Jan Riedels Petition auf change.org:

„Der Lückenschluss der #A 143 bei Halle muss nun zügig vollzogen werden! Nach berechtigten Einwänden der Naturschutzverbände etc. liegt nun ein umsichtiger Planfeststellungsbeschluss mit weitreichenden Schutzmaßnahmen für Mensch und Natur vor. Wir bitten inständig, insbesondere zum Wohle der Menschen in unserer Region, die tagein tagaus mit den Folgen der fehlenden Stadtumfahrung zu kämpfen haben, nicht erneut gegen das Projekt zu klagen

Mit Ihrer Unterschrift bekunden Sie Ihr JA zum Lückenschluss und appellieren an die Vernunft der Autobahngegner.“

Im Einzelnen:

…liegt nun ein umsichtiger Planfeststellungsbeschluss mit weitreichenden Schutzmaßnahmen für Mensch und Natur vor.“

Nein, tut er nicht.

1. Es liegt kein Plan vor, um Menschen vor dem Lärm der Autobahn zu schützen, noch nicht einmal das Minimum einer weitläufigen Schallschutzmauer ist vorgesehen. Menschen werden zwangsenteignet und viele ihrer Häuser würden nahezu wertlos. Menschen verlören ihr Zuhause durch die Autobahn. Menschen werden krank durch permanenten Straßenlärm.

2. Seltene Tiere und Pflanzen, schon heute vom Aussterben bedroht, würden regional, manche in Mitteleuropa, ganz aussterben. Naturverträglich wäre der endgültige Stopp der Autobahn, das Ende von Ackergiften und Insektensterben, das Ende der Flächenversiegelung, um das mindeste zu nennen.

Menschen in unserer Region, die tagein tagaus mit den Folgen der fehlenden Stadtumfahrung zu kämpfen haben“

1. Der Autoverkehr in Halle besteht zu 95% aus Hallenserinnen und Hallensern und aus Durchgangsverkehr, der nichtvon Sangerhausen undsüd-ost-Harz Richtung nord-westen, nach Bernburgfährt. Das geht aus der Studie der Stadt Halle hervor. Die Menschen würden auch mit A-143 unter Autoverkehr leiden. Die A 143 ist eine Ablenkung vom wirklichen Problem.

2. Es ist erwiesen, dass Straßenzubau Verkehr induziert. Eine Zunahme von Verkehr insbesondere auf den Autobahnzubringern ist wahrscheinlich.

3. Menschen in Halle und weltweit kämpfen heute schon tagein tagaus mit den Folgen fehlenden Klimaschutzes. Das Jahr 2018 war eines der trockensten in der Geschichte der Wetteraufzeichnung.

4. Der nicht endende Strom von Flüchtlingen aus Afrika, Asien und dem nahen Osten ist heute schon neben anderen Faktoren dem Klimawandel geschuldet. Diese Menschen kämpfen tagein tagaus mit ausbleibendem Regenfall, Hunger, Vertreibung. Der Verkehrssektor, vor allem Flugzeug und Auto, steht an fünfter Stelle der Klimazerstörer. In Deutschland ist der Autoverkehr für 115 Millionen Tonnen, das entspricht 13% der Co2 Emissionen verantwortlich. (115 mil t / 868 = 13%)

„nicht erneut gegen das Projekt zu klagen“

1. Die Klage läuft seit beinah einem Jahr. Wer Zeitung liest ist klar im Vorteil.

Unsere Antwort:

Wir bitten inständig, zuerst nachzudenken, bevor wieder Petitionen gestartet werden, die das sechste planetare Artensterben weiter verschlimmern würden. (https://de.wikipedia.org/wiki/Massenaussterben#Das_gegenw%C3%A4rtige_Massenaussterben)

Wir bitten inständig, das Gehirn einzuschalten, bevor ein weitere Intensivierung des Automobilismus verlangt wird. Die Gegenwart eines Systems mit zu vielen Autos würde unnötig in die Zukunft verlängert. Autobahn heißt Autoverkehr, und allein die PKW sind für rund 10% des deutschen Co2 Ausstoßes verantwortlich. Wir bitten inständig, einmal über die Realität des Klimawandels nachzudenken.

(https://www.welt.de/wams_print/article1828854/Verkehr-als-CO2-Quelle.html)

Wenn wir, die Menschen, eine Zukunft auf diesem Planeten haben wollen, dann nur ohne Klimakatastrophe. Wer der nächsten Generation das schlimmste ersparen will, darf die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen nicht fortsetzen. Das aber heißt, Schluss mit Autobahnneubau, Schluss mit dem Automobilismus, wie wir ihn kennen.

Die Gruppe Extinction Rebellion hat leider Recht: „Wir stehen vor dem ökologischen Kollaps.“

(https://extinctionrebellion.de/forderungen/)

Wir haben die Wahl, per Automobilismus und fossilen Brennstoffen ins Klimachaos, oder endlich umdenken.

Bürgerinitiative Saaletal
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

17. April 2019