Autor: Christoph Schade (Seite 42 von 219)

AHA hält besonderen Schutz des NSG Peißnitznordspitze in Halle für dringend notwendig und fordert den sofortigen Stopp aller Bauarbeiten!

Zerwühlter Weg im NSG Peißnitznordspitze (Ostseite), BR Norden

Wie immer wieder dargelegt und bekräftigt besteht bekanntlich die dringende Notwendigkeit Natur und innerstädtisches Grün so unberührt wie möglich entwickeln zu lassen. Dazu zählt nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) insbesondere auch die Fluss- und Auenlandschaft der Saale im zentralen Stadtgebiet von Halle (Saale). Diese Natur- und Landschaftsbestandteile fungieren als Rückzugs- und Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, Biotop- und Grünverbund, als Kalt- und Frischluftkorridore sowie nicht zuletzt als Retentionsfläche des Flusses. Moderne und nachhaltige Stadtplanung berücksichtigt genau diese Herangehensweise und beinhaltet richtigerweise eher die Erweiterung und Vernetzung von verschiedenen und gleichartigen Natur- und Grünräumen.
Dazu zählen ganz besonders Landschaft und Natur im Bereich des Amselgrundes und des ca. 10 ha große Naturschutzgebiet (NSG) Peißnitznordspitze sowie die angrenzenden Bereiche von Saale/Wilder Saale. Das NSG Peißnitznordspitze befindet sich in enger Korrelation mit dem Naturschutzgebiet ”Forstwerder“ zusammen das FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ sowie mit dem geschützten Landschaftsbestandteil Amselgrund und Kreuzer Teichen, dem geschützten Landschaftsbestandteil Amtsgarten und dem flächenhaften Naturdenkmal Klausberge im Grün- und Biotopverbund steht. Außerdem bildet die Wilde Saale den Verbindungsraum zum Sandanger, zu den Hangwäldern an den Weinbergen sowie zum Saugrabental bis hin zur Dölauer Heide.
So ist es aus Sicht des AHA bereits unverantwortlich, den von seiner Vorgängerorganisation Arbeitskreis Umweltschutz Halle in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR im Jahr 1983 massiv mit erwirktem Verbot des Befahrens der Wilden Saale wieder zu kippen. Die Wilde Saale hat sich im Rahmen der Schutzmaßnahmen seit dem Jahr 1983 zu einem sehr wichtigen, arten- und strukturreichen Lebens- und Rückzugsraum entwickelt. Hier brüten z.B. Eisvögel, vereinzelt auch Beutelmeise und überwintern Gänsesäger und zahlreiche Entenarten. In letzter Zeit taucht auch der besonders geschützte Biber auf und lebt bekanntlich der Eremit. Ferner tangiert die fast unverbaut gebliebene und sich streckenweise sehr naturnah entwickelte Wilde Saale das ca. 10 ha große Naturschutzgebiet (NSG) Peißnitznordspitze.
Alles Gründe, welche die Öffnung der Wilden Saale für Bootsverkehr aller Art, somit auch für Paddler, ausschließen muss, wenn man sich fachlich korrekt verhält und zudem nach Recht und Gesetz handelt!
Die bereits durchgeführten Asphaltierungen von Wegen bis an das NSG Peißnitznordspitze heran und die durchgeführten Holzungsarbeiten an den Ufern der gesamten Peißnitzinsel haben zu unverantwortlichen Eingriffen geführt. Mit der unverantwortlichen Freigabe der Wilden Saale im Sommer 2018 in der Freigabe der Wilden Saale für den Bootsverkehr, besteht die Gefahr weiterer baulicher und forstlicher Eingriffe in das äußerst vielfältige und sensible, arten- und strukturreiche Auengebiet. Die Gefahr massiver Holzungen und der Beseitigung einer sehr wichtigen Kies- und Sandbank in Höhe des Gimritzer Parks und des Sandangers sind keinesfalls gebannt. Diese Maßnahmen fänden dann jedes Jahr Neuauflage, um die Wilde Saale schiffbar zu halten. Dann ist es nur die Frage der Zeit, wann das erste Motorboot den Flussteil befährt.
Nach Auffassung des AHA sieht das Ganze ferner danach aus, die Paddler in die Nebenarme „abzuschieben“, um den schnellen und langsamen Motorbooten auf den Saalehauptarmen den freien Raum zu überlassen. Die gegenwärtigen Abgas- und Lärmbelästigungen, einhergehend mit massivem Wellenschlag, tragen schon jetzt zu massiven Störungen im Landschaftsschutzgebiet und an dem NSG bei.
Alles zusammen genommen führt unweigerlich zu massiven Störungen bis Zerstörungen von wertvollen Natur- und Landschaftsräumen. Darüber hinaus haben sie massive Beeinträchtigungen des Landschafts- und Stadtbildes zur Folge.
Daher fordert der AHA eine wissenschaftlich fundierte Tourismuskonzeption in und für Halle (Saale), welche Naherholung und Tourismus dem Schutz und Erhalt von Natur, Landschaft und Umwelt unterordnet. Was nützt es uns Natur und Landschaft für Naherholung und Tourismus zu nutzen, wenn diese massiv geschädigt oder gar Zerstörung erfahren soll und somit ihre Arten- und Strukturvielfalt verliert, welche aber u.a. die anziehende Wirkung für die Bevölkerung ausmacht. Daher gilt es die Flusslandschaft der Saale in Halle nicht zu „vermarkten“, sondern zu schützen, zu erhalten und zu bewahren, damit sich auch künftige Generationen in ihr erholen und entspannen können.
Ferner betrachtet der AHA seine Presseerklärung vom 15.10.2017 als Anzeige gegen die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) in Politik und Verwaltung gegenüber der EU-Kommission und der zuständigen Staatsanwaltschaft, da die bisherigen Asphaltierungen und der zu erwartenden massiven Zerstörungen im Gehölz- und Flussbereich der Wilden Saale in und am FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ im Zuge der geplanten Schiffbarmachung seit dem Jahr 2018 zu flächendeckenden und umfassenden Beeinträchtigungen und Verschlechterungen des Schutzgebietes führten bzw. führen. Bisher haben die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) in Politik und Verwaltung auf die massiven öffentlichen Mahnungen des AHA mit kompletter Ignoranz reagiert. Von daher gilt es unverzüglich dem frevelhaften Agieren in der Stadt Halle (Saale) Einhalt zu gebieten ! Dazu gehört auch der vollständige Rückbau der Asphaltierungen auf den Wegen der Peißnitzinsel und Stopp weiterer Wegeausbaumaßnahmen in den Naturschutzgebieten Rabeninsel und Peißnitznordspitze und somit auch im FFH-Gebiet „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“. Ferner gilt es die Sperrung der Wilden Saale sofort wiederherzustellen.

Die Peißnitznordspitze – gelb markiert sind die Standorte der beräumten Flächen Quelle: Google Maps/Adobe Lightroom

Nunmehr hat die die Verwaltung der Stadt Halle (Saale) entgegen jeglicher fachlichen und grundsätzlichen Vernunft sowie unter Ignoranz vielfältiger Proteste aus der Bevölkerung heraus, den Wegebau und die damit verbundene Schotterung begonnen. Zuvor hat man massiv 40 Jahre alte Sukzession zerstört, indem man offenbar einen vom Landschaftsarchitekturbüro Haselbach entwickelten Maßnahme-Übersichtsplan vom 15.06.2020 zu Grund legt, welcher auf den gesamten Restauenwald verteilt sechs „Aufforstungsflächen zur Kompensation von Eingriffen gemäß Genehmigung“ beinhaltet. Dabei hat man insgesamt eine Fläche von 1.200 m² = 0,12 ha veranschlagt. Im Verhältnis auf die Gesamtfläche des Naturschutzgebietes im Umfang von 10 ha sind somit alleine diesen Zerstörungen von sukzessiven Auenwaldbereichen 12 % der Gesamtfläche des Naturschutzgebietes zum Opfer gefallen. Die Schädigungen bzw. Zerstörungen der Strauch- und Feldschicht sind deutlich erkennbar. Die Herangehensweise erinnert sehr stark an den Vernichtungsfeldzug im „Trothaer Wäldchen“ und die noch existenten Pläne für die naturgeschützte Rabeninsel.
Schon die Überschrift des Wegebauvorhabens Fluthilfemaßnahme – „FHM Nr. 190 Nordspitze Peißnitz Wiederherstellung Rundweg“ ist vollkommen irreführend und überhaupt nicht zutreffend. So entsteht der falsche Eindruck als gäbe es keinen Rundweg mehr. Das ist eine vollkommen falsche Darstellung. Der Rundweg ist bestens existent und findet reichlich Anklang. Medienberichten zu Folge nimmt die Stadt Halle (Saale) für diese zerstörerischen Eingriffe im ca. 10 ha große Naturschutzgebiet (NSG) Peißnitznordspitze und Bestandteil des FFH-Gebietes „Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle“ rund 230.000 Euro in die Hand, um standortfremdes Material zu verbauen und so insbesondere die Wurzelbereiche der ohnehin von der jahrelangen Trockenheit und Sommerhitze gebeutelten wegnahen Großbäume wie bis ca. 300 Jahre Stieleichen zu schädigen. Ferner gehen mit den Bauarbeiten u.a. die Beseitigung von mehrjährigen sukzessiven Beständen von Stieleichen sowie von Kraut- und Staudensaumen einher. Darüber hinaus erschweren solche Wege die Querung durch Klein- und Kleinsttiere. Worin da ein naturnaher Ausbau zu sehen sein soll, bleibt das Geheimnis des zuständigen Beigeordneten Halles Rebenstorf. Offenbar haben ein Teil der halleschen Stadträte und der Verwaltung noch immer nicht begriffen, dass es sich um einen der arten- und strukturreichsten Auenwälder im Stadtgebiet von Halle (Saale) handelt und nicht um eine Parkanlage. Außerdem sorgen insbesondere Hochwasser für eine Beseitigung dieser standortfremden Wege und zur Verteilung des Schottermaterials im Auenwald.
Zu der Vorgehens- und Herangehensweise passt, dass die Verwaltung der Stadt Halle (Saale) die Anfang Juni 2019 vom Umweltbundesamt gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz anerkannten Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA), welche somit die damit verbundenen Mitwirkungs- und Klagerechte erhalten hat, überhaupt nicht beteiligt hat.
Auf Grund der obengenannten Darlegungen fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) den sofortigen und unwiderruflichen Stopp der begonnen ökologisch katastrophalen Baumaßnahmen, welche mit einer unsachgemäßen Verwendung von Steuermitteln einhergehen würde. Ferner hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet.

Ferner ruft der AHA die Bevölkerung zur Mitwirkung beim Schutz von Umwelt, Natur und Landschaft auf.
Der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA bietet hierfür eine sehr gute Plattform.
Wer dazu Interesse hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Telefon & WhatsApp: 0176 643 623 67

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 16.10.2020

Fotos: Dietmar Hörner (11.10.2020 & 15.10.2020)

Fotos: Isabell Schneider & Werner Zabel (12.10.2020 und 16.10.2020)

AHA und NABU laden zur mykologischen Exkursion ein

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und die Fachgruppe „Mykologie“ des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Regionalverband Halle/Saalkreis e.V. führen am Samstag, dem 24.10.2020, eine ca. vierstündige gemeinsame Mykologische Exkursion in das Landschaftsschutzgebiet „Dieskauer Park“ durch. Neben vielen Wissenswerten aus der Welt der Pilze ist vorgesehen auf die ökologische Bedeutung des Dieskauer Parks sowie der Reide und ihrer Aue hinzuweisen.
Treff ist 10.00 Uhr am Eingang Dieskauer Schloss

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 16.10.2020

AHA hält verstärkte Maßnahmen zum Schutz und Entwicklung der Helme für erforderlich

Berga – Blick zum Fernsehturm Kulpenberg

Im Rahmen von zahlreichen Fahrradexkursionen entlang der Helme, des Helmestausees, der Zorge und Teilen der Thyra im Raum zwischen der Stadt Nordhausen sowie den Orten Berga-Kelbra und Auleben greift der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) immer wieder intensiv das Thema Schutz und Entwicklung des Gesamtgebietes auf.
Dabei stellt der AHA immer wieder heraus, dass die ca. 74 km lange Helme einst zu den arten- und strukturreichsten Flüssen Mitteldeutschlands gehörte. Insbesondere prägend waren die umfassenden Mäander und der durchaus damit verbundene Fischreichtum. In Folge eines starken Sommerhochwassers im Jahre 1956 nahm man massive Begradigungen vor sowie errichtete in den Jahren 1962 bis 1965 ein Stausee mit einem Fassungsvermögen von 35,6 Millionen Kubikmeter, welcher offiziell im Jahre 1969 seine Eröffnung erfuhr.
Im Zusammenhang mit den dringend erforderlichen Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen hält es der AHA ebenfalls für sehr sinnvoll bzw. dringend notwendig, eine sehr komplexe, wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption für die ca. 74 km lange Helme, die etwa 38 km lange Zorge, die ca. 20 km lange Thyra, die ca. 17 km lange Gonna sowie für die insgesamt 22,8 km lange Rohne und ihrer Einzugsgebiete sowie direkt angrenzender Räume entwickeln zu lassen. Dabei sollte auch die Wirkung und perspektivische Entwicklung des Helmerückhaltebeckens Bestandteil und Inhalt der Untersuchungen sowie eine wirksame Verhinderung des Eintrages von Verunreinigungen aller Art sein.
Als Partner können dazu die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Hochschule Anhalt in Bernburg und die Fachhochschule Nordhausen dienen. Der AHA ist bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten diese wissenschaftliche Bearbeitung zu initiieren und zu begleiten.
Perspektivisch kann sich der AHA vorstellen, dass in Kelbra eine Helme-Konferenz stattfindet, wo Politik, Verwaltung, Wissenschaft sowie die Bevölkerung und Interessenten und ihre Initiativen und Vereine gemeinsam über die Entwicklung des ca. 74 km langen Flusses und seines Einzugsgebietes beraten können. Ziel muss es dabei sein, alle Interessen und Notwendigkeiten ökologisch nachhaltig zusammenzuführen. Im Rahmen der Fahrradexkursion am 26.10.2019 tauschte sich die Exkursionsgruppe dazu auch mit dem Geschäftsführer des Kreisanglerverbandes Sangerhausen e.V. Frank Gabriel aus. Man kam überein so schnell wie möglich das Thema zu konkretisieren.
Nunmehr muss der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) feststellen, dass das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt hartnäckig sich weigert den gemeinnützigen und ehrenamtlichen Verein zum Runden Tisch -Talsperre Kelbra einzuladen. Bereits zu der Auftaktveranstaltung am 25.06.2020 hat das grüngeführte Ministerium den AHA nicht eingeladen. Eine Antwort, nach welchen Kriterien die Auswahl der Teilnehmenden erfolgte bleibt der zuständige Referatsleiter Hochwasserschutz, Gewässer- und Anlagenunterhaltung schuldig.
Dabei sei darauf hingewiesen, dass das Umweltbundesamt gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz Anfang Juni 2019 den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) als Umwelt- und Naturschutzvereinigung mit den damit verbundenen Mitwirkungs- und Klagerechte anerkannt hatte.
Daher fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt Prof. Dr. Claudia Dalbert auf, den Verein endlich zum Runden Tisch -Talsperre Kelbra einzuladen und somit die bisherige inakzeptable Ausgrenzungspraxis zu beenden.

Darüber hinaus möchte der AHA auf folgende Fahrradexkursion hinweisen, zu welchen alle Interessenten und Verantwortlichen recht herzlich eingeladen sind:

Samstag, den 31.10., um 10.00 Uhr
Fahrradrundexkursion zur Helme, zum Helmestausee bei Berga-Kelbra und zur Thyra
Treff : Bahnhof Berga-Kelbra
Dauer: ca. 4 Stunden

Auf Grund der vielfältigen, sehr bedeutsamen Aufgaben zum Schutz, Erhalt und Entwicklung der Helme, ihrer Aue, ihres Einzugsgebietes, Nebengewässer und angrenzenden Gebiete beabsichtigt der AHA eine länderübergreifende Arbeitsgruppe Helme bzw. Regionalgruppe Nordhausen-Sangerhausen zu bilden, welche ehrenamtlich Interessierten die Möglichkeit eröffnet, sich im Interesse des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes einbringen zu können.

Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende zentrale Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Telefon & WhatsApp: 0176 643 623 67

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 16.10.2020

Filmvorführung: Peter Wohlleben – Das geheime Leben der Bäume

Der AHA lädt ein:

Dienstag, der 27.10., um 18.00 Uhr
Filmvorführung: Peter WohllebenDas geheime Leben der Bäume
ein Film von Jörg Adolph, Jan Haft
mit anschließender Diskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Natur und Nachhaltigkeit“
Treffpunkt: LUCHSKino, Seebener Straße 172 in Halle (Saale)
Dauer: 2 Stunden

Bildquelle:

Creator: Daniel Schönauer | Credit: Constantin Film

Als Peter Wohlleben 2015 sein Buch „Das geheime Leben der Bäume“ veröffentlichte, enterte er damit über Nacht die Bestsellerlisten: So wie der Förster aus der Gemeinde Wershofen konnte bis dahin noch niemand aufweisen, so über den deutschen Wald zu schreiben. Der Dokumentarfilm gibt einen faszinierenden Einblick in das diffizile Zusammenleben der Bäume und folgt gleichzeitig Peter Wohlleben dabei, wie er sich inner- und außerhalb des Landes für ein neues Verständnis des Waldes einsetzt. Da er weiß, dass unsereins nur dann überleben wird, sofern es auch dem Wald gut geht – ansonsten natürlich, dass es bereits Fünf vor Zwölf ist.

Am 27.10. Sondervorführung mit Diskussion. Kooperation mit dem Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Quelle: LUCHSKino

AHA sieht in der früheren Spülasche-Deponie zwischen Halle und Sennewitz einen sehr sensiblen Landschaftsbereich

Aschedeponie zwischen Halle-Trotha und Petersberg-Sennewitz

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht in der ca. 14 ha großen früheren Spülasche-Deponie des früheren Kohlekraftwerkes Halle-Trotha ein sehr sensibles Teil des Landschaftsraumes zwischen der Stadt Halle (Saale) und der Gemeinde Petersberg, Ortsteil Sennewitz. Nach Auffassung des AHA ist diese einstige Spülasche-Deponie als Belastung für die Umwelt zu betrachten, insbesondere in der Auswaschung durch Niederschlagswasser und Eintrag in angrenzende oder tiefliegende Bodenschichten sowie Grund- und Schichtwasserbereiche. Der fortgeschrittene Pflanzenbewuchs hat zu einer gewissen Stabilisierung geführt und verhindert u.a. eine Abdrift durch Wind und verringert möglicherweise die Auswaschung von Schadstoffen in den Untergrund.
Andrerseits dient das Gebiet, gerne als Brachland bezeichnet, als Lebens- und Rückzugsraum sowie Durchgangsbereich für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Ferner ist davon auszugehen, dass dieses Gebiet als Kaltluft-Entstehungsgebiet fungiert, was nicht nur für den Standort mit seinem direkten Umfeld von entscheidender Bedeutung ist, sondern auch für die besiedelten Gebiete in der Stadt Halle (Saale) und der Gemeinde Petersberg, Ortsteil Sennewitz.
Auf Grund der oben genannten Ausgangsbedingungen gilt es, nach Auffassung des AHA, alles zu unterlassen, um bauliche Eingriffe jeglicher Art in den bzw. auf dem Deponie-Körper vorzunehmen. Neben der Störung bzw. der Zerstörung der die Fauna, Flora und das Klima betreffenden Funktionen, besteht die Gefahr der Erhöhung vermehrter Auswaschungen von belasteten Stoffen und Verbindungen. Die Europäische Wasserrahmen-Richtlinie beinhaltet eine Pflicht zur Verbesserung von Grund- und Oberflächenwasser. Im konkreten Fall ist eher mit einer Verschlechterung zu rechnen.
In dem Zusammenhang sah der AHA das Vorhaben der Energieversorgung Halle (EVH) bereits als sehr problematisch an, als man in einem Planungsgebiet im Umfang von ca. 10,65 ha, eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit 72 dezentralen Wechselrichtern, vier Trafo-Stationen und 19.008 Solarmodule zu errichten plante.
Vom Grundsatz her ist die Nutzung erneuerbarer Energien, umfassend zu begrüßen. Jedoch verliert ein derartiges Vorhaben die umweltpositiven Auswirkungen, wenn die oben genannten Gefahren und Beeinträchtigungen drohen.
Abgesehen von der Tatsache, dass mehr verbaute Flächen auf Dächern, an Wänden und Plätzen als Baufläche für Solaranlagen dienen sollten, hält es der AHA für notwendig im Rahmen eines Energiekonzeptes der Region, geeignete Standorte zu suchen und zu prüfen um Konflikte mit dem Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz auszuschließen. Trotz der mehrfach geäußerten Mahnungen und schweren Bedenken seitens des AHA hat die Energieversorgung Halle GmbH (EVH) auf dem westlichen Spülasche-Deponiegelände der Köthener Straße eine 12 Megawatt (MW) – Photovoltaik-Freiflächenanlage mit 32.000 Modulen errichtet und dem Vorhaben den Namen „Solarpark Phönix – Bauabschnitt I und II“ gegeben.
Der geplante „Solar- und Biodiversitätspark Phönix III“ auf der ehemaligen Spülasche-Deponie östlich der Köthener-Straße soll eine Fläche von 3,8 ha beanspruchen, wovon 3,4 ha Waldbestand sind. Damit kommt es durch eine erneute Versiegelung zur Zerstörung eines in diesem Fall unter besonderen Bedingungen entstandenen Biotops. Die Folgen sind nicht nur die Beeinträchtigung einer biologischen Vielfalt, sondern auch eine Veränderung der Grundwasserneubildung und dem ausgleichenden Faktor Lufttemperatur durch die Kaltluftbildung.
Auf Grund der eingangs erwähnten Ausgangslage, führte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) am 29.09.2020 eine Begehung am Standort des geplanten „Solar- und Biodiversitätsparks Phönix III“ durch.
Zwischen Halle-Trotha und Sennewitz ist dort in den vergangenen 25 Jahren ein Pionierwald entstanden, der sich weiter entwickeln sollte.
Zur weiteren Charakterisierung des Standorts lädt der AHA daher interessierte Naturfreund*innen zu botanischen, entomologischen und ornithologischen Bestimmungs- und Kartierungsarbeiten für eine eigene Expertise ein.
Auch für Klimakundler ist der Standort interessant, da zwei weitere Solarparks in unmittelbarer Nähe das lokale Klima schon stark beeinflussen. Der Umweltbericht zu „Phoenix I+II“ sprach vom Verlust eines wertvollen Kaltluft-Entstehungsgebietes für die Bewohnerinnen und Bewohner von Halle-Trotha und Sennewitz. Davon ist ebenfalls im Falle der Errichtung von „Phoenix III“ auszugehen.
Im möglichen Planungsprozess wird auch die Wirtschaftlichkeit der beabsichtigten Anlage zu betrachten sein. Bei dem massiven Überangebot von Solar- und Windstrom am Markt greift das Argument der Eigenversorgung städtischer Gebäude zu kurz. Die Gebäude benötigen auch bei Dunkelheit und Windstille Strom, was die Grundlast-Problematik verschärft.
Bei der anschließenden Begehung des „Solarparkes Phönix I+II“ durch die Mitglieder des AHA zeigten sich überbreite Schotterwege zwischen den ehemaligen Haldenkörpern, Zäune direkt an den ehemaligen Haldenkanten und mit großen Schrottteilen zugefüllte ehemalige Entwässerungsgräben der Halden. Feldsteinhaufen sind auf Schotterflächen voll der Sonne ausgesetzt, meterweit vom nächsten grünen Fleck entfernt. Die ursprüngliche Vegetation wurde komplett abgeräumt, Baumstümpfe, Bauschutt und Gerümpel zu riesigen Haufen zusammengeschoben, in denen nur schwer eine ökologische Bedeutung erkennbar ist.
Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Begehung war somit schnell klar, dass dem Schutz und Erhalt sowie der sukzessiven Entwicklung des nunmehr bedrohten sehr vielfältigen Landschaftsbestandteiles und Kaltluft-Entstehungsgebietes eindeutig der Vorrang gegenüber dem umwelt-, landschafts- und naturzerstörenden Vorhaben „Solar- und Biodiversitätsparks Phönix III“ mit ebenfalls klimatisch zweifelhaftem Ruf einzuräumen ist.

Der AHA ruft daher im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten die Bevölkerung auf, daran mitzuwirken. Ferner möchte der AHA zur Mitwirkung in einer ehrenamtlichen Arbeitsgruppe Energie und Klimaschutz aufrufen.
Wer Interesse hat mitzuwirken, wende sich bitte an folgende zentrale Anschrift des AHA:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 05.10.2020

Fotos: Isabell Schneider

NSG Peißnitznordspitze am 15.10.2020

Am Donnserstag, dem 15.10.2020, war ich wieder auf der Peißnitz unterwegs. Die Baumaßnahmen haben begonnen. Bei meiner Fototour habe ich weitere Flächen entdeckt, die beräumt wurden. Auf dem Maßnahmen-Übersichtsplan ist zu erkennen, was mit diesen Flächen bezweckt wird. 40 Jahre Sukzession wurde zerstört, damit sog. Kompensationsmaßnahmen durchgeführt werden. Da fragt man sich, wer dies überhaupt genehmigt. Hier liegen dann wieder mehrere Verstöße gegen die Festlegung für das NSG:
1. Zerstören und Entfernen von Pflanzen
2. Einbringung von ortsfremden Pflanzen, weiterhin:
3. Verlassen des offiziellen Weges
4. Befahren des Gebietes mit motorisierten Fahrzeugen.
Insgesamt gibt es fünf beräumte Flächen. Laut Plan muss es noch eine sechste Fläche geben, und zwar an der Wilden Saale, Nähe Peißnitznordspitze.

Fotos: Dietmar Hörner

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