. Jedoch ist der Standort im Entwicklungsbereich von Röhricht, welches als Lebens- und Rückzugsraum von zahlreichen Tieren und Pflanzen dient sowie für die Gewässerreinhaltung förderlich ist, vollkommen ungeeignet und trägt zur Trübung des Anliegens bei. Der AHA regt an einen Standort in den angrenzenden Wohngebieten zu suchen und zu finden, um somit das Thema mehr an die Menschen heranzutragen. Das tut dem Anliegen als „Lernort für die lebensnahe Wissensvermittlung im Bereich nachhaltige Entwicklung“ keinen Abbruch, sondern befördert eher die Strahlung in verstärkte Brennpunkte der Schädigungen für Umwelt, Natur und Landschaft hinein und ermöglicht trotzdem u.a. Messungen und Untersuchungen in der Wuhleaue.
Im Bereich der Wuhleblase zeugt der Einlauf davon, dass hier noch eine Barriere besteht, welche eine ungehinderte Wanderung von Wasserorganismen wie z.B. Fischen behindert bzw. gar ausschließt. In Umsetzung der WRRL sind hier alternative Maßnahmen erforderlich.
Besorgniserregend stellten die Teilnehmenden an der Fahrradexkursion im Bereich des Wuhlesees wasserverbundene Eisenhorizonte sowie Gewässerverockerungen fest.
Damit eng verbunden ist eine mögliche Verschlechterung der Wasserqualität – besonders an heißen Sommertagen -, da kein ausreichender Sauerstoffeintrag erfolgen kann. Dabei ist flächendeckender Sauerstoffeintrag notwendig, um der Verockerung entgegenwirken zu können. Im Rahmen der Oxidation von Eisen bei Kontakt zu Wasser zu Eisenhydroxid kommt es zu einer umfassenden Sauerstoffzehrung und Versauerung durch Abgabe eines Protons. Darüber hinaus sorgen Bakterien beim Abbau von Eisensulfid, auch als Pyrit bekannt, zum weiteren Sauerstoffabbau und Bildung von Schwefelsäure. Neben dem fehlenden Sauerstoff im Gewässer beeinträchtigen geringer Lichteintrag und Verklebungen den Wasserpflanzenbestand, was wiederum zu einer Erschwerung der Laichmöglichkeiten für Fische beitragen könnte. Bei Auftreten von Sauerstoffmangel besteht die Möglichkeit, dass durch Reduktionen des Eisenhydroxids, die Mikroorganismen sich Sauerstoff zum Leben abspalten, das reduzierte Eisen, wenn es in die Kiemen der Fische gelangt zur Erstickung der Tiere führen kann. Darüber hinaus besteht mit der Versauerung der Böden die vermehrte Gefahr der Freisetzung von Schwermetallen.
Einhergehend zeugen Algenklumpen von starker Eutrophierung der Wuhle. Auch hier gilt es die Ursachen festzustellen und diese so schnell und umfassend wie möglich auszuschalten. In dem Zusammenhang gilt Einträge aus der Landwirtschaft sowie über Ab- und Schmutzwassereinleitungen zu untersuchen und zu beenden. Dazu können insbesondere Gewässerschonstreifen, ökologisch-nachhaltige Umstellungen der Landwirtschaft sowie Flächenentsiegelungen beitragen.
Für den Teilnehmenden der Fahrradexkursion erschließt sich nicht der Sinn einer Rechenanlage im Unterlauf der Wuhle zwischen Hämmerlingstraße und Pyramidenbrücke/Lindenstraße. Der AHA hält es für dringend geboten, dass der vielfältige Austausch in Fließgewässern – so auch in der Wuhle – nicht nur erhalten, sondern komplett wieder herzustellen ist. Da sind derartige Bauwerke nicht unbedingt zielführend. Daher hält es der AHA für sinnvoll den Zweck der Anlage auch Gesichtspunkten der WRRL zu prüfen und eher für einen Rückbau zu plädieren.
Im Mündungsbereich der Wuhle in die Spree verdeutlicht sich die Verbindung der beiden Fließgewässer, ihrer Schutzwürdigkeit als Lebens- und Rückzugsraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, als Biotop- und Grünverbundraum, als Kalt- und Frischluftentstehungsbiete und -korridore sowie Orte für Wohn- und Erholungsraum.
Nach weiterbestehender Auffassung des AHA gilt es entlang der Spree weitgehend räumliche Offenheit zu behalten und entsprechende Räume dem Fluss zurückzugeben, um eine weitere sukzessive Entwicklung von Grünraum zu ermöglichen. Dies ist wichtig, um vereinzelte Grünräume, als Rückzugsraum für Tier- und Pflanzenarten, Raum eines sanften Tourismus für die Bevölkerung und ihren Gästen sowie als Entstehungs- und Ventilationsraum für Kalt- und Frischluft nicht nur zu erhalten, sondern noch weiter entwickeln zu lassen. Darüber hinaus trägt Grün zur umfassenden Auflockerung eines oft stark und umfassend verbauten Stadtraumes bei. Nach Meinung des AHA sollte sogar eine Prüfung dahingehend erfolgen, inwieweit eine weitere Aufweitung und Vernetzung bestehender Grünbereiche zu zusammenhängenden Grünräumen entlang des 44,00 km langen Spreeabschnittes in der deutschen Hauptstadt möglich ist. Dazu bieten zum Beispiel die Mündungsbereiche von Erpe/Neuhagener Fließ, Wuhle und Panke sehr gute Ansätze und Möglichkeiten, um die Biotop- und Grünverbünde in das Stadtgebiet und bis in das Land Brandenburg hineinzuführen sowie räumlich und strukturell auszuweiten.
Ferner könnte so eine dringend notwendige Entsiegelung von Uferbereichen der Spree stattfinden, um das Nebengewässer der Havel im Einzugsbereich der 1.091,47 km langen Elbe ökologisch und auch touristisch durchgängiger zu entwickeln bzw. entwickeln zu lassen. Dabei sollte auch der Bereich des Zentrums, beispielsweise vom Areal des Alexanderplatzes bis zum Hauptbahnhof, kein Tabu darstellen. Angesichts der Wasserrahmenrichtlinien (WRRL) der EU im gewissen Sinne fachlich und rechtlich gesehen auch eine Verpflichtung.
Der AHA verweist zwar auf die gegenwärtige weitgehende verschärfte Wasserarmut der Spree in Folge der nunmehr ausbleibenden Abpumpungen von Grundwässern der jetzt endlich stillgelegten Braunkohletagebauen aus dem 2.500 km² großem Lausitzer Gebiet und der noch anhaltenden, langwierigen Wiedereinpegelung der jahrzehntelangen abgesenkten Grundwasserspiegel, was aber nach Abschluss des hydrologischen Veränderungsprozesses in einigen Jahrzehnten, eine nachhaltige Veränderung des Wasserregimes zur Folge haben wird. Trotz der extremen Trockenheit in den Frühjahr- und Sommermonaten der Jahre 2018 bis 2022, kann das eine erfreuliche Mehrung der Wassermengen der Spree bedeuten und womöglich perspektivisch auch zu Hochwassersituationen führen. Dafür benötigt man dann jedoch auch Retentionsflächen in der nunmehr verbauten innerstädtischen Berliner Spreeaue. Was liegt da näher, dass es gilt unverbaute Spreeabschnitte nicht Beton, Asphalt und Stahl zu opfern, sondern stattdessen nicht nur zu erhalten, sondern eher noch räumlich auszuweiten. In dem Zusammenhang erscheint es sinnvoll zu sein, die gegenwärtig stattfindende sukzessive Entwicklung der Uferbegrünung noch weiter zu entwickeln und weiteren Raum zu geben sowie durch einen, unversiegelten geschickt geführten Uferweg nicht zu beeinträchtigen.
Der AHA weist ferner darauf hin, dass alle Entwicklungen und Maßnahmen im Bereich der Spree keinesfalls eine rein Berliner Angelegenheit darstellen, sondern in einer Gesamtentwicklung im 148.268 km² großem Elbeeinzugsgebiet zu sehen ist. Die insgesamt 382,00 km lange Spree mit einem Einzugsgebiet im Umfang von 10.100 km², ist als Nebengewässer der 325,00 km langen Havel, mit einem Einzugsgebiet von 24.100 km2, somit Bestandteil dieses gesamten Gebietes.
Dazu gehört neben der weitläufigen Wasserarmut auch die bergbaulich verursachte Verockerung der Spree. Damit eng verbunden ist eine mögliche Verschlechterung der Wasserqualität – besonders an heißen Sommertagen -, da kein ausreichender Sauerstoffeintrag erfolgen kann. Dabei ist flächendeckender Sauerstoffeintrag notwendig, um der Verockerung entgegenwirken zu können. Im Rahmen der Oxidation von Eisen bei Kontakt zu Wasser zu Eisenhydroxid kommt es zu einer umfassenden Sauerstoffzehrung und Versauerung durch Abgabe eines Protons. Darüber hinaus sorgen Bakterien beim Abbau von Eisensulfid, auch als Pyrit bekannt, zum weiteren Sauerstoffabbau und Bildung von Schwefelsäure. Neben dem fehlenden Sauerstoff im Gewässer beeinträchtigen geringer Lichteintrag und Verklebungen den Wasserpflanzenbestand, was wiederum zu einer Erschwerung der Laichmöglichkeiten für Fische beitragen könnte. Bei Auftreten von Sauerstoffmangel besteht die Möglichkeit, dass durch Reduktionen des Eisenhydroxids, die Mikroorganismen sich Sauerstoff zum Leben abspalten, das reduzierte Eisen, wenn es in die Kiemen der Fische gelangt zur Erstickung der Tiere führen kann. Darüber hinaus besteht mit der Versauerung der Böden die vermehrte Gefahr der Freisetzung von Schwermetallen.
Nach Auffassung des AHA sind hier ganz besonders die Bergbauunternehmen gefordert entsprechend aktiv zu sein.
Dabei kann die Spree mit ihren weitläufig ökologisch bedeutsamen Auen- und Flusslandschaften im Freistaat Sachsen sowie in den Ländern Brandenburg und Berlin einen bedeutsamen Biotop- und Grünverbundraum darstellen. Daher sind auch diese drei Länder massiv gefordert sich für den Schutz, den Erhalt und die naturnahere bis naturnahe Entwicklung einzusetzen. Gerade in Berlin bestehen da noch umfassende Reserven, wozu die Freihaltung und Freilegung von Verbauung und Versiegelung in der Fluss- und Auenlandschaft der Spree gehören
In dem Blickfeld betrachtet, gilt es einen vollkommen neuen Umgang mit der Berliner Spree, ihrer Auen, ihrer Nebengewässer sowie der damit verbundenen Fragen wie Ökologie, Wohn- und Erholungsqualität sowie nachhaltiges Wirtschaften zu entwickeln.

Das alles funktioniert nur, wenn der Willen der Verantwortlichen in Politik und Verwaltungen sowie die bestehende bzw. neu geweckte Bereitschaft der Mitwirkung der Bevölkerung zum Tragen kommen. Das kann u.a. in Form von Erfassungen, Exkursionen, Arbeitseinsätzen sowie mit der Mitwirkung an der Entstehung und Entwicklung eines Naturerkenntnispfades geschehen.
Nach Auffassung des AHA bedarf es aber einer umfassenden, wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption für die Spree sowie ihrer Nebengewässer wie zum Beispiel Dahme, Erpe, Wuhle und Panke.

Der heutige AHA ist bereit, seine nunmehr 44 Jahre gesammelten Erfahrungen einzubringen und im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten an einer ökologisch orientierten Entwicklung der Spree, ihrer Nebengewässer und ihres Umfeldes mitzuwirken.
Daher beabsichtigt der AHA eine ehrenamtliche Landesgruppe in Berlin sowie eine Arbeitsgruppe Wuhle, welche länderübergreifend in Brandenburg und Berlin agiert, zu bilden. Diese ehrenamtlichen Gruppen im Einzugsgebiet des Landkreises Barnim, der Gemeinde Ahrensfelde sowie der Berliner Stadtbezirke Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick können sich der ebengenannten Thematik territorial sowie fachlich-inhaltlich annehmen.
Wer Interesse hat daran mitzuwirken, wende sich bitte an folgende zentrale Anschrift des AHA:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 200 27 46
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 05.05.2024

Fotos: Andreas Liste

Stellungnahme zum Bericht zur Potenzialanalyse – Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) der Stadt LEUNA

Stellungnahme zum Bericht zur Potenzialanalyse – Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) der Stadt LEUNA Stand: – 15.01.2024

Planungsunterlagen:

AHA hält verstärkten Schutz von Umwelt, Natur und Landschaften in Gera für dringend geboten

Der gemeinnützige und ehrenamtliche Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – setzt sich bekanntlich sehr intensiv für den Schutz, Erhalt und naturnahe Entwicklung der Weißen Elster, ihrer Fluss- und Auenlandschaften, ihrer Nebengewässer sowie angrenzender Natur- und Kulturlandschaften ein. Dies geschieht in Form von Stellungnahmen, Vorschlägen, Exkursionen sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.
In dem Zusammenhang hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ebenfalls das Stadtgebiet von Gera mit seiner vielfältigen Umwelt, Natur und Landschaft im Blick. Dazu gehört neben der Weißen Elster ihrer Aue und Nebengewässer wie die Brahme sowie angrenzende Natur- und Landschaftsbestandteile.
In dem Blickwinkel betrachtet verfolgt der seit dem Sommer 2019 gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG vom Umweltbundesamt anerkannte Umwelt- und Naturschutzverein Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – mit sehr großer Sorge das Vorhaben des südkoreanischen Unternehmens SungEel zur Errichtung Batterierecyclinganlage im Industriegebiet Gera-Cretzschwitz auf einer, nach eigenen Messungen 61.173.30 m² = 6,12 ha großen, trapezförmigen Agrarfläche. Dieses Vorhaben möchte man offenbar in das bereits 43,00 ha große Industriegebiet Cretzschwitz einbinden.

https://www.gera.de/wirtschaft/gewerbegebiete/wirtschaftsraum-osttangente/industriegebiet-cretzschwitz

https://www.gera.de/wirtschaft/gewerbegebiete/wirtschaftsraum-osttangente/industriegebiet-cretzschwitz/ansiedlung-sungeel

Bereits hier sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – große Bedenken. Immerhin beabsichtigen die Vorhabenträger eine Agrarfläche mit einer Bodenzahl von 43 – „Parabraunerde-Pseudogley aus Löss oder Lösslehm über verschiedenen Gesteinen- Tief- bis mittelgründige, braune Schluff-Lehm-Böden aus Löss und/oder umgelagertem Lösslehm über Geschiebelehm, Schmelzwassersedimenten oder Umlagerungsdecken mit hohem Festgesteinsanteil; meist mit geringer Stauwasservergleyung (Parabraunerde-Pseudogley, Pseudogley); in trockeneren Reliefpositionen Parabraunerde, z.T. Braunerde; örtlich Parabraunerde -Tschernosem; auf Kuppen und an steilen Hängen flachgründigere Böden (Braunerde) aus lehmig-sandigen Lockersedimenten oder Silikatgesteinen; in Tälern Kolluvisol und Grundwasserböden (Gleye)“ zu verbauen.

https://bodenatlas.bgr.de/mapapps4/resources/apps/bodenatlas/index.html?lang=de&tab=boedenDeutschlands

Dabei sind Agrarflächen nicht nur zur Produktion von Nahrungsgütern und Rohstoffen wichtig, sondern ebenfalls sehr bedeutsam zur Speicherung von Wasser, als Lebensraum für Bodenleben sowie zur Entstehung Kalt- und Frischluft. Ökologische Aufwertung erfahren Agrarflächen durch Gehölzstreifen und -inseln sowie Saumen aus Wiesen und Stauden.
Der AHA gibt dabei zu bedenken, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes angibt, Zitat: „Täglich werden in Deutschland rund 55 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme – kurz Flächenverbrauch – von circa 78 Fußballfeldern.“, Zitat Ende
Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat:
Bis zum Jahr 2030 will die Bundesregierung den Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag verringern. Diese gegenüber der Nachhaltigkeitsstrategie von 2002 verschärfte Festlegung wurde vom Bundeskabinett bereits im Januar 2017 in der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016“ festgelegt. Seit dem Klimaschutzplan vom November 2016, der die Leitplanken für ein grundsätzliches Umsteuern in Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg zu einem treibhausgasneutralen Deutschland beschreibt, strebt die Bundesregierung bis 2050 sogar das Flächenverbrauchsziel Netto-Null (Flächenkreislaufwirtschaft) an, womit sie eine Zielsetzung der Europäischen Kommission aufgegriffen hatte. Diese Zielsetzung hat während der deutschen Ratspräsidentschaft 2020 Eingang in die Erwägungen für eine EU-Biodiversitätsstrategie gefunden und wurde im März 2021 nun auch in die weiterentwickelte Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen.“, Zitat Ende

https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/nachhaltigkeit/strategie-und-umsetzung/flaechenverbrauch-worum-geht-es

Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 20.075 ha. Im Vergleich dazu hat die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt Magdeburg eine Fläche von 20.103 ha = 201,03 km².

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1233769/umfrage/flaeche-der-grossstaedte-deutschlands/

Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA -, ist bereits diese Anzahl, angesichts des fortgeschrittenen Flächenverbrauches, viel zu hoch. Stattdessen gilt es Bodenflächen vom Verbau aller Art zu befreien.

Das Vorhaben ist zudem aus anderen Gründen als sehr bedenklich anzusehen. Lithium-Batterien weisen laut Publikation der Deutschen Versicherer zur Schadenverhütung Lithium-Batterien, VdS 3103 : 2019-06 (03) folgende „Mögliche Gefahren durch Lithium-Batterien“ auf, Zitat:
„■ hoher elektrischer Strom möglich (Temperaturerhöhungen durch Lichtbögen, Kurzschluss etc.)
möglicher Austritt giftiger, und/oder brennbarer oder explosionsfähiger Inhaltsstoffe im Brandfall, die ein explosionsfähiges Gemisch bilden können
hohe Brandlast der verwendeten Materialien und Komponenten
Bei Erwärmung/thermal runaway plötzliches Bersten von Batterien und Batteriezellen bei Versagen des Sicherheitsventils“, Zitat Ende

https://shop.vds.de/download/vds-3103/ccb1d439-ad9d-47cb-a2b1-ace23e155610

Zudem gehören Lithiumbatterien zur Gefahrengutklasse 9 Unterklasse M4, welche an die Gefahrgutklasse 9 „Verschiedene gefährliche Stoffe und Gegenstände“ anknüpft.

In der Publikation „RECYCLING VON LITHIUM-IONEN-BATTERIEN Risiken im Umgang mit LIB – Umgang mit EoL-Batterien folgendermaßen:

„● Die bestehenden Gefahren sind dabei:
Thermal Runaway durch brennbare Substanzen und chemische Kettenreaktionen
Brandgefahr durch interne oder externe Kurzschlüsse von Zellen oder Modulen
Austritt von Chemikalien, bspw. des Elektrolyten, durch mechanische Beschädigungen

Brandgefahr
Eine Beschädigung/Überhitzung kann zu einem internen Kurzschluss und zur Entzündung der Batteriezellen führen, wobei toxische Gase austreten können.
Durch die beim Batteriebrand entstehenden reaktiven Zersetzungsprodukte kann es zu einer unkontrollierten Freisetzung der gespeicherten Energie kommen (Thermal Runaway).
Kurzschlussgefahr
Werden die Altbatterien nicht fachgerecht gelagert, können Kurzschlüsse entstehen, die zur Selbstentzündung im Sammelbehälter führen

Die Kathode besteht aus einem Stromableiter (häufig Aluminium-Folie) und dem Aktivmaterial, das häufig eine der folgenden Zusammensetzungen aufweist:
NMC (Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid),
LCO (Lithium-Kobalt-Oxid),
LM(N)O (Lithium-Mangan-(Nickel)-Oxid),
LFP (Lithium-Eisen-Phosphat),
NCA (Lithium-Nickel-Kobalt-Aluminium-Oxid)“, Zitat Ende

https://www.pem.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaabdqfase

Alle Oxid-Verbindungen gelten als brandfördernd.

https://alberoprojekt.de/index_htm_files/AP%201.4%20Brandverhalten%20von%20Lithium-Ionen-Batterien%20-%20Arbeitspapier.pdf

Zudem gelten NMC LCO und LM(N)O als gesundheitsgefährdend.

Alle die ebengenannten Faktoren lassen die Errichtung einer Batterierecyclinganlage im Industriegebiet Gera-Cretzschwitz als sehr problematisch ansehen.
In dem Zusammenhang ist es zudem als skandalös anzusehen, dass das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz den gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG vom Umweltbundesamt anerkannte Umwelt- und Naturschutzverein Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – nicht auf der Basis der §§ 9 und 10 Bundes-Immissionsschutzgesetz – BimSchG beteiligt hat. Dabei besagt u.a. der § 3a Bundes-Immissionsschutzgesetz – BimSchG, Zitat: „Nach dem Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz anerkannte Vereinigungen sollen die zuständige Behörde in einer dem Umweltschutz dienenden Weise unterstützen.“, Zitat Ende
Dazu ist aber eine vollumfängliche Information zu den Planungen und die vollständige Vorlage der Planungsunterlagen erforderlich, was aber das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz trotz mehrfacher Aufforderungen verweigert hat.
Für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ein weiteres Zeichen dafür das geplante Vorhaben im Interesse des Schutzes von Umwelt, Natur und Landschaften ablehnend zu betrachten.
Stattdessen hält der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine Einbettung der 6,12 ha großen, trapezförmigen Agrarfläche in ein umfassendes Grün- und Biotopverbundsystem mit anderen Agrarflächen sowie weitläufig gesehen u.a. mit der Fluss- und Auenlandschaften von Weißer Elster, Brahme und Erlbach, Geraer Stadtwald und dem FFH-Gebiet „Schluchten bei Gera und Bad Köstritz mit Roschützer Wald“ und dem Schutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie Brahmeaue für dringend geboten. Immerhin sorgt das dafür, dass sich Gera grüner und somit lebenswerter entwickelt. Dies muss das Ziel jeglicher Stadtplanung in Gera sein.
Ferner ist weitläufig die Verbindung zum Zeitzer Forst zu sehen, welcher länderübergreifend als Naturschutz- und Vogelschutzgebiet sowie Schutzgebiet nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Sachsen-Anhalt auf einer Fläche von 1.718 ha und in Thüringen auf einer Fläche von 327,4 ha sowie insgesamt auf einer Fläche von gesamt 1.585 ha als „Nationales Naturerbe“ ausgewiesen ist.

In dem Zusammenhang sieht sich der AHA auch als Plattform für Menschen, welche sich dem Schutz, Erhalt und der Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaft widmen möchten
Daher hatte die Mitgliederversammlung des AHA am 07.12.2020 beschlossen eine länderübergreifende Regionalgruppe Gera-Zeitz zu bilden. In dieser ehrenamtlichen AHA-Gruppe können sich ehrenamtliche Interessenten unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Beruf einbringen. Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Regionalgruppe Leipzig und Umland

Otto-Adam-Straße 14

04157 Leipzig

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 30.04.2024

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