Jahr: 2015 (Seite 14 von 39)

AHA fordert sofortiges Ende der militärischen Nutzung des Flughafens Leipzig – Halle

Mit großem Unverständnis verfolgt der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die fortgesetzte Intensivierung der Militarisierung des Flughafens Leipzig-Halle, welche sich nicht nur in der Stationierung und Nutzung der Frachtmaschinen vom Typ Antonow 124-100, sondern auch in der angedachten künftigen Wartung vor Ort sowie in fortgesetzten Waffentransporten in den Nahen und Mittleren Osten dokumentiert.

Dabei hat der AHA bereits mit großer Sorge Berichte und eigene Beobachtungen seit Pfingsten 2006 aufgenommen, dass der Flughafen Leipzig – Halle zur Verlegung von USA-Truppen in von bzw. nach Irak und Afghanistan genutzt wird. Nach allgemeinem Kenntnisstand haben am 12.09.1990 die Außenminister der UdSSR, der USA, Großbritanniens und Frankreichs sowie der BRD und der DDR den „Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland (2 + 4 Vertrag) unterzeichnet, welcher im Artikel 2 besagt (Zitat): „Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bekräftigen ihre Erklärungen, dass von deutschem Boden nur Frieden ausgehen wird. Nach der Verfassung des vereinten Deutschlands sind Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, verfassungswidrig und strafbar“ (Zitat Ende). Ferner enthält der 2 + 4 Vertrag Artikel 5, Absatz 3 u.a. nachfolgende Festlegung (Zitat): „Ausländische Streitkräfte und Atomwaffen oder deren Träger werden in diesem Teil Deutschlands weder stationiert noch dorthin verlegt“ (Zitat Ende). Für den AHA ergibt sich in dieser ernstzunehmenden Lage, welche klar gegen die genannten Teile des 2 + 4 Vertrages sowie gegen die Erklärung des damaligen Bundeskanzlers Schröder aus dem Jahre 2002 nicht am völkerrechtswidrigem Krieg im Irak teilzunehmen verstoßen, die klare Forderung unbedingt und sofortig alle militärischen Aktivitäten auf dem Flughafen Leipzig – Halle einzustellen. Dazu gehören auch alle baulichen Aktivitäten an der dazugehörigen Infrastruktur.

Nun berichtet die „Mitteldeutsche Zeitung“ am Wochenende, den 15./16.08.2015 auf Seite 3 unter der Überschrift „Captain America am Airport“ u.a. folgendes, Zitat:

„Ein Crew-Sprecher, der sich Bill nennt, verweist im Basis-Camp am Flughafen-Parkhaus auf den guten Ruf des Airports in den USA. Der Grund: Weil der Flughafen Leipzig/Halle sich als Drehkreuz bei Auslandseinsätzen der US-Army oft bewährt habe. Diese gute Zusammenarbeit setze sich jetzt auf einer anderen, künstlerischen Ebene fort.“, Zitat Ende

Diese Aussage hat es gleich in mehrfacher Hinsicht in sich. Der Völkerrechtsbruch liegt wie o.g. geschildert im Aufenthalt von USA-Soldaten auf dem Gebiet der früheren DDR. Hinzu kommt noch, dass der Überfall der USA und einiger Verbündeter auf den souveränen Staat Irak im Frühjahr ebenfalls gegen das Völkerrecht verstößt. Das trifft ebenfalls auf die Luftschläge der USA, anderer NATO-Staaten und arabischer Länder auf Syrien zu, welche ebenso keine Legitimation des UNO-Sicherheitsrates besitzen. Abgesehen davon, dass man die Regierung in Damaskus gar nicht gefragt hat, eher mit Militärschlägen droht, falls sie ihre Souveränität in vollen Zügen gegen die USA-gestützten „Rebellen“ und die fremdstaatlichen Bomber verteidigen möchte. Dass diese Strategie u.a. zu Lasten der Menschen und Umwelt im Mittleren und Nahen Osten geht, zeigen ebenfalls die zunehmenden Flüchtlingsströme in Richtung EU. Wer also ernsthaft die immensen Flüchtlingsströme stoppen möchte, muss zuallererst den außenpolitischen und militärischen Neokolonialismus und Imperialismus von NATO im Verbund mit den Golfmonarchien und Israel beenden und echte Friedenspolitik betreiben.
Erschreckend ist zudem, dass offenbar die USA-Filmindustrie eng mit der aggressiven militärischen Doktrin und Handlungsweisen ihrer Regierungen und ihres Militärs sowie der eng mit denen verknüpften Rüstungsindustrie verbandelt ist. Der Filmstoff von „Captain America“, welcher sich u.a. sehr simpel mit dem Thema vom Westen 1946 ausgerufenen Kalten Krieg befasst, ist ein Ausdruck davon. Der deutsche Steuerzahler ist zu guter Letzt erst einmal mit 350.000 Euro über die Mitteldeutsche Medienförderung dabei.

Der Bogen schließt sich dann, in dem dann der Flughafen Leipzig-Halle als Drehort „Captain America“ dient. Für den AHA ist unverständlich, wie unterwürfig die Bundespolitik in Berlin sowie die Landespolitik in Dresden und Magdeburg das völkerrechtswidrige Treiben der USA-Truppen auf dem Flughafen nicht nur dulden, sondern offenbar massiv befördern. Aus dieser Basis heraus betrachtet ist es nur folgerichtig, mit Steuermitteln ein filmisches Kriegsmachwerk wie „Captain America“ zu unterstützen. Auch wenn eine darlehensgsmäße Gewährung mit Rückzahlungsoption besteht, wäre es langsam an der Zeit, verstärkt Film- und Kulturgut zu unterstützen, welches Frieden, Völkerverständigung sowie Schutz von Umwelt, Natur, Landschaft, Kultur und sozialer Standards zum Inhalt hat. Die geistige Nähe von deutscher Bundes- und Landespolitik in Deutschland, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit den politischen Ansichten von einflussreichen Kräften aus Politik, Wirtschaft, Militär und Filmgeschäft der USA kann man fast nicht deutlicher zum Ausdruck bringen.

Der AHA fordert in dem Zusammenhang erneut die Bevölkerung auf schriftlich beim Deutschen Bundestag, beim Bundesrat, bei der Bundesregierung, bei den Landtagen und Landesregierungen von Sachsen-Anhalt und Sachsen, bei den Kreistagen und Landräten der Landkreise Saalekreis und Nordsachsen sowie bei den Stadträten und Oberbürgermeistern der Städte Halle (Saale), Leipzig und Schkeuditz für ein Ende der militärischen Nutzung des Flughafens zu protestieren. Der AHA erwägt zudem eine erneute Unterschriftenkampagne für eine ausschließlich nichtmilitärische bzw. friedliche Nutzung des Flughafens Leipzig-Halle zu starten.

Wer sich ebenfalls für eine ausschließlich nichtmilitärische bzw. friedliche Nutzung des Flughafens Leipzig-Halle einsetzen möchte kann sich an folgende Anschriften des AHA wenden:

I. Sitz des Vereins:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
E-Mail UBM: ubh2004@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

II. Ortsgruppe Merseburg/Umweltbibliothek Merseburg „Jürgen Bernt-Bärtl“:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Weiße Mauer 33
06217 Merseburg
Tel.: 0176 – 52562945
Fax.: 0180-5684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
E-Mail UBM: ubh2004@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

III. Regionalgruppe Leipzig und Umland
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Otto-Adam-Straße 14
04157 Leipzig
Tel.: 0176-84001924 (Handytarife aus allen Netzen)
Fax.: 01805-684 308 363 (deutschlandweit zum Ortstarif)
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

AHA fordert Freihaltung des Saugrabentals zwischen Halle-Neustadt und Heide-Süd von Verbauungen aller Art

Bekanntlich ergaben sich mit dem Abzug der GUS-Streitkräfte bis zum Juli 1991 aus der Stadt Halle (Saale) auch für die einstige Garnison im heutigen Stadtteil Heide-Süd neue Entwicklungschancen. Dazu zählte nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) die Wiederherstellung eines offenen, landschaftlich und ökologisch sehr vielfältigen Tals des Saugrabens bzw. Nördlichen Kolonistengrabens. Nach zahlreichen und zähen Debatten nahm die hallesche Stadtpolitik im Frühjahr 1995 den Anlauf diesen sehr wichtigen Biotop- und Grünverbund sowie Kaltluft- bzw. Frischluftkorridor wiederentstehen zu lassen und von Bebauung freizuhalten. Mit dem Straßenkorridor der Blücherstraße besteht jedoch eine nicht zu unterschätzende Zerschneidungsfunktion. Ferner konnten es sich die Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) nicht verkneifen immer wieder massiv in das Fließgewässer und sein Tal mit Verschotterungen sowie übermäßiger Mahd der Wiesen und Schilfbestände einzugreifen. Darüber hinaus fand eine schrittweise weitere Heranführung weiterer Wohnbebauung von Heide-Süd immer weiter an das Tal statt.

Gegenwärtig errichtet man einen neuen Parkplatz für die nunmehrige Eissporthalle. Dafür vernichteten, offenbar Bauleute im Auftrag der politisch Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale), eine Wiese unweit der Ecke Blücherstraße/Begonienstraße. Diese Wiese grenzt nicht nur an Gehölzstrukturen und somit an das sich entwickelnde Gefüge des Saugrabens, sondern stellte bisher in der Blühphase Insekten zahlreich Nahrung zur Verfügung und bot Hasen Nahrung und Trocknungsfläche nach Niederschlägen.
Diese Kriterien spielten offensichtlich bei den dafür Verantwortlichen keine Rolle. Der AHA muss daher feststellen, dass wieder eine Wiese Bulldozern, Beton und Asphalt zum Opfer gefallen ist. Neben den weiteren Verlust eines Lebens- und Rückzugsraum, weist der AHA darauf hin, dass es sich hier durchaus um Überflutungsaum der Saale handelt. In dem Blickwinkel betrachtet, wäre ein Baustopp und Rückbau dringend geboten. An der Stelle möchte der AHA noch einmal darauf hinweisen, dass laut Umweltbundesamt und Statistischem Bundesamt momentan täglich bis 80 ha Flächen einer Neuversiegelung durch Verkehrs-, Wohnungs- und Gewerbebebauung zum Opfer fallen. Das entspricht etwa im Jahr der Fläche der Stadt München.
Der AHA fordert daher erneut mit Nachdruck das Saugrabental zwischen Halle-Neustadt und Heide-Süd von Verbauungen aller Art freizuhalten!

1a-Saugrabental Blick Von Osten Nach Westen Baustelle Ecke Blücherstraße & Begonienstraße  (2)

1a-Saugrabental Blick Von Osten Nach Westen Baustelle Ecke Blücherstraße & Begonienstraße (2)

Pläne für Badesee Hufeisensee sind ökologisch unverträglich

Wie bereits mehrfach vom Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) festgestellt, bedarf es im Interesse der Allgemeinheit eines wissenschaftlichen Gesamtkonzeptes für den Schutz und der Entwicklung des Hufeisensees im Osten der Stadt Halle (Saale), welches die Belange des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes, des Tourismus und der Naherholung, des Sportes sowie der Land- und Forstwirtschaft untersucht und zueinander abwägt. Der am 25.03.2015 mehrheitlich vom Stadtrat der Stadt Halle (Saale) beschlossene Bebauungsplan 158 „Freizeit- und Erholungsraum Hufeisensee“ erfüllt dieses Anliegen in keiner Weise. Dazu zählen das nunmehr begonnene Vorhaben zur Errichtung eines 27-Loch-Golfplatzes sowie die unverantwortliche Ausweitung der Wassersportanlagen sowie die Errichtung eines Campingplatzes im Süden des
Hufeisensees.

Ganz besonders zählen aber auch die baulichen Einrichtungen von Badestränden im Norden und Nordwesten des Hufeisensees sowie eines asphaltierten 6 km langen und mindestens 3 m breiten Rundweges um den See herum.

6-Hufeisensee-Blick Von Nordwestecke Nach Südosten

6-Hufeisensee-Blick Von Nordwestecke Nach Südosten

Die vorgesehenen Standorte der Badestrände mit ihren Schilfbereichen und Gehölzhecken – welche zudem einen Schutz nach § 22 Absatz 1 Nummer 8 Naturschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt genießen – bilden einen sehr wichtigen Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Gerade die Entwicklung in den letzten 32 Jahren hat zu einer umfassenden ökologischen Aufwertung geführt. So nutzen z.B. zahlreiche Wasservögel, Lurche und Insekten diese angedachten Strandbereiche. Im Falle der Umsetzung der Pläne ist mit einer massiven Zerstörung einer jahrzehntelangen sukzessiven Entwicklung zu rechnen.

9-Hufeisensee Holzapfel

9-Hufeisensee Holzapfel

Auf Grundlage der vorliegenden Pläne ergibt sich bei einer Länge von 6 km = 6.000 m x Mindestbreite im Umfang von 3 m, eine zusätzliche Versiegelung von 18.000 m² = 1,8 ha. Dieser Weg zerschneidet den Landschaftsraum, erschwert für Kleinsttiere die ungestörte Überwindung der Asphaltstrecke, was sich bei Erhitzung im Sommer und intensiver Nutzung der Wege noch verschärft. Hinzu kommt die Missbrauchsgefahr der Nutzung durch Motorräder und Mopeds sowie Nutzung als Rennstrecke für Rennräder, was zudem noch die Unfallgefahr für andere Fahrradfahrer und Fußgänger steigert.

17-Hufeisensee Westufer Mirabellen

17-Hufeisensee Westufer Mirabellen

Im Zusammenhang mit den mehrfach obengenannten Aspekten fordert der AHA erneut und verstärkt den Stopp sämtlicher Aktivitäten auf der Basis des Bebauungsplanes 158 „Freizeit- und Erholungsraum Hufeisensee“. Alternativ gilt es stattdessen einer ordnungsgemäße und fachübergreifende wissenschaftliche Planung erfolgen.

31-Hufeisensee Westufer Blick Nach Norden

31-Hufeisensee Westufer Blick Nach Norden

Eine Basis könnte dazu, der vom AHA dem Fachbereich Geografie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vorgelegte, am 11.06.2001 erstellte „Rahmenplan zur Erstellung einer Nutzungs- und Entwicklungskonzeption für den Hufeisensee in Halle (Saale)“ dienen. vor, um ggf. im Rahmen einer Diplom-, Beleg- oder Praktikumsarbeit. Im Interesse einer verstärkten ökologischen Begleitung der Entwicklung des Hufeisensees hat der AHA beschlossen eine „Arbeitsgruppe Hufeisensee“ zu bilden.

Wer in dieser Arbeitsgruppe mitarbeiten möchte, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V.
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345/2002746
Fax.: 01805-684 308 363
Internet: http://www.aha-halle.de
E-mail: aha_halle@yahoo.de

Fotos: Christine Fröhlich

AHA setzt sich für Schutz, Erhalt und Entwicklung der Fluss- und Auenlandschaften in Leipzig ein

Die 245,4 km lange Weiße Elster, welche im tschechischen Teil des Erzgebirges in As entspringt, dann das Vogtland, Ostthüringen zwischen Greiz und Gera, die Leipziger Tieflandbucht zwischen Zeitz und Leipzig, auf einer Länge von 23 km die Stadt Leipzig durchfließt sowie westlich von Schkeuditz wieder Sachsen-Anhalt erreicht und letztendlich bei Halle-Beesen in die Saale mündet, bildet trotz bergbaulicher Eingriffe ein sehr vielfältiges, bedeutsames und schützenswertes Fluss- und Auensystem. Zu den bedeutsamsten Nebengewässern mit ihren mehr oder minder großen ausgeprägten Auenlandschaften gehören:

  • Die einst 115 km lange und durch Bergbaumaßnahmen zwischen Regis-Breitingen und Markkleeberg erfolgten Begradigungsmaßnahmen um ca. 25 km auf ca. 90 km verkürzte Pleiße mit ihrem Einzugsgebiet von 1.473,6 km²
  • Die insgesamt ca. 48 km lange Parthe – wovon 12,6 km im Leipziger Stadtgebiet verlaufen-, mit einem Einzugsgebiet im Umfang von 366 km², welche im Glastener Forst zwischen Colditz und Bad Lausick entspringt.
3a-Rosental Blick Zur Parthe Flussaufwärts In Richtung Südosten Von Brücke An Primavesistraße & Turmgutstraße  (1)

3a-Rosental Blick Zur Parthe Flussaufwärts In Richtung Südosten Von Brücke An Primavesistraße & Turmgutstraße (1)

Die vielfältigen Auenwälder, Auenwiesen und Feuchtgebiete, welche diese Gewässersysteme prägen, haben daher einen sehr vielfältigen Schutzstatus. Sie dienen als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie stressgeplagten Menschen zur Erholung und Entspannung.

4a-Rosental Blick Zur Parthe Flussabwärtss In Richtung Nordwesten Von Brücke An Primavesistraße & Turmgutstraße  (2)

4a-Rosental Blick Zur Parthe Flussabwärtss In Richtung Nordwesten Von Brücke An Primavesistraße & Turmgutstraße (2)

Zu dem umfassenden und vielfältigen Fließgewässersystem der Stadt Leipzig gehören laut Übersicht Fließgewässer II. Ordnung, mit Stand 03.02.2015 weitere 114 Fließgewässer mit einer Gesamtlänge von 184.560 m dazu. Der Übersicht ist ferner zu entnehmen, dass von den ebengenannten 184.560 m, 20.490 m verrohrt und 164.070 m offen abfließen. Somit entspricht der verrohrte Anteil dieser Fließgewässer einen Umfang von 11,1 {742476d910061147bacb9f2d1e63afebae5c969212eff52eb4ea03554537fa31} und der im offenen Abfluss verlaufende Anteil einen Umfang von 88,9 {742476d910061147bacb9f2d1e63afebae5c969212eff52eb4ea03554537fa31}.

Diese Zahlen verdeutlichen nach Auffassung des Arbeitskreises Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) einen noch umfassenden Handlungsbedarf, welcher insbesondere in der Prüfung der Aufhebung der Verrohrungen sowie im naturnaheren Verlauf der Fließgewässer artikuliert.

Beispielsweise weist die insgesamt 5.920 m lange Nördliche Rietzschke einen verrohrten Anteil im Umfang von 2.090 m Länge = 35,3 {742476d910061147bacb9f2d1e63afebae5c969212eff52eb4ea03554537fa31} und einen offenen Abfluss in einer Länge von 3.830 m = 64,7 {742476d910061147bacb9f2d1e63afebae5c969212eff52eb4ea03554537fa31} aus. Entstanden aus den zwei Quellbächen, den aus Seehausen kommenden Seehausener Mühlgraben sowie den aus Lindenthal stammenden Lindenthaler Wasser durchfließt die Nördliche Rietzschke ein nach ihr benanntes 118 ha großes Landschaftsschutzgebiet.

8a-Teich Im Arthur-Bretschneider-Park Blick Von Norden Nach Süden  (1)

8a-Teich Im Arthur-Bretschneider-Park Blick Von Norden Nach Süden (1)

Besonders wichtige Biotope bilden dabei die Räume zwischen dem Wiederitzscher Eisenbahnviadukt bis zum Klinikum St. Georg, welches seit dem Jahr 1991 den Status „Geschützes Biotop“ nach dem Bundesnaturschutzgebiet besitzt, sowie den zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Rietzschke-Aue angelegten Eutritzscher Arthur-Bretschneider-Park. Hier im Bereich der Gottschallstraße verschwindet die Nördliche Rietzschke in der Kanalisation. Einst floss bis etwa 1885 der Bach von hier aus noch als ein offen fließendes Fließgewässer bis zu der dort einst im Bereich etwa entlang der Kanalstraße und der heutigen Prellerstraße fließenden Pleiße. Bis in die Zeit um das Jahr 1000 floss die Nördliche Rietzschke weiter bis zu ihrer Mündung in die Weiße Elster in dem Bett was heute die Parthe nutzt.

9a-Nördliche Rietzschke Bachabwärts Im Bereich Arthur-Bretschneider-Park Höhe Ecke Geibelstraße & Gottschallstraße Blick Nach Süden  (2)

9a-Nördliche Rietzschke Bachabwärts Im Bereich Arthur-Bretschneider-Park Höhe Ecke Geibelstraße & Gottschallstraße Blick Nach Süden (2)

Etwa um dem Jahr 1200 herum erfolgte von der Parthe im Bereich des heutigen Zoos bis zur Rietzschke in Gohlis -heute etwa Prellerstraße- die Anlage des Gohliser Mühlgrabens, um die dortige Mühle mit ausreichend Wasser zu versorgen. Die Wassermenge der Rietzschke reichte dafür nicht aus. Seit dieser Zeit erhielt der Mühlgraben in den meisten Karten die Bezeichnung Pleiße, da sein Wasser vorrangig aus dem Pleißemühlengraben stammte. Somit mündete die Nördliche Rietzschke seitdem bis zu ihrer Einbindung in die Kanalisation in den als Pleiße bezeichneten Gohliser Mühlgraben.

10a-Nördliche Rietzschke Bachaufwärts Im Bereich Arthur-Bretschneider-Park Höhe Ecke Geibelstraße & Gottschallstraße Blick Nach Norden  (2)

10a-Nördliche Rietzschke Bachaufwärts Im Bereich Arthur-Bretschneider-Park Höhe Ecke Geibelstraße & Gottschallstraße Blick Nach Norden (2)

Der AHA hält es nunmehr für notwendig und sinnvoll für alle 114 Fließgewässer II. Ordnung im Stadtgebiet von Leipzig Schutz- und Entwicklungskonzeptionen zu entwickeln bzw. ggf. den aktuellen fachlichen und rechtlichen Erkenntnissen und Bedingungen anzupassen. Für die Nördliche Rietzschke kann das u.a. bedeuten die bestehende Auenlandschaften über das bestehende Landschaftsschutzgebiet zu vernetzten und ernsthaft zu prüfen, inwieweit eine Aufhebung der 2.090 m langen Verrohrung möglich ist.

10a-Nördliche Rietzschke Bach Im Bereich Arthur-Bretschneider-Park Höhe Ecke Geibelstraße & Gottschallstraße Blick Nach Süden  (1)

10a-Nördliche Rietzschke Bach Im Bereich Arthur-Bretschneider-Park Höhe Ecke Geibelstraße & Gottschallstraße Blick Nach Süden (1)

Somit kann die insgesamt 5.920 m lange Nördliche Rietzschke die Achse eines längeren und größeren Biotop- und Grünverbundsystemes bis zur Parthe darstellen. Der gemeinnützige und ehrenamtliche Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) setzt sich bekanntlich sehr intensiv für den Schutz, Erhalt und naturnahe Entwicklung der Weißen Elster, ihrer Fluss- und Auenlandschaften, ihrer Nebengewässer sowie angrenzender Natur- und Kulturlandschaften ein. Dies geschieht in Form von Stellungnahmen, Vorschlägen, Exkursionen sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.

Nunmehr möchte der AHA ehrenamtliche Interessenten, unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Beruf- gewinnen, welche sich im Rahmen seiner ehrenamtlichen Regionalgruppe Leipzig und Umland auch für den Schutz, die Entwicklung und Betreuung der obengenannten 114 Fließgewässer II. Ordnung im Stadtgebiet von Leipzig einsetzen möchten. Dabei soll u.a. der Schutz und die Entwicklung der insgesamt 5.920 m langen Nördlichen Rietzschke einen sehr wichtigen Schwerpunkt bilden. Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeiten:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Regionalgruppe Leipzig und Umland
Otto-Adam-Straße 14
04157 Leipzig
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Fotos Andreas Liste

AHA hält umweltgerechte Nutzung der halleschen Ziegelwiese für dringend geboten

Bekanntlich gehört die hallesche Ziegelwiese, mit seinem künstlich angelegten See mit Fontänenanlage mit bis zu 40 m hohem Wasserstrahl und ausgedehnten Wiesen- und Rasenanlagen sowie Gehölzbeständen zu den meistbesuchtesten Naherholungsgebieten im Stadtgebiet von Halle (Saale).
Nunmehr sorgt sich der AHA, dass die Ziegelwiese, offenbar von Politik und Verwaltung gezielt toleriert, zu einer Party- und Saufmeile verkommt. Das nennt man dann Teil eines gewässertouristischen Konzeptes. Bereits jetzt dient die gesamte Ziegelwiese als Grillplatz, Partymeile mit teilweise lauter Musik sowie Ersatzort für Kneipe und öffentlicher Bier- und Schnapswiese. Als Stätten der Verrichtung der Notdurft fungieren die Gehölzflächen auf und an der Wiese. Die Folgen sind Vermüllung, Beschädigung von Gehölzen –Äste und Zweige finden Verwendung für Feuerstellen-, heruntergetretene Rasen-, Wiesen- und Uferzonen sowie zunehmende Unhygiene. Hinzu kommt, dass vor, während und im Anschluss an das weitgehend ungehemmte Partygeschehen die gesamte Ziegelwiese als eine unbegrenzte Hundewiese dient. Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt sind selten feststellbar und wenn, dann meistens außerhalb der Partyzeit.

Der Arbeitseinsatz des AHA am Samstag, den 08.08.2015 bezog sich darauf, Vandalismus an den in den Jahren 2013 bis 2015 in ehrenamtlichen Aktionen gepflanzten Bäumen im Nordteil der Ziegelwiese zu beseitigen. Kraftmeier hatten Stützen und Hanfstricke beschädigt bzw. zerstört. Es ist unerträglich, welche Ausmaße der Schädigungen und Zerstörungen die offenbar außer Rand und Band geratenden Partygänger erkennen lassen.

Das Beispiel Ziegelwiese, welches sich u.a. getrost auf die Würfelwiese, das Saaleufer südwestlich der Klausberge, die Klausberge selbst und den Heinrich-Heine-Park ausweiten lässt, zeugt von der fortgesetzten fehlenden Bereitschaft der Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) hier ausreichend den Schutz und Erhalt von Umwelt, Natur sowie Landschaft und somit die Sicherung der Naherholung für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten und umzusetzen. Für den AHA ist es inakzeptabel, dass die Parks und Grünanlagen der Stadt Halle (Saale) zu „Ersatzkneipen“ und Orten des Vandalismus verkommen. Leider scheinen Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) eher die Zustände legalisieren zu wollen. Dazu soll nach Auffassung des AHA insbesondere das geplante gewässertouristische Konzept für Halle dienen.

Der AHA ruft daher die interessierte Bevölkerung auf, an einem Veranstaltungs- und Tourismuskonzept für die Stadt Halle (Saale) mitzuwirken, welches das Primat der Belange des Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutzes, des sanften Tourismus sowie der Wahrung der Lebens- und Wohnqualität der halleschen Einwohnerinnen und Einwohner beachtet und berücksichtigt.

Wer Interesse hat dazu mit dem AHA in Kontakt zu treten, wende sich bitte an folgende Anschrift:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder
zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)

Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

Fotos Christine Fröhlich & Andreas Liste

AHA fordert nachhaltigen Umgang mit Hochwasser

Der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) fordert angesichts der gegenwärtigen wiederholten starken Hochwasser in Folge der Schneemelze in den Gebirgen und Hochlagen sowie starker bzw. stärkerer Regenfälle z.B. an Elbe, Saale, Mulde, Unstrut, Schwarzer Elster, Weißer Elster und Ilm sowie ihrer jeweiligen großen, größeren, kleineren und kleinen Nebengewässer erneut endlich einen nachhaltigen Umgang mit Hochwasser umzusetzen. Nach der Auffassung des AHA nutzten die Verantwortlichen im Bund und in den Ländern, aber auch in Kommunen noch immer nicht umfassend und ausreichend genug die Zeiten seit den letzten Hochwassern, um entsprechende Bedingungen zu schaffen. Stattdessen betreibt man vorrangig rein wasserbaulichen Hochwasserschutz, welcher noch immer hauptsächlich auf höhere, breitere und stärkere Deich- und Dammanlagen beruht.

So beabsichtigt das Land Sachsen-Anhalt zwischen Rattmannsdorf und Benkendorf im Landkreis Saalekreis einen insgesamt 3,6 km langen sowie zwischen 1,50 m und 2,80 m hohen Deich zu verlegen und verspricht somit den Anwohnern einen praktisch hundertprozentigen Schutz vor Hochwasserfluten im Ausmaß des Jahres 2013. Was man den Menschen vor Ort offenbar verheimlicht hat ist, dass sich Hochwasser nicht an die Statistiken der Menschen halten, das Wasser als Druck- bzw. Qualmwasser unter den Deichen hindurchfließt sowie ein Überschreiten des Hochwassers des Jahres 2013 in Höhe und Dauer noch im unendlichen Maße möglich sein kann. Ferner erklärt man den Leuten nicht, dass Qualmwasser hinter den Deichen schlechter abfließt, weil die Deiche den Abfluss behindern. In dem Blickfeld betrachtet ist es auch unverantwortlich den Menschen in Röpzig, ebenso denen im halleschen Planena, Maßnahmen zu einem hundertprozentigem „Hochwasserschutz“ zu versprechen. Warum schenken Landesregierung und sein Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) den Menschen vor Ort nicht reinen Wein ein und erklären ihnen, dass dies auf Dauer unrealistisch erscheint. Stattdessen erwecken diese Behörden unverantwortlicher Weise Hoffnungen, welche bei höheren und längeren Hochwassern wie im Jahr 2013 unnötigerweise Leben und Gesundheit der Menschen sowie deren Sachwerte einer nicht absehbaren Gefahr aussetzen. Jedoch stehen diese Politiker und Verwaltungen in einer Eidespflicht, Gefahren von der Bevölkerung abzuwenden.

Dabei erfolgte bereits im Jahre 1994 eine Befliegung, welche das Ausmaß des damaligen Frühjahrshochwassers aufnahm und somit die Basis für entsprechendes Flutkartenmaterial bildete. Diese Daten und die neueren Erkenntnisse müssen nach Auffassung des AHA als Basis für ein länderübergreifendes, nach Flussgebietssystem geordnetes Konzept zum Umgang mit Hochwasser dienen. Dazu gilt es nach Vorbild aus der DDR, wo 5 bzw. 7 Wasserwirtschaftsdirektionen, länderübergreifende Fachbehörden einzurichten, welche genau nach diesem räumlichen Prinzip fungieren. Dazu gilt es zu dem die Kommunen, die Bevölkerung sowie deren Vereine, Initiativen und Verbände mit einzubeziehen. Nur so lässt sich ein ordentlicher Umgang mit Hochwasser wissenschaftlich konzipieren und darauf basierend regeln und umsetzen.

Bisher missachten die Verantwortlichen nämlich die Tatsache, dass eingeengte Flüsse hohe Hochwasserpegel aufstauen und natürliche Retentionsräume wie die Flussauen erst gar nicht derartige Hochwasserwellen bzw. -pegel aufkommen lassen, da sich das Wasser vornherein in einem größeren Raum ausbreiten kann. Daher sind alle Anstrengungen u.a. verstärkt auf Deichrückverlegungen zu lenken, um genau diese Auen wieder an das Hochwasserregime der Flüsse und Bäche anzuschließen. Von einem derartigen Umgang mit Hochwasser profitiert ebenfalls die jeweilige Aue mit ihren Auenwäldern, Auenwiesen, Altarmen, Schlammflächen, Feuchtgebieten etc. Diese Natur- und Landschaftsräume sind geradezu auf diese Hochwasser angewiesen, da sie für deren lebenswichtige und –notwendige Durchfeuchtung sorgen. Als Basis für weitere Deichrückverlegungen sind die obengenannten Hochwasserkarten im Ergebnis der Kartierungen während des Hochwassers im Frühjahr 1994 sowie der Erfahrungen der jüngsten Hochwasser im Januar 2011 und Juni 2013 zu nutzen. Somit hat es schon lange Zeit für die „gründlichen Vorbereitungen“ für die Deichrückverlegungen gegeben, welche nach Auffassung des AHA nicht effektiv genutzt wurden. Neben den Deichrückverlegungen gilt es verstärkt Versiegelungen aller Art auszuschließen, Entsiegelungen und Rückbaumaßnahmen vorzunehmen. Immerhin werden in Deutschland laut Umweltbundesamt und Statistischem Bundesamt täglich ca. 80 ha Boden neu versiegelt. Das entspricht im Jahr in etwa der Fläche der Stadt München. Ebenso sind weitere Fließgewässervertiefungen durch massive Ausbaggerungen zu unterbinden. Letzteres verringert den Ausbreitungsraum für Hochwasser, erhöht die Fließgeschwindigkeit und die damit verbundene Zerstörungskraft sowie entwässert in trockenen Jahreszeiten verstärkt die angrenzende Aue.

Unverständlicherweise spart man auch das nicht gerade sehr populäre Thema der Umsiedelungen aus. Dazu zählen beispielsweise insbesondere Häuser, welche seit 1990 in die Auen gebaut wurden, aber auch in den Gebieten bestehende Kleingartenanlagen. Der AHA vertritt die Auffassung auch dieses Thema verstärkt in die Diskussion im Umgang mit dem Hochwasser einzubringen.

Leider muss der AHA feststellen, dass Bund, Länder und Kommunen weiter wertvolle Zeit verstreichen lassen, um einen nachhaltigen Umgang mit Hochwasser anzugehen. Ein Hochwasser, wie beispielsweise in den Jahren 1994 und 2002, kann jederzeit wiederkommen. Bereits die Hochwasser im August 2010 und im September 2010 sowie die jüngsten Hochwasser im Januar 2011 und Juni 2013 zeigten dies wieder einmal ganz deutlich auf.

Daher fordert der AHA die vom Bund zur Verfügung gestellten Finanzmittel, gekoppelt mit den Finanzierungen durch die Länder dahingehend zu nutzen, um endlich den Flüssen und Bächen mehr Aue als Überflutungsraum zurückzugeben. Der immer noch favorisierte technische Wasserbau in Form von Ausbau bestehender Deiche und sogenannter Hochwasserrückhaltebecken, aber auch die immer wieder als Wundermittel gepriesenen Polder, sind nicht geeignet nachhaltig mit künftigen Hochwasser umzugehen und schon gar nicht um die Ursachen der vermehrten Hochwasser anzugehen.
Ferner bekräftigt der AHA die Notwendigkeit, die Verantwortung für Fließgewässer nicht nach Ländern, sondern nach deren Einzugsgebieten zu ordnen. Die großen Flüsse wie Donau, Rhein, Elbe und Oder gilt es in die entsprechende Verantwortung des Bundes zu übernehmen.

Auf Grund des permanenten Unvermögens seitens der politischen Verantwortlichen endlich einen nachhaltigen Umgang mit Hochwasser voranzutreiben und umzusetzen sind nunmehr dringend die Bürgerinnen und Bürger gefordert.
In einer Stellungnahme vom 19.04.2015 positionierte sich der AHA gegenüber dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt folgendermaßen, Zitat:

„Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren „Hochwasserbeseitigung/Neubau Deich Hohenweiden“

Nach den vorliegenden Unterlagen ist mit massiven Eingriffen in das Gebiet des Mühlgrabens zu rechnen. Insbesondere die das Gewässer begleitenden Hartholzauenwaldreste und Hochstaudenrandbereiche wären von den Baumaßnahmen betroffen. Zudem ist mit einer weiteren Einschränkung von Hochwasserräumen zu rechnen.
Die Wirkung der Spundwände ist anzuzweifeln. Bekanntlich sucht sich Wasser dann neue Wege und somit besteht die Möglichkeit das Qualmwasser an den Stellen zutage tritt, wo es keiner erwartet. Mit der Errichtung der Deiche ist durchaus möglich, dass es Rückstau von Qualmwasser an den Deichen geben kann. Ferner verliert der Mühlgraben seine wasserabführende Funktion, da er durch Wasserbauwerke eine massive Be- und Einschränkung erfährt.
Diese angedachten Deiche können zudem zum Verlust der Kalt- bzw. Frischluftzuführungen in den Ortslagen führen. Somit ist durchaus mit klimatischen Einschränkungen zu rechnen.
Im Rahmen der bestehenden Ortskenntnissen erscheint es sinnvoller zu sein, unbedingt Deichrückverlegungen an die Ortslagen von Hohenweiden und Röpzig heran vorzunehmen und zwar so, dass der Mühlgraben noch voll und ganz zur Wasserabführung zur Verfügung steht. Momentan verlaufen noch immer Deichanlagen als Riegel zwischen Hohenweiden bis nach Röpzig heran. Dabei sind die Bauwerke so angelegt, dass der Rückstau in Richtung Abtei und Hohenweidener Holz und letztendlich nach Planena zu erwarten ist.
Stattdessen gilt es in Anknüpfung an die Deichrückverlegungen in Holleben und Angersdorf sowie im Pfingstanger Mitte der neunziger Jahre, gleichermaßen im Raum Hohenweiden und Röpzig vorzugehen. Somit besteht die Möglichkeit weitere Retentionsfläche zu schaffen und ein Abdrängen von Hochwasser in die Ortslage von Hohenweiden weitgehend auszuschließen.
Darüber hinaus erscheint es aber auch notwendig zu sein, über die Zukunft der Ortslagen von Planena und Röpzig sowie der Umgehungsstraße K 2158 nachzudenken. Der Bau der Umgehungsstraße in den neunziger Jahren ist ohne ordnungsgemäße Berücksichtigung von Hochwassersituationen erfolgt.
Ebenso ist eine länderübergreifende Hochwasserkonzeption für Saale und Weiße Elster erforderlich, um so flusssystemorientiert den Umgang mit Hochwasser fachlich korrekt anzupassen. Im konkreten Fall zeigt sich erneut, dass nur eine ortsbezogene, punktuelle Betrachtung erfolgt. Damit verbunden ist jedoch eine Ausblendung der Gesamtlage wozu die Ermittlung von Ursachen und Standorten einer vermehrten Hochwassersituation bestehen sowie wie man sich eine Gegensteuerung vorstellt.
Insofern erscheint eine Gesamtüberarbeitung derartiger Vorhaben dringend geboten.“, Zitat Ende

Der AHA beabsichtigt daher eine Arbeitsgruppe Hochwasser zu bilden, welche ehrenamtlichen Interessenten die Möglichkeiten bietet, Vorschläge und Gedanken zusammenzutragen und daraus konzeptionelle Vorschläge zu erarbeiten.
Wer Interesse daran hat in so einer Arbeitsgruppe mitzuarbeiten, wende sich bitte an folgende zentrale Anschrift des AHA:

Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
Fax.: 01805-684 308 363
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de

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