am Samstag, den 06.04.2019 eine Fahrradexkursion zu den Naturschutzgebieten „Saalberghau“ und „Untere Mulde“ unweit des Mündungsbereiches der Mulde in die Elbe mit Vorstellung der Projektes Betreuung der Streuobstwiese „Am Landhaus“ und des geplanten Naturerkenntnispfades durch.

Treff ist um 10.00 Uhr Bahnhof Roßlau

Im Rahmen der ca. sechsstündigen Fahrradexkursion beabsichtigt der AHA die dringende Schutzwürdigkeit der sehr vielfältigen Elbe und weitgehend unverbauten Mulde und des Mündungsgebietes in die Elbe hervorzuheben. Diese Fluss- und Auenlandschaften an Elbe und Mulde sind Bestandteil des 19.070 ha großen Europäischen Vogelschutzgebiet Mittlere Elbe einschließlich Steckby-Lödderitzer Forst (SPA0001). Darüber hinaus gehört das 316,00 ha große Naturschutzgebiet Saalberghau zum 3.881,00 ha großen FFH-Gebiet „Kühnauer Heide und Elbaue zwischen Aken und Dessau“ sowie das 1191,00 ha große Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ zum 2.755,00 ha großen FFH-Gebiet „Untere Muldeaue“. Ferner zählen diese Auengebiete zum weltbedeutsamen Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Diese Teile der Auen von Elbe und Mulde dienen als wichtige ökologische, kulturelle und touristische Lebens-, Rückzugs- und Verbindungsräume.

Die vielfältigen Bedeutungen und Schutzwürdigkeiten aufzuzeigen ist eine entscheidende Basis des Vorhabens zur Entstehung eines Naturerkenntnispfades im Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe. Im Rahmen der Fahrradexkursionist daher seitens des AHA vorgesehen die Vorstellungen zu Inhalt und Stand zu den umfassenden Planungen zur Entstehung eines Naturerkenntnispfades im Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe einer interessierten Öffentlichkeit darzulegen und Möglichkeiten der Mitarbeit aufzuzeigen.

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) appelliert hier mit Nachdruck an die seit dem 07.02.2017 amtierende Direktorin und Vorstand der öffentlich finanzierten Kulturstiftung Dessau-Wörlitz Dipl.-Ing. Brigitte Mang endlich eine neue Arbeits- und Herangehensweise in Bezug auf den Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz sowie Umweltbildung in den Auen- und Flusslandschaften von Elbe und Mulde umzusetzen.

Dazu gehört u.a. eine einvernehmliche Lösung zum Konzept zu einem „Naturerkenntnispfad Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe“, welche der AHA am 09.11.2008 erstellt und vorgelegt hatte. Das Vorhaben soll dazu beitragen zum Einem Grundsätzliches über Auen, ihre Bedeutung , ihre Schutzwürdigkeit und Bedrohungen zu erfahren sowie zum Anderen spezifische Erläuterungen zu der arten- und strukturreichen Aue im großräumigen Mündungsbereich der Mulde in die Elbe zu bekommen, welches zum ca. 1.191 ha großem Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ gehört.

Nach den Überlegungen des AHA erscheint es am wenigstens natur- und landschaftsprägend sowie am kostengünstigsten zu sein, mit Steinen auf die 14 angedachten Stationen hinzuweisen und dazu ein Begleitheft herauszugeben. Bereits frühzeitig erfolgte eine schriftliche Information an das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalts und an die Stadt Dessau-Roßlau.

Der AHA hatte dazu bereits ein Begleitheft gestaltet und dann Kostenkalkulationen zu dessen Herstellung eingeholt. Ferner gilt es sich über die Gestaltung, Einbringung und Kosten für die Hinweissteine Gedanken zu machen.

Das hängt leider zurzeit an der unverständlichen Verweigerungshaltung der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz.

Ferner hat der AHA das dringende und zwingende Bedürfnis seine ablehnende Haltung zu den noch nicht ganz eingestellten Plänen der Stadt Dessau-Roßlau eine Nordumgehung zu bauen und dabei eine neue Muldequerung zu schaffen, zu begründen. Neben der einen grundsätzlichen Tatsache, dass Verkehrsprobleme nicht mit neuen Straßen und Brücken lösbar sind, droht hier eine Zerschneidung wertvoller Kultur- und Naturlandschaft. Bereits der Ausbau der B 184 im Mündungsgebiet der Mulde in die Elbe trägt schon zu erheblichen Störungen und Zerstörungen bei.

Ebenso hält es der AHA für dringend geboten erneut und verstärkt auf die dringende Notwendigkeit einer naturnahen Waldentwicklung im und am Naturschutzgebiet „Untere Mulde“ hinzuweisen. Die vergangenen und gegenwärtig stattfindenden Abholzungen an Teilen der Exkursionsstrecke werden seitens des AHA massiv kritisiert und als ungeeignet angesehen die Gehölzstruktur ökologisch vernünftig entwickeln zu lassen, was zudem zur finanziellen Entlastung der öffentlichen Haushalte beiträgt. Ferner sieht der AHA durch diese flächendeckenden Abholzungen und damit verbundenen Folgeschäden die Arten- und Strukturvielfalt der Auenlandschaften an Elbe und Mulde bedroht, wozu die Auenwälder dazu gehören.

Mit der Vorstellung der Umsetzung des mit der Stadt Dessau-Roßlau abgestimmten und von der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt geförderte Vorhaben zum Schutz, Betreuung und Pflege der Streuobstwiese „Am Landhaus“ sei ein weiteres Hauptthema der Exkursion benannt. Dabei beabsichtigt der AHA auch die Notwendigkeit des Schutzes, der Betreuung und der Pflege der unweit davon gelegenen Streuobstwiese an der „Braunschen Lache“ zu erläutern. Hierzu beabsichtigt der AHA Interessenten zu gewinnen, welche daran Interesse haben mitzuwirken.

Darüber hinaus möchte der AHA die Zielstellung und die Aktivitäten der Ortsgruppe Dessau-Roßlau vorstellen.

Wer noch mehr zur Fahrradexkursion und zu den Aktivitäten der AHA-Ortsgruppe Dessau-Roßlau erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder

zu Halle (Saale) e.V. (AHA)

Ortsgruppe Dessau-Roßlau

Internet: http://www.aha-halle.de

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Halle (Saale), den 29.03.2019 Andreas Liste

Vorsitzender