Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) nehmen mit sehr großer Sorge Medienmeldungen wahr, welche von einer massiven Bebauung des ca. 1 ha großen Rossplatzes in Halle (Saale) berichten. Dabei nimmt ein angedachter 39,00 Meter langer x 26,00 Meter breiter = 1.014 m² = 0,101 ha großer Turnhallenneubau bereits etwa 1 % des grünen Bereiches ein. Da sind die Angaben für einen gewünschten Zirkusbau gar nicht enthalten.
Dass die hallesche Stadtverwaltung solche Zerstörungen von Umwelt und Natur begrüßt verwundert nicht. Hier scheinen jegliche Verantwortung für Umwelt und Natur nur aus dem Blickpunkt Beseitigung von Gehölzen und Wiesen für Beton und Asphalt zu liegen. Eine katastrophale Herangehensweise.
Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sehen aber auch die Planer des Postsportvereins und des Zirkus „Klatschmohn“ in der Verantwortung. Diesen Einrichtungen darf nicht entgangen sein, dass eine weitere Vernichtung von Umwelt und Natur, wozu der von Bäumen, Sträuchern und potentieller Wiese geprägte Rossplatz gehört, nicht nur zur weiteren Einschränkung von Lebens- und Rückzugsraum für Tiere und Tieren führt, sondern mit einer weiteren Verringerung von Frischluftentstehung und CO2-Bindung auch den Klimawandel vorantreibt und somit auch die Lebens-und Wohnqualität in der Stadt Halle (Saale) massiv einschränkt.
An der Stelle möchten Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) ebenfalls darauf hinweisen, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes angibt, Zitat: „Täglich werden in Deutschland rund 58 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme – kurz Flächenverbrauch – von circa 82 Fußballfeldern.“, Zitat Ende
Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 21.170 ha. Im Vergleich dazu liegt diese Zahl zwischen der Fläche der Stadt Essen (21.034 ha) und der Stadt Lübeck (21.419 ha).
Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes und des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt findet eine Flächeninanspruchnahme Boden für Verbauungen aller Art im Umfang von 1 ha pro Tag darstellt. Auch wenn der Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2016 eine Obergrenze von 1,3 ha/Tag beinhaltet, ist diese Tatsache sehr besorgniserregend. Solche angedachten Bauvorhaben auf Halles Rossplatz tragen im Falle der Umsetzung unverantwortlicher Weise dazu bei.
Daher fordern die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) den Gehölzbestand nicht nur zu erhalten, sondern zu erweitern. Ferner halten beide Organisationen die Umwandlung des Rasens in unregelmäßig und partiell gemähte arten- und strukturreiche Wiesen umzuwandeln. In dem Zusammenhang halten die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) eine Prüfung von Flächenentsiegelungen.
Als Alternativstandorte für die Planungen Postsportvereins und des Zirkus „Klatschmohn“ gilt es u.a. das Gelände des früheren Schlachthofes in der Freiimfelder Straße und der Industriebrachen im halleschen Stadtgebiet zu prüfen.

Darüber hinaus rufen Initiative „Pro Baum“ und AHA weiterhin interessierte Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Halle (Saale) zur aktiven Mitwirkung auf, sich für den Schutz und Erhalt von Umwelt und Natur mit einzubringen. Interessenten können folgendermaßen zur Initiative „Pro Baum“ und zum AHA Kontakt aufnehmen:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 14.07.2021