Wie bereits seit Langem vom Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) und der Initiative „Pro Baum“ befürchtet, zeigen haben nun die ersten Massenfällungen am halleschen Steintor ihre Auswirkungen. Die sehr große Besorgnis beider Organisationen in Sachen Schutz und Erhalt des umfassenden und bedeutsamen Gehölzbestandes in dem Bereich haben sich bestätigt.
Nach den gegenwärtigen Planungen hat man 59 Bäume als „nicht verkehrssicher“ eingestuft, wovon 10 Bäume die Wertung „gefährliche Bäume“ erhalten haben. Mit der Fällung dieser Bäume und der Abholzungen zu Gunsten der geplanten Verkehrsanlagen hat die Stadt Halle (Saale) schon die Vernichtung von 107 Bäumen in Rechnung gestellt. Hinzu kommt noch die angedachte pauschale Fällung von 28 nektarreichen und blühreichen Robinien. Somit wären eigentlich von den 30 „Restbäumen“ nur noch 2 Bäume übrig.
Die begonnenen Fällungen zielen nunmehr offenkundig auf eine komplette Vernichtung des Parks ab.
Beide Organisationen forderten immer wieder den vollständigen Erhalt des Steintorparks und appellierten daher dringend an die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) auf die Planungen entsprechend anzupassen. Ebenso mahnten AHA und Initiative „Pro Baum“ immer wieder an, noch einmal genau zu überprüfen, wie es tatsächlich mit der Gesundheit und Standfestigkeit der Bäume bestellt ist. Der AHA und die Initiative „Pro Baum“ legten dazu am 10.04.2013 und in Folge der Exkursion am 24.09.2013 dem Stadtrat der Stadt Halle (Saale) und dem halleschen Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand gemeinsame Stellungnahmen zum Umbau des Steintors in der Stadt Halle (Saale) vor. Dazu zählte neben technischen Vorschlägen zur Umverlegung der Gleise, von Straßenabschnitten und Wegen, der Vorschlag einer Verkehrsberuhigung des Areals „Am Steintor“. Die Verkehrsströme müssen nicht über den Platz verlaufen.
Diese Stellungnahmen und Vorschläge bildeten offenbar keine Diskussionsgrundlage beim halleschen Stadtrat und beim Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale). Nun fordern AHA und Initiative „Pro Baum“ die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) auf keine weiteren Reduzierungen des Parks und seines Gehölzbestandes zuzulassen bzw. vorzunehmen.
Ebenso mit großem Interesse und großer Sorge verfolgen die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die gegenwärtige Entwicklung am nunmehrigen Baustandort des Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Zentrums (GSZ). Die ausgebliebene, von der Initiative „Pro Baum“ und vom AHA immer wieder eingeforderte breite öffentlichen Diskussion in der Angelegenheit ist ja nun leider weitgehend ausgeblieben. Nun ist das eingetreten, was beide Organisationen befürchtet haben, aber zum Beispiel von den Verantwortlichen u.a. bei der von der Initiative „Pro Baum“ am 01.07.2008 in der Heiligkreuzgemeinde organisierten und durchgeführten öffentlichen Forum immer abgestrittenen Gefahr der Massenfällung von Bäumen. Bereits in der Anfangsphase fällte man im Bereich der Adam-Kuckhoff-Straße mindestens eine alte Rosskastanie und einen sehr großen Bergahorn.
Mit der Fällung von weiteren 6 großen, standortbestimmenden Bäumen offenbarte sich zum wiederholten Male, dass die Verantwortlichen erwartungsgemäß nicht Wort gehalten haben. Gleiches ist vom Park am früheren Standort der Landwirtschaftlichen Fakultät zu berichten. Hier fanden massive Eingriffe in den Gehölzbestand ein, obwohl man auch hier andere Aussagen traf.
Ferner zeugt der Standort von unpassender Bauweise, welche sich auf Gestaltung der Gebäude und massiver Flächenversiegelung bezieht. Initiative „Pro Baum“ und AHA schlagen daher vor, eine umfassende Reduzierung der Flächenversiegelung und Erhöhung des Grünanteils vorzunehmen. In dem Zusammenhang erscheint es sinnvoll zu sein neben der Pflanzung von Bäumen, mit Wand- bzw. Fassadenbegrünung mit Klettergehölzen zu arbeiten. Ferner appellieren beide Organisationen an die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) dafür Sorge zu tragen, den Gehölzbestand auf dem Gelände der früheren Landtechnik, in Angrenzung an den ehemaligen „Bauernclub“ und das Julius-Kühn-Haus an der Ludwig-Wucherer-Straße zu erhalten bzw. zu sichern.
Fotos Andreas Liste
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