Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hat immer mit sehr großer Sorge den Plan zum Aufschluss eines „Hartsteintagebaues Niemberg-Brachstedt“ betrachtet und dabei das sachlich-fachkundige Handeln des Burgstettenvereins unterstützt. Ein Neuaufschluss eines ca. 90 ha großen „Hartsteintagebaues Niemberg-Brachstedt“ führt unweigerlich zu nachteiligen Veränderungen im Grundwasserregime, zur Vernichtung wertvollen Bodens und eines Kaltluftentstehungsgebietes. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass das Landschaftsprogramm des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Landschaftsrahmenplan das beplante Gebiet als Vorranggebiet für Landwirtschaft, aber auch für Umwelt- und Naturschutz ausweisen. Jegliche Beeinträchtigungen ökologisch wertvoller Standorte –wie z.B. der Burgstetten- gilt es jedoch zu vermeiden. Dazu zählen der vollständige Erhalt der Gehölz-, Halbtrocken- und Trockenrasenbestände, die Vermeidung der Verlärmung, der Belastung mit Stäuben und Abgasen sowie der Total- bzw. Teilvernichtung von Flächen. Daher unterstützt der AHA ganz massiv das unermüdliche, fachlich fundierte Wirken des Burgstettenvereins.
Die Erklärung der Mitteldeutschen Baustoffe GmbH nunmehr Abstand vom Aufschluss eines „Hartsteintagebaues Niemberg-Brachstedt“ zu nehmen, findet die volle Zustimmung des AHA. Dabei weist der AHA jedoch darauf hin, dass nach seiner Auffassung das hartnäckige Handeln des Burgstettenvereins und eines Großteils der Bevölkerung entscheidend dazu beigetragen hat. Nunmehr hofft der AHA auf eine schriftliche Mitteilung seitens der Mitteldeutschen Baustoffe GmbH und der Planfeststellungsbehörde, welche die Einstellung des Verfahrens Aufschluss eines „Hartsteintagebaues Niemberg-Brachstedt“ beinhaltet. Erst dann sieht der AHA die Ankündigung der Mitteldeutschen Baustoffe GmbH als endgültig bestätigt an.
Das von der Mitteldeutschen Baustoffe GmbH angekündigte Ende der Planungen zum Aufschluss eines „Hartsteintagebaues Niemberg-Brachstedt“ ist ein sehr wichtiger Schritt und Beitrag zum Erhalt des Burgstettens und seines Umfeldes, des Gebietes um den Petersberg sowie der Auenlandschaften der Rieda und des Zörbiger Strengbaches.
Hinzu kommen die archäologisch bedeutsamen Stätten beispielsweise im näheren und ferneren Bereich des Burgstettens, welcher zahlreiche Hinweise auf frühe bzw. frühere Besiedlungen aufweist. In dem Zusammenhang gilt es der Vermutung, dass sich im Gebiet des Burgstettens ein Römerlager befand, wissenschaftlich fundiert nachzugehen. Der AHA fordert daher erneut mit Nachdruck die Gesteinsabbaupläne endlich einzustellen.
Jedoch der nunmehr begonnene erweiterte Gesteinsabbau in Schwerz zeigt nach Auffassung des AHA noch ein anderes grundsätzliches Problem auf. In Folge der verfehlten Bau- und Verkehrspolitik wird neben den vielfältigen Schädigungen von Natur, Umwelt und Landschaft, ein massiver, rücksichtsloser Verbrauch von Rohstoffen und Bodenschätzen betrieben. Dazu zählen eben nicht nur fossile Brennstoffe, Erze und Kiese, sondern auch Gesteine aller Art. Gegenwärtig ist eine unverantwortliche Gier nach derartigen Rohstoffen zu erkennen, welche beispielsweise in dem massenhaften Straßen-, Autobahn- und Gewässerausbau ihre Ursache haben.
Deshalb fordert der AHA weiterhin ein sofortiges Umdenken u.a. in der Bau-, Verkehrs- und Wirtschaftspolitik, um einen sparsamen und sorgsamen Umgang mit unseren nicht unendlichen Rohstoff-, Umwelt-, Natur- und Landschaftsressourcen zu erreichen.
Bisher ist leider eine mehr gesamtgesellschaftliche Herangehensweise nicht erkennbar. Dazu gehören u.a. sparsamer Umgang mit den Rohstoffressourcen und ein nachhaltiger Schutz von Natur, Umwelt und Landschaft.
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