Jahr: 2022 (Seite 12 von 18)

AHA fordert Freihaltung der Ackerflächen im Osten der Stadt Halle (Saale)!

Wie bereits hinsichtlich der Aktivitäten zur Errichtung eines weiteren sogenannten Industrie- und Gewerbegebietes mit der Bezeichnung Star Park II, welche auf 200,00 ha Ackerfläche in der Gemeinde Kabelsketal im Landkreis Saalekreis entstehen soll, betrachtet der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) mit sehr großer Sorge Planungen zur Errichtung eines ca. 38,00 ha großem Gewerbegebietes in Halle-Diemitz entlang der Europachaussee/Osttangente, zwischen Bereich zwischen Berliner Straße und Büschdorfer Weg. Auch hier ist die Inanspruchnahme von Ackerflächen vorgesehen, welche sich diesmal im Einzugsbereich der Reide befinden. Bereits die ab 14.07.1998 gebaute und am 19.12.2018 freigegebene 8,00 km lange Europachaussee/Osttangente, welche ca. 100 Millionen Euro Steuergelder kostete, zerschneidet den Raum zwischen Merseburger Straße und B 100/Berliner Chaussee.
Abgesehen von der Zunahme von Ziel- und Quellverkehr durch Kraftfahrzeuge aller Art, sind nunmehr weitere wertvolle Ackerflächen mit Bodenwertzahlen zwischen 75 und 80 bedroht. Bereits die Reduzierung der Vielfalt der Ackerbaukulturen von einst 25,00 verschiedenen Ackerkulturen auf etwa 6 – 7 Ackerkulturen haben zu erheblichen Verlusten an Arten- und Strukturvielfalt, Humusneubildung somit Verarmung des Landschaftsbildes geführt. Gut strukturierter, humusreicher Boden dient als Lebensraum eines regen Bodenlebens sowie zudem des Gasaustausches, der Speicherung von Wasser und Nährstoffen. Verbau, falscher Einsatz von Landtechnik, monokultureller Anbau von Hu-muszehrern und eng damit verbundener übermäßiger Einsatz von mineralischem Dünger, Pestiziden und Gülle sorgen für eine Schädigung bis hin zum Totalverlust seiner dringend notwendigen, vielfältigen Funktionen zur Ernährung der Bevölkerung und Versorgung mit weiter zu verarbeitenden Rohstoffen sowie in Landschaft, Natur und Umwelt. Zudem erfolgt eine massive Schädigung bzw. Verluste von Schicht- und Grundwasser.
An der Stelle bekräftigt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) erneut, dass es hier Agrarflächen zu entwickeln gilt, welche von einer sehr großen Vielfalt von Ackerkulturen mit einhergehender Fruchtfolge sowie Feldgehölzstreifen und -inseln geprägt sind.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gibt zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes an, Zitat: „Täglich werden in Deutschland rund 54 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme – kurz Flächenverbrauch – von circa 76 Fußballfeldern.“, Zitat Ende

Ferner ist folgendes ausgeführt, Zitat:
„Bis zum Jahr 2030 will die Bundesregierung den Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag verringern. Diese gegenüber der Nachhaltigkeitsstrategie von 2002 verschärfte Festlegung wurde vom Bundeskabinett bereits im Januar 2017 in der „Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016“ festgelegt. Seit dem Klimaschutzplan vom November 2016, der die Leitplanken für ein grundsätzliches Umsteuern in Wirtschaft und Gesellschaft auf dem Weg zu einem treibhausgasneutralen Deutschland beschreibt, strebt die Bundesregierung bis 2050 sogar das Flächenverbrauchsziel Netto-Null (Flächenkreislaufwirtschaft) an, womit sie eine Zielsetzung der Europäischen Kommission aufgegriffen hatte. Diese Zielsetzung hat während der deutschen Ratspräsidentschaft 2020 Eingang in die Erwägungen für eine EU-Biodiversitätsstrategie gefunden und wurde im März 2021 nun auch in die weiterentwickelte Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen.“, Zitat Ende

https://www.bmu.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/nachhaltigkeit/strategie-und-umsetzung/flaechenverbrauch-worum-geht-es

Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 19.224 ha. Im Vergleich dazu hat die niedersächsische Großstadt Braunschweig – mit Stand vom 31.12.2020 – eine Fläche von 19.270,00 ha = 192,70 km².

Nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) erfordert das ein verantwortungsvolles und nachhaltiges Handeln auf allen Ebenen.
Daher fordert der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Freihaltung des bedrohten Agrarraumes, Weiterentwicklung des Gebietes zu einer arten- und strukturreichen Agrarlandschaft mit vielfältiger Anbaukulturen, Flurgehölzen, Wiesen- und Staudenflächen sowie Erhaltes als Kalt- und Frischluftentstehungsgebietes.
Der AHA appelliert an alle Verantwortlichen im Land Sachsen-Anhalt und in der Stadt Halle (Saale) das Vorhaben sofort und unwiderruflich zu stoppen!

Im Rahmen seiner ehrenamtlichen Arbeitsgruppe Feldökologie möchte der AHA Interessenten gewinnen, welche sich für eine arten- und strukturreiche Agrarlandschaft aktiv sein möchten. Wer daran Interesse hat bitte sich an folgende Anschrift zu wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 16.05.2022

AHA mahnt in Halle (Saale) mehr Wiesen statt Rasen an!

Wer kennt nicht das Bild in Halles Grünzonen wie zum Beispiel Saugrabental/Weinbergwiesen, Ziegelwiese, Würfelwiese und Peißnitzinsel. Kaum ist das Gras etwas gewachsen, dann rücken Traktoren mit Mähwerk oder Mähmaschinen an, um alles raspelkurz zu mähen. Somit sind die Bezeichnungen Wiesen nicht gerechtfertigt, sondern müssten die Einstufung als Rasen erhalten. Nur wollen wir das wirklich? Nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) ist hier eine umfassende Änderung der Herangehens- und Handlungsweisen dringend erforderlich. Das bedeutet, dass bisherige Rasenflächen eine Umwidmung zu unregelmäßigen und partiell gemähten Wiesen erfahren müssen. Als Beispiel kann ansatzweise der Korridor von Saugraben und Weinbergwiesen dienen. Dort gelangen fast alle Wiesenpflanzen zur Blüte und teilweise zur Aussaat, was zum Erhalt und zur Ausweitung arten- und strukturreicher Wiesengesellschaften führt. Derartige Wiesen sind sehr wichtiger Lebens- und Rückzugsräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Dazu zählen Insekten – wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge -, welche den Nektar der zahlreichen Blüten als Nahrung benötigen und diese gleichzeitig bestäuben, die Bodenbrüter, welche ihre Jungen ausbrüten und großziehen bis hin zu Feldhasen, welche hier ihre Sassen zum Schlafen und zur Aufzucht ihrer Jungen haben. Somit tragen Wiesen zu einer vielfältigen Natur und Landschaft bei. Angesichts einer zunehmenden Verarmung unserer natürlichen Umwelt ist es nach Meinung des AHA dringend notwendig nicht nur den Prozess zu stoppen, sondern gar umzukehren. Eine Umwandlung von arten- und strukturarmen Rasen zu arten- und strukturreichen Wiesen ist dazu ein sehr wichtiger und richtiger Weg. Zudem schützen naturnahe Wiesen vor zu starker Austrocknung. Angesichts der zunehmenden Niederschlagsarmut und sehr heißen Sommern ein sehr starkes Argument für solche Wiesen.
Es ist durchaus ein Fortschritt, wenn die Stadt Halle (Saale) 13 Paten für die Anlage von Blühflächen gewonnen hat. Nur was nützt so eine Aktion, wenn paar Meter weiter Traktoren mit Mähwerk oder Mähmaschinen wieder raspelkurzen Rasen produzieren? Der AHA hält eine sukzessive Entwicklung von standortgerechten, indem nur unregelmäßige Mahden außerhalb von Blüh- und Saatgutreifezeiten stattfinden. Dies bedarf jedoch einer guten Vorbereitung und Umsetzung.
Daher regt der AHA eine wissenschaftlich fundierte Konzeption für bestehende und potentielle Wiesen im Stadtgebiet von Halle (Saale) an. Der AHA ist bereit im Rahmen seiner ehrenamtlichen und gemeinnützigen Möglichkeiten daran mitzuwirken. Immerhin werten vielfältige Wiesen mit ihrer farbenprächtigen Blütenvielfalt auch zur Verbesserung des Stadt- und Landschaftsbildes bei. Ein erster Weg dahin ist die massive Einschränkung der Häufigkeit der Mahden. Der Umgang mit den Wiesen im Saugrabental zeigt grundsätzlich in die richtige Richtung. Der AHA möchte ferner eine Plattform für Interessenten bilden, welche Interesse haben sich für eine arten- und strukturreiche Natur und Landschaft einzusetzen. Wer Interesse hat kann sich an folgende Anschrift wenden:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 15.05.2022

AHA hält verstärkten Schutz der Auenlandschaft zwischen Gera und Zeitz für dringend geboten

Samstag, den 14.05., um 10.00 Uhr
Fahrradexkursion durch die Aue der Weißen Elster
zwischen Gera und Zeitz
Treffpunkt: Bahnhof Gera
Dauer: ca. 6 Stunden

Der gemeinnützige und ehrenamtliche Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) setzt sich bekanntlich sehr intensiv für den Schutz, Erhalt und naturnahe Entwicklung der Weißen Elster, ihrer Fluss- und Auenlandschaften, ihrer Nebengewässer sowie angrenzender Natur- und Kulturlandschaften ein. Dies geschieht in Form von Stellungnahmen, Vorschlägen, Exkursionen sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.
Im Rahmen dieser räumlich, fachlich-inhaltlich und organisatorisch umfassenden ehrenamtlichen Tätigkeit beabsichtigt der AHA nunmehr auch seine Aktivitäten auf die ca. 30 km lange Weiße Elster zwischen den Städten Gera und Zeitz zu intensivieren.
Dabei bilden der Erhalt, der Schutz und die Entwicklung weiterer Abschnitte zu naturnahen Natur- und Landschaftsräumen, die Erweiterung von Hochwasserräumen, die mögliche Wiederanbindung von Altarmen und eines umwelt- und naturverträglichen Tourismuskonzeptes, die Entwicklung eines breitgefächerten Umweltbildungskonzeptes sowie die Unterstützung des Vorhabens der Ausweisung großer Teile des Gebietes der Weißen Elster ab Gera, über Markkleeberg, Leipzig, den angrenzenden Landkreisen bis nach Halle (Saale) zur Ausweisung zum UNESCO-Weltkulturerbe, die ersten Arbeitshauptschwerpunkte. So lassen sich ökologische, geologische, archäologische, historische, kulturelle, wissenschaftliche, ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte umfassender und günstiger ins Verhältnis bringen, um so angemessen zukunftsfähig länderübergreifend eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Perspektivisch erscheint es in dem Zusammenhang sinnvoll zu sein, die Gebiete über Gera, Greiz und Plauen bis ins Erzgebirge nach Tschechien ins Quellgebiet auszuweiten.

Um diese umfassenden Themengebiete umfassend erörtern zu können, dient die Fahrradexkursion am Samstag, den 14.05.2022 ab Gera entlang der Weißen Elster u.a. über Bad Köstritz und Crossen bis nach Zeitz, welche 10.00 Uhr am Bahnhof Gera, Ausgang Bahnhofsstraße beginnt und nach ca. 6 Stunden am Bahnhof Zeitz, Ausgang Baenschstraße unweit der Weißen Elster enden soll.

Der AHA möchte auf jeden Fall mit der Fahrradexkursion sein Anliegen bekräftigen, sich verstärkt für den Schutz, Erhalt und Entwicklung des gesamten Flussgebietes der Weißen Elster von Quelle bis zur Mündung einzusetzen. Dazu zählt selbstverständlich auch der Abschnitt zwischen den Städten Gera und Zeitz.
Ferner möchte der AHA Interessenten gewinnen, welche ehrenamtlich in der Regionalgruppe Gera-Zeitz mitwirken möchten. In dieser AHA-Gruppe können sich ehrenamtliche Interessenten unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Beruf einbringen. Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Regionalgruppe Leipzig und Umland
Otto-Adam-Straße 14

04157 Leipzig

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 09.05.2022

AHA führt Exkursion zur Fuhne und zum Brödelgraben durch

Samstag, den 14.05., um 10.00 Uhr
Wanderexkursion entlang der Fuhne bis zur Brödelgraben-Einmündung
Treffpunkt: Bahnhof Wolfen
Dauer: ca. 6 Stunden

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führt am Samstag, dem 14.05.2022, eine ca. sechsstündige Wanderexkursion entlang der Fuhne bis zur Brödelgraben-Einmündung durch.
Marschroute: Kurzer Aufenthalt im Naherholungsgebiet „Fuhneaue“ Wolfen mit dem Gondelteich zwecks Besichtigung, Fortsetzung der Wanderung über den Fuhnetalweg bis zum Erlen-Eschen-Wald „Reudener Busch“ im Wolfener Naherholungsgebiet und Landschaftsschutzgebiet „Fuhneaue“ und anschließend bis zur Einmündung des Brödelgrabens in die Fuhne, Fuhne-Überquerung über die Brücke unweit der Ortsumgehungsstraße von Salzfurtkapelle, Fortsetzung der Tour über den Feld- und Wiesenweg bis zum Brödelgraben-Tunnel unter der BAB 9, weiter über den Brödelgrabenweg – vorbei am Kiesabbaugebiet Reuden-West – bis nach Reuden, Rückmarsch über den Fuhnetalweg, die Leipziger Straße (B 184) und die Eisenbahnstraße zum Wolfener Bahnhof.
Im Rahmen dieser Exkursion beabsichtigt der AHA die Bedeutung der arten- und strukturreichen Auenlandschaften von Fuhne und Brödelgraben als Lebens- und Rückzugsraum für die umfassende Fauna und Flora, großräumigen Biotopverbundraum zwischen Saale und Mulde -aber auch in die Auen von Rieda und Zörbiger Strengbach- sowie nicht zuletzt als wertvolles Gebiet für einen sanften, umwelt-, natur- und landschaftsschonenden Tourismus darzulegen und Vorschläge zum Schutz, Erhalt und Betreuung dieser wertvollen Natur- und Landschaftsbestandteile zu erläutern. Dazu gehören auch die konzeptionellen Überlegungen zur Fuhne im Stadtgebiet von Bitterfeld-Wolfen.

Ferner möchte der AHA Möglichkeiten der ehrenamtlichen Mitwirkung von Interessenten aufzeigen und in dem Zusammenhang für die Interessengemeinschaft Fuhne, die Arbeitsgruppe Zörbiger Strengbach sowie für die Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen und die Regionalgruppe Wettin-Könnern-Bernburg werben.
Die Exkursion am Samstag, dem 14.05.2022, beginnt 10.00 Uhr ab Bahnhof Wolfen
Wer noch mehr Interesse zu den Aktivitäten des AHA in der Region hat, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – AHA

Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen
über Evangelisches Kirchspiel Wolfen
OT Wolfen
Leipziger Straße 81

06766 Bitterfeld-Wolfen

Tel.: 0173 – 9917836
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 09.05.2022

Entlang der Bode zwischen Thale und Quedlinburg

Text: Angela Ernst

Am 7. Mai 2022 bei bestem Wetter machten sich Jürgen aus Thale und ich als Neuling im AHA auf den Weg.

Leider sind an diesem Tag einige Züge ausgefallen, so dass wir nur zu zweit losliefen.

Am Freitag hatte eine Anzeige in der MZ auf die Exkursion hingewiesen.

Jürgen bat, als ortskundiger Einheimischer die Führung zu übernehmen, was ich auch dankbar annahm.

Über das Gelände des ehemaligen Eisenhüttenwerkes ging es immer an der Bode entlang in Richtung Quedlinburg.

Zuerst beeindruckte mich eine etwa 1 km lange Weißdornhecke, entlang einer Straße hinter der blühender Bärlauch seinen unverkennbaren Geruch verbreitete und alte Kastanien, Buchen und Erlen die Bode zum Teil verdeckten. Man sagt ja Weißdorn ist dichter als Lorbeer und noch wehrhafter als die Stechpalme. In ihr brütet oft der Neuntöter, da er wunderbar an den Dornen seine Insekten zur Nahrung aufspießen kann.

Ein Teil vom Wasser der Bode wurde, durch die von meinem Begleiter als Mühlgräben bezeichnete Bäche, umgeleitet, um einige km später wieder in die Bode zu fließen. So existiert noch eine funktionstüchtige Getreidemühle, wo im angrenzenden Bioladen Mehl und Produkte aus biologischem Anbau verkauft werden.

Auf der ganzen Wanderung war die Bode bis an die Ufer von Bäumen umsäumt. Im Stadtgebiet gab es, bei wenig Wasser entstehenden, kleinen Inseln, Abholzungen. Auch an einer alten Schule in Ufernähe kam es zu Fällungen. Weshalb, konnte mein Wanderpartner nicht erklären.

Nach Überqueren der Bode, erreichten wir das Kloster Wendhusen. Es ist das älteste Kloster auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt und ältestes Kanonissenstift in den neuen Bundesländern. 2007 wurde das Kloster von der Nordharzer Altertumsgesellschaft übernommen.

Wir hatten das große Glück, Übungen zu einem Mittelalter Spektakel beizuwohnen. Mein Begleiter durfte unter fachmännischer Anleitung Hand anlegen.

Nach dieser kurzen Pause ging es weiter zum Weiberbrunnen. Das Wasser hat so gute Qualität, dass viele Anwohner und Gäste der Stadt Thale es als Trinkwasser benutzen.

Nach Verkostung und Fachgespräch mit Anwohnern ging es wieder an die Bode.

Beide Ufer waren gut bewachsen. Es existieren neben „eigenem Nachwuchs“ auch Nachpflanzungen. Der Weg selbst war von Brombeerhecken, Mirabellen, Schlehen und Süßkirschbäumen gesäumt.

Oberhalb des Weges befinden sich die bizarren Felsformationen der Teufelsmauer.

Nach einer kurzen Rast an der kühlen Bode ging es weiter nach Neinstedt.

Einige seichte Stellen in der Bode gestatten es, den Fluss zu überqueren.

Kurz vor dem Parkplatz Teufelsmauer an der Bodebrücke zwischen Neinstedt und Weddersleben steigen wir bergauf um den Teufelsmauergarten zu besuchen. In ihm wurde die bemerkenswerte Flora der unter Schutz gestellten Teufelsmauer und ihrer nahen Umgebung angepflanzt.

Leider hat der für die Betreuung des Gartens zuständige Verein sich entschlossen, die Pflege einzustellen.

Ich finde es sehr traurig, da ich von dort viele Anregungen mit nach Hause nehmen konnte.

Wir überquerten die Bodebrücke und gingen noch etwa zwei Kilometer auf dem Damm, der gleichzeitig als Rad- und Wanderweg genutzt wurde in Richtung Quedlinburg.

Da wir erfahren hatten, dass es immer noch Störungen im Zugverkehr zwischen Quedlinburg und Thale gibt, entschlossen wir uns, auf der anderen Seite der Bode zurück zu laufen. Der Weg führte uns durch eine großflächige Gartenanlage. An einem Zufluss in die Bode konnte ich Gartenkresse entdecken, die mit ihren kleinen weißen Blüten das Ufer säumte. Auch fand ich wild wachsendes Wermutkraut und Wiesensalbei auf angrenzenden Wiesenstücken.Am Reitsportverein Felsenmühle vorbei, mit einem kurzen Abstecher zur Mühle, folgten wir einem fast zugewachsenen Trampelpfad . Kurz vor Thale konnten wir noch ein Pärchen Nilgänse auf der Bode sichten.

Im Garten meines Wanderbegleiters ließen wir die Tour ausklingen und ich machte mich auf den Weg zum Bahnhof. Zuvor erfuhr ich noch sein Alter- stolze 82 Jahre!

Fazit der Tour: Es war sehr angenehm und sie ist für Familien mit Kindern zu empfehlen. Als Startpunkt würde ich den Parkplatz Teufelsmauer bei Neinstedt wählen und bis zum Kloster Wendhusen laufen, oder die Teufelsmauer umkreisen. Wenn die Süßkirschen reif sind, ist natürlich der beste Zeitpunkt. Der Marienhof an der Teufelsmauer in Neinstadt, betrieben von der dortigen Evangelischen Stiftung, bietet für Kinder Einblick in eine artengerechte Tierhaltung, und sichert eine gesunde Verpflegung.

Für mich hat die Wanderung aber auch Fragen offen gelassen.

Ich habe Kirschbäume am Kloster fotografiert, die so einen eigenartig gewachsenen Stamm hatten. Wir überlegten ist das gepfropft oder umwickelt wurden, um glatt zu wachsen?

Unweit der Weiberquelle steht ein großer alter Lindenbaum. Anwohner erzählten uns, dass er an der einen Seite anfängt abzusterben. Die Blätter sind nicht mehr so intensiv grün und werden auch weniger. Im Herbst soll sich am unteren Stamm, kurz über der Erde ein riesiges Pilzgeflecht bilden. Das Quellwasser sprudelt direkt aus dem Boden und soll sich auch unterhalb des Weges befinden. Besteht da ein Zusammenhang?

An einem Felsen in der Bode war ein Gewächs, welches ein seltener Farn sein könnte. Wer kennt diese Pflanze?

Fotos: Dietmar Hörner

Fotos: Angela Ernst

Dank Habecks Klimapaket: Biotope sollen verschwinden

Als Hoffnungsträger für den Klimaschutz gilt derzeit vor allem Solarstrom. Neue und zum Teil mehrere Hundert Hektar große Solarkraftwerke nehmen nicht nur fruchtbaren Ackerboden in Anspruch. Wie Recherchen von CORRECTIV und RBB zeigen, stehen in Folge fragwürdiger Investmentprojekte auch wichtige Biotope vor der Vernichtung.

In der Brandenburgischen Gemeinde Bad Freienwalde, Landkreis Märkisch-Oderland, will die niedersächsische Lindhorst-Gruppe mehr als 350 Hektar Wald roden lassen. Geplant sind ein 250 Hektar großes Solarkraftwerk und zusätzlich ein 120 Hektar umfassender Gewerbe- und Industriepark. Laut einer Präsentation des beauftragten Planungsbüros sollen sich dort vor allem Betriebe ansiedeln, die einen „sehr hohen Bedarf an Elektroenergie“ haben. Die Investoren zielen auf ein Rechenzentrum und Wasserstoff-Firmen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Anfang April im Kabinett ein Gesetzespaket eingebracht, das den Ausbau beschleunigen soll. Tatsächlich will die Bundesregierung die Naturschutzvorgaben lockern, und damit öffnet sich ein lukratives Geschäftsfeld für Großinvestoren. Die Lindhorst-Gruppe zum Beispiel, ein Agrar- und Pflegeheimkonglomerat mit Sitz in Winsen (Aller), versucht, vom Ausbau der Photovoltaik zu profitieren: Die Unternehmenstochter Visiolar plant neue Solarparks auf einer Fläche von 2000 Hektar, viele auf landwirtschaftlichen Flächen. Das entspricht von der Gesamtleistung her in etwa einem Atomkraftwerk. Aber die Nutzung von Ackerland ist umstritten, weil dabei Flächen für den Anbau von Lebensmitteln verloren gehen.

Martin Krüger, Vorsitzender des Bundes deutscher Forstleute Brandenburg, warnt vor gravierenden Folgen für die Umwelt: „Eigentlich müssten wir Biosysteme aufbauen, die Kohlenstoff binden“, sagt er. „Jetzt roden wir Wälder, um Industrieanlagen zu bauen.“ In dem Wald dominierten zwar Kiefern, aber die Bestände seien zum Teil sehr alt; zudem diene das Gebiet als Rückzugsgebiet für geschützte Arten wie Uhu und Schwarzstorch. Ein Verlust des Waldes wäre daher verheerend: „Die angrenzenden Bestände werden leiden, das lokale Klima würde sich ändern und man würde die Wanderwege vieler Tierarten zerschneiden.“

Nach Informationen von CORRECTIV und dem RBB soll ein offenbar unerlaubter Kahlschlag auf Teilen des Areals begonnen haben. Die zuständige Landesforstbehörde hat Anzeige erstattet. Auch zu diesem Vorwurf äußerte sich die Lindhorst-Gruppe nicht.

https://tinyurl.com/yynf4nm6

@BITTELTV – EINFACH ANDERS

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »