Auf der Basis der vorliegenden Planungsunterlagen sowie bestehender Ortskenntnisse bezieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) wie folgt Stellung:
- Aus den Planungsunterlagen ist nicht ersichtlich, inwieweit eine Beseitigung der Gefahrenursachen im Blickfeld der Planer liegt. Daher gilt es unbedingt diese Maßnahme zu prüfen, um eine ständige Kontaminierung des Grundwassers, der Böden und der Luft zu beseitigen bzw. auszuschließen sowie weitere Eingriffe in Natur und Landschaft zu unterbinden.
- Es gilt eine aktuelle und konkrete Übersicht über die Art der Schadstoffe, ihre Herkunft, ihre Ausbreitung und die konkreten Fließrichtungen von Grund- und Schichtwasser zu erstellen.
- Der etwa 25 km lange Gerstenbach mit einem Einzugsgebiet von 172,4 km² bietet ein sehr großes naturnahes Entwicklungspotential als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, als Biotop- und Grünverbundraum sowie als Kaltluftentstehungsgebiet und Kaltluftkorridor. Daher sind alle Maßnahmen zu unterlassen, welche den Zustand zerstört bzw. stört. Die aktuellen Pläne sind dazu geeignet im dem Planungsabschnitt ein naturfernes Gewässer zu entwickeln und die Ausbreitung von Hochwassers zu verhindern. Dies widerspricht den Regeln der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der EU. Stattdessen gilt es zu prüfen, inwieweit sich eine Förderung der Mäandrierung mit Störsteinen und –hölzern realisieren lässt, um noch mehr Naturnähe entwickeln zu lassen.
- Die Erfassungen von Fauna und Flora gilt es zu aktualisieren und über den Zeitraum mindestens einer Vegetationsperiode bzw. über 12 Monate durchzuführen. Erst daraus lassen sich keine ordnungsgemäßen Rückschlüsse zur Bestand, Bedeutung und Schutzwürdigkeit erstellen.
- Es gilt zu prüfen, wo die Deponierung dauerhaft bzw. zeitweise kontaminierter Bodenbestandteile und Stoffe erfolgen soll. Diese Standorte sind so zu sichern, dass eine Kontaminierung von Luft, Wasser und Boden ausgeschlossen ist und bleibt.
- Der AHA regt die Nutzung der Studien und Vorschläge des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung sowie des Ingenieurtechnischen Verbandes für Altlastenmanagement und Flächenrecycling e.V. (ITVA) an.
Darüber hinaus rügt der AHA die nicht erfolgte Beteiligung im Rahmen der nun erfolgten Abholzungen im Bereich der Talstraße sowie der Eingriffe in das Röhrichtgebiet im Bereich des Gerstenbaches.
Nach Ansicht des AHA bedarf das Planungsvorhaben einer umfassenden Neuerfassung von Fauna, Flora sowie der Schadstoffe und somit einer Überarbeitung der Planungsunterlagen.
Der ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. bietet gerne seine Erfahrungen und fachlichen Kenntnisse an.
Der Kontakt lautet:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Andreas Liste
Vorsitzender
Halle (Saale), den 26.04.2021
Konzeption zur Grundwasserreinigung
Grundwasseraufbereitung, ITVA-Arbeitshilfe H1-14
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