Autor: aha-dietmar (Seite 18 von 306)

Initiative „Pro Baum“ hält Schutz und Entwicklung des Reichardts Garten für dringend geboten!

Der vom Komponisten Johann Friedrich Reichardt im Jahr 1794 als Privatgarten angelegte ca. 3,00 ha große „Englische Garten“, erlangte im Jahr 1902 einen öffentlichen Charakter als Bürgerpark. Die alteingesessenen Giebichensteiner bezeichneten den Bürgerpark daher auch gerne und liebevoll „Bürli“. Direkt eingebettet zwischen Seebener Straße, Wittekindstraße und Friedenstraße existieren weitläufige, aber baubedingt stark unterbrochene Verbindungen zum Amtsgarten, zur Saaleaue, zu den Klausbergen, zum Wittekindpark und zum Reilsberg sowie zu den früheren Friedhofsanlagen zwischen Großer Brunnenstraße und Friedenstraße. Direkte Verbindungen gibt es zu der früheren Friedhofsanlage zwischen Friedenstraße, Große Brunnenstraße und zum Gelände der Bartholomäuskirche mit nördlich angrenzendem gehölzbestandenen und sehr prägendem Grünzug, welcher einen Verbindungspfad zwischen Reichardts Garten und Bartholomäusberg beherbergt und von alten Giebichensteinern den Namen „Anna“ bekam.

https://gartentraeume-sachsen-anhalt.de/de/gartentraeume-parks/reichardts-garten-halle.html

https://www.halle-entdecken.de/sehenswertes/gaerten-und-parks/reichardts-garten-halle-saale.html

https://haendelstadt-halle.de/kultur/schone-orte/reichardts-garten-reich-baeumen

Die in Folge von massiven und vielfältigen menschlich verursachten Schädigungen an Umwelt, Natur und Landschaften haben umfassend und signifikant zu dem rasant voranschreitenden globalen Klimawandel beigetragen. Insbesondere die von besonderer Niederschlagsarmut und Sommerhitzen geprägten Jahre 2018 bis 2023 haben auch ihre Spuren im ökologisch, geologisch und historisch sehr wertvollen Reichardts-Garten geführt.
Insbesondere die besorgniserregende voranschreitende Schädigung des Altbaumbestandes sind Zeugnis der Entwicklung. Jedoch hat die Natur bereits mit umfassender Naturverjüngung reagiert. So sind deutliche und nunmehr standortprägende Naturverjüngungen mit Gehölzen wie zum Beispiel Spitz- und Feldahorn, Gemeiner Esche, Stieleiche, Feld- und Flatterulme, Schwarzen Holunder, Mirabelle, Gemeiner Hasel, Blutrotem Hartriegel und Falschem Jasmin erkennbar. Angesichts der voranschreitenden Klimaveränderungen mit einhergehender mehr oder minder ausgeprägter Niederschlagsarmut und ebenso zu erwartenden Sommerhitzeereignissen ist davon auszugehen, dass die Natur nur eine derartige Gehölzentwicklung in den Hangbereichen zulässt. Dabei gilt es im Blick zu nehmen, dass hier die geologische Entwicklung aus dem Rotliegendem – die erste Formation des Perms vor ca. 285 – 258 Mio. Jahren -, der Zeit der vulkanischen Entstehung der Porphyre – im Reichardts Garten Unterer Hallescher Porphyr – und der „Verkittungen“ von Sand- und Tonsteine – dem sogenannten “Giebichensteiner Marmor“ – prägend sind.
Die im Verlauf des Oberkarbons in der Zeit von 325 bis 280 Millionen Jahren im Raum zwischen den Gebietes des heutigen Unterharzes und des heutigen Leipzigs davon abgelagerten groben und feinen Abtragungsmaterialien, welche auch die Bezeichnung Saaletrog des varistischen Gebirges bekamen, reichten mit ihren über 1.000,00 mächtigen Sedimentschichten in den Nordteil des heutigen Reichardts-Garten hinein. Die Sedimente bestehen vorrangig aus roten Sandsteinen und Konglomeraten und sind in Grillenberger, Mansfelder und Wettiner Schichten gegliedert. Nur die Wettiner Schichten sind zugänglich. Während der Zeit der Entstehung Wettiner Schichten im Oberkarbon vor 325 bis 280 Millionen Jahren herrschten günstige Bedingungen zur Entwicklung von Flora. Diese Flora bildete wiederum die Basis für die Steinkohlenbildung, welche u.a. auch zu dem nicht ergiebigen Abbau von Steinkohle im heutigen Reichardts-Garten führte.
Dieser geologischen Geschichte und der gegenwärtigen hydrologischen, ökologischen und klimatischen Entwicklung geschuldet, gilt es im Zusammenhang mit der historischen und öffentlichen Bedeutung des Parkes eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption zu erarbeiten und nach Vollendung einer öffentlichen Diskussion zu stellen. Dabei sind die Schutzwürdigkeit und -bedeutung als Lebens- und Rückzugsraum von zahlreichen Tieren, Pflanzen und Pilzen, Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet sowie als Ort der Geologie, Geschichte und Naherholung zu beachten.
Als Partner können dabei die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ sowie die Hochschule Anhalt fungieren.

Unter der Überschrift „Stadt passt „Reichardts Garten“ an Klimaerhitzung an / Bund fördert mit 1,2 Millionen Euro“ ging der Bürgermeister der Stadt Halle (Saale) am 05.06.2024 mit folgender Einleitung an die Öffentlichkeit, Zitat:

Die Stadt Halle (Saale) passt „Reichardts Garten“ an die Herausforderungen des Klimawandels an. Möglich macht dies eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro. Die Förderung der Maßnahmen im denkmalgeschützten Bürgerpark „Reichardts Garten“ im Stadtteil Giebichenstein hat heute der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags beschlossen.“, Zitat Ende.
Dabei führt man u.a. folgende Aktivitäten an, Zitat:

Die geplanten Maßnahmen:

  • Klimaangepasster Umbau der Gehölzbestände: Nachpflanzungen von neuen und Aufwertungen von bestehenden Bäumen und Sträuchern.
  • Neuanlage historischer Staudenflächen: Überarbeitung und Ergänzung von Stauden und Blütenflächen im Talgarten.
  • Regenwassernutzung: Einbindung von Straßenentwässerung in den Garten, Auffangen des Regenwassers mit Drainagen und Rigolen, Prüfung von Regenwasserleitungen umliegender Gebäude in den Park.
  • Barrierefreiheit: Überarbeitung des Osteingangs sowie von Wegen, Kreuzungen und der Sitzbereiche.
  • Spielplatz Elfengarten: Anschaffung neuer Spielgeräte.
  • Orientierungs- und Informationstafeln: Reinigung, Sanierung und Erneuerung von Hinweistafeln über die Geschichte des Parks.“, Zitat Ende

https://halle.de/verwaltung-stadtrat/presseportal/nachrichten/nachricht/stadt-passt-reichardts-garten-an-klimaerhitzung-an-bund-foerdert-mit-12-millionen-euro

Grundsätzlich sind Aktivitäten zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung des Reichardts-Garten zu begrüßen. Nur dürfen sie sich nicht nur nach der Bereitstellung von Steuermitteln orientieren, sondern bedürfen einer umfassenden wissenschaftlich fundierten, konzeptionellen Betrachtung, wozu eine aktuelle Erfassung von Fauna, Flora und Pilzwelt, zur Beschaffenheit und Mächtigkeit an Boden, Wasserkapazität und Niederschlagsmengen, den Umfang der Entstehung und Verteilung von Kalt- und Frischluft, der Qualität und Quantität der Nutzung durch die Bevölkerung sowie Bestand und Potenzial von Biotop- und Grünverbindungen gehören müssen.
Ebenso gibt die Initiative „Pro Baum“ zu bedenken, dass die geringen Bodenmächtigkeiten in den Hanglagen keine zusätzlich herangeführten Wassermengen aufnehmen können. Neben der Gefahr von umweltschädlichen Einträgen von Straßenregenwasser durch Einträge von Reifen- und Bremsabriebresten, Kraftstoff- und Schmiermittelresten, Bruchglas, Plasteartikeln etc., besteht die Befürchtung, dass mit Zunahme der Starkniederschlägen ganze Hanglage erodieren.
Die bereits erwähnte geringe Bodenmächtigkeit ermöglicht ebenfalls keine Neupflanzung von Gehölzen, welche neben der geringen Wasserspeicher- und Aufnahmemöglichkeiten, früher oder später zu Standfestigkeitsproblemen führen können. Die voranschreitende, mehrjährige Naturverjüngung stellt weit überwiegend eine standortgerechte Naturauswahl dar und lässt eine ungestörte Wurzelentwicklung in den weitgehend steinigen bzw. felsigen Untergrund zu.
Im nördlichen und nordöstlichen Bereich des Reichardts-Garten hin, stehen gleiche umweltfachliche Nutzungen des Regenwassers der Wittekindstraße. Zudem gilt es Eingriffe in die entwickelte Gehölz- und Krautflora zu unterlassen, welche sich standortgerecht gestaltet und den Tieren vor Ort als Nahrung und Unterschlupf dient.
Inwieweit auf angrenzenden potentiellen Wiesenflächen Neuanpflanzungen wie zum Beispiel von Immergrünen Eichen etc. sinnvoll und möglich erscheint, gilt es mit historischen Ansätzen und angedachten Nutzungen, Schutzmaßnahmen und Entwicklungen abzugleichen.
Im Interesse einer Erhöhung der Arten- und Strukturvielfalt, der Verbesserung des Erscheinungsbildes des Parks, der Verbesserung des Wasserhaltevermögens sowie der Verringerung der Verdunstung regt die Initiative „Pro Baum“ das Ende der dauerhaften und ständigen Flächenmahd und Hinwendung zur unregelmäßigen, partiellen Mahd an. Dabei gilt es u.a. Blüh- und Saatgutreifephasen zu beachten.
Ferner erscheint es sinnvoll zu sein den Park entweder als flächenhaftes Naturdenkmal oder geschützten Landschaftsbestandteil auszuweisen.
Baumaßnahmen, welche zu weiteren Bodenversiegelungen sowie Störungen an Fauna, Flora und Pilzwelt führen, lehnt die Initiative „Pro Baum“ strikt ab. Stattdessen regt die Initiative „Pro Baum“ Maßnahmen zur Entsiegelung von Boden zu prüfen.
Darüber hinaus empfiehlt die Initiative „Pro Baum“ die Möglichkeiten der Wiederaufnahme der früheren Patenschaft der einstigen Erweiterten Oberschule „Thomas Müntzer“ abzuwägen, um mehr umweltbildende Praxis in den Schulalltag einzubetten und das Verständnis für den Schutz, den Erhalt und Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaft sowie für Geologie und Geschichte zu verbessern.
In dem Blickwinkel betrachtet, kann sich die Initiative „Pro Baum“ auch eine Erarbeitung von Vorschlägen für einen Erkenntnispfad zu Geologie, Geschichte und Ökologie durch den Reichardts-Garten vorstellen.

Auf jeden Fall betrachtet es die Initiative „Pro Baum“ für dringend erforderlich rechtzeitig und vollumfänglich die Bevölkerung, ihre Initiativen und Vereine mit einzubeziehen.

In dem Zusammenhang erwägt die Initiative „Pro Baum“ im Rahmen einer öffentlichen Exkursion ihre Vorstellungen zum Schutz und zur Entwicklung des Reichardts-Garten darzulegen und mit den Anwesenden zu diskutieren.
Als Partner können dabei die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ sowie die Hochschule Anhalt fungieren.

Die Initiative „Pro Baum“ ist bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten daran mitzuwirken.
In dem Zusammenhang ruft die Initiative „Pro Baum“ die Bevölkerung zur Mitwirkung auf.

Ferner möchte die Initiative „Pro Baum“ das sehr wichtige Thema im Rahmen seines 121. Treffens am Montag, den 29.07.2024 aufgreifen.
Das siebente Treffen der Initiative „Pro Baum“ im Jahr 2024 am 29.07.2024 beginnt 19.00 Uhr und der Veranstaltungsort ist der Versammlungsraum des Reformhauses Halle in der Großen Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale).

Wer mehr zu den Aktivitäten der Initiative „Pro Baum“ erfahren möchte, kann sich dazu an folgende Anschrift wenden:

Initiative „Pro Baum“
c/o Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 200 27 46
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste, Gartenbauingenieur
vorsitzendes Mitglied des Sprecherrates

Halle (Saale), den 27.06.2024

Fotos: Andreas Liste

AHA führt Insektensafari für Groß und Klein durch

AHA führt Fahrradexkursion zur Parkanlage in Gatersleben, zum Hakel und entlang der Bode durch

Initiative „Pro Baum“ hält wertschätzenden und nachhaltigen Umgang und Schutz von Gehölzen für dringend geboten!

Die Natur und Landschaft zwischen den Städten Bitterfeld-Wolfen und Raguhn-Jeßnitz bedarf eines umfassenden Schutzes!

Mitglieder des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – führten am Samstag, dem 15.06.2023, eine ca. dreistündige Fahrradexkursion durch den Wolfener Busch und den Salegaster Forst durch. Dabei nahmen sie innerhalb und angrenzend die Fließgewässer wie Schlangengraben, Fuhne und Mulde in Augenschein.

Der 13,5271 ha große Auenwaldrest Wolfener Busch ist seit dem Jahr 1993 als „geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen.

https://lau.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAU/Wir_ueber_uns/Publikationen/Zeitschrift_fuer_Naturschutz_im_LSA/Dateien/Beilagen/47_Jg_2010_N-LSA_SG-Karte_Beiheft.pdf

https://www.anhalt-bitterfeld.de/de/datei/anzeigen/id/10280,1247/geschlandschaftsbestandsteil.pdf

Die momentane günstigere Niederschlagssituation sowie Wegbehinderungen durch umgestürzte Bäume haben zu einer entspannteren Situation des besonders schützenswerten Natur- und Landschaftsraum im Osten des Stadtteiles Wolfen der Stadt Bitterfeld-Wolfen geführt. Für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist sehr bedeutsam und wichtig dieses Restauenwaldgebiet einem verstärkten Schutz zu unterziehen, wozu auf jeden Fall der Ausschluss von Abholzungen, Vermüllungen, Baumaßnahmen aller Art und des Einsatzes von Pestiziden aller Art gehören.
Nach fortgesetzter Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist jedoch eine bessere Einbindung in das Biotop- und Grünverbundnetzes von Mulde und Fuhne dringend geboten.
In einer umfassenden Ausarbeitung mit der Überschrift „Der Wolfener Busch – ein wertvolles Refugium für Fauna und Flora“ hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bereits im Jahr eine umfassende wissenschaftlich fundierte Konzeption zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung des Gebietes vorgelegt.

https://www.web-conzept-mn.de/groups/WolfenerBuschAktuell.pdf

Im Bereich des Schachtgrabens in unmittelbarer Höhe zum Gemeinschaftsklärwerk Bitterfeld-Wolfen GmbH vermittelten Geruch und Ockerfärbung des Schachtgrabens einen Eindruck von den Folgen einer jahrhundertlangen chemischen Nutzung des Gesamtraumes, was neben starken Boden- und Luftbelastungen zu umfassenden Kontaminierungen im Grund-, Schicht- und Oberflächenwasser geführt hat. Hier besteht nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weiterhin sehr großer und umfassender Handlungsbedarf.
In dem Blickwinkel betrachtet verfolgt die im Juni 2019 vom Umweltbundesamt gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG anerkannte, gemeinnützige und ehrenamtliche Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Aktivitäten im Zusammenhang des Vorhabens „Ökologisches Großprojekt (ÖGP) Bitterfeld-Wolfen“.

https://laf.sachsen-anhalt.de/projekte/eu-projekte/eu-projekt-lindanet/oekologisches-grossprojekt-oegp-bitterfeld-wolfen

https://laf.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAF/Dokumente/20200813_SRK-Kurzfassung_Entwurf_5.0_21-3.pdf

Der ca. 450,00 ha große Salegaster Forst zeigt sich ebenfalls in Folge der besseren Niederschlagssituation in einem positiven Erscheinungsbild. Jedoch haben nicht nur Trockenheit und Sommerhitze, insbesondere in den Jahren 2018 bis 2023, dem arten- und strukturreichen Auenwald im Einzugsgebiet von Mulde, Fuhne, Lobber und Schlangengraben dem zugesetzt, sondern häufige zerstörerische Abholzungen und der Verbau eines Steilufers des Schlangengrabens am zentralen Verbindungsweg zwischen dem Stadtteil Greppin der Stadt Bitterfeld-Wolfen und der Ortslage Salegast in der Stadt Raguhn-Jeßnitz. Erfreulicherweise zeigt der Auenwald gute Erholungs- und sukzessive Verjüngungstendenzen auf. Insbesondere Stieleiche, Gemeine Esche, Winterlinde, Feld- und Flatterulme, Feld- und Spitzahorn sowie Hainbuche sind hier prägende Gehölzarten. Daher mahnt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – einen verstärkten Schutz des Salegaster Forstes sowie der Fließgewässer Mulde, Fuhne, Lobber, Schlangengraben etc. an. Dazu zählt auch die weiter gültige Forderung den obengenannten Uferverbau am von Naturnähe, Mäandrierungen, Kies- und Sandbänken sowie Steilhängen geprägten Schlangengraben endlich und vollumfänglich umzusetzen. Ferner gilt es auch alle Forstmaßnahmen in der Zukunft zu unterlassen.
Erfreulicherweise ist der Salegaster Forst Bestandteil im 2.755,00 ha großen Schutzgebiet nach der Natura-2000-Richtlinie Untere Muldeaue (FFH0129), aber eine Eingliederung in das angrenzende 1191,00 ha große Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ ist aus Sicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – dringend geboten, um den Schutz vor Ort zu verstärken sowie die Einbindung in einen länderübergreifenden Biotop- und Grünverbund zu verbessern.

https://www.natura2000-lsa.de/schutzgebiete/natura2000-gebiete/untere-muldeaue-.html?page=1&keyword=

https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/landwirtschaft-umwelt/naturschutz-landschaftspflege-bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/naturschutzgebiete-in-sachsen-anhalt/untere-mulde

Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – kann seine bereits im Januar 2014 veröffentlichte wissenschaftlich fundierte Ausarbeitung „Der Salegaster Forst“ als Begründung sowie Schutz- und Entwicklungskonzeption dienen.

https://www.web-conzept-mn.de/groups/ForstSalegast.pdf

Im Stadtteil Jeßnitz der Stadt Raguhn-Jeßnitz verdeutlichte sich am Ufer der Mulde in nordöstlicher Angrenzung zur Feldstraße der große Unterschied von naturnaheren Flussabschnitten gewässeraufwärts in östlicher Richtung zu den teilweise massiv verbauten, naturfernen Flussabschnitten gewässerabwärts in nordwestlicher Richtung.
Hier sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – massiven Handlungsbedarf Mulde und Spittelwasser durchgehend naturnaher zu entwickeln.

Die Bedeutung des gesamten Auengebietes erhöht sich bei einer Gesamtbetrachtung mit dem Wolfener Busch sowie den arten- und strukturreichen Auenlandschaften von Fuhne und Zörbiger Strengbach, welche allesamt als Lebens- und Rückzugsraum für die umfassende Fauna und Flora, großräumigen Biotopverbundraum zwischen Saale und Mulde – aber auch in die Auen von Rieda und Zörbiger Strengbach – sowie nicht zuletzt als wertvolles Gebiet für einen sanften, umwelt-, natur- und landschaftsschonenden Tourismus darzulegen und Vorschläge zum Schutz, Erhalt und Betreuung dieser wertvollen Natur- und Landschaftsbestandteile fungieren können.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – möchte zahlreiche Exkursionen und Feldarbeiten nutzen, um einer breiten Öffentlichkeit die Schutzwürdigkeit und -bedürftigkeit nahezubringen sowie sich einen aktuellen Überblick zu Fauna und Flora zu verschaffen. Eine perspektivische und wünschenswerte Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Mykologie Wolfen soll dazu beitragen die Schutzwürdigkeit und -bedürftigkeit der Pilzwelt mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Nachfolgende Feldarbeiten und Exkursionen hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – noch im Jahr 2024 geplant:

Samstag, den 06.07.2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Erlen-Eschenwaldes „Reudener Busch“
und des näheren Umfeldes: Beobachtung und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 20.07. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“:
Beobachtung und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 27.07. 2024, um 10.00 Uhr
Wanderexkursion zum Stakendorfer Busch und zur Dreieckgrube
Marschroute: vom Bahnhof Wolfen zum Südpark, Überquerung der B 184 und weiter entlang der Grube Johannes bis zur Jahnstraße, vorbei am Jahnsportplatz und weiter in Richtung Unterführung B183, nach dem Passieren der Unterführung weiter in Richtung Stakendorfer Busch und Dreieckgrube, Umrundung der Dreieckgrube weiter zu den im näheren Umfeld befindlichen Grubengewässern
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 6 Stunden Dauer

Samstag, den 24.08. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Salegaster Forstes:
Beobachtung und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 14.09.2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Naherholungsgebietes Fuhneaue Wolfen
am Gondelteich und im näheren Umfeld
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 21.09. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“:
Beobachtung und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 28.09.2024, um 10.00 Uhr
Fahrradexkursion entlang der Fuhne bis zum Gut Mößlitz
über Gondelteich, zum Erlen-Eschen-Wald „Reudener Busch“, zur Brödelgrabeneinmündung, zur Fuhnevogtei, zum Quellgebiet der Fuhne mit Fuhnebifurkation, zum Quellbusch sowie entlang des Zörbiger Strengbaches
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 6 Stunden

Samstag, den 19.10. 2024, um 10.00 Uhr
Herbstwanderung zum Schlangenberg
Marschroute: Auenrestwald „Wolfener Busch“, Waldweg von der Wegekreuzung „Invalidendreieck“ bis zur Katzenbrücke, auf dem Waldweg – am Schlangengraben entlang – durch den Salegaster Forst bis nach Jeßnitz zum Schlangenberg, Rückmarsch über die Auenwiesen Jeßnitz zur Mittellache, Feldweg zur Salegaster Chaussee, weiter über die Salegaster Chaussee zum Feldweg in Richtung Wolfen, durch den Wolfener Busch entlang der Kleingartenanlage „Am Busch“ und vorbei am Tennisplatz, Überquerung der Eisenbahnbrücke
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 6 Stunden

Samstag, den 26.10. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“:
Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 16.11. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Erlen-Eschenwaldes „Reudener Busch“
und des näheren Umfeldes im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 23.11. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Salegaster Forstes
im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 30.11. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“
im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 07.12. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Erlen-Eschenwaldes „Reudener Busch“
und des näheren Umfeldes im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 14.12. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Salegaster Forstes
im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 21.12. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“
im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Hinweise: Die Exkursionen und Feldarbeiten zur Erfassung der einheimischen Fauna finden grundsätzlich bei jedem Wetter statt. Deshalb sind wetterfeste Kleidung und entsprechend angemessenes Schuhwerk angebracht. Ferner empfiehlt es sich Rucksackverpflegung -Essen und Trinken- mitzunehmen.
Die Teilnahme an den Exkursionen erfolgt auf eigene Gefahr. Zudem ist das Verlassen der Exkursionen zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich.
Die Exkursionen und Feldarbeiten zur Erfassung der einheimischen Fauna im Zeitraum vom 06.07. 2024 bis 21.12.2024 finden nur nach telefonischer Voranmeldung statt. Diese muss jeweils bis spätestens 22.00 Uhr des jeweiligen Vortages unter folgender Telefonnummer erfolgen: 0176 – 56879631

Der AHA ruft alle Interessenten auf sich massiv zum Schutz und Erhalt sowie Entwicklung dieses Gebietes und der angrenzenden Regionen einzusetzen. Dazu können sich Interessenten an folgende Anschrift wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen

über Evangelisches Kirchspiel Wolfen
Leipziger Straße 81

06766 Bitterfeld-Wolfen

Tel.: 0176 – 568 796 31
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 16.06.2024

Fotos: Andreas Liste

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