Bekanntlich haben Bäume und Sträucher (Gehölze) sehr wichtige Funktionen bei der Versorgung der Atmosphäre mit Sauerstoff, bei der Aufnahme und Verarbeitung von Kohlendioxid, beim Wasserkreislauf und -haushalt, bei der Entstehung von Kalt- und Frischluft sowie als Lebens- und Rückzugsraum von zahlreichen Tier-, Pflanzen und Pilzarten. Ferner dienen Gehölze der Erholung sowie der Aufwertung von Siedlungen und Landschaften.
Dabei üben Bäume und Sträucher diese lebensnotwendigen Funktionen als Einzelgehölze sowie im Verbund in Wäldern, in Gehölzstreifen und -gruppen aus. Der Mensch nutzte bzw. nutzt Wälder u.a. ebenfalls zur Holzgewinnung. Insbesondere der Mensch hat jedoch umfassend Wald- und Gehölzflächen rapide reduziert, indem eher Rodungen für die massenhafte Holzgewinnung, zur Gewinnung von Acker-, Siedlungs-, Industrie- und Verkehrsflächen sowie zum Abbau von Bodenschätzen vornahm bzw. vornimmt.
Innerhalb von Siedlungsgebieten aller Art verschärft sich die Situation der Gehölze durch unbegründete Fällungen, unsachgemäßen und respektlosen Umgang, Beschädigungen und Verletzungen aller Art, chemische Belastungen durch Auftaumittel etc. sowie nicht zuletzt durch Stress, welcher sich in Folge von Hitze, Niederschlagsarmut und Austrocknung entwickelt und verschärft. Hier gilt es nicht nur massiv Einhalt zu gebieten, sondern zudem den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung von Gehölzen auf neue fachliche, ökologische, städtegestalterische, moralische und nicht zuletzt rechtliche Grundlagen zu stellen.
Daher unterstützen Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – weiterhin und verstärkt den Aufruf der vom gemeinnützigen Trägerverein Vertrauensgesellschaft e.V. getragenen Initiative BaumEntscheid zur Unterschrift für den „VOLKSENTSCHEID BAUM (BaumEntscheid) für das Berliner Klimaanpassungsgesetz (KAnGBln) Für ein wetterfestes und hitzesicheres Berlin“. Dazu müssen bis zum 9. November 2024 mindestens 20.000 Unterschriften für den BaumEntscheid gesammelt sein.
In dem Zusammenhang rufen Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – alle „Personen, die am Tage der Unterzeichnung zum Abgeordnetenhaus von Berlin wahlberechtigt sind, d. h. alle Deutschen, die mindestens 16 Jahre alt, mindestens seit drei Monaten vor diesem Tag in Berlin mit alleiniger Wohnung oder mit Hauptwohnung im Melderegister verzeichnet und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind“ auf den Volksentscheid zu unterschreiben.
https://www.baumentscheid.de/%C3%BCber-uns
https://www.baumentscheid.de/klimaanpassungsgesetz
https://www.baumentscheid.de/_files/ugd/8c8e3b_1b0ff279b0b34843953a70ef9e6f9f3f.pdf
https://www.baumentscheid.de/unterschreiben
https://www.baumentscheid.de/_files/ugd/8c8e3b_6b7274e3a68642ff9d38332b6b685a07.pdf
Wie wichtig und bedeutsam ein verstärkter Kampf für den Schutz und Erhalt von Gehölzen zeugt das Vorhaben der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin 60 gesunde Bäume am Tempelhofer Damm zu fällen.
In ihrer Pressemitteilung vom 28.02.2025 führt die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin u.a. folgende makabre Begründungen an, Zitat:
„In jüngster Zeit gab es Kritik am Vorhaben, Bäume auf der Mittelinsel des Tempelhofer Damms zu fällen, um eine Teilsperrung des Tempelhofer Damms zu vermeiden. Hierzu muss festgestellt werden, dass die bevorstehenden umfassenden Tiefbauarbeiten die Vitalität der betroffenen Bäume weiter verschlechtern könnten.
Zugleich haben Ermittlungen aus unseren beteiligten Abteilungen ergeben, dass die Emissionsbilanz deutlich besser ausfällt, wenn unter Hinnahme der Baumfällungen die Anzahl von zwei Fahrstreifen auf dem Tempelhofer Damm durchgängig erhalten bleibt. Maßgeblich dafür ist, dass andernfalls durch den Umleitungsverkehr erhebliche zusätzliche Emissionen entstehen würden. Dies betrifft Lärmbelastungen der Bevölkerung sowie den Ausstoß von Luftschadstoffen.
Die Einrichtung der bislang ausgearbeiteten Umleitungsstrecke würde jedenfalls gegenüber dem Ist-Zustand bzw. einer Verkehrsführung über zwei Fahrstreifen pro Richtung zu ca. 30.000 t mehr CO2 führen. Durch die Baumfällungen würden dabei dann rechnerisch nur knapp 9 t weniger CO2 gebunden werden.“, Zitat Ende
Es ist erschreckend wie Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin massiv auf Fortsetzung des Massenaufkommens des Kraftfahrzeugverkehrs setzt. Dabei gilt es das Ziel der Reduzierung des Straßenverkehrs anzusetzen. Dabei gibt die EU-Umweltagentur beispielsweise an, dass mit Stand 2019 der Straßenverkehr für 71,7 % des CO²-Emissionen verantwortlich ist.
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Weiter führt die Europäische Umweltagentur aus, Zitat:
„Steigende Verkehrsemissionen
Der Verkehr ist der einzige Bereich, in dem die Treibhausgasemissionen in den letzten drei Jahrzehnten zugenommen haben. Zwischen 1990 und 2019 stiegen sie um 33,5 Prozent.
Es wird nicht einfach sein, die CO₂-Emissionen des Verkehrssektors deutlich zu senken, da sich das Tempo der Emissionsreduzierung verlangsamt hat. Aktuellen Prognosen zufolge werden die verkehrsbedingten Emissionen bis 2050 nur um 22 Prozent sinken und damit weit hinter den derzeitigen Zielen zurückbleiben.“, Zitat Ende
Das Statistische Bundesamt führt weiter aus, Zitat:
„Rund 760 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) wurden 2022 in der EU durch die Verbrennung von Kraftstoffen im Straßenverkehr ausgestoßen. Pkw und Motorräder verursachten mit 60 % den größten Teil der Emissionen. Auf Lkw und Busse entfielen 27 %, weitere 12 % auf leichte Nutzfahrzeuge.
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Zwischen 1990 und 2022 erhöhte sich der jährliche CO2-Ausstoß im Straßenverkehr EU-weit um 24 %. Am deutlichsten stieg der CO2-Ausstoß bei den leichten Nutzfahrzeugen (+56 %). Die CO2-Emissionen von Lkw und Bussen erhöhten sich um 29 %, die der Pkw um 17 %.“, Zitat Ende
https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Umwelt-Energie/CO2_Strassenverkehr.html
Das Umweltbundesamt weist zudem auf weitere Belastungen hin wie Lärm, Flächenverbrauch, Belastungen mit Mikropartikeln sowie durch Stickoxide hin.
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https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/infografik_verkehr_0.png
Abgesehen davon, dass es nicht nachvollziehbar ist, woher die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt des Landes Berlin in ihrer Pressemitteilung vom 28.02.2025 die CO²-Zahlen her hat, weist das Heidelberg Institute for Geoinformation Technology in seiner Studie Private Vehicles Greenhouse Gas Emission Estimation at Street Level for Berlin Based on Open Data auf folgende Ergebnisse hin, Zitat:
Die Studie ergab, dass sich die gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen von motorisierten Privatfahrzeugen in der Stadt Berlin auf schätzungsweise 7,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr belaufen. Die Emissionen reichten von <10 t/Tag auf den meisten Wohn- und Nebenstraßen bis zu 100 t/Tag auf den Autobahnen. Die höchsten Emissionen wurden für die Autobahnabschnitte und die Hauptverkehrsstraßen, die das Stadtzentrum mit den Außenbezirken verbinden, geschätzt.“, Zitat Ende
https://www.mdpi.com/2220-9964/12/4/138
Das die Belastungen aus dem Straßenverkehr im Land Berlin sehr hoch ist, weiß die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt doch sehr gut.
Auch ergehen entsprechende Appelle mit durchaus ansatzweisen richtigen Vorschlägen, Zitat:
„16. März 2023 – Zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 gilt es die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors deutlich zu reduzieren, denn diese sind seit den 90er-Jahren nahezu unverändert. In Berlin beträgt der Anteil des Verkehrssektors an den verursachten CO2-Emission ca. 25 Prozent.
Deutschlandweit ist der Anteil des Wirtschaftsverkehrs am städtischen Gesamtverkehr gestiegen und liegt aktuell bei 35 Prozent. Damit stellt dieser Sektor eine wichtige Stellschraube dar, um die Verkehrsemissionen zu senken.“, Zitat Ende
Nur die Realität sieht eben anders aus, wie das aktuelle Beispiel Tempelhofer Damm zeigt.
Hier sei zudem auf die allgemeine vielfältige Wirkungen und Funktionen von Gehölzen hingewiesen, welche sich u.a. auf die Versorgung der Atmosphäre mit Sauerstoff, die Aufnahme und Verarbeitung von Kohlendioxid, beim Wasserkreislauf und -haushalt, bei der Entstehung von Kalt- und Frischluft sowie als Lebens- und Rückzugsraum von zahlreichen Tier-, Pflanzen und Pilzarten beziehen.
https://media4nature.de/welcher-baum-reduziert-co2-fussabdruck-am-meisten
https://www.fortomorrow.eu/de/blog/co2-baum
Zum Thema Straßenbäume ist unter „Mein Berlin“, herausgegeben von Der Regierende Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei, ein Beitrag vom 29. September 2018 zum Thema „Straßenbäume Tempelhofer Damm (und Wohnstraßen)“ folgendes vermerkt, Zitat:
„Der Tempelhofer Damm ist ein stark schadstoff- und lärmbetroffener Straßenzug. Ein Baustein zur Verbesserung der Situation ist die konsequente „Begrünung“ des Straßenzugs mit mindestens zwei, besser drei Baumreihen auf gesamter Länge. Die Bäume spenden Schatten, tragen zur Verbesserung der Luft bei und verbessern maßgeblich das Erscheinungsbild und die Aufenthaltsqualität (auch für Restaurationen) am Tempelhofer Damm. In diesem Zusammenhang sollten auch in den Wohnstraßen – welche in der Regel bereits heute über eine hohe Baumdichte verfügen – die noch bestehenden Baumlücken geschlossen werden.“, Zitat Ende
https://mein.berlin.de/mapideas/2018-03312
Auf Grund eines generellen anderen Umganges mit Umwelt, Natur und Landschaften, wozu u.a. eine andere Bau- und Verkehrspolitik gehören muss, gilt es alles zu tun den Gehölzbestand nicht nur zu schützen, sondern massiv zu erweitern. Das gilt selbstverständlich auch für das Land Berlin und im konkreten Fall ebenfalls für den Tempelhofer Damm.
Daher fordern Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA -: Hände weg von allen Bäumen am Tempelhofer Damm!
https://www.baumentscheid.de/aktuelles/60-b%C3%A4ume-am-t-damm-retten
Darüber hinaus bieten sich Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – als Plattform an, sich ehrenamtlich für den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaften einzubringen.
Dazu strebt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – die Bildung einer ehrenamtlichen Landesgruppe Berlin an.
Interessenten können folgendermaßen Kontakt aufnehmen:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 200 27 46
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Andreas Liste
Vorsitzender
Halle (Saale), den 28.02.2025
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