Die Arbeitsgruppe Feldökologie hat sich im Oktober 2008 im Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e. V. gegründet und besteht zurzeit aus 5 Mitstreitern.
Oberstes Ziel der AG Feldökologie ist es die stark ausgeräumte Agrarlandschaft um die Stadt Halle (Saale) wieder mit Feldgehölzen zu bereichern. Hierzu sollen an Feldwegen und an konfliktarmen Bereichen in der Landschaft Heckenstrukturen, oder auch Obstbaumreihen entstehen, die sich an den Vorgaben der Biotopverbundplanung Sachsen-Anhalt orientieren. Hierzu sollen mit den Akteuren „vor Ort“ (Flächeneigentümer, Bauern) Maßnahmen entworfen und umgesetzt werden, die auch die Frage der anschließenden Pflege mitberücksichtigen.
Zu Beginn hat die Gruppe ein Konzept erstellt, dass alle auftretenden Fragen bei der Etablierung von Hecken- und Saumstrukturen berücksichtigen soll.
Zunächst stand die Recherche von Vor- und auch Nachteile solcher Strukturen im Fokus: Mit der Anhäufung von Streu- und Humusstoffen wird das natürliche Bodengefüge durch höhere biologische Aktivität im Boden wiederhergestellt. Schon bei leicht geneigten Flächen kann dadurch Wasser und Sediment (inklusive Nähr- und Schadstoffe) aus dem Oberhangbereich abgefangen werden und am Eintritt ins nächste Fließgewässer gehindert werden. Somit tragen solche Strukturen zur Verringerung der Bodenerosion durch Wasser bei und leisten einen Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz im Einzugsgebiet des Flusses. Die Windgeschwindigkeit kann leeseitig in einem Bereich bis zum 25-fachen der Heckenhöhe verringert werden (bei 4 m Heckenhöhe = 100 m breiter Streifen Acker geschützt). Auch Luftschadstoffe (z. B. Pflanzenschutzmittel) und Flugsamen von Ackerwildkräutern werden von der Hecke ausgefiltert. Da die Hecke als Lebens- und Rückzugsraum vieler Tier- und Pflanzenarten gilt, kann sie gerade in landwirtschaftlich intensiv genutzten Bereichen einen Beitrag zum Artenschutz leisten, der durch die Integration in ein regionales Biotopverbundsystem noch gesteigert werden kann. Bei den Nachteilen wiegt sicherlich der Flächenverlust für den Bauern am schwersten. Manche Pflanzen sind Zwischenwirt für Getreiderost (z. B. Feuerbrand), oder Rüben- und Bohnenlaus. Die hohe Zahl an Nützlingen in der Hecke wiegt diesen Nachteil aber deutlich wieder auf. Eine Begünstigung von Feldmäusen durch die Hecken ist nicht gegeben, denn diese leben auf den Feldern selbst.
Weitere Recherchen zielten auf die Frage ab, Hecken bewusst anzulegen, oder Flächen und Wegränder gezielt aus der Nutzung zu nehmen, um eine natürliche Entstehung der Hecke zu ermöglichen. Daneben spielen Kosten und Förderungsmöglichkeiten einer Neuanlage und die spätere Pflege eine Rolle. Um neue Hecken in der Landschaft zu etablieren bedarf es auch des Wissens um die rechtlichen Grundlagen.
Mit diesem Wissen versucht die AG Feldökologie nun, mit verschiedenen Akteuren ins Gespräch zu kommen und einen breiten Diskussionsprozess zu initiierten. Bisherige Gesprächspartner waren u. a. Bauern, Gemeinden, Flächeneigentümer und Behörden.
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