Monat: August 2021 (Seite 1 von 3)

AHA fordert naturnahe Entwicklung der halleschen Ziegelwiese!

Naturzerstörerischer Verbau des Saaleabschnitt Ziegelwiese, direkt nördlich der Peißnitzbrücke

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) legt immer wieder dar, dass bekanntlich Auenlandschaften zu den arten- und strukturreichsten Natur- und Landschaftsräumen der gemäßigten Zonen gehören. Sie bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Rückzugsräume, Hochwasser der Flüsse und Bäche den notwendigen Ausbreitungsraum, tragen zur Steuerung des Wasserhaushaltes bei sowie ermöglichen den Menschen Erholung und Entspannung.
Diese vielfältigen Funktionen von Auen entlang von Flüssen und Bächen bedürfen nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) besonderer und umfassender Maßnahmen zum Schutz und Erhalt sowie zur Betreuung und Entwicklung. Dafür sich einsetzen sieht der ehrenamtliche und gemeinnützige AHA als seine vorrangige Aufgabe an.
Aus dem Grund verfolgt der AHA weiterhin und verstärkt mit großer Sorge, wie sich das einstige Erholungsgebiet Ziegelwiese in Halles Saaleaue immer mehr in eine Partymeile mit Zerstörung, Lärm, Grill, Alkohol Gestank und Unmengen Müll verwandelt. Diese Nutzung ist offensichtlich Teil des gewässertouristischen Konzeptes der Stadt Halle (Saale). Anders kann sich der AHA nicht erklären, warum die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) ihrer Verantwortung für Umwelt, Natur und Landschaft sowie für das Recht aller Bevölkerungsgruppen auf Naherholung nicht nachkommt und diesem Treiben ein Ende setzt.
Dieses gegenwärtige, langjährige Treiben auf der Ziegelwiese hat nichts mit feiern und erholen, sondern eher mit um sich greifender Verantwortungslosigkeit und voranschreitendem Egoismus zu tun. In dem Zusammenhang eine Forcierung dieser Zustände und einen weiteren Verbau von Saaleabschnitten in Halle (Saale) zu fordern, hält der AHA für unverantwortlich, da neben der bisherigen Vermüllung und Verlärmung sowie Schädigung von Grün, eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes mit Budendörfern und weiteren Steganlagen dazu käme. Nunmehr befahren immer mehr „Partygäste“ mit Kraftfahrzeugen die Ziegelwiese, um bequemer vor Ort zu gelangen.
Momentan zeichnet sich ab, dass die gesamte Ziegelwiese immer mehr zu einem rechtsfreien Raum des Vandalismus, der Verlärmung, der Vermüllung und des Gestankes inmitten in der Stadt Halle (Saale) abgleitet, wo bestimmte Personengruppen glauben und meinen sich alles erlauben zu können. Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt finden selten bzw. gar nicht statt.
Der AHA muss in letzter Zeit verstärkt feststellen, dass dabei der Vandalismus immer mehr zunimmt. So beschädigen die Partyleute u.a. Gehölze und zerstören Stützpfähle von Jungbäumen. Es kann nicht sein, dass sich im zunehmenden Maße eine „Arbeitsteilung“ dahingehend entwickelt, dass Partygäste ihr zerstörerisches Werk verrichten und ehrenamtliche Mitglieder von AHA und Initiative „Pro Baum“ das in ihrer Freizeit wieder in Ordnung bringen!
Darüber hinaus ist immer wieder zu beobachten, wie die Ziegelwiese ihre Umwandlung zu Ziegelrasen erfährt. Außer paar vereinzelte Bereiche findet mehr oder minder regelmäßig und flächendeckend eine raspelkurze Mahd statt, welche eine dringend notwendige Entwicklung einer arten- und strukturreichen Wiese mit zahlreichen Blütenpflanzen nicht zulässt. Dies ist nicht nur aus Gründen der Schaffung von weiteren Nahrungs- und Lebensräumen für zahlreiche Insekten und Spinnentieren wichtig, sondern verhindert ebenfalls eine schnelle Erwärmung und Austrocknung.
Anfang August 2021 konnte man beobachten, wie wieder Massenabholzungen von sukzessiven Gehölzbeständen entlang der Saale erfolgen. Dabei greift man massiv in einen sich naturnaher entwickelnden Saumstreifen aus Gehölzen, Gräsern und Stauden ein. Der Säge fielen bisher u.a. Flatterulmen, Silberweiden, Mirabellen und Eschenahorn zum Opfer. In einer Presseerklärung vom 05.08.2021 forderte der AHA, diese skandalösen, naturzerstörenden Abholzungen sind sofort und unwiderruflich einzustellen bzw. zu beenden. Nun war am 27.08.2021 festzustellen, dass offensichtlich das Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg wieder verstärkt in Halle (Saale) das Saaleufer an Peißnitzinsel und Ziegelwiese mit Porphyrsteinen zuschüttet, um entgegen jeglicher Vernunft den Fluss an einer möglichen naturnaheren Entwicklung zu behindern. Dazu gehört u.a. die sukzessive, arten- und strukturreiche Gehölz- und Staudenentwicklung an den Ufern. Offensichtlich ist bei der steuerfinanzierten Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes der zerstörerische Umgang mit Flüssen weiter Primat deren Handelns. Das alte Denken und Handeln ist deutlich weiter präsent, indem man nicht nur Teile der Auen mit ihren Tier- und Pflanzenbeständen zerstört bzw. beeinträchtigt, sondern wertvolles, in umwelt- und naturzerstörenden Steinbrüchen gebrochenes Gestein für solchen Frevel vergeudet. Ein sparsamer und verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und Rohstoffen sieht deutlich anders aus.
Der AHA fordert daher erneut und mit Nachdruck die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung von Bund, Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Halle (Saale) auf, den Schutz von Umwelt, Natur und Landschaft sowie die Befriedigung des Bedürfnisses der Naherholung für alle Bevölkerungsgruppen endlich ernst zu nehmen, ihren gesetzlichen Verpflichtungen und Aufgaben nachzukommen sowie unverzüglich diese Zustände zu ändern. Nach Auffassung des AHA ist eine Fortsetzung dieser Entwicklung nicht mehr tolerierbar und bedarf eines entsprechenden Handelns.
Ferner vertritt der AHA die Auffassung, dass die Stadt Halle (Saale) eine Veranstaltungs- und Naherholungskonzeption benötigt, welche sich den Belangen des Schutzes, des Erhaltes und der Entwicklung von Umwelt, Natur und Landschaft sowie des fachgerechten Umgangs mit Hochwasser unterordnet.
Außerdem gilt es mehr für die Umweltbildung zu tun. So wäre es sinnvoll zu prüfen, inwieweit die Möglichkeit besteht Umweltsünder, zu Umweltschulungen zu verpflichten.
Darüber hinaus ruft der AHA die Bevölkerung auf, mehr auf den Schutz und Erhalt von Umwelt, Natur und Landschaft zu achten.

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 31.08.2021

AHA setzt sich für ein grünes Gera ein und ruft zu einer Protestfahrradexkursion am 08.09.2021 auf

Mittwoch, den 08.09.2021, um 17.00 Uhr
Fahrradprotestexkursion
durch große Teile von Geras Auenlandschaft
Treffpunkt: Stadtmuseum, Museumsplatz 1, 07545 Gera

Der Mensch hat seit seiner Existenz im zunehmenden Maße Umwelt, Natur und Landschaft geprägt und sich zu Nutze gemacht. Insbesondere mit Beginn der Industrialisierung nahmen die Eingriffe stetig zu. Nunmehr weiß man, welche Wirkungen diese Zerstörungsaktivitäten zur Folge haben. Nicht nur Tier- und Pflanzenarten verschwanden und verschwinden, sondern ganze Natur- und Landschaftsräume haben an Arten- und Strukturreichtum verloren sowie das Klima verändert sich immer rasanter.
Heiße Sommer, einhergehend mit mehrmonatigen Trockenphasen und anderen Wetterextremen sind erkennbare Zeugnisse für diese sehr bedrohlichen Veränderungen.
Jedoch ist nicht erkennbar, dass ein sehr großer Teil der Menschen und mit ihnen die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, daraus die notwendigen Lehren gezogen haben. Dies lässt sich daraus ableiten, dass weiter Boden- und Grünflächen der Versiegelung für neue Verkehrstrassen, Wohn- und Gewerbegebiete sowie für Freizeit, Sport und Tourismus zum Opfer fallen.
An der Stelle möchte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) darauf hinweisen, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit zur aktuellen täglichen Neuausweisung von Siedlungs- und Verkehrsflächen in der Bundesrepublik Deutschland folgendes angibt, Zitat: Täglich werden in Deutschland rund 58 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen. Dies entspricht einer Flächenneuinanspruchnahme – kurz Flächenverbrauch – von circa 82 Fußballfeldern., Zitat Ende
Das ergibt im Jahr einen Flächenverbrauch im Umfang von 21.170 ha. Im Vergleich dazu liegt diese Zahl zwischen der Fläche der Stadt Essen (21.034 ha) und der Stadt Lübeck (21.419 ha).
Von daher sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) ein dringendes Umdenken bei der Gestaltung und Entwicklung von Siedlungsgebieten des Menschen vonnöten. Dazu gehören eine Stärkung von Öffentlichen und Schienenpersonennahverkehr, umfassende Rückführung des Straßenverkehrs sowie den Erhalt, den Schutz und die Weiterentwicklung von Natur, Landschaft und öffentlichem Grün.
In der Stadt Gera besteht diese Notwendigkeit ebenfalls diesen Weg der Stadtplanung einzuschlagen. Dabei spielt die Weiße Elster, ihre Aue und ihre Nebengewässer eine ganz besondere Rolle.

Angesichts der bestehenden und zunehmenden Missachtung der Gesichtspunkte eines zukunftsfähigen Umganges mit Umwelt, Natur und Landschaft bei der Planung der Stadt Gera und des Freistaates Thüringen beim Umgang mit dem Hochwasser hat sich der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) entschlossen am Mittwoch, den 08.09.2021 eine Fahrradprotestexkursion durch große Teile von Geras Auenlandschaft und angrenzender Stadtgebiete durchzuführen. Die ca. zweistündige Protestfahrradexkursion beginnt 17:00 Uhr am Stadtmuseum, Museumsplatz 01 in 07545 Gera, führt u.a. zum Gebiet zwischen Kultur- und Kongresszentrum Gera, Breitscheid-Straße und De-Smit-Straße, zur Aue der Weißen Elster mit Aufenthalten zum Beispiel am ehemaligen Textima-Gelände, entlang der Straßen Gries/Am Kupferhammer/Paul-Vogel-Weg sowie zum Neubaugebiet zwischen Leibnitzstraße und Mühlgraben und endet im Mündungsgebiet der Brahme in die Weiße Elster im Bereich Franzosenweg.
Beginn: 17:00 Uhr am Stadtmuseum, Museumsplatz 01 in 07545 Gera
Ende: Mündungsgebiet der Brahme in die Weiße Elster im Bereich Franzosenweg
Dauer: ca. 2 Stunden
Wer Näheres zu den Aktivitäten des AHA und zu der Protestfahrradexkursion erfahren möchte, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 27.08.2021

Plan des angedachten Streckenverlaufs

AHA führt Exkursion in die Dölauer Heide durch

Samstag, den 04.09., um 10.00 Uhr
Exkursion durch das LSG Dölauer Heide
zum Thema: „Erkenntnispfad durch die Dölauer Heide“
Treffpunkt: Gaststätte Waldkater
Dauer: ca. 4 Stunden

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führt am Samstag, dem 04.09.2021, eine ca. vierstündige Exkursion durch das Landschaftsschutzgebiet Dölauer Heide zum Thema: „Erkenntnispfad durch die Dölauer Heide“ durch. Im Rahmen der Exkursion beabsichtigt der AHA seine Vorstellungen zum Schutz und zur Entwicklung der Dölauer Heide sowie in dem Zusammenhang Möglichkeiten der Umweltbildung darzulegen. Damit verbunden möchte der AHA seine konzeptionellen Überlegungen zu einem „Erkenntnispfad durch die Dölauer Heide“ der Öffentlichkeit vorstellen und erläutern. In dem Zusammenhang ist vorgesehen, dass der AHA Überlegungen darlegt, welche in ein Gesamtwegekonzept für die Dölauer Heide abzielt, um zum einem das ca. 740 ha = 7,4 km ² große Landschaftsschutzgebiet mit seinen Naturschutzgebieten und Naturdenkmalen im Rahmen eines umwelt- und naturschonenden Tourismus nachhaltig erlebbar zu entwickeln sowie andrerseits aber auch größere zusammenhängende nicht betretbare Natur- und Landschaftsräume zu schaffen. Darüber hinaus gilt es die derzeitige forstwirtschaftliche Praxis aufzugeben, welche auf umfassende Abholzungen abzielt und dem Waldgebiet zu wenig Raum zur eigenen Entwicklung lässt.
Dafür ist nach Auffassung des AHA die Erstellung eines entsprechenden Schutz- und Entwicklungskonzeptes mit integriertem Tourismuskonzept und neuem Wegeplan erforderlich.
Der AHA möchte auch bei der Gelegenheit seine Positionen, zur ggf. angedachten Wiederbelebung der einst am 01.10.2002 eingestellten S-Bahnverbindung bis Halle-Dölau darlegen.
Ebenfalls als Thema ist die Bebauung im Gelände zwischen Heideweg/Am Waldrand, welche sich entgegen ökologischer, hydrologischer und städtebaulicher Vernunft sowie fachlich fundierten Bürgerprotesten in der Umsetzungsphase befindet.
In dem Blickfeld gesehen gehört dazu ferner die Aufzeigung von Möglichkeiten der Mitwirkung sowie die damit verbundene Darstellung der Aktivitäten der ehrenamtlichen AHA-Arbeitsgruppe Dölauer Heide/Lintbusch.
Treff ist 10.00 Uhr vor dem Eingang zur Gaststätte Waldkater

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 27.08.2021

AHA sieht sehr großen Schutzbedarf für Sülze, ihrer Aue sowie angrenzender Landschaften!

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) führte am Samstag, dem 28.08.2021, eine ca. siebenstündige Fahrradexkursion mit folgender Route durch:

Frohser Berg (Flora/Fauna), Sohlen entlang der Sülze über Dodendorf nach Sülldorf.
Sülzetalradweg weiter über Langenweddingen/Osterweddingen nach Beyendorf.
Station in den Sohlener Bergen mit Endpunkt Einmündung der Sülze in die Elbe.

Die Fahrradexkursion begann 10:00 Uhr am Haltepunkt der Bahn in Schönebeck-Frohse und endete gegen 17:00 Uhr in Magdeburg-Salbke an der Einmündung der Sülze in die Elbe.

Die Fahrradexkursion führte über den Dodendorfer Weg zu allererst zum 115 m hohen Frohser Berg. Zu Anbeginn war festzustellen, dass der Weg leider keine Begleitgehölze hat. Es empfiehlt sich entweder Obstgehölze zu pflanzen oder eine sukzessive Entwicklung zuzulassen. Beispielhaft schätzten die Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer den Wegabschnitt am unmittelbaren Fuß des Frohser Berges ein. Der Endmoränen-Berg ist vor ca. 10.000 Jahren im Rahmen der Weichsel-Kaltzeit entstanden und gehört zu einem eiszeitlich entstandenen Höhenzug, wozu auch der westlich gelegene Kreuzberg und die etwas weiter nördlich gelegenen Sohlener Berge gehören. Der Frohser Berg ist zum größten Teil bewaldet, ist aber ebenfalls von Wiesenbereichen, Streuobstwiesen, offenen Gehölz- und Staudenflächen geprägt. Auf jeden Fall bedarf dieser Höhenzug eines besonderen Schutzes, wozu neben der sukzessiven Entwicklung des Waldgebietes, der Pflege der Streuobstwiesen und Wiesen, aber auch die Verhinderung und Beseitigung von Müll und das Belassen naturnaher Wege gehören muss. Dazu gehört keinesfalls das Massenparken von Kraftfahrzeugen.
In Magdeburg-Sohlen gehörte die Sohlener Mühle zur Station. Laut Auskunft einer vom Landschaftspflegeverband „Grüne Umwelt“ e.V. gestalteten Schautafel, befanden sich einst 10 – 15 Mühlen im Sülzetal, wovon mit Busch- oder Weidenmühle, Amtsmühle, Kirchmühle, Stegmühle, Maschmühle, Sohlener Mühle, Rothener Mühle und Vikarienmühle letztendlich acht Mühlen übrig geblieben sind. Nach Auffassung der anwesenden Exkursionsteilnehmerinnen und Exkursionsteilnehmer ist der Erhalt dieser Mühlen zu prüfen, wobei die Gesichtspunkte des Denkmalschutzes sowie des Schutzes von Umwelt, Natur und Landschaft Berücksichtigung finden müssen. Der Zustand der Sohlener Mühle erfordert jeden Fall schnelles Handeln, um den künftigen Erhalt zu sichern.
Im Bereich des Kuhtränkegraseweg, welcher die Landeshauptstadt-Magdeburg, Stadtteil Beyendorf-Sohlen mit der Gemeinde Sülzetal, Ortsteil Dodendorf verbindet, befindet sich in der Sülzeaue, südlich der geschützten Salzwiese und eines Gehölzbereiches ein Wiesenkomplex an der Grenze zwischen beiden Kommunen. Hier schlägt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) vor wissenschaftlich die Entstehung einer Gehölzsukzessionsfläche zu prüfen. Nach Auffassung des AHA ist es dringend geboten die Gehölzflächen in der Sülzeaue naturnah zu erweitern, um weitere Waldflächen als vielfältigen und sehr bedeutsamen Lebens- und Rückzugsraum von Tieren und Pflanzen hinzubekommen.
In der Gemeinde Sülzetal war auf dem Weg zwischen den Ortsteilen Dodendorf und Sülldorf noch immer festzustellen, dass neben der Befestigung der Fahrspuren des Weges mit Beton, keine Wegbegleitbegrünung besteht. Hier regte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) schon seit mehreren Jahren die Pflanzung von Obstgehölzen beidseitig des Weges an. Dies trägt zur ökologischen und landschaftlichen Aufwertung des Gebietes bei und gilt es unverzüglich umzusetzen. Ein ordnungsgemäßer Transport und Fahrt von landwirtschaftlichen Maschinen mit Geräten dürften keinen Konflikt dazu bilden. Darüber hinaus sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) weiterhin die Notwendigkeit des Erhalts von naturnaheren, unbefestigten Wegen, welche keine Barrieren für Klein- und Kleinsttieren bilden, Möglichkeiten für Schwalben eröffnet aus Pfützen Schlamm für den Nestbau zu gewinnen sowie einen ungehinderten Verkehr von Kraftfahrzeugen unterbindet.
Ferner gehört der Teil des ca. ca. 20 km langen Flusses Sülze zum Schutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie „Sülzetal bei Sülldorf (FFH0051)“.
Unter „Schutzgebiete – Natura 2000-Gebiete – Sülzetal bei Sülldorf (FFH0051“, hat das Land Sachsen-Anhalt folgende „Gebietsbeschreibung“, vermerkt, Zitat:
In der „Magdeburger Börde“ erstreckt sich das FFH-Gebiet in den Tälern von Sülze und Seerennengraben zwischen Sülldorf und Sohlen. Es wird von salzhaltigen Quellaustritten geprägt, die zur Ausbildung von Binnensalzstellen führen. Die Talhänge bestehen aus Muschelkalk, auf denen sich Trockenrasen erhalten konnten.“, Zitat Ende
Ferner sind folgende Angaben zu „Lebensraumtypen und Flora“ enthalten, Zitat:
Im FFH-Gebiet existieren drei Quellaustritte mit salzhaltigem Wasser, die zur Ausbildung von mehreren Salzstellen als FFH-LRT 1340* Salzwiesen (7 ha) in allen typischen Formen führten. An vegetationsfreie Salzschlickflächen grenzen QuellerFluren, in denen der Gewöhnliche Kurzähren-Queller (Salicornia europaea ssp. brachystachia) dominiert und dem sich Salz-Sode (Suaeda maritima), Stielfrüchtige Salzmelde (Atriplex pedunculata) sowie Flügelsamige Schuppenmiere (Spergularia media) beigesellen. Mit abnehmendem Salzgehalt folgen die Schuppenmieren-Salzschwaden-Gesellschaft mit Salz-Schwaden (Puccinellia distans) und Salz-Schuppenmiere (Spergularia salina) sowie die Salzbinsen-Gesellschaft. In dieser artenreicheren Salzwiese treten neben Salz-Binse (Juncus gerardii) auch Milchkraut (Glaux maritima), Strand-Dreizack (Triglochin maritimum), Strand-Aster (Aster tripolium), Spieß-Melde (Atriplex prostrata), Salz-Hornklee (Lotus tenuis), Strand-Wegerich (Plantago maritima) und Erdbeer-Klee (Trifolum fragiferum) auf. Auf vernässten Standorten wächst das Strandsimsen-Röhricht aus Strand-Simse (Bolboschoenus maritimus) und Gewöhnlichem Schilf (Phragmites australis). Im Seerennengraben siedeln im salzhaltigen Wasser und an den schlammigen Ufern Wasserpflanzengesellschaften, die zum FFH-LRT 3260 Flüsse mit Wasservegetation (< 1 ha) gestellt werden können. Charakteristisch sind Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Teichfaden (Zannichellia palustris), zu denen Brunnenkresse (Nasturtium officinale agg.), Blauer Wasser-Ehrenpreis (Veronica anagallisaquatica) und Berle (Berula erecta) treten.
An den Muschelkalkhängen ist der FFH-LRT 6210 Kalk-Trockenrasen (2 ha) in einer eher artenarmen Form ausgebildet. Ihn kennzeichnen Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum), Furchen-Schwingel (Festuca rupicola), Wiesen-Hafer (Helictotrichen pratense), Feld-Mannstreu (Eryngium campestre), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria), Rauer Löwenzahn (Leontodon hispidus) und Golddistel (Carlina vulgaris)., Zitat Ende
Im Oktober 2002 stellte im Auftrag des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt das Ingenieurbüro Wolf Blumenthal „Beiträge zu einer Richtlinie zur Erstellung von Managementplänen für Natura 2000-Gebiete, erarbeitet am Beispiel des FFH-Gebietes Nr. 51 „Sülzetal bei Sülldorf“ auf.
Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) teilt weitgehend u.a. die Zielkonzepte des Managementplanes, wozu die „Ausdehnung der Lebensraumtypen Salzstellen im Binnenland auf Flächen mit geringem Bodensalzkonzentration, Verbesserung der Habitat- und Strukturvielfalt im Bereich des Salzbaches Sülze, Verringerung der Nährstoffeinträge in die Lebensraumtypen“ und die „Verbesserung der hydrologischen Verhältnisse“ gehören. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei das 23 ha große Naturschutzgebiet „Salzstellen bei Sülldorf“. Innerhalb des von drei Quellaustritten von salzhaltigem Wasser geprägten FFH-Gebietes bestehen mit einer 7 ha großen Salzwiese, mit 1 ha großer Fläche Flüsse und Wasservegetation und 2 ha großen Kalk-Trockenrasen drei FFH-Lebensraumtypen.
Daher hatte der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) immer wieder das Land Sachsen-Anhalt aufgefordert, den angedachten Betonweg im Bereich Sülzetal/Sülldorf nicht bauen zu lassen, um nicht noch weitere Flächen zu versiegeln und das erst Recht im Bereich „Sülzetal bei Sülldorf (FFH0051)“ und Naturschutzgebiet „Salzstellen bei Sülldorf“ zu unterlassen. Derartig befestigte Wege stellen zudem eine Barriere für Klein- und Kleinsttiere dar. Das Anliegen des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hat man ignoriert und die Baumaßnahme ohne Beachtung der Hinweise und Bedenken umgesetzt.
Nach fortgesetzter Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) gilt es zudem die natürlichen Entwicklungsmöglichkeiten der Sülze in Form der Mäandrierung zuzulassen sowie dabei aber auch die Gewässerschonstreifen beidseitig auf jeweils mindestens 10 m zu sichern. Dabei darf nach Ansicht des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) bedarf es der Entfernung sämtlicher bestehender Ufer- und Sohlbefestigungen aller Art.
Die Folgen der im Rahmen der Fahrradexkursion am 01.06.2019 entdeckten Abholzungen in sukzessiv geprägten Gehölzbeständen im Bereich des südwestlichen Teil des Südwestbereiches der Sohlener Berge waren noch deutlich zu erkennen. Neben der Tatsache des Erhaltes, Schutzes und Weiterentwicklung von Wiesen- und Staudenflächen, erscheint nach Meinung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) unbedingt die sukzessive Entwicklung von Gehölzflächen zuzulassen. Somit besteht eine höhere Strukturvielfalt, welche wiederum eine höhere Artenvielfalt erwarten lässt.
Diese Einschätzung ist leider auf die Ackerflächen im Bereich der Sülze nicht übertragbar. Außer Erbsen- und Weizenfelder im Gemeindegebiet Sülzetal, waren vorrangig Felder mit Raps und Mais prägend. In dem Zusammenhang weist der des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) erneut und mit Nachdruck darauf hin, dass zu DDR-Zeiten etwa 25 Kulturen zum Anbau kamen und die Fruchtfolge dem Ackerbau zu Grunde lag. Dies trug zur Verbesserung der Bodenstruktur sowie auch der Bereitstellung breiterer Nahrungsangebote für den Feldhasen und Insekten bei. Insofern war es sehr erfreulich festzustellen, dass im Südhangbereich der Sohlener Berge der Anbau von Luzerne erfolgte.
Wie bereits im Bereich des Weges zwischen den Ortsteilen Dodendorf und Sülldorf festgestellt, fehlt auch entlang der Verbindungsstraße zwischen Magdeburgs Stadtteilen Beyendorf und Salbke ein beidseitig begleitender Gehölzbestand. Die Pflanzung von Gehölzen beidseitig der Straße trägt auch hier zur ökologischen und landschaftlichen Aufwertung des Gebietes bei und gilt es ebenfalls unverzüglich umzusetzen.
Im Stadtgebiet von Magdeburg im Stadtteil Salbke nahmen Verbauungen und Begradigungen des Flussverlaufes zu. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) bekräftigt erneut, dass es zu prüfen gilt, die massiven Verbauungen im Sohl- und Uferbereich sowie die damit verbundene Begradigung zu beseitigen. Ferner fordern sie das Land Sachsen-Anhalt auf jegliche Pläne zum weiteren Aus- und Verbau, einhergehend mit massiven Verspundungen zu unterlassen und für immer vollständig einzustellen. Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) sieht im Falle der Umsetzung dieser Baumaßnahmen einen klaren Verstoß gegen die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL).
In dem Zusammenhang erscheint es unverständlich, dass man einst großzügig gebaute Parkplätze in der Sülzeaue zwischen Faulmannstraße/Abzweig Gabelsberger Straße und Gröninger Straße weiter betreibt. Hier ist eine alternative Planung erforderlich, um diese betonierten Flächen wieder zu entsiegeln und vollständig unversiegelt dem Fluss- und Auenraum zurückzugeben, um eine sukzessive Entwicklungsmöglichkeit zuzulassen.
Der Mündungsbereich der Sülze lag einst wesentlich weiter nördlicher. Dabei nahm der Fluss den Bach Klinke noch auf, bevor er in die Elbe mündete. Nunmehr hat die Klinke zentrumsnah einen eigenen Mündungsbereich in die Elbe. Die Verkürzung des Verlaufes der Sülze ging mit Begradigungen und der Errichtung eines Wehres im Mündungsgebiet in die Elbe einher. Im Interesse der Gewährleistung einer biologischen Durchgängigkeit und der Schaffung bzw. Entwicklung naturnaher Flussstrukturen der Sülze gilt es entsprechende, wissenschaftlich fundierte Konzeptionen zu erstellen. Dies entspricht auch der Wasserrahmenrichtlinie der EU.
Zum Abschluss der Fahrradexkursion war neben einer Feststellung einer umfassenden Vermüllung im großen Teilen des Verlaufes und so auch im Mündungsgebiet der Sülze in die Elbe, ein massives Befahren mit Kraftfahrzeugen zu beobachten. Meistens handelte es sich um Angler, welche sich zahlreich am Elbufer niederließen. Hier sind neben Maßnahmen der Müllvermeidung, eine Entfernung von vorhandenen Müll sowie eine Abwehr des Befahrens mit Kraftfahrzeugen unverzüglich umzusetzen.
Ferner bekräftigt der AHA die ökologische und landschaftliche Bedeutung der Sülze mit ihrer Arten- und Strukturvielfalt sowie der damit verbundenen Funktion als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Eng damit verknüpft schätzt der AHA ein, dass bestehende Biotop- und Grünverbünde zum Frohser Berg, zum Sohlener Berg, zum Heßberg, zur Elbe sowie zum 282,25 ha großen Naturschutzgebiet „Kreuzhorst“ einen besonderen Schutz, aber auch Ausweitungen erfahren sollte.
Auf dem Weg in das Zentrum der Landeshauptstadt Magdeburg fielen im Bereich des Südostzuganges zum Hafen Femersleben umfassende Bodenarbeiten und massive Abholzungen auf. Der AHA fordert hier Aufklärung und sieht die Gefahr von Baumaßnahmen. Daher schlägt der AHA alternativ vor, diese Flächen einer naturnahen, sukzessiven Entwicklung zu überlassen.
Der gemeinnützige, ehrenamtliche und nach § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz (UmwRG) vom Umweltbundesamt anerkannte Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) bekräftigt die Notwendigkeit eines massiven Schutzes von Elbe und Sülze sowie ihrer Auen und angrenzender Landschaften. Dazu sieht der AHA die Notwendigkeit der Erstellung umfassender, wissenschaftlicher Schutz- und Entwicklungskonzeption für die ebengenannten Gebiete. Der AHA ist daran interessiert diese Prozesse voranzutreiben und zu begleiten. Dazu sieht der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die dringende Notwendigkeit die Bevölkerung einzubeziehen. In dem Zusammenhang bekräftigt der AHA sein sehr großes Interesse zur Bildung einer ehrenamtlichen Regionalgruppe Magdeburg und Umland sowie einer darin eingebetteten Arbeitsgruppe für die Sülze, um die Mitwirkung von interessierten Teilen der Bevölkerung zu ermöglichen.
Wer Interesse daran hat, wende sich bitte an folgende zentrale Kontaktmöglichkeit:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11

06108 Halle (Saale)

E-Mail: aha_halle@yahoo.de

Andreas Liste
Vorsitzender

Halle (Saale), den 29.08.2021

Fotos & Video: Andreas Liste

 

Initiative „Pro Baum“ trifft sich

Montag, den 30.08., um 19.00 Uhr
Treffen der Initiative Pro Baum
Ort: Versammlungsraum Reformhaus e.V., Große Klausstraße 11 Halle (Saale)

Am Montag, dem 30.08.2021, findet mit dem 193., das achte Treffen der Initiative „Pro Baum“ im Jahr 2021 statt. Bei dem Treffen gilt es über Maßnahmen und Aktivitäten zum Schutz und Erhalt der Gehölze zu beraten. Dazu zählt ganz akut, die vom nunmehr suspendierten Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) Dr. Bernd Wiegand am 12.07.2013 veranlassten, vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, genehmigten und nunmehr im Eilverfahren erst einmal vom Oberverwaltungsgericht des Landes Sachsen-Anhalt in Magdeburg gestoppten Abholzungs- und Baumaßnahmen für einen neuen Deich zwischen Gimritzer Damm und Wilder Saale zu thematisieren. Dabei gilt es mit Sorge die vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt vorangetriebenen rechtswidrigen Abholzungen und begonnenen Bauarbeiten für den obengenannten Deich zu betrachten. Ferner ist vorgesehen, in Anknüpfung an die gemeinsamen Protestexkursionen von Initiative „Pro Baum“ und Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) am 29.09.2015 und der Exkursion am 02.02.2019 zum Hufeisensee sowie am 21.10.2015 und 31.10.2016 zum Gimritzer Damm und der Heideallee weitere Aktivitäten auszuloten. Insbesondere im Hinblick auf die nunmehr umgesetzten Massenabholzungen und abgeschlossenen Straßenbauarbeiten zur Ausweitung des Gimritzer Dammes und von Teilen der Heideallee. Ebenso zählt die umgesetzte überdimensionale Wohnbebauung der GWG im Bereich des Geländes des nunmehr beseitigten Heideschlösschens in Halle – Dölau und der massiven Zerstörungen des Gehölzbestandes vor Ort sowie des Biotop- und Grünverbundes zwischen Dölauer Heide, Hechtgrabenaue und Umland dazu. Hier gilt es mit der Bürgerinitiative zusammen zu wirken. Auch hier erfolgten massive Abholzungen und Bauarbeiten. Darüber hinaus stellt einen weiteren Beratungsschwerpunkt die Entwicklung und Gestaltung der Landsberger Straße nach ökologischen sowie kulturell-künstlerischen Aspekten dar. In dem Blickwinkel betrachtet trifft das auch auf das angrenzende Gelände des früheren Schlachthofes zu. Die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) hatten bereits mehrfach ihre sehr großer Sorge bezüglich der aktuellen Umsetzung der Pläne zum Umbau des Gimritzer Dammes sowie der bereits erfolgten massiven Bauarbeiten zwischen Rennbahnkreuz und Heideallee, des Abschnittes der Heideallee bis zur Kreuzung mit der Walter-Hülse-Straße und dem Weinbergweg sowie deren Umbau zum Kreisel ausgedrückt. Mit den Baumaßnahmen gingen massive Zerstörungen und Beschädigungen von sehr wichtigen Gehölz- und Wiesenbeständen einher. So hat man den Gehölzbestand südlich bzw. südwestlich des gesamten Gimritzer Dammes, insbesondere zwischen Zur Saaleaue und Übergang zur Heideallee, komplett zerstört. Der Gehölzbestand nördlich bzw. nordöstlich des Gimritzer Damm im Übergangsbereich zur Heideallee und im Bereich der Einmündung der Halle-Saale-Schleife ist ebenfalls massiv der Säge zum Opfer gefallen.
Ebenso akut ist das Thema der flächendeckenden, massiven Massenabholzungen im Gesamtgebiet der Stadt Halle (Saale), z.B. in den Klausbergen, am Steintor, in Halle – Neustadt, in der Kirchnerstraße und im Bereich der Freiimfelder Straße. Weitere Themenschwerpunkte bilden u.a. die Folgen der Abholzungen und Bauarbeiten am Steintor und im Böllberger Weg sowie die Entwicklungen in der Gartenstadt Gesundbrunnen und im Pestalozzipark, die Aktivitäten zum Solbad und Park Wittekind, Aktivitäten im Medizinerviertel, in der Landsberger Straße, zur Zukunft des Geländes vom einstigen GRAVO-Druck am Reileck und im Gelände des früheren Schlachthofes, Möglichkeiten der Optimierung der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, die weitere Erfassung von möglichen Standorten von Straßenbäumen sowie die allgemeine Entwicklung des Gehölzschutzes in der Stadt Halle (Saale).
Als Thema steht ebenfalls der zerstörerische Umgang der Deutschen Bahn und der Stadt Halle (Saale) mit dem Trothaer Wäldchen, wo bereits zahlreiche Ringelungen von Robinien stattgefunden haben.
Ebenfalls im Fokus stehen die angedachten Massenabholzungen im ca. 91 ha großen Naturschutzgebiet „Rabeninsel und Saaleaue bei Böllberg“, welches zudem Bestandteil des EU SPA „Saale-Elster-Aue südlich Halle“ und des nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH) – Richtlinie geschützten Gebietes „Saale-, Elster-, Luppe-Aue zwischen Merseburg und Halle“ ist. Hier gilt es schnellstmöglich eine Position zur naturnahen Entwicklung des Gebietes und zur Unterlassung dieser massiven Eingriffe zu erarbeiten.
In dem Zusammenhang gilt es die gemeinsam mit dem Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) am Mittwoch, den 26.08.2020 durchgeführte Fahrradprotestexkursion zur Rabeninsel auszuwerten.
Darüber hinaus ist vorgesehen, die Bedrohung der großen Rosskastanie auf dem Grundstück zwischen Mansfelder Straße, Tuchrähmen und Packhofgasse zu thematisieren.
Mit fortgesetzter sehr großer Sorge verfolgen die Initiative „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die weitgehend bisher der Öffentlichkeit entzogenen Planungen zur Umsetzung der Stufe 3 des Straßenbahnbahnprogramms in Halle-Giebichenstein. Diese Planungen, welche offensichtlich schon seit dem Jahr 2011 überwiegend in Hinterzimmern der Stadt Halle (Saale) und der Stadtwerke Halle GmbH ablaufen, bezwecken umfassende Veränderungen in der Straßenbahnführung in der Bernburger Straße, am Reileck, in der Richard-Wagner-Straße, am bzw. durch den Rosa-Luxemburg-Platz, in der Triftstraße, in der Großen Brunnenstraße sowie im Kreuzungsbereich Burgstraße, Seebener Straße und Fährstraße. Dabei drohen offensichtlich massive Umbauten, welche mit Zerstörungen in den Grünbereichen und Gehölzbeständen sowie in der Bausubstanz Giebichensteins einhergehen sollen.
Diese Planungen gilt es zu werten und über geeignete Aktionen zu planen, um den Erhalt und Schutz des Gehölz- und Parkbestandes in den Bereichen einzufordern.
Als Beratungsthema ist ferner der geplante „Baubeschluss Freiflächengestaltung Universitätsring“ vorgesehen, welcher die Fällung von mindestens 17 Bäumen beinhaltet.
Ferner gilt es die Folgen der massiven Wegebauarbeiten im Naturschutzgebiet Peißnitznordspitze und an der Halle-Saale-Schleife zu thematisieren, welche mit umfassenden Beschädigungen und Zerstörungen am Auenwald einhergingen.
Auf der Tagesordnung stehen zudem die skandalösen Überlegungen zu einer massiven Bebauung des ca. 1 ha großen Rossplatzes in Halle (Saale) berichten. Dabei nimmt ein angedachter 39,00 Meter langer x 26,00 Meter breiter = 1.014 m² = 0,101 ha großer Turnhallenneubau bereits etwa 1 {742476d910061147bacb9f2d1e63afebae5c969212eff52eb4ea03554537fa31} des grünen Bereiches ein. Da sind die Angaben für einen gewünschten Zirkusbau gar nicht enthalten.
Dazu passt ebenfalls der erneute Versuch der Stadt Halle (Saale) am Riveufer Massenabholzungen vorzunehmen. Ein nunmehriger Baubeschluss soll die Fällung von 29 Bäumen beinhalten.
Ebenso skandalös und unverantwortlich ist der von Evangelischem Kirchenkreis und der evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland finanzierte und so zu verantwortende begonnene Neubau einer Grundschule mit einer Kapazität für 300 Schülerinnen und Schüler, welche im Jahr 2023 fertiggestellt sein soll. Nach der Fällung von 8 großen, landschaftsbestimmenden Silberweiden hatte man dazu Baugelände für den von der evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland beabsichtigten Schulneubau abgesteckt. Dafür stellte die Stadt Halle (Saale) 16.000 m² = 1,6 ha Fläche auf den Weinbergwiesen in Heide-Süd im Hochwassergebiet der Saale, Biotop- und Grünverbund Saale-Dölauer Heide sowie im Frischluftkorridor des Saugrabens zur Verfügung.
Eng damit verbunden steht ebenso die Schaffung von territorialen und thematischen Arbeitsstrukturen der Initiative „Pro Baum“ auf der Tagesordnung sowie bereits der Veranstaltungsplan für das Jahr 2022.
Darüber hinaus ist die angedachte Förderung der Fassadenbegrünung in der Stadt Halle (Saale) durch Politik und Verwaltung ein sehr wichtiges Beratungsthema.
Das Treffen der Initiative „Pro Baum“ am 30.08.2021 beginnt 19.00 Uhr und der Veranstaltungsort ist der Versammlungsraum des Reformhauses Halle in der Großen Klausstraße 11 in 06108 Halle (Saale).

Andreas Liste
vorsitzendes Mitglied des Sprecherrates

Halle (Saale), den 26.08.2021

Betroffenheit – die A143

Es handelt sich um den Bauabschnitt für die Verlängerung der A143 zwischen der B80 und dem Gebiet Zorges, südlich von Salzmünde, in unmittelbarer Nähe des NSG Lintbusch.
Die Arbeiten am 20.08.2021 im Gebiet Zorges sind in vollem Gange.
Es macht betroffen.

Der Kabinettsbeschluss vom 07.11.2007 „Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt in Deutschland“ beinhaltet die Zielsetzung bis 2020 eine Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr von max. 30 ha pro Tag und den bestehenden Anteil von unzerschnittenen Räumen zu erhalten. Langfristig sollte eine Neutralisierung angestrebt werden (Neuinanspruchnahme von Flächen durch erneute Nutzung vorhandener Flächen ersetzen).
Der Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsflächen hat sich im Zeitraum von 1993-2014 von 120 ha auf 63 ha pro Tag fast halbiert. Der Anteil des Verkehrsflächenverbrauchs lag 1993 bei ca. 22 ha pro Tag. Im Jahr 2014 lag er auf dem selben Niveau wie 1993. Damit hat sich der Verkehrsflächenverbrauch auf 35{742476d910061147bacb9f2d1e63afebae5c969212eff52eb4ea03554537fa31} erhöht. (Quelle:Bundesamt für Naturschutz, Biologische Vielfalt in Deutschland, Rechenschaftsbericht 2017).

Der Zeitraum zur Erreichung des Zieles max. 30 ha pro Tag an Siedlung- und Verkehrsflächen zu verbrauchen, wurde bis 2030 verlängert.
Im Bundesverkehrswegeplan 2030 (und das darauf basierende Ausbaugesetz vom 02.12.2016) sieht die Durchschneidung von 1949 km unzerschnittener Großräume wegen Vordringlicher Vorhaben vor, trotz des Regierungsbeschlusses von 2007. Des Weiteren setzt man weiterhin auf einen Verkehrsflächenverbrauch von ca. 3 ha pro Tag ( >10{742476d910061147bacb9f2d1e63afebae5c969212eff52eb4ea03554537fa31} der angestrebten max. 30 ha pro Tag).
Das geplante Investitionsvolumen für das Straßennetz soll 49{742476d910061147bacb9f2d1e63afebae5c969212eff52eb4ea03554537fa31}, für das Schienennetz 42{742476d910061147bacb9f2d1e63afebae5c969212eff52eb4ea03554537fa31} und für die Wasserwege soll 9{742476d910061147bacb9f2d1e63afebae5c969212eff52eb4ea03554537fa31} betragen.
Damit wird deutlich, es wird keine Veränderung in der Verkehrspolitik bis 2030 geben .

Frau Merkel erklärt, Deutschland sei eine „Autobaunation = Mobilitätsnation“. (LE MONDE diplomatique, August 2021)

Es geht also um das Auto, und
es geht weiter:

  • um die Vernichtung von landwirtschaftlichen Nutzflächen,
  • um die Zerschneidung von Lebensräumen für Menschen, Tiere und Pflanzen,
  • um die Versiegelung und
  • um den Verlust biologischer Vielfalt.

Das Unvermögen, von Entscheidungsträgern der Verkehrspolitik, alternative, nachhaltige Verkehrskonzepte zu entwickeln, macht betroffen.
Aber, es gibt Initiativen von Mitbürgern, die sich entgegenstellen und Alternativen aufzeigen.
Wir sollten diese Initiativen dringend wahrnehmen.

https://bi-saaletal.de/
https://abstimmung21.de/

Text & Fotos: Sabine Schauer

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