Bekanntlich haben Bäume und Sträucher (Gehölze) sehr wichtige Funktionen bei der Versorgung der Atmosphäre mit Sauerstoff, bei der Aufnahme und Verarbeitung von Kohlendioxid, beim Wasserkreislauf und -haushalt, bei der Entstehung von Kalt- und Frischluft sowie als Lebens- und Rückzugsraum von zahlreichen Tier-, Pflanzen und Pilzarten. Ferner dienen Gehölze der Erholung sowie der Aufwertung von Siedlungen und Landschaften.
Dabei üben Bäume und Sträucher diese lebensnotwendigen Funktionen als Einzelgehölze sowie im Verbund in Wäldern, in Gehölzstreifen und -gruppen aus. Der Mensch nutzte bzw. nutzt Wälder u.a. ebenfalls zur Holzgewinnung. Insbesondere der Mensch hat jedoch umfassend Wald- und Gehölzflächen rapide reduziert, indem eher Rodungen für die massenhafte Holzgewinnung, zur Gewinnung von Acker-, Siedlungs-, Industrie- und Verkehrsflächen sowie zum Abbau von Bodenschätzen vornahm bzw. vornimmt.
Innerhalb von Siedlungsgebieten aller Art verschärft sich die Situation der Gehölze durch unbegründete Fällungen, unsachgemäßen und respektlosen Umgang, Beschädigungen und Verletzungen aller Art, chemische Belastungen durch Auftaumittel etc. sowie nicht zuletzt durch Stress, welcher sich in Folge von Hitze, Niederschlagsarmut und Austrocknung entwickelt und verschärft. Hier gilt es nicht nur massiv Einhalt zu gebieten, sondern zudem den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung von Gehölzen auf neue fachliche, ökologische, städtegestalterische, moralische und nicht zuletzt rechtliche Grundlagen zu stellen.

Die Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – müssen jedoch immer wieder feststellen, dass innerhalb der Stadt Halle (Saale) sich der Umgang mit Gehölzen als sehr bedenklich erweist, Bäume und Sträucher nicht den notwendigen Schutz erfahren und immer wieder allen möglichen Maßnahmen zum Opfer fallen. Das trifft nicht nur für das bebaute Stadtgebiet Halles zu, sondern ebenfalls für Waldgebiete wie die Dölauer Heide, das Trothaer Wäldchen und die Rabeninsel zu.
Dabei haben die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – immer wieder ein massives Umsteuern eingefordert, wozu neben dem Ende von Abholzungen aller Art die generelle Zulassung von sukzessiver Waldentwicklungen gehören.
Zum Beispiel im Rahmen der Winterexkursion zum Holzplatz, zu den Pulverweiden, zur Unteren Aue und zur Rabeninsel in Halle (Saale) am Samstag, den 03.02.2024 sowie der Exkursion durch das Landschaftsschutzgebiet Dölauer Heide zum Thema: „Erkenntnispfad durch die Dölauer Heide“ in Halle (Saale) am Samstag, den 07.09.2024 haben die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – zum wiederholten Male den Schutz der Gehölze, das Ende von Abholzungen sowie die Zulassung bzw. Gewährung von sukzessiven Neuentwicklungen der Gehölz- und Waldbestände angemahnt.
Seitens der Verantwortlichen von Politik und Verwaltung quittierte man bisher derartige Vorschläge leider nur mit Schweigen und Nichtbeachtung der Anregungen.
Für die Initiative „Pro Baum“ und den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist es zudem erschreckend, dass man den Willen und das Interesse der Bevölkerung etwas für das Stadtgrün zu tun, dahingehend lenkt und steuert die sukzessiven Prozesse auszubremsen bzw. zu behindern, indem immer wieder länger oder spontan geplante Baumpflanzaktionen auf zuvor massenabgeholzten Flächen stattfinden lässt. Während es bisher hauptsächlich die forstwirtschaftlich erzeugten Kahlschläge in der Dölauer Heide betraf, fand laut Berichterstattung der „Mitteldeutschen Zeitung“ vom 08.11.2024, Seite 17 eine derartige Pflanzaktion am 06.11.2024 in der Saaleaue in den Pulverweiden statt. Dabei handelt es sich offenkundig um eine Fläche, wo in der Vergangenheit massive und flächendeckende Abholzungen erfolgten.
Diese Abholzungen der Stadt Halle (Saale) haben nicht nur zur Zerstörung von wichtigem Lebens- und Rückzugsraum von zahlreichen Tier-, Pflanzen und Pilzarten geführt, sondern massiv in die sukzessive, naturnahe Entwicklung der jeweiligen Gehölzbestände eingegriffen.
Im Rahmen einer Winterexkursion am 20.02.2016 zum Holzplatz, zu den Pulverweiden, zur Unteren Aue und zur Rabeninsel in Halle (Saale) waren zudem noch massive Holzbergungen im Ergebnis der Massenabholzungen durch Beschäftigte der Elektro Bohnefeld GmbH aus Wettin-Löbejün zu beobachten.
Daher hinterlässt die Pflanzaktion am 06.11.2024, welche offensichtlich die Freiwilligenagentur Halle-Saalkreis für den Pestalozzipark zum 25jährigen Bestehen unter der Überschrift „Stadtgrün statt Geschenke“ geplant hatte, bedauerlicherweise einen ziemlich faden Beigeschmack. Es ist ein Hohn, wenn sich der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Halle (Saale) René Rebenstorf als Baumpflanzer genau auf den Flächen präsentiert, wo die einstigen Massenabholzungen stattfanden. Genauso unverständlich ist es, wenn man mitten den Vorbereitungen auf die Pflanzungen am Pestalozzipark feststellt, dass der Standort dafür gar nicht geeignet ist. Das trifft genauso auf die Basis der Entscheidung zu ersatzweise eine einst abgeholzte Gehölzfläche in den Pulverweiden dafür zu nutzen.
Anstatt als gewisse Wiedergutmachung für die Massenabholzungen eine sukzessive, naturnahere Waldneuentwicklung zuzulassen bzw. zu sichern, greift man erneut mit Aufforstungen ein.
Nach Ansicht von Initiative „Pro Baum“ und den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – haben somit die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) der sehr gutgemeinten Jubiläumspflanzaktion der Freiwilligenagentur Halle-Saalkreis einen Bärendienst geleistet.
Nunmehr fordern die Initiative „Pro Baum“ und den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – den Bürgermeister der Stadt Halle (Saale) Egbert Geier auf, die Vorgänge und Vorbereitungen, welche seine Verwaltung zu verantworten hat, transparent darzustellen.
Zudem schlagen die Initiative „Pro Baum“ und den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – vor diese Pflanzfläche in einen sukzessiven, naturnahen Waldneuentwicklungsprozess übergehen zu lassen.
Ferner halten es die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – für dringend geboten, dass die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) ein konstruktives und sachliches Verhältnis zu den Ehrenamtlichen suchen und finden sowie deren Potenzial an vielfältigen Kenntnissen, Wissen und Erfahrungen schöpferisch einbinden.
Dazu gehört auf jeden Fall der ordnungsgemäße Umgang mit Umwelt, Natur sowie Landschaften und somit auch mit Gehölzen und damit verbundenen Aktivitäten zum Stadtgrün in Halle (Saale).
Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sind auf jeden Fall bereit im Rahmen ihrer ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten daran mitzuwirken.

In dem Zusammenhang bieten sich Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – außerdem als Plattform an, sich ehrenamtlich für den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaften einzubringen.

Interessenten können folgendermaßen Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 200 27 46
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 11.11.2024

Mitteldeutsche Zeitung, Saalekurier, 08.11.2024, Seite 17