Am Wochenende 26./27.11.2016 berichteten erneut Medien von der momentan wenig erfolgreichen Baumpatenaktion der halleschen Stadtverwaltung sowie von einer Pflanzung einer Rotblühenden Rosskastanie in der Albert-Schweitzer-Straße.

Alles Aktivitäten, welche durchaus in die richtige Richtung zeigen, aber unglaubwürdig erscheinen, wenn man die Entwicklung der letzten Jahrzehnte verfolgt, wie die politisch Verantwortlichen in der Stadt Halle (Saale) mit Gehölzen im halleschen Stadtgebiet umgehen. Da seien z.B. die Massenfällungen in der Otto-Stomps-Straße/Fiete-Schulze-Straße, Delitzscher Straße, im Böllberger Weg, in der Beesener Straße sowie am Steintor erwähnt. Ferner die Bedrohungen der Gehölz- und Wiesenbestände im Zusammenhang mit den aktuellen Plänen zum Umbau des Gimritzer Dammes zwischen Rennbahnkreuz und Heideallee, des Abschnittes der Heideallee bis zur Kreuzung mit der Walter-Hülse-Straße und dem Weinbergweg sowie deren Umbau zum Kreisel. Alleine im Bereich des angedachten Kreisels sind 27 Bäume bedroht.

Fachlich fundierte Bedenken und Alternativvorschläge ignoriert immer wieder eine große Mehrheit der politisch Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) oder weist sie mit fadenscheinigen Gründen zurück. Das ist garantiert nicht die richtige Form einer echten Demokratie und eines respektvollen Umgangs mit bürgerschaftlichen Engagement in der Stadt Halle (Saale).

Diese verheerende Entwicklung war der Anlass der Gründung der Initiative „Pro Baum“ am 11.05.2005. Es war und ist die unerfreuliche Tatsache, dass immer wieder Bäume und Sträucher aus zumeist unerkennbaren bzw. nicht nachvollziehbaren Gründen aus dem Stadtbild verschwinden.
Ein Zustand, welcher einer erheblichen Gegensteuerung bedarf.

Im Zusammenhang mit der Gründung der Initiative am 11.05.2005 waren u.a. folgende Ziele verbunden:

  • Durch Herausarbeitung von Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Bäume und Sträucher
  • Durch Einfordern eines flächendeckenden Baumkatasters
  • Durch Befördern und Aufrufen zu Baumpatenschaften
  • Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit
  • Durch Vorschläge zur Ausweisung von Flächen zur Sukzession bzw. zur Pflanzung von Bäumen und Sträuchern
  • Mit der Initiierung und Durchführung von Pflanzeinsätzen

Als einer der ersten Maßnahmen erfasste die Initiative „Pro Baum“ in den Jahren 2006 bis 2013 potenzielle Standorte, wo Erstneu- oder Nachpflanzungen von Straßenbäumen möglich sind. Dazu legte die Initiative „Pro Baum“ am 31.07.2006 „Grobkonzeptionellen Vorschläge zur Erweiterung des Straßenbaumbestandes in der Stadt Halle (Saale)“ mit Erfassungstabellen aus dem Paulusviertel, aus Giebichenstein und dem Zentrum vor.

Allein im Paulusviertel erfassten Mitglieder der Initiative „Pro Baum“ mögliche Standorte für 334 Bäume.

Mit Schreiben vom 23.09.2013 erhielt der hallesche Oberbürgermeister zudem eine Erfassung von 44 potentiellen Baumstandorten in der Landsberger Straße.

Die Initiative „Pro Baum“ möchte diese Erfassungen fortsetzen, um weitere Straßenbaumstandorte zu finden und zu erfassen. Darin sieht die Initiative „Pro Baum“ eine sehr wichtige Basis neben dem Schutz und Erhalt, die Erweiterung der Straßenbaumbestände voranzutreiben. Auf dieser Basis gilt es nun eine genauere Standortprüfung vorzunehmen, inwieweit Versorgungsleitungen etc. eine Neu- oder Nachpflanzung ausschließen könnten. Nach Ansicht der Initiative „Pro Baum“ dürfte das sehr schnell geschehen können. Besonders dann, wenn sich die Verwaltung der Stadt Halle (Saale) für Baumspenden und –patenschaften stark machen möchte.

Leider ist die hallesche Stadtverwaltung diesbezüglich noch nicht an die Initiative „Pro Baum“ herangetreten.

Nach Auffassung der Initiative „Pro Baum“ könnte die Umsetzung seiner gegengeprüften Vorschläge zum Beispiel in Form von Arbeits- bzw. Pflanzeinsätzen gemeinsam mit der Bevölkerung sowie anlässlich von Feierlichkeiten –Jugendweihe, Konfirmation, Hochzeiten etc.- stattfinden. Daher ist eine enge Zusammenarbeit mit Vereinen, Initiativen, Bildungseinrichtungen und Firmen dringend erforderlich.

Aus der Sicht der Initiative „Pro Baum“ stellt die am 31.07.2006 vorgelegte „Grobkonzeptionellen Vorschläge zur Erweiterung des Straßenbaumbestandes in der Stadt Halle (Saale)“ und die nachfolgenden Erfassungen eine wichtige Grundlage zur Erweiterung des Straßenbaumbestandes der Stadt Halle (Saale) dar. Nach eingehender Prüfung der beiliegenden Unterlagen und einer nachfolgenden Diskussion über die Machbarkeit des Vorhabens, gilt es unverzüglich die Umsetzung des Projektes anzugehen. Neben der ökologischen Bedeutung sind auch umweltbildende Aspekte zu sehen.

Die Initiative „Pro Baum“ wird die Erfassungen fortsetzen bzw. ausweiten.

Im Übrigen irrt leider Dr. Detlev Haupt hinsichtlich des Zeitpunktes der Pflanzungen der Ebereschen in der Uhlandstraße. Diese hatte der Arbeitskreis Umweltschutz Halle (AKUS) in der Gesellschaft für Natur und Umwelt im Kulturbund der DDR im Jahr des Baumes im Jahr 1987 angeregt und im April 1987 in einem öffentlichen Pflanzeinsatz umgesetzt. Dem waren umfassende Gespräche und Verhandlungen mit der Abteilung Umweltschutz und Wasserwirtschaft der Stadt Halle (Saale), dem Rat des Stadtbezirkes Halle-Ost und dem VEB Garten und Landschaftsgestaltung (GALA) vorausgegangen. Die GALA unterstützte sogar die Pflanzaktion mit Materialien und Werkzeugen.

Die Initiative „Pro Baum“ möchte daher weiter und verstärkt für den Schutz, Erhalt, Betreuung und Erweiterung der Gehölzbestände aktiv sein. Daher sind interessierte Bürgerinnen und Bürger, Firmen, Verbände, Vereine und weitere Organisationen aufgerufen in der Initiative „Pro Baum“ mit- und zusammenzuarbeiten.

Wer Interesse hat daran mitzuwirken, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Initiative „Pro Baum“ c/o
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345/200 27 46
Fax.: 01805/684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
Internet: https://www.aha-halle.de
E-Mail: initiativeprobaum@yahoo.de