Auswertung der entnommenen Wasserproben vom 06.09.2020
zur Ermittlung der Wassergüte am Herrenteich unweit von Tollwitz
In Fortsetzung des bereits beschriebenen Vorganges der Entnahme der Wasserproben am Herrenteich, unweit von Tollwitz, durch die Schüler Jeremy und Simon und die Kameraaufzeichnung der einzelnen Arbeitsschritte durch Julian, unter der fachmännischen Anleitung von Horst Zeitz, sollen die weiteren Arbeitsschritte bis zur Fertigstellung des Filmes beschrieben werden.
Die biologische Analyse der Wasserproben mußte zeitnah erfolgen, um das Plankton mit seinen lebenden Bestandteilen unter dem Mikroskop auswerten zu können. Der erste Schritt nach dem Aufbau des Digital-Mikroskops und der Bereitstellung aller erforderlichen Hilfsmittel, war die Verdichtung des gewonnen biologischen Materials. Dieses erfolgte mittels einer Zentrifuge. Mit einer Pipette wurden zwei Pipettenröhrchen, sogenannte Küvetten, bis zur Mitte mit der gewonnenen Wasserprobe gefüllt und in der Zentrifuge für eine Minute geschleudert. Am Boden der Pipettenröhrchen bildete sich ein Konzentrat. Überschüssige Wasser wurde abgegossen, um mit einer weiteren Pipette etwas dieses Konzentrates zu entnehmen und es auf einen Objektträger mit Hohlschliff vorsichtig einzufüllen. Der Objektträger muß mit einem Deckgläschen abgedeckt werden. Nun kann das Mikroskopieren beginnen. Mit dem Sucher und der entsprechenden Vergrößerung werden die einzelnen Bestandteilen des biologischen Materials sichtbar. Da es sich um ein Digital-Mikroskop handelt, kann man den Vorgang direkt am Monitor verfolgen. Die einzelnen Plankton-Bestandteile werden fokussiert, fotografiert und auf der SIM-Karte gespeichert. Damit werden sie in einem weiteren Arbeitsschritt bildhaft dokumentiert. Zu beobachten waren u.a. Stab- und Faden-Alge, Kiesel- und Schiffchen-Alge, Zickzack-Alge, Blaualge, Wasserflöhe, Ruderfußkrebse und die Larve eines Ruderfußkrebses.
Damit ist die Voraussetzung geschaffen, die bildhaften Daten auf den Computer zu übertragen und weiter zu verarbeiten. Das Bildmaterial wurde formatiert, auf Fotopapier gedruckt, geschnitten und auf die vorbereiteten Formblätter geklebt. Jeder Schüler erarbeitet seine eigene Fotomappe.
Die chemische Analyse zur Wassergüte gibt Auskunft über den Nährstoffgehalt eines Gewässers und wird in sogenannten Trophiengraden ausgedrückt. Für diese Analyse steht den Schülern ein Set chemischer Reagenzien und das Photometer LF2400 zur Verfügung.
Bei der biologischen Analyse nutzt man das Vorhandensein gewisser Indikator-Organismen (Saprobien). Die biologische Wassergüte wird in Saprobienstufen eingeteilt.
Die ermittelten Daten zur Bestimmung der Wassergüte wurden teilweise vor Ort bzw. anhand der Wasserproben (chemisch) und anhand der Auswertung der biologischen Bestandteile des Planktons (biologisch) in dafür vorbereitet Listen eingetragen und vervollständigt.
Aufgabe der Schüler war es, alle erfassten Daten zu dokumentieren und auszuwerten.
Diese chemischen und biologischen Analysen zur Wassergüte werden seit Jahrzehnten an sieben Stillgewässern im Umkreis von Bad Dürrenberg und dem Ellerbach durchgeführt und erlauben Aussagen zur Entwicklung dieser Gewässer in einem örtlichen und zeitlichen Kontext.
Text und Fotos: Sabine Schauer
Beitrag Gewässerökologie – ein Generationen übergreifendes Projekt vom 09.09.2020
Video: Beprobung des Herrenteiches, AG Gewässerökologie
Schreibe einen Kommentar