Bekanntlich würdigt die offizielle Seite des Landes Berlin den ca. 84 ha großen, ab 1876 errichteten Treptower Park folgendermaßen, Zitat:
„Wegen seiner besonderen Mischung aus Flusslandschaft, riesigen Wiesen, beschaulichen Bereichen und lebhaften Lokalen ist der Treptower Park ein attraktives Ausflugsziel in Zentrumsnähe. Dank seiner Ausdehnung bietet der Park viel Platz für jede Form der Erholung. An sonnigen Wochenenden erobern Anwohner aus Kreuzberg, Neukölln und Friedrichshain den Volkspark.“, Zitat Ende
Ferner führt man aus, Zitat:
„Der Treptower Park ist wegen seiner Vielseitigkeit ein beliebter Volkspark. Inmitten des Parks steht mit dem Sowjetischen Ehrenmal die zentrale Gedenkstätte für gefallene Soldaten der Roten Armee.“, Zitat Ende
Diese Einschätzungen treffen weitgehend den Charakter und Wert des Treptower Parks, welcher mehr oder minder als Bestandteil der Aue der Spree sowie eines Biotop- und Grünverbundes entlang des Flusses darstellt. Die ökologische, historische, kulturelle, touristische und stadtgestalterische Wirkung findet ihre verstärkende Aufwertung in der südöstlichen Fortsetzung im 3,01 km² großen Plänterwald.
Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) ist es vorrangig Aufgabe des Senats des Landes Berlins und des Stadtbezirkes Treptow-Köpenick alles zu unternehmen, dass Beeinträchtigungen aller Art dieser sehr wertvollen Grünbereiche Berlins unterbleiben.
Bereits die Errichtung des ca. 3,2 km langen 16. Bauabschnitts der BAB A 100 zwischen dem Autobahndreieck Neukölln und der Anschlussstelle Am Treptower Park können nachhaltige Beeinträchtigungen in der Aue der Spree und somit auch am und im Treptower Park hervorrufen. Maßnahmen des Tiefbaus eröffnen die Gefahr hydrologischer Beeinträchtigungen in dem Gebiet und führen unweigerlich zu zusätzlichen Versiegelungen sowie vermehrten Eintrag von Lärm, Abgasen und Feinstaub. Dies zu verleugnen wäre bzw. ist unverantwortlich und unehrlich.
Es ist nach Auffassung des AHA nicht in Ordnung, wenn sich das zuständige Amt des Stadtbezirkes Treptow – Köpenick derartig bedeckt hält, wie sie sich zum vom 10. bis 11.09.2016 im Treptower Park geplanten Lollapalooza-Festival verhalten möchte. Das Festival mit erwarteten ca. 40.000 Besuchern in dem Gebiet durchzuführen zeugt nach Ansicht des AHA von Missachtung der ökologischen, historischen, kulturellen, touristischen und stadtgestalterischen Bedeutungen des Treptower Parks. Dazu gehören un-weigerlich der Park sowie das zwischen den Jahren 1946 und 1949 errichtete Sowjetische Ehrenmal als zentrale Gedenkstätte für gefallene Soldaten der Roten Armee.
Alles Gründe, den Treptower Park als Ganzes von einem derartigen Musikfestival freizuhalten. Daher appelliert der AHA erneut an den Senat des Landes Berlins und den Stadtbezirk Treptow-Köpenick hier in vielfältiger Form verantwortungsbewusst und sensibel zu handeln und keine Genehmigung zur Durchführung des Lollapalooza-Festivals zu erteilen.
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