Die mit 243.854 (Stand Mai 2024) bewohnte, 201,84 km² große sachsen-anhaltinische Landeshauptstadt Magdeburg ist sehr stark durch den insgesamt 1.094,00 Kilometer langen Strom Elbe geprägt. Das Magdeburger Stadtgebiet durchquert die Elbe auf einer Länge von 21,1 km. Im Ostteil der Stadt lässt sich noch deutlich die einstige Furkation der Elbe erkennen, wobei insbesondere die Alte Elbe die einstige vielfältige Struktur noch am ehesten abbildet. Mit dem ca. 125 ha großen, im Nordosten der Großstadt an der Grenze zur Einheitsgemeinde Biederitz gelegenen Biederitzer Busch sowie dem im Südosten befindlichen 282,25 ha großen Naturschutzgebiet „Kreuzhorst“ sind noch sehr arten- und strukturreiche Restauenwälder existent. Dazwischen bildet insbesondere der zwischen Stromelbe und Alter Elbe ab dem Jahre 1871 als englischer Landschaftspark gestaltete, 200 ha große Rotehornpark einen sehr bedeutsamen Naherholungsraum für die Bevölkerung.
Im Biosphärenreservat „Mittelelbe“ gelegen, drücken insbesondere das Naturschutzgebiet „Kreuzhorst“, die drei Landschaftsschutzgebiete „Barleber-Jersleber See und Elbniederung“, „Zuwachs – Külzauer Forst“ bzw. „Umflutehle-Külzauer Forst“ und „Mittlere Elbe“ sowie die vier Gebiete nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie FFH_0199LSA „Ehle zwischen Möckern und Magdeburg“, FFH-Gebiet 0174_LSA Stromelbe im Stadtzentrum Magdeburg, FFH-Gebiet 0050_LSA_Elbaue zwischen Saalemündung und Magdeburg und FFH-Gebiet LSA Sülzetal bei Süllorf die umfassende, zum Teil territorial übergreifende Schutzwürdigkeit der Elbe und ihrer Aue aus.

https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/landwirtschaft-umwelt/naturschutz-landschaftspflege-bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/naturschutzgebiete-in-sachsen-anhalt/kreuzhorst

https://www.magdeburg.de/index.php?ModID=7&FID=37.3099.1&object=tx%7C37.3099.1

https://lau.sachsen-anhalt.de/naturschutz/schutzgebiete-nach-landesrecht/landschaftsschutzgebiet-lsg/lsg15

https://lau.sachsen-anhalt.de/naturschutz/schutzgebiete-nach-landesrecht/landschaftsschutzgebiet-lsg/lsg16

https://www.natura2000-lsa.de/front_content.php?idart=261&idcat=33&lang=1

https://www.natura2000-lsa.de/front_content.php?idart=236&idcat=33&lang=1

https://www.natura2000-lsa.de/front_content.php?idart=122&idcat=33&lang=1

https://www.natura2000-lsa.de/front_content.php?idart=123&idcat=33&lang=1

Jedoch ist insbesondere im Bereich der Stromelbe deutlich eine jahrzehntelange bauliche Prägung des Flussgebietes erkennbar, welche vorrangig im Westuferbereich von Nord nach Süd mehr oder wenig flächendeckend ersichtlich ist. Somit sind der Elbe nicht nur wertvolle Natur- und Landschaftsbestandteile, sondern auch Überflutungsräume verlorengegangen.
Bei einer Fahrradexkursion von Mitgliedern des vom Umweltbundesamt im Juni 2019 gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG anerkannten, gemeinnützigen und ehrenamtlichen Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – am Samstag, dem 06.07.2024, entlang der Elbe zwischen den Städten Magdeburg und Schönebeck (Elbe) mit Aufenthalten u.a. am Mündungsbereich der Klinke, nunmehrigen Mündungsbereich der Sülze in die Elbe, am Solekanal im Kreuzhorst, am Prester See, am Mäuseturm und im Stadtpark Rotehorn verdeutlichte erneut die umfassende Arten- und Strukturvielfalt, welche es umfassend zu schützen und zu erhalten gilt. Jedoch zeigen andrerseits starke Nährstoffeinträge aus der Luft und von den angrenzenden Äckern auf den Wiesenflächen, in den Waldgebieten und ganz besonders auch in das Furkationsgebiet der Elbe ihre Wirkung in Form von massiver Verkrautung und Veralgung.
Zu Beginn der Fahrradexkursion nahm die Exkursionsgruppe den Mündungsbereich der 7,7 km langen Klinke, welche am Rande der Hohen Börde östlich der Hängelsberge entspringt, ein Einzugsgebiet im Umfang von ca. 49,00 km² besitzt, auf dem Weg zur Elbe die Fließgewässer Beke, Eulegraben und Künette aufnimmt sowie ab der B 81 bis zur Einmündung in die Elbe den Status eines Gewässers 1. Ordnung besitzt. Auffällig ist im Mündungsbereich die Begradigung sowie Komplettverbauung von Sohl- und Uferbereich. Große Teile des Verlaufes der Klinke sind begradigt und streckenweise sogar verrohrt. Nach Auffassung der Mitglieder der Exkursionsgruppe ist diese extreme Naturferne vollkommen inakzeptabel. Daraus muss sich ergeben eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption für die Klinke zu entwickeln, um die im Widerspruch zur Wasserrahmenrichtlinie der EU (WRRL) stehende gegenwärtige Situation der Klinke zu beenden und den Weg zur Naturnähe zu ebnen. Als Partner dafür können u.a. die Hochschulen Anhalt sowie Magdeburg-Stendal dienen.
Eine nächste Station war der nunmehrige Sülzehafen, wo einst die Sülze in Elbe mündete. Der auentypisch eingegrünte Restabschnitt der Sülze verdeutlicht die einstige Naturnähe dieses Gewässerabschnittes. Der touristische Ausbau des einstigen Mündungsbereiches der Sülze ist ein Zeugnis davon, dass gewässertouristische Baumaßnahmen immer wieder im Widerspruch stehen zu Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz. Gleiches ist u.a. einzuschätzen in Bezug auf die Bootsanlage im Bereich des Abzweiges der Alten Elbe von der Stromelbe. Erfreulicherweise weisen die Uferbereiche zwischen den Mündungsgebieten der Sülze in die Elbe naturnahe Entwicklungstendenzen im Uferbereich der Elbe aus, welche sich in Kies- und Sandbänken sowie sukzessive Gehölz- und Staudenbeständen manifestieren.
Erfreulicherweise war es festzustellen, dass diesmal großflächige Bereiche der Wiesen und Hochstauden von massiven Mäharbeiten verschont geblieben sind. Damit verbunden sind die Sicherung von Blütenangeboten und Nahrungsangeboten sowie Rückzugsbereichen für Vögel und Insekten. Hier erscheint es sinnvoll zu sein, perspektivisch auf unregelmäßige und partielle Mahden umzuschwenken, um die obengenannten Angebote nicht zu beeinträchtigen und zudem arten- und strukturreiche Wiesen- und Hochstaudenflächen zu erhalten bzw. zu befördern.
Im Stadtgebiet von Magdeburg im Stadtteil Salbke prägen Verbauungen und Begradigungen des Flussverlaufes das Bild. Der Mündungsbereich der Sülze lag einst wesentlich weiter nördlicher. Dabei nahm der Fluss den Bach Klinke noch auf, bevor er in die Elbe mündete. Nunmehr hat die Klinke zentrumsnah einen eigenen Mündungsbereich in die Elbe. Die Verkürzung des Verlaufes der Sülze ging mit Begradigungen und der Errichtung eines Wehres im Mündungsgebiet in die Elbe einher. Im Interesse der Gewährleistung einer biologischen Durchgängigkeit und der Schaffung bzw. Entwicklung naturnaher Flussstrukturen der Sülze gilt es entsprechende, wissenschaftlich fundierte Konzeptionen zu erstellen. Dies entspricht auch der Wasserrahmenrichtlinie der EU (WRRL). Den Mitgliedern der Exkursionsgruppe bot sich am Tag der Fahrradexkursion ein sehr interessantes Bild der stark verkürzten und begradigten Sülze. Der Fluss hatte sich unter der letzten großen Betonschwelle durchgegraben, einen neuen Wasserfall und zwei neue Steilhänge gebildet sowie sich stark eingetieft. Nach Auffassung der Mitglieder der Exkursionsgruppe gilt es ggf. übergangsweise eine Sohlgleite zu bilden, um eine weitere Eintiefung zu verhindern. Dazu kann u.a. Bruchholz angrenzender Bäume Anwendung finden. Im Rahmen der Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption für die 20 km lange Sülze mit einem Einzugsgebiet von 144,7 km².
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – möchte nachfolgend genannte Fahrradexkursion nutzen, auf die Schutzwürdigkeit der Sülze, ihrer Aue und angrenzender Natur- und Landschaftsräume hinweisen sowie großräumig u.a. auf das geplante umwelt-, landschafts- und naturzerstörende Vorhaben „Errichtung und Betrieb einer Halbleiterfabrik zur Herstellung von elektronischen Bauelementen“ im Land Sachsen-Anhalt, auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Magdeburg, des Landkreises Börde, der Stadt Wanzleben-Börde und der Gemeinde Sülzetal eingehen:

Samstag, den 17.08.2024 um 10.00 Uhr
Fahrradexkursion zu den Sülldorfer Salzquellen
mit folgender Route:
Stationen Frohser Berg (Flora/Fauna), Sohlen entlang der Sülze über Dodendorf nach Sülldorf.
Sülzetalradweg weiter über Langenweddingen/Osterweddingen nach Beyendorf. 
Station in den Sohlener Bergen mit Endpunkt Einmündung der Sülze in die Elbe
Treffpunkt: Haltepunkt der Bahn in Schönebeck-Frohse
Endpunkt: Einmündung der Sülze in die Elbe
Dauer: ca. 8 Stunden

In Schönebeck (Elbe) nahm die Exkursionsgruppe den Verlauf des Solegrabens im Bereich Ecke Altfrohse/Burgwall in Augenschein. Dieser stark baulich beeinflusste und begradigte Verlauf sollte nicht der endgültige Zustand des Gewässers sein. So wäre eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption anzuregen, um eine zu mindestens der WRRL gerechte Lösung bzw. Entwicklung des Fließgewässers zu realisieren.
In Schönebeck-Frohse im Bereich der Elbaue zwischen Streckenweg und Parkplatz Müllerstraße/Wächterhäuser befindet sich ein nach eigenen Messungen bzw. Berechnungen 91.01 m x 208,52 m =18.996,17 m² = 1,9 ha großes Gebiet, was mit Betonplatten verbaut ist. Hier gilt es umfassend wissenschaftlich zu prüfen, ob und wenn ja, wie eine Beseitigung der Flächenversiegelung und möglicher darunterliegender Füllschichten und Unterbauten bzw. Altlasten möglich ist. Der Abtrag hat bis zum natürlichen Auenbodenniveau zu erfolgen und gilt es dann einer sukzessiven Entwicklung zu überlassen.
Ebenfalls als hochproblematisch ist die fortgesetzte hochtoxische Produktion der seit dem Januar 2018 zur südafrikanischen AECI-Gruppe gehörende Schirm GmbH zu sehen, deren Produktionsflächen in der Elbaue zwischen Wohngebieten und Elbverlauf eingebettet sind.

https://www.schirm.com/unternehmen

Die Bürgerinitiative Schönebeck ohne Gift- und Geruchsbelästigung n.e.V. weist in einem Offenen Brief u.a. auf folgendes hin, Zitat: „Allein in den Gefahrenstofflagern der Schirm GmbH befinden sich mehr als 45.000 t leichtentzündlicher, sehr explosiver, sehr giftiger und akut toxischer Stoffe und Stoffverbindungen einschl. Ammoniumnitrat (dabei gibt es keine Angaben zu den Lagermengen direkt an dem Produktions- und Auslagern, auch keine Abgaben zu den gelagerten sehr giftigen Abfällen).“, Zitat Ende
Ferner kommen Flüssigkeiten und Dämpfe extrem entzündbar (H224) wie zum Beispiel Isopropylamin (C3H9N), Flüssigkeiten und Dampf leicht entzündbar (H225) wie zum Beispiel Methanol, Ethanol und Isopropanol sowie Flüssigkeiten und Dämpfe entzündbar (H226) wie zum Beispiel Cyclohexanon und Dimethylformamid zum Einsatz.

https://www.bgrci.de/exinfode/ex-schutz-wissen/antworten-auf-haeufig-gestellte-fragen/entzuendbare-fluessigkeiten/1-vorschriften/11-was-sind-brennbare-fluessigkeiten

https://www.sichere-schule.de/chemie/gefahrstoffe/brennbare-fluessigkeiten

https://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/einstufung-kennzeichnung-von-chemikalien/clp-verordnung

Die Gefahren, welche von der Produktion von hochtoxischen Pflanzenschutzmittel für Umwelt, Natur und Landschaften und somit für Wasser, Boden und Luft ausgehen, verschärfen sich noch auf Grund der örtlichen Lage. Im Falle eines Störfalles ist von massiven katastrophalen Verschärfungen der Situation in der Region auszugehen.
Es ist nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – unverzüglich über die Art und Weise der Produktion und der Sicherheit sowie über die Produktion derartig gefährlicher Stoffe und der damit verbundenen vielfältigen Gefahren überhaupt nachzudenken.

Bereits beim Überqueren der Elbe auf der Thälmannbrücke verdeutlicht sich die einstig stark ausgeprägte Fließstruktur mit Furkationen, Altverläufen, Flutrinnen und Kolken. Trotz der vielfältigen Schutzausweisungen sind von der einstigen Strukturvielfalt nur Rudimente erkennbar. Zudem ist es nicht nachvollziehbar, wieso der Elbdeich mal mehr, mal weniger nah an der Stromelbe verläuft. Dabei besteht nach Auffassung der AHA-Exkursionsgruppe die Möglichkeit durch Deichrückverlegungen an die Ortslagen heran der Elbe umfassende Überflutungsräume zwischen den Städten Schönebeck (Elbe) und Magdeburg zurückzugeben. Mit diesem gegenwärtigen Deichverlauf ist auch die unverständliche hochwasserbauliche Abtrennung des Kreuzhorstes verbunden, welcher zu großen Teilen von Auenwäldern, Altverläufen der Elbe, Kolken und Feuchtgebieten geprägt ist.
Eng damit verbunden gilt es wissenschaftlich zu prüfen, inwieweit ein Wiederanschluss der Altverläufe der Elbe zwischen den Städten Schönebeck (Elbe) und Magdeburg sowie der Einheitsgemeinde Stadt Gommern möglich ist. Dies erscheint notwendig zu sein, um die Wasserqualität der Niedrigwasserstände durch die Durchströmung zu verbessern.
Die Randauer Talsanddüne prägt insbesondere den südlichen Bereich und Teile des mittleren Bereiches des Kreuzhorstes, in welchem das 282,25 ha große Naturschutzgebiet „Kreuzhorst“ eingebunden ist. Einst aus der Saalekaltzeit vor 120.000 Jahren hervorgegangen, prägen solche Sanddünen zahlreiche Teile des Elbtales. Sie tragen zu der umfassenden Vielfalt an Landschaft, Natur und an Struktur des Elbtales bei. Im Kreuzhorst sind diese Bereiche durch Gehölzbestände, zum Beispiel bestehend aus Waldkiefer, Robinie und Traubeneiche, gekennzeichnet. Der nahtlose Übergang zum Auenwald mit eingebetteten Wiesen, Staudenflächen, Kolken und Altverläufen der Elbe tragen zu der Arten- und Strukturvielfalt des Gesamtgebietes bei und geben dem Kreuzhorst seine ökologisch bedeutsame Funktion im Elbtal.
Die AHA-Exkursionsgruppe stellte massive forstwirtschaftliche Aktivitäten fest. Dabei erfolgten massive Eingriffe in den Waldbestand und entfernte dabei auch Gehölze mit Nisthöhlen. Man war sich schnell einig, dass derartige Aktivitäten zu unterlassen sind. Den Bereich des Naturschutzgebietes gilt es von jeglicher forstwirtschaftlichen Nutzung auszuklammern.
Noch im Rahmen der Fahrradexkursion am 08.07.2023 war die Dornburger Alte Elbe im Westen, im Norden und Osten des Kreuzhorstes als besorgniserregend einzuschätzen. Das streckenweise milchige Wasser und der eng damit verbundene Geruch von Schwefelwasserstoff lassen auf starke Nährstoffbelastungen und geringen Sauerstoffanteil im Wasser schließen. Ebenfalls waren deutliche Verlandungstendenzen zu erkennen. Die Niederschlagsereignisse seit Ende des Jahres 2023 haben zu gewissen Entspannungen der Wassersituation geführt. Trotzdem gilt es eine wissenschaftlich fundierte Schutz- und Entwicklungskonzeption zu erstellen, welche u.a. die Prüfung der Möglichkeit des Wiederanschluss an das Elbeflusssystem beinhalten sollte. Ferner gilt es Vorschläge zur Deichrückverlegung mit Ziel der Wiederanbindung des Kreuzhorstes an das Hochwasserregimes und eine sukzessive Ausweitung des Waldbestandes des Kreuzhorstes nach Norden in Richtung Rehberg bzw. Prester zu prüfen bzw. zu untersuchen. Neben einer allgemein sinnvollen Ausweitung von Auenwaldbeständen als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten fungieren solche Waldgebiete als Hochwasserspeicher und gern für die Naherholung genutzte Räume. Ferner dienen bekanntlich Wälder als Speicher für Kohlendioxid und leisten somit einen sehr wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Im Bereich des früheren offenen Westanschlusses der Alten Elbe mussten die Mitglieder der Exkursionsgruppe feststellen, dass massive Deichbauarbeiten zu umfassenden Eingriffen in den Bereich der Alten Elbe und in das 282,25 ha großen Naturschutzgebiet „Kreuzhorst“ führten. Dazu umfassend durchgeführte Fällarbeiten und tiefgreifende Erdarbeiten. Abgesehen von den unverantwortlichen und unzulässigen Eingriffen in das 282,25 ha große Naturschutzgebiet „Kreuzhorst“ sind solche steuerfinanzierten Eingriffe vollkommen unnötig, da es Ziel sein muss große Bereiche der Altauen der Elbe auch in den Bereichen der Ortslagen der Städte Schönebeck (Elbe) und Magdeburg sowie der Einheitsgemeinde Stadt Gommern dem Strom wieder anzuschließen.

Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – erfordert die Einbettung in die besonders schützenswerte Fluss- und Auenlandschaft der Elbe Verantwortungen und Chancen der Wiederbelebung der Nutzung des Schlosses bzw. Herrenhauses Randau verbunden. Archäologisch gesehen reicht die Geschichte bis zur nachweislichen Besiedlung der Talsandinsel nördlich von Randau in der mittleren Steinzeit um 5000 – 4000 v. Chr. zurück. Historisch beginnt die Erwähnung insbesondere mit dem Erwerb von Burg und Gut Randau als erzbischöfliches Lehen im Jahre 1391 durch von den Alvensleben aus Rogätz. Nach mehrfachen Eigentumswechsel der Familien von Alvenslebens und Hennige erfolgte in den Jahren von 1968 bis 1984 die Nutzung des Schlosses als Grundschule und Kindergarten und im Anschluss daran als „Station junger Touristen“. In den Jahren 1985 und 1992 fanden teilweise Restaurierungen des Gebäudes statt. Es war zunächst die Einrichtung eines Bildungszentrums geplant. Jedoch die Insolvenz des Investors Dr. Wyborski, welcher am 30. April2001 plötzlich und unerwartet verstarb, ließ das Projekt scheitern. Seither steht das Schloss leer.
Letztmalig fand offensichtlich im Rahmen der Sitzung des Stadtrates der Landeshauptstadt Magdeburg am 28.02.2017 eine Beratung zur Stellungnahme der Stadtverwaltung Stadtamt Amt 63, vom 21.02.2017, zur „Sicherungsmaßnahmen am Schloss Randau“, Stellungnahme-Nr. S0038/17 statt. Diese Stellungnahme beruht auf eine Anfrage des SPD-Stadtrates Günther Kräuter vom 26.01.2017, welche vorrangig Sicherungsmaßnahmen sowie Wegeberäumungen im Herbst und Winter beinhaltet.
Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – darf der momentane, äußerlich durchaus gute Bauzustand von Schloss bzw. Herrenhaus Randau nicht darüber hinwegtäuschen, dass perspektivisch ein baulicher Verfall drohen kann, wenn keine alsbaldige nachhaltige und zukunftsorientierte Nutzung des Gebäudes stattfindet. Der Zustand der Begleitbauten nördlich und südlich der Schloßstraße dürften diesbezüglich Mahnung genug sein.
In dem Zusammenhang schlägt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Nutzung von Schloss bzw. Herrenhaus Randau als Umwelt- und Naturbildungsstätte für die Bevölkerung mit besonderen Bereichen für Kinder und Jugendliche vor. Auf Grund der räumlichen Nähe und Zusammengehörigkeit erscheint es sinnvoll zu sein, wenn eine gemeinsame Nutzung durch die Landeshauptstadt Magdeburg, den Salzlandkreis, den Landkreis Jerichower Land sowie die Städte Gommern und Schönebeck (Elbe) erfolgt.
Nach Ansicht bieten der geschützte und vielfältige Natur- und Landschaftsraum der Elbe und ihrer Aue einen umfassenden Betätigungsraum unter Beachtung der Schutzwürdigkeit des Gesamtgebietes, wozu natürlich auch der im direkten Anschluss zur Alten Elbe stehende Schloss- bzw. Gutspark gehört.
Der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA beabsichtigt verstärkt zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung der sehr bedeutsamen und ebenso vielfältigen Auenlandschaft Magdeburgs seine Kenntnisse und Erfahrungen einzubringen. Dazu gehört u.a. auch die Entstehung und die Entwicklung sowie der Betrieb eines Umwelt- und Naturschutzbildungszentrums Schloss Randau.
In dem Zusammenhang möchte der AHA nicht nur beim Land Sachsen-Anhalt sowie den Kommunen Magdeburg, Salzlandkreis, Jerichower Land, Gommern und Schönebeck (Elbe) werben, sondern auch Interessenten aus der Bevölkerung einen Raum geben sich für diese Ziele einzusetzen.
Leider schweigen alle Verantwortlichen in Politik und Verwaltungen beim Land Sachsen-Anhalt sowie den Kommunen Magdeburg, Salzlandkreis, Jerichower Land, Gommern und Schönebeck (Elbe) zu dem bereits mit Presseerklärung vom 16.08.2023 vom Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – unterbreiteten Vorschlägen. In Bezug auf den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaften, einer praxis- und ortsnahen Umweltbildung für alle Gesellschaftsschichten und Altersstrukturen sowie im Interesse der archäologischen und historischen Notwendigkeit des Erhaltes des Herrenhauses Randau fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – daher erneut und mit Nachdruck alle Verantwortlichen in Politik und Verwaltungen beim Land Sachsen-Anhalt sowie den Kommunen Magdeburg, Salzlandkreis, Jerichower Land, Gommern und Schönebeck (Elbe) auf sich endlich diesem Thema anzunehmen.
Im Rahmen der Fahrradexkursion war mit Entsetzen festzustellen, dass am Mäuseturm Magdeburg ein massiver Erweiterungsbau voranschreitet. Bauherr ist David Gängel, welcher hier mitten in der Aue der Elbe eine gastronomische Einrichtung mit Außenflächen entstehen lassen möchte.

https://www.maeuseturm-magdeburg.de/s-projects-side-by-side

Während die bauliche Wiederherrichtung des alten Siels Mauseturm durchaus zu begrüßen ist, sind die anderen Arbeiten, einhergehend mit massiven Zerstörungen von Natur und Landschaft der Elbaue, vollkommen inakzeptabel, da damit großflächig zerstörerische Eingriffe in Gehölz-, Wiesen- und Hochstaudenbestände sowie das Landschaftsbild verbunden sind. Die umfangreiche Erweiterungsbaustelle befindet sich störend bzw. zerstörend in dem Überflutungsraum der Elbe, im FFH-Gebiet 0174_LSA Stromelbe im Stadtzentrum Magdeburg und im Landschaftsschutzgebiet „Mittlere Elbe“ (LSG_0023MD_). Die Eingriffe beziehen sich ebenfalls auf den Weg „Zum Mäuseturm“. Dort erfolgten zum Beispiel Zerstörungen an den Wegrändern und Aufschüttungen in Richtung Prester See. Dabei sind deutlich erkennbare Schädigungen und Zerstörungen an den Gehölz-, Wiesen- und Hochstaudenbeständen eingetreten.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – fordert in dem Zusammenhang den sofortigen Stopp der Bauarbeiten sowie den Rückbau aller Neubauten und Aufschüttungen sowie die Ermittlung und Bestrafung der Verantwortlichen.
Im weiteren Verlauf der Fahrradexkursion war festzustellen, dass Elbe und Alte Elbe nach massiven Niedrigwasserständen in den Jahren 2018 bis 2023 erfreulicherweise leichte Erholungen der Wasserbestände eingetreten sind. Im Bereich der Alten Elbe bieten die nunmehr großen Kies- und Sandbänke durchaus Brutmöglichkeiten für Flußregenpfeifer. Ferner sind auch deutliche Entwicklungstendenzen zu nährstoffreichen Auenwiesen und Weichholzauenbeständen erkennbar. Jedoch die Nutzung der Kies- und Sandbänke als Partystätten sowie als Ort für Spaziergänger und Angler führen unweigerlich zu Beeinträchtigungen, Störungen und Schäden. Die Beobachtung von Eisvögeln in der Vergangenheit an der Alten Elbe im Bereich der momentan im Umbau befindlichen Anna-Ebert-Brücke unterstreicht das umfassende Entwicklungspotenzial und den damit verbundenen notwendigen Schutz dieses Teils der Fluss- und Auenlandschaft der Elbe im Stadtgebiet von Magdeburg.
In dem Zusammenhang erscheint die massive Lärm- und Abgasbelästigung der Elbe durch den umfassenden Motorbootsverkehr als sehr bedenklich. Neben der starken Beeinträchtigung von Umwelt, Natur und Landschaft, stört dies den sanften Bootstourismus und schmälert erheblich den Erholungswert der Elbe und ihrer Aue für die Masse der Besucherinnen und Besucher. Hier sind Änderungen dringend geboten.
Die anwesenden AHA-Mitglieder halten den garantiert steuerfinanzierten Neubau des Bootshauses für den Hochschulsport von Otto von Guericke Universität Magdeburg und Universitätssportclub Magdeburg am Niemeyerweg im Südwestteil des Stadtparkes Rotehorn und unweit des Godehardtteiches im Hochwasserreinzugsgebiet der Elbe aus Gründen des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes sowie des ordentlichen Umgangs mit Hochwasser für standortungeeignet. Für den AHA ist es sehr unverständlich, dass eine wissenschaftliche Einrichtung eine derartig falsche Entscheidung getroffen hat und offensichtlich die zuständigen Behörden dafür die entsprechenden Genehmigungen erteilten.
Im angrenzenden Godehardtteich zeichnen sich massive Verlandungstendenzen ab. Hier erscheint es nach Ansicht des AHA notwendig und sinnvoll, wissenschaftlich zu untersuchen, wie die Zukunft dieses Gewässers aussehen kann. Selbstverständlich gilt es auch hier abzuwägen, welche Eingriffe in Umwelt, Natur und Landschaft nötig, sinnvoll und tolerierbar sind.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – sieht in der Konstellation die dringende Notwendigkeit sich verstärkt für den Schutz, den Erhalt und Entwicklung der Auenlandschaften in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg und deren Umland einzusetzen bzw. einzubringen. Dabei ist sich der AHA der Entwicklungspotentiale sehr bewusst, welche es nun gilt verstärkt zu nutzen. Dazu zählen zum Beispiel die Wiederanbindung von Altauen an das Hochwasserregime des Flusssystems der Elbe, Beendigung und Rückbau von Verbauungen, Aufschüttungen, Bodenversiegelungen, Ufer- und Sohlbefestigungen, Prüfung der besseren Wiederanbindung von Altverläufen an das Gesamtflusssystem sowie nicht zuletzt der Erhalt und die Ausweitung von Biotop- und Grünverbundräumen. Dazu können nach Ansicht des AHA ganz besonders die Fließgewässersysteme von Sülze, Eulengraben, Klinke, Schrote, Olvenstedter Röthe und von Großer Sülze beitragen, welche von Westen aus dem Landkreise Börde kommend in die Elbe einmünden.
Der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA beabsichtigt zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung der sehr bedeutsamen und ebenso vielfältigen Auenlandschaft Magdeburgs seine Kenntnisse und Erfahrungen einzubringen. In dem Zusammenhang möchte der AHA Interessenten einen Raum geben sich für diese Ziele einzusetzen. Dazu strebt der AHA die Bildung einer Regionalgruppe Magdeburg und Umland an.

Wer sich ebenfalls für den Schutz, Erhalt und Entwicklung dieser sehr arten- und strukturreichen sowie vielfältigen Auenlandschaft einsetzen möchte, wende sich bitte an folgende zentrale Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 200 27 46
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 07.07.2024

Fotos & Videos: Andreas Liste