Mitglieder des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – führten am Samstag, dem 15.06.2023, eine ca. dreistündige Fahrradexkursion durch den Wolfener Busch und den Salegaster Forst durch. Dabei nahmen sie innerhalb und angrenzend die Fließgewässer wie Schlangengraben, Fuhne und Mulde in Augenschein.

Der 13,5271 ha große Auenwaldrest Wolfener Busch ist seit dem Jahr 1993 als „geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen.

https://lau.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAU/Wir_ueber_uns/Publikationen/Zeitschrift_fuer_Naturschutz_im_LSA/Dateien/Beilagen/47_Jg_2010_N-LSA_SG-Karte_Beiheft.pdf

https://www.anhalt-bitterfeld.de/de/datei/anzeigen/id/10280,1247/geschlandschaftsbestandsteil.pdf

Die momentane günstigere Niederschlagssituation sowie Wegbehinderungen durch umgestürzte Bäume haben zu einer entspannteren Situation des besonders schützenswerten Natur- und Landschaftsraum im Osten des Stadtteiles Wolfen der Stadt Bitterfeld-Wolfen geführt. Für den Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist sehr bedeutsam und wichtig dieses Restauenwaldgebiet einem verstärkten Schutz zu unterziehen, wozu auf jeden Fall der Ausschluss von Abholzungen, Vermüllungen, Baumaßnahmen aller Art und des Einsatzes von Pestiziden aller Art gehören.
Nach fortgesetzter Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – ist jedoch eine bessere Einbindung in das Biotop- und Grünverbundnetzes von Mulde und Fuhne dringend geboten.
In einer umfassenden Ausarbeitung mit der Überschrift „Der Wolfener Busch – ein wertvolles Refugium für Fauna und Flora“ hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – bereits im Jahr eine umfassende wissenschaftlich fundierte Konzeption zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung des Gebietes vorgelegt.

https://www.web-conzept-mn.de/groups/WolfenerBuschAktuell.pdf

Im Bereich des Schachtgrabens in unmittelbarer Höhe zum Gemeinschaftsklärwerk Bitterfeld-Wolfen GmbH vermittelten Geruch und Ockerfärbung des Schachtgrabens einen Eindruck von den Folgen einer jahrhundertlangen chemischen Nutzung des Gesamtraumes, was neben starken Boden- und Luftbelastungen zu umfassenden Kontaminierungen im Grund-, Schicht- und Oberflächenwasser geführt hat. Hier besteht nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weiterhin sehr großer und umfassender Handlungsbedarf.
In dem Blickwinkel betrachtet verfolgt die im Juni 2019 vom Umweltbundesamt gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz – UmwRG anerkannte, gemeinnützige und ehrenamtliche Umwelt- und Naturschutzvereinigung Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Aktivitäten im Zusammenhang des Vorhabens „Ökologisches Großprojekt (ÖGP) Bitterfeld-Wolfen“.

https://laf.sachsen-anhalt.de/projekte/eu-projekte/eu-projekt-lindanet/oekologisches-grossprojekt-oegp-bitterfeld-wolfen

https://laf.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAF/Dokumente/20200813_SRK-Kurzfassung_Entwurf_5.0_21-3.pdf

Der ca. 450,00 ha große Salegaster Forst zeigt sich ebenfalls in Folge der besseren Niederschlagssituation in einem positiven Erscheinungsbild. Jedoch haben nicht nur Trockenheit und Sommerhitze, insbesondere in den Jahren 2018 bis 2023, dem arten- und strukturreichen Auenwald im Einzugsgebiet von Mulde, Fuhne, Lobber und Schlangengraben dem zugesetzt, sondern häufige zerstörerische Abholzungen und der Verbau eines Steilufers des Schlangengrabens am zentralen Verbindungsweg zwischen dem Stadtteil Greppin der Stadt Bitterfeld-Wolfen und der Ortslage Salegast in der Stadt Raguhn-Jeßnitz. Erfreulicherweise zeigt der Auenwald gute Erholungs- und sukzessive Verjüngungstendenzen auf. Insbesondere Stieleiche, Gemeine Esche, Winterlinde, Feld- und Flatterulme, Feld- und Spitzahorn sowie Hainbuche sind hier prägende Gehölzarten. Daher mahnt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – einen verstärkten Schutz des Salegaster Forstes sowie der Fließgewässer Mulde, Fuhne, Lobber, Schlangengraben etc. an. Dazu zählt auch die weiter gültige Forderung den obengenannten Uferverbau am von Naturnähe, Mäandrierungen, Kies- und Sandbänken sowie Steilhängen geprägten Schlangengraben endlich und vollumfänglich umzusetzen. Ferner gilt es auch alle Forstmaßnahmen in der Zukunft zu unterlassen.
Erfreulicherweise ist der Salegaster Forst Bestandteil im 2.755,00 ha großen Schutzgebiet nach der Natura-2000-Richtlinie Untere Muldeaue (FFH0129), aber eine Eingliederung in das angrenzende 1191,00 ha große Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ ist aus Sicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – dringend geboten, um den Schutz vor Ort zu verstärken sowie die Einbindung in einen länderübergreifenden Biotop- und Grünverbund zu verbessern.

https://www.natura2000-lsa.de/schutzgebiete/natura2000-gebiete/untere-muldeaue-.html?page=1&keyword=

https://lvwa.sachsen-anhalt.de/das-lvwa/landwirtschaft-umwelt/naturschutz-landschaftspflege-bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/naturschutzgebiete-in-sachsen-anhalt/untere-mulde

Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – kann seine bereits im Januar 2014 veröffentlichte wissenschaftlich fundierte Ausarbeitung „Der Salegaster Forst“ als Begründung sowie Schutz- und Entwicklungskonzeption dienen.

https://www.web-conzept-mn.de/groups/ForstSalegast.pdf

Im Stadtteil Jeßnitz der Stadt Raguhn-Jeßnitz verdeutlichte sich am Ufer der Mulde in nordöstlicher Angrenzung zur Feldstraße der große Unterschied von naturnaheren Flussabschnitten gewässeraufwärts in östlicher Richtung zu den teilweise massiv verbauten, naturfernen Flussabschnitten gewässerabwärts in nordwestlicher Richtung.
Hier sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – massiven Handlungsbedarf Mulde und Spittelwasser durchgehend naturnaher zu entwickeln.

Die Bedeutung des gesamten Auengebietes erhöht sich bei einer Gesamtbetrachtung mit dem Wolfener Busch sowie den arten- und strukturreichen Auenlandschaften von Fuhne und Zörbiger Strengbach, welche allesamt als Lebens- und Rückzugsraum für die umfassende Fauna und Flora, großräumigen Biotopverbundraum zwischen Saale und Mulde – aber auch in die Auen von Rieda und Zörbiger Strengbach – sowie nicht zuletzt als wertvolles Gebiet für einen sanften, umwelt-, natur- und landschaftsschonenden Tourismus darzulegen und Vorschläge zum Schutz, Erhalt und Betreuung dieser wertvollen Natur- und Landschaftsbestandteile fungieren können.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – möchte zahlreiche Exkursionen und Feldarbeiten nutzen, um einer breiten Öffentlichkeit die Schutzwürdigkeit und -bedürftigkeit nahezubringen sowie sich einen aktuellen Überblick zu Fauna und Flora zu verschaffen. Eine perspektivische und wünschenswerte Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Mykologie Wolfen soll dazu beitragen die Schutzwürdigkeit und -bedürftigkeit der Pilzwelt mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Nachfolgende Feldarbeiten und Exkursionen hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – noch im Jahr 2024 geplant:

Samstag, den 06.07.2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Erlen-Eschenwaldes „Reudener Busch“
und des näheren Umfeldes: Beobachtung und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 20.07. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“:
Beobachtung und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 27.07. 2024, um 10.00 Uhr
Wanderexkursion zum Stakendorfer Busch und zur Dreieckgrube
Marschroute: vom Bahnhof Wolfen zum Südpark, Überquerung der B 184 und weiter entlang der Grube Johannes bis zur Jahnstraße, vorbei am Jahnsportplatz und weiter in Richtung Unterführung B183, nach dem Passieren der Unterführung weiter in Richtung Stakendorfer Busch und Dreieckgrube, Umrundung der Dreieckgrube weiter zu den im näheren Umfeld befindlichen Grubengewässern
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 6 Stunden Dauer

Samstag, den 24.08. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Salegaster Forstes:
Beobachtung und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 14.09.2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Naherholungsgebietes Fuhneaue Wolfen
am Gondelteich und im näheren Umfeld
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 21.09. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Insektenfauna (Tagfalter, Laufkäfer, Libellen, Heuschrecken) des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“:
Beobachtung und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 28.09.2024, um 10.00 Uhr
Fahrradexkursion entlang der Fuhne bis zum Gut Mößlitz
über Gondelteich, zum Erlen-Eschen-Wald „Reudener Busch“, zur Brödelgrabeneinmündung, zur Fuhnevogtei, zum Quellgebiet der Fuhne mit Fuhnebifurkation, zum Quellbusch sowie entlang des Zörbiger Strengbaches
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 6 Stunden

Samstag, den 19.10. 2024, um 10.00 Uhr
Herbstwanderung zum Schlangenberg
Marschroute: Auenrestwald „Wolfener Busch“, Waldweg von der Wegekreuzung „Invalidendreieck“ bis zur Katzenbrücke, auf dem Waldweg – am Schlangengraben entlang – durch den Salegaster Forst bis nach Jeßnitz zum Schlangenberg, Rückmarsch über die Auenwiesen Jeßnitz zur Mittellache, Feldweg zur Salegaster Chaussee, weiter über die Salegaster Chaussee zum Feldweg in Richtung Wolfen, durch den Wolfener Busch entlang der Kleingartenanlage „Am Busch“ und vorbei am Tennisplatz, Überquerung der Eisenbahnbrücke
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 6 Stunden

Samstag, den 26.10. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“:
Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 16.11. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Erlen-Eschenwaldes „Reudener Busch“
und des näheren Umfeldes im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 23.11. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Salegaster Forstes
im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 30.11. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“
im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 07.12. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Erlen-Eschenwaldes „Reudener Busch“
und des näheren Umfeldes im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 14.12. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Salegaster Forstes
im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Samstag, den 21.12. 2024, um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Auenrestwaldes „Wolfener Busch“
im Winter: Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden

Hinweise: Die Exkursionen und Feldarbeiten zur Erfassung der einheimischen Fauna finden grundsätzlich bei jedem Wetter statt. Deshalb sind wetterfeste Kleidung und entsprechend angemessenes Schuhwerk angebracht. Ferner empfiehlt es sich Rucksackverpflegung -Essen und Trinken- mitzunehmen.
Die Teilnahme an den Exkursionen erfolgt auf eigene Gefahr. Zudem ist das Verlassen der Exkursionen zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich.
Die Exkursionen und Feldarbeiten zur Erfassung der einheimischen Fauna im Zeitraum vom 06.07. 2024 bis 21.12.2024 finden nur nach telefonischer Voranmeldung statt. Diese muss jeweils bis spätestens 22.00 Uhr des jeweiligen Vortages unter folgender Telefonnummer erfolgen: 0176 – 56879631

Der AHA ruft alle Interessenten auf sich massiv zum Schutz und Erhalt sowie Entwicklung dieses Gebietes und der angrenzenden Regionen einzusetzen. Dazu können sich Interessenten an folgende Anschrift wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen

über Evangelisches Kirchspiel Wolfen
Leipziger Straße 81

06766 Bitterfeld-Wolfen

Tel.: 0176 – 568 796 31
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 16.06.2024

Fotos: Andreas Liste