Das Projekt des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) „Feldarbeit zur Erfassung der Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen in ausgewählten Biotopen im Jahr 2021“ im Stadtgebiet von Wolfen, wurde am 20.03.2021 fortgesetzt. Treffpunkt war 10.00 Uhr am Bahnhof Wolfen.
Der „Wolfener Busch“ ist ein Rudiment eines ehemaligen Auenwaldes im Überschwemmungsgebiet der Mulde. Seine Größe beträgt ca. 20 Hektar. Er liegt am Ostrand von Wolfen.
Unser Weg führte uns zu dem am Rand des „Wolfener Busches“ gelegenen ehemaligen Schwimmbades. Die Natur hatte sich dieses Gebiet nach dem Rückbau des Bades Anfang der 1990-er Jahre vollständig zurückerobert. Robinien, Hainbuchen, Gemeine Eschen und Stieleichen hatten unter anderem unterstützt durch Buschwerk ein neues Sukzessionsgebiet entstehen lassen. Markant waren die alten Stieleichen. Für Einheimische sind sie das Merkmal des ehemaligen Standortes des Schwimmbades.
Auf dem Weg dorthin konnten wir mehrere Erdbaue sehen, wovon einer wahrscheinlich noch genutzt wurde. Waren sie vom Fuchs oder Dachs? Wir wissen es nicht.
Mit dem Rückbau des Schwimmbades, war ein alter Eingang eines Schachtgrabens als Winterquartier für Fledermäuse gestaltet worden. Durch Vandalismus wurde diese Heimstätte zerstört.
Wir durchquerten den „Wolfener Busch“, stiegen über umgestürzte Bäume, die den schmalen Waldweg unterbrachen, hörten dem Gesang der Kohlmeisen und Blaumeisen zu, dem hellen klopfendem Klang des Spechtes bei der Arbeit, konnten ein Rotkelchen vorbeifliegen sehen und immer wieder den Gesang des Kleibers hören und seine Emsigkeit an den Baumstämmen und dem Astwerk beobachten. Auch ein Buchfink-Weibchen konnten wir entdecken. Der Kolkrabe war immer dabei.
Der Winter 2021 läßt die Natur noch verharren. Zartes Grün und Knospen waren hier und da zu sehen, vereinzelt auch Gruppen von Schneeglöckchen und Blausternen.
Unser Rückweg führte uns am Schachtgraben vorbei. Dort beobachteten wir einen Fuchs, in unmittelbarer Nähe der im Graben schwimmenden Stockenten. War das ein Zufall?
In Vorbereitung der Bauarbeiten für die Erweiterung des Klärwerkes des Abwasserzweckverbandes der Stadt Wolfen, wurde eine ca. 60cm tiefe Erdschicht ausgehoben. Die senkrechten Schnitte ließen deutlich den Bodenhorizont eines Auenbodens erkennen. Der durchfeuchteten Humusschicht folgte eine lehmige Sedimentschicht.
Diese intensive Wahrnehmung der Natur hinterläßt nachhaltige Eindrücke. Interessierte sind immer herzlich willkommen:
Samstag, den 24.04., um 10.00 Uhr
Erfassung der Avifauna des Salegaster Forsts
Beobachtung der im Gebiet vorkommenden Vogelarten mit dem Fernglas und schriftliche Erfassung der gesichteten Tiere in Listen
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 4 Stunden
Text und Fotos: Sabine Schauer
Schreibe einen Kommentar