I. Grundsätzliches

Bekanntlich bilden Fluss- und Auenlandschaften eine wichtige Einheit. Beide stehen in einer engen und sehr vielfältigen Wechselbeziehung zueinander. Die Auenlandschaften dienen den Flüssen als Ausbreitungsraum für Hochwasser und versorgen sie somit mit Wasser, Sedimenten und z.B. als Schwemmgut herangetragenes neues genetisches Material aus Tieren und Pflanzen. Im Umkehrschluss fungieren die Auenlandschaften als „Reinigungskraft“ für die Flüsse, indem beispielsweise Auenwälder das abgebremste Wasser von Sedimenten „befreien“ sowie Schwemmgut „herauskämmt“.

Diese langzeitige Wechselbeziehung hat somit eine der arten- und strukturreichsten Naturlandschaften der gemäßigten Zonen hervorgebracht, welche zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Rückzugsraum bietet. Darüber hinaus trägt diese intensive Wechselbeziehung zur Verbesserung des Landschafts- und Ortsbildes urbaner Gebiete bei und sorgt als Kalt- und Frischluftentstehungsgebiet und -korridor für eine nachhaltige Verbesserung des Klimas.

Dazu gehört aber auch, dass naturnahe bis natürliche Gewässerstrukturen erhalten und geschützt bleiben und dort wo sie verlorengegangen sind, wieder möglich sein können. Dazu gehören neben der Prüfung des Wiederanschlusses von Altverläufen die Beseitigung von Sohl- und Uferbefestigungen, die Freihaltung von Neuverbauungen und die Beseitigung von bestehenden Verbauungen.

Auf dieser Basis bezieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – folgendermaßen Stellung:

II. Zu den Verfahrensunterlagen

Wie unter Punkt „2 Beschreibung des IST-Zustandes“ beschrieben, handelt es sich um eine Anlage aus dem Jahr 1923. Zu dem Zeitpunkt spielten vielfältige Durchlässigkeit keine oder maximal eine stark untergeordnete Rolle. Das hat sich notwendiger- und richtigerweise in den letzten 101 Jahren umfassend geändert. Daher regt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Prüfung der Schaffung einer Sohlgleite, um die naturferne Wehranlage überflüssig zu machen. Neben einer besseren Einpassung in die Landschaft besteht einer großflächigere Möglichkeit der Höhenüberwindung durch Fische und andere Wasserbewohner.
Darüber hinaus gilt es nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – den gegenwärtigen Bestand des Elbebibers sowie damit verbundene Entwicklungen und Schutzbedürfnisse zu prüfen. Hier sei auf den Beitrag von Siegfried Klaus zum Thema „Biber in Thüringen – die aktuelle Situation“ in Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen 48 (2) 2011, Seiten 85 bis 88 verwiesen.

https://tlubn.thueringen.de/fileadmin/th8/tlug/content/abt_1/lnt/lnt_bsp_2_2011.pdf

Eng damit verbunden regt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – eine länderübergreifende Schutz- und Entwicklungskonzeption für die Saale, ihre Aue und Nebengewässer sowie in Korrelation mit angrenzenden Natur- und Landschaftsbestandteilen und urbanen Räumen an. Dazu gehören natürlich auch entsprechende Erfassungen von Fauna, Flora und Pilzwelt. Im näheren Umfeld betrifft das natürlich die Saaleaue zwischen den Städten Jena und Camburg.

Nur auf dieser Basis lassen sich vollumfängliche Bewertungen des Ist-Zustandes sowie mögliche Entwicklungsziele ableiten.

III. Schlussbemerkungen

Die nunmehr 413,00 km lange Saale mit ihrem 24.167,00 km² großem Einzugsgebiet ist ein länderübergreifender Fluss, welcher die Freistaaten Bayern und Thüringen sowie das Land Sachsen-Anhalt durchfließt und letztendlich in die Elbe mündet, besitzt zusammen mit ihren Nebengewässern ein sehr bedeutsames Potenzial als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie eines länderübergreifenden Biotop- und Grünverbundes. Dazu muss der Fluss in der Tat barrierefrei sein. Ferner gilt es aber auch Auenflächen nicht nur von Verbauungen und Versiegelungen freizuhalten, sondern auch umfassend zurückzubauen. Das trifft ebenfalls für Ufer- und Sohlbefestigungen sowie künstlich eingebaute Schwellen zu.
Um jedoch eine gesamträumliche Betrachtung zum Schutz, zur Entwicklung und zur Betreuung der Saale zu erhalten, bedarf es einer länderübergreifenden wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption, welche u.a. diese Gesichtspunkte betrachten muss. Daraus können sich auch Möglichkeiten zur Nutzung der Wasserkraft an vorhandenen Anlagen ableiten.
Der ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. bietet gerne seine Erfahrungen und fachlichen Kenntnisse an.
Der zentrale Kontakt lautet:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 26.05.2024

WKA „Döbritschen“ in Dornburg-Camburg an der Saale

Antrag auf Plangenehmigung gem. § 68 (2) WHG
Topografische Karte
Luftbild und Flurkarte
Gesamtplanung mit Schnitten
Bestandslageplan mit Längsschnitt
Plan mit Konflikten
Wehrklappe
Schnitt Wasserdurchlass alt-neu
A 1 Vollmacht Antragstelle
A 2 Auszug aus dem Liegenschaftskataster mit Eigentumsnachweis
A 3 Wasserrecht 2008
A 4 Erlaubnis Denkmalschutz
A 5 Fachbeitrag Wasserrahmenrichtlinie
A 6 Eingriff-Ausgleich-Bilanzierung