Mit Entsetzen hat der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) das fortgesetzte Agieren der sachsen-anhaltinischen CDU aufgenommen, welche verstärktes Vorgehen gegen die Rückkehr des Wolfes anmahnen. Dabei schrecken diese Leute nicht zurück Hand in Hand mit einigen unverbesserlichen privaten Waldeigentümern, Jägern und Landwirten Wölfe zum Abschuss freizugegeben.
Nun hat sich der promovierte Physiker und Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt sowie CDU-Mitglied seit 1976 Dr. Reiner Haseloff zu dem Thema zu Wort gemeldet. Er hat sich als Hassprediger und Bekämpfer des Wolfes aufgeschwungen und somit wieder einmal Flagge gegen sach- und fachgerechten Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz gezeigt. Typisch für ihn und seine CDU-Ministerriege, welche immer wieder ziemlich barsch und populistisch nach Stammtischmanier eine Lanze u.a. für den Ausbau des Straßenverkehrs, von Winterskianlagen in sensiblen Naturbereichen des Harzes in Schierke, Saaleseitenkanal sowie Einschränkungen im Öffentlichen Personen- und Schienennahverkehr brechen. Nun kommen vulgäre Forderungen nach Abschuss des Wolfes auf dieses Konto dazu.
Dabei scheinen diese Leute zu vergessen, dass ein ähnliches Vorgehen dazu führte, dass in Folge intensiver Jagd das Gebiet des Deutschen Bundes 1850 weitgehend wolfsfrei war. Im Unterschied zum Luchs, gab es immer wieder Zuwanderungen aus dem Osten. Jedoch erlegte man sie immer wieder, was mit dem Beitritt der DDR zur BRD im Jahre 1990 und mit der damit verbundenen Unterschutzstellung auch im Osten Deutschlands sein Ende finden sollte.
Beide Tiere, welche klar als Nahrungskonkurrenten gelten, nehmen so wieder den obersten Teil der Nahrungspyramide ein. Einen Platz, welchen „ersatzweise“ die Jägerschaft über Jahrzehnte für sich beanspruchte. Die Unruhe der Jägerschaft ist daher nicht nachvollziehbar. Noch dazu man immer wieder, gebetsmühlenartig, nie wissenschaftlich begründet von steigenden Beständen an Reh-, Rot-, Dam- und Schwarzwild sprach bzw. spricht.
Nach Auffassung des AHA ist es unverantwortlich, wenn immer wieder CDU- Politiker zum Hass und Abschuss eines Tieres aufrufen, welches unweigerlich zu Deutschland gehört und daher eines besonderen Schutzes bedarf.
Der gemeinsame Wunsch von CDU, Jägern, privaten Waldbesitzern und Bauernverbänden dem Wolf an das Fell zu wollen zeugt von dem fortgesetzten Haltung alles was einem nicht passt zu liquidieren ist. Heute nennen das diese gewissenlosen Hassprediger „entnehmen“. Neben Schafen und Rindern müssen abwechselnd oder gleichzeitig Kindergartenkinder und Mufflons als Gründe zur Bekämpfung des Wolfes herhalten.
Auch die vorgetäuschte Tierliebe ist angesichts der fortgesetzten qualvollen Haltung von Tieren in viel zu engen Massenviehanlagen unehrlich und unglaubwürdig. Hier bestehen massive und echte Handlungsbedarfe des Antiwolfbündnisses aus CDU, Jägern, privaten Waldbesitzern und Bauernverbänden. Bisher jedoch ist hier der sachsen-anhaltinische Ministerpräsident nicht so wortgewaltig in Erscheinung getreten.
Der Gipfel ist dann noch der Antrag der CDU-Fraktion im Stadtrat von Stendal mit dem Titel „Antrag Fraktion CDU/Landgemeinden – Resolution zu einem praxistauglichen Wolfsmanagement“, welcher in der Stadtratssitzung am 09.10.2017 auf der Tagesordnung statt. Mit Hardy Peter Güssau Ex-Präsident des Landtages und nunmehrigen Fraktionsvorsitzenden ist kein unbeschriebenes Blatt ganz vorne in die Bütt gegangen. Das der Kreistag Stendal im April 2017 eine derartige Resolution verabschiedet hatte, macht die Sache nicht besser. Aber da doch noch etwas ! Genau die Fälschung der Kommunalwahlen am 25. Mai 2014 in Stendal, wo man für die Stadtrats- und Kreistagswahl mehr Briefwahlunterlagen an bevollmächtigte Personen herausgegeben hatte, als erlaubt. Mehr muss man zu der CDU in Stendal nicht sagen, wo doch der frühere CDU-Stadtrat Holger Gebhardt eine Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten erhielt.
Genau diese CDU ruft zum Halali gegen den Wolf auf. Hier bedarf es eines grundsätzlichen Neuaufbaus einer Partei, welche sich im Jahr 1990 vorrangig aus einstigen Blockflöten und zweifelhaften Westimporten in Sachsen-Anhalt formierte.
Es ist schon erstaunlich wie eine Partei wie Bündnis 90/Die Grünen mit so einer Partei an einem Kabinettstisch sitzen kann, welche Belange des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes als lästiges Übel betrachtet und alles unternimmt um hier massive Einschnitte im Interesse der eigenen Lobbyschaft in der Bau-, Auto- und Planungsbranche sowie in der Bauern- und Jägerschaft voranzutreiben.
Für den AHA gehört es eher zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe arten- und strukturreiche Natur- und Lebensräume zu erhalten und zu schützen sowie Raum zur sukzessiven Ausdehnung zu geben. Ferner gilt es Biotop- und Grünverbundräume zu schützen, zu erhalten, zu stabilisieren und räumlich auszuweiten. Dazu können die Randstreifen von bestehenden und wiederherzustellenden Wegen sowie nicht zuletzt mindestens 10 m breite Gewässerschonstreifen entlang von Fließgewässern aller Größen und Längen dienen.
Bei dieser Lobbyschaft ist es für den AHA somit folgerichtig, dass kein Aufschrei von Politikern der CDU ertönt, wenn es um Fortsetzung des Flächenfrasses für Verkehrs-, Wohn- und Gewerbeflächen und –bauten, damit verbundener Zerschneidung und Einschränkung von Landschafts- Überflutungs- und Naturräumen sowie einer Verarmung der Agrarlandschaft durch Verringerung der Ackerkulturen, der Arten- und Strukturvielfalt durch Verlust bzw. Fehlen von Gehölz- und Grüninseln und –streifen und von Feuchtgebieten und Stauden-, Trocken- und Halbtrockenrasengesellschaften geht.
Dabei weisen das Umweltbundesamt und das Statistische Bundesamt in Deutschland gegenwärtig eine tagtägliche Neuversiegelung von Boden im Umfang im Umfang von 69 ha Boden aus. Dies geht zumeist zu Lasten von fruchtbaren Böden und der Landwirt-schaft. Das entspricht in etwa einer Fläche von ca. 100 Fußballfeldern und im Jahr in etwa einer Fläche von 25.185 ha -69 ha/Tag x 365 Tage/Jahr = 25.185 ha/Jahr. Im Vergleich dazu die Fläche der Stadt Leipzig, welche 29.760 ha beträgt.
Ferner führte die Art und Weise des Betreibens der Landwirtschaft auch im Gebiet der einstigen DDR nach 1990 zur Verarmung des Anbaus von Feldkulturen. Von einst 25 verschiedenen Kulturen, sind nur 7 übrig geblieben.
Hier erwartet der AHA auch mehr Handeln der Politiker der CDU in Sachsen-Anhalt, anstatt eine Hass- und Drohkulisse gegen den Wolf und womöglich irgendwann auch gegen den Luchs aufzubauen.
Die Äußerungen des Ministerpräsidenten, welcher schon in der Flüchtlingsfrage von Obergrenzen fabuliert, beschädigen dieses Amt und lassen bei weiterer Amtsausübung durch den CDU-Mann Haseloff noch Schlimmes in Sachen Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz und somit auch im Umgang mit dem Wolf befürchten. Nach Ansicht des AHA müssen erst einmal absolut vorrangig der ungehemmte Flächenfrass sowie ausgeräumte, monokulturell genutzte Agrarlandschaften, aber auch unwürdige Tierhaltungsbedingungen schnellstmöglich der Vergangenheit angehören.
Daran mitzuwirken sollte Auftrag an die Bevölkerung sowie politische Gremien und Behörden sein.
Der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA bietet dahingehend Interessenten Raum im Rahmen von territorialen Regional- und Ortsgruppen bzw. thematischen Arbeits- und Interessengruppen –wie z.B. die Arbeitsgruppe Feldökologie- mitzuwirken.
Wer noch mehr zu den diesbezüglichen Aktivitäten des AHA erfahren möchte, wende sich bitte an folgende zentrale Kontaktmöglichkeit:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
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