Die 245,4 km lange Weiße Elster, welche im tschechischen Teil des Erzgebirges in As entspringt, dann das Vogtland, Ostthüringen zwischen Greiz und Gera, die Leipziger Tieflandbucht zwischen Zeitz und Leipzig, auf einer Länge von 23 km die Stadt Leipzig durchfließt sowie westlich von Schkeuditz wieder Sachsen-Anhalt erreicht und letztendlich bei Halle-Beesen in die Saale mündet, bildet trotz bergbaulicher Eingriffe ein sehr vielfältiges, bedeutsames und schützenswertes Fluss- und Auensystem. Die vielfältigen Auenwälder, Auenwiesen, Feuchtgebiete und Gewässersysteme haben daher einen sehr vielfältigen Schutzstatus. Sie dienen als Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sowie stressgeplagten Menschen zur Erholung und Entspannung.
Der gemeinnützige und ehrenamtliche Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) setzt sich daher sehr intensiv für den Schutz, Erhalt und naturnahe Entwicklung der Weißen Elster, ihrer Fluss- und Auenlandschaften, ihrer Nebengewässer sowie angrenzender Natur- und Kulturlandschaften ein. Dies geschieht in Form von Stellungnahmen, Vorschlägen, Exkursionen sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.
Im Rahmen dieser räumlich, fachlich-inhaltlich und organisatorisch umfassenden ehrenamtlichen Tätigkeit beabsichtigt der AHA nunmehr auch seine Aktivitäten auf die ca. 30 km lange Weiße Elster zwischen den Städten Zeitz und Leipzig zu intensivieren.
Dabei bilden der Erhalt, Schutz und die Entwicklung weiterer Abschnitte zu naturnahen Natur- und Landschaftsräumen, die Erweiterung von Hochwasserräumen, die mögliche Wiederanbindung von Altarmen und eines umwelt- und naturverträglichen Tourismuskonzeptes, die Entwicklung eines breitgefächerten Umweltbildungskonzeptes sowie die Unterstützung des Vorhabens der Ausweisung großer Teile des Gebietes der Weißen Elster ab Gera, über Markkleeberg, Leipzig, den angrenzenden Landkreisen bis nach Halle (Saale) zur Ausweisung zum UNESCO-Weltkulturerbe, die ersten Arbeitshauptschwerpunkte. So lassen sich ökologische, geologische, archäologische, historische, kulturelle, wissenschaftliche, ökonomische, soziale und kulturelle Aspekte umfassender und günstiger ins Verhältnis bringen, um so angemessen zukunftsfähig länderübergreifend eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Perspektivisch erscheint es in dem Zusammenhang sinnvoll zu sein, die Gebiete über Gera, Greiz und Plauen bis ins Erzgebirge nach Tschechien ins Quellgebiet auszuweiten.
Nun möchte der AHA diese Gedanken einer interessierten Öffentlichkeit und den Verantwortlichen im Land Sachsen-Anhalt und im Freistaat Sachsen sowie den dort angesiedelten Land- und Stadtkreisen und Gemeinden erneut und vertieft vorstellen. Dabei soll es nach Auffassung des AHA auch verstärkt gelingen, die Bevölkerung in den Schutz, Erhalt und die Entwicklung des vielfältigen Einzugsbereiches der Weißen Elster einzubeziehen und somit für eine intensive, ehrenamtliche Mitarbeit zu gewinnen. Im Rahmen einer Fahrradexkursion am 24.06.2017 nahmen die Exkursionsteilnehmer die Weiße Elster zwischen Zeitz und Leipzig umfassend in Augenschein. Erfreulicherweise stellten sie dabei fest, dass innerhalb der Stadt Zeitz die Weiße Elster große Strecken unverbaut am Ufer und in der Gewässersohle fließen kann. Eine der ersten Stationen war der ca. 88 ha große Restauenwald Tiergarten, welcher daher auch den Namen Aueholz trägt. Im Zuge des Sommerhochwassers 2013 stand auch in diesem Landeswald das Hochwassser, was klar verdeutlicht, dass die baulichen und räumlichen Einschränkungen durch die Bahnstrecke und durch Sportanlagen im Süden bzw. Südosten sowie der Schießanlage im Osten nichts an der Zugehörigkeit zum Hochwassereinzugsbereich der Weißen Elster ändern konnten. Der nunmehr z.B. von Stiel- und Traubeneichen, Gemeiner Esche, Ulmen, Rot- und Weißbuchen geprägte Gehölzbestand bedarf nach Auffassung der Exkursionsteilnehmer einer naturnaheren Entwicklung, besseren Wiederanbindung an das Flusssystem der Weißen Elster, einer räumlichen Wiederausdehnung sowie Stopp weiterer Flächenversiegelungen jeglicher Art. Die Exkursionsteilnehmer kommen daher zum Schluss, dass der Restauenwald Tiergarten bzw. Aueholz einer wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption bedarf, welche durch Wissenschaftler und Studenten von wissenschaftlichen Einrichtungen wie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Hochschule Anhalt in Bernburg erstellt werden könnten.
Eine wissenschaftlich fundierten Schutz- und Entwicklungskonzeption sollte nach Ansicht der Exkursionsteilnehmer auch die Fläche der ca. 4 ha großen, einstigen Kleingartenanlage, welche südöstlich des Tiergartens, ebenfalls in der Elsteraue befindet und ein Bindeglied zur Weißen Elster darstellt. Nach Meinung der Exkursionsteilnehmer könnten hier eine Streuobstwiese, eine unregelmäßig gemähte Auenwiese bzw. ein sukzessiver Auenwald entstehen.
Im anschließenden Gebiet der Gemeinde Elsteraue ist neben dem erfreulich naturnaheren Verlauf der Weißen Elster schnell erkennbar, dass häufig zu geringe Gewässerschonstreifen existieren sowie Deiche zu nah am Fluss stehen. Dabei besteht deutlich mehr Retentionsraum, wenn durch umfassende Deichrückverlegungen die Altaue wieder Anschluss an die Weiße Elster zurückerhält. Gleichermaßen trifft dies auf Teile des Raums bei Pegau zu.
Der AHA erläuterte den Exkursionsteilnehmern die schwerpunktmäßige Planungen und angedachten Maßnahmen Projekt: „Gewässer brauchen mehr Raum: Verbesserung des Hochwasserschutzes und der Gewässerstruktur an der Weißen Elster von Gera-Milbitz bis zur Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt“, welche in der Hand der Thüringer Landgesellschaft liegen. Die fachlich fundierten Planungen verdeutlichtensich die Vielfalt der zu bewältigenden Aufgaben. Dabei spannt sich der Bogen von der dringenden Notwendigkeit der Weißen Elster und ihrer Nebengewässer notwendigen Überflutungsraum zurückzugeben, dies mit Gesichtspunkten des Landschafts- und Naturschutzes zu koppeln, über bauliche Realitäten -insbesondere in der Stadt Gera-, Berücksichtigung von Befindlichkeiten u.a. von Anwohnern, Eigentümern, Land- und Forstwirten bis hin zur dringenden Notwendigkeit eines koordinierten Handelns mit Tschechien sowie den drei betroffenen Ländern in der Bundesrepublik Deutschland. Für den AHA ist es dabei sehr wichtig, dass an der Weißen Elster länderübergreifende Planungen auf wissenschaftlicher Basis stattfinden. Dazu zählen insbesondere die Prüfung der Wiederbelebung der Altverläufe, Rückgabe von Auen mit Wiederanbindung an das Hochwasserregime des Flusses sowie die Nutzung und Einbeziehung der Tagebauseen im Raum der Stadt Leipzig und der zum Landkreis Leipzig gehörenden Stadt Zwenkau. Aber auch die beispielsweise Einbeziehung der Auenlandschaften an Pleiße, Parthe und im Raum zwischen Leipzig und Halle (Saale) gehören dazu.
Von der Brücke über die Weiße Elster zwischen Bornitz und Göbitz nahmen die Exkursionsteilnehmer das Wehr in Augenschein, welches den Fluss zum Überlauf zum Mühlgraben anstaut. Hier gilt es Lösungen zu finden, welche die ökologische Durchlässigkeit des Fließgewässers bewahrt. Dazu könnte zum Beispiel die Wiederherstellung der alten Flussverläufe oder eine Sohlgleite dienen.
Den im Rahmen der Fahrradexkursion vollzogene Halt im FahrradStop, Bornitzer Weg 01 in 06729 Göbitz/Gemeinde Elsteraue diente dazu, bei einem Imbiss Erläuterungen zu den Vorhaben in der Elsteraue geben zu können. Dabei wäre es bestimmt interessant, wenn die Lokalität noch mehr Einbindung in den Schutz, Erhalt und Betreuung der Weißen Elster und ihrer Aue finden könnte. Ferner nahmen die Exkursionsteilnehmer die alte Mühle in Augenschein.
Ebenfalls in der Gemeinde Elsteraue müssen die Exkursionsteilnehmer feststellen, dass immer mehr Wege eine Befestigung mit Asphalt erfahren. Neben der Tatsache, der zunehmenden Flächenversiegelung, dienen derartig befestigte Wegabschnitte den Kfz.-Verkehr befördern und zunehmenden ein Hindernis für Kleinsttiere darstellen. Selbst eine Kopfweide fiel den Baumaßnahmen in Beersdorf zum Opfer. Von daher halten es die Exkursionsteilnehmer für dringend geboten, derartige Maßnahmen unbedingt zu unterlassen.
In der Aue zwischen der Weißen Elster und der Schwennigke stellten die Exkursionsteilnehmer erfreulicherweise arten- und strukturreiche Ackerrandstreifen zum Beispiel bestehend aus Malve, Klatschmohn, Hundskamille, Wilder Karde und Kornblume fest. Man war sich schnell einig, dass solche Bereiche noch mehr Ausbreitungsmöglichkeiten erfahren. Ferner berieten die Exkursionsteilnehmer die dringende Möglichkeit Wiesen unregelmäßig und partiell zu mähen. Nur so lassen sich die Artenvielfalt erhöhen und der Schutz von Bodenbruten besser garantieren.
Entlang der begradigten Weißen Elster zwischen Elstertrebnitz und Pegau ist erfreulicherweise ein deutliches Bestreben des Flusses zu erkennen zu mäandrieren. Diesen Prozess gilt es nach Auffassung der Exkursionsteilnehmer zu schützen und keinesfalls durch Baumaßnahmen zu stoppen. Bereits jetzt ist die strukturelle Vielfalt in Folge des Wechselspiels zwischen Gleit- und Prallhängen deutlich erkennbar. Somit entstehen u.a. auch Lebensräume für Uferseeschwalben, Bienenfresser sowie Insekten wie Wildbienen.
Ferner sei darauf hingewiesen, dass es noch zahlreiche Altverlaufreste bei Bornitz, Draschwitz, östlich von Elstertrebnitz und südlich von Pegau, im Auenwald im südlichen Bereich von Pegau sowie im Bereich von Kobschütz, Döhlen und Wiederau gibt.
Nach Auffassung der Exkursionsteilnehmer gilt es umfassende Untersuchungen zu Möglichkeiten der Wiederherstellung der Altverläufe vorzunehmen. Ganz besonders interessant ist der westlich bestehende Altverlauf im Süden von Pegau, welche letztendlich den gesamten Auenwald durchzieht.
Unterhalb von Pegau in Weideroda betrachteten den Einmündungsbereich des vom Profener Elstermühlengraben abzweigenden Abschlaggrabens Weideroda in die Weiße Elster. Dieses Einlassbauwerk bildet eine umfassende ökologische Barriere, welche einer Alternative bedarf. Diese könnte in der Mäandrierung des Abschlagsgrabens Weideroda oder in der Schaffung eine Sohlgleite liegen. Nach Meinung der Exkursionsteilnehmer ist hier die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Konzeption dringend geboten.
Ebenfalls erforderlich ist die Erstellung einer wissenschaftlich fundierten Konzeption für den ab der Kläranlage Kleindalzig beginnenden voll betonierten Verlauf der Weißen Elster in der Umgehung der Alttagebaue und nunmehrig entstehenden Seenlandschaft –Zwenkauer und Cospudener See- südlich von Leipzig. Bereits das einführende Staubecken verschärft die ökologische Situation der Weißen Elster, da hier Sedimente, welche der Fluss bisher mittransportiert hat, sich hier ablagern. Einerseits bedarf der Fluss die Sedimente zur Gestaltung seines Flussbettes und zum anderen ist technischer Aufwand erforderlich, um diese aus dem Staubecken zu entfernen.
Eine sehr große ökologische Barriere bildet zudem die Staustufe zwischen den Leipziger Ortsteilen Knautnaundorf und Hartmanndorf. Der naturferne Verlauf der Weißen Elster bedarf nach Ansicht der Exkursionsteilnehmer einer dringenden Alternative, welche wissenschaftlich fundiert sein muss.
Als nächste Station suchten die Exkursionsteilnehmer den 50 ha großen, einst in den Jahren 1933 bis 1935 errichteten Elsterstausee Bösdorf im Südwesten Leipzigs auf. Einst für ein Fassungsvermögen von ca. 1.000.000 m³ ausgelegt, in den 70er-Jahren für den Tagebau massiv verkleinert, in den 80er-Jahren für die Speisefischproduktion genutzt und saniert in den 90er-Jahren, ist das künstliche Gewässer –außer vereinzelte Feuchtgebiete- weitgehend trockengefallen. Mit dem Tagebau ging mit der Weißen Elster nicht nur ein natürlicher Zufluss verloren, sondern deren betonierte Verlegung, ging mit einer umfassenden Tieferlegung von bis ca. 3 m einher. Den größten Einfluss übte bzw. übt der im August 1981 eröffnete und am 07.10.1992 beendete Tagebau Cospuden. Der Tagebau nahm eine Fläche von ca. 3 km³ in Anspruch. Man zerstörte etwa 116 ha Auenwald, bewegte ca. 87 Millionen m³ Abraum und förderte 32 Millionen Tonnen Rohbraunkohle. Der Cospudener See, welcher im Jahre 2000 seinen Endstand mit 110 m über NN erreichte, bestimmt daher vorrangig den Grundwasserstand des Gebietes und somit auch des Elsterstausees Bösdorf im Südwesten Leipzigs. Insofern erscheint es sinnvoll zu sein ein Pro und Contra im Zuge einer umfassenden wissenschaftlichen Erarbeitung abzuwägen. Inhalt einer derartigen Untersuchung sollte die historische und hydrologische Entwicklung, Entwicklung und Bestand von Fauna und Flora, der Bestand und Eintrag von Nährstoffen, Aufwand und Nutzen der Sicherung eines bestimmten Wasserstandes aus hydrologischer, ökologischer, touristischer und hydrologischer Sicht sein.
Mit großem Interesse nahmen die Exkursionsteilnehmer den Verlauf der Weißen Elster im Bereich des Restauenwaldes des Leipziger Stadtteiles Knautkleeberg-Knauthain auf. Hier lassen sich noch deutlich alte, naturnahere Strukturen der Weißen Elster und ihrer Nebenarme erkennen. Dies sollte wieder Ziel für die Gesamtentwicklung des Flusses sein.
Im Westbereich des Leipziger Ratholzes betrachteten die Exkursionsteilnehmer eine einst weitgehend abgeholzte Auenwaldfläche. Dabei war man sich einig, dass die Abholzungen einen Auenwald in seinen klassischen Strukturen –Baum-, Strauch- und Feldschicht- zerstört hat, die stehengebliebenen Bäume anfälliger gegenüber Windbruch sind sowie die Anpflanzung der Stieleichen in praller Sonne ungeeignet ist. Ferner erörterten sie die Tatsache, dass die Unterschneidungen in den Baumschulen weitgehend die Pfahlwurzeln gekappt haben. Damit eng verbunden ist in der Regel ein weiteres Wachstum der Pfahlwurzeln ausgeschlossen, was zur Folge hat, dass die Stieleichen schlecht Wasser aus tieferen Schichten aufnehmen kann und zudem größere Standfestigkeitsprobleme haben. Hier gilt es unbedingt eine naturnahere Entwicklung der Auenwälder zuzulassen. Das trifft aber auch auf andere Auenwälder Leipzigs wie zum Beispiel Nonne und Burgaue zu.
Ebenfalls prägte der in den Jahren von 1578 bis 1580 im Auftrag von Kurfürst August I. nach Plänen von Martin Planer und unter Bauleitung von Christian Kohlreiber errichtete Floßgraben die Region. Der hauptsächlich vom Wasser der Weißen Elster gespeiste Floßgraben, diente der Flößerei von Holz, welches man im Kurfürstentum Sachsen zum Sieden von Sole verwendete. Mit der Weißen Elster, der Rippach, der Pleiße und Luppe verknüpft, verlor der Floßgraben durch den zunehmenden Ersatz von Brennholz durch Braunkohle immer mehr an Bedeutung. Im Jahre 1864 ereilte der Elsterflößerei die endgültige Einstellung. Während Teile verlandeten, andere Abschnitte dem Bergbau zum Opfer fielen, bestehen u.a. in Leipzig noch deutlich erkennbare Abschnitte. Dies manifestiert sich z.B. im Abschnitt zwischen dem Zwenkauer See und der Einmündung in der Pleiße sowie in dem wiederbelebten Elstermühlengraben. Die Exkursionsteilnehmer sehen mit großer Sorge Pläne und Aktivitäten in Leipzig zum Ausbau der touristischen Nutzung des Floßgrabens bis hin zur Schaffung von Möglichkeiten für den motorisierten Bootsverkehr. Derartige Ausbau- und Nutzungsvorhaben zerstören einen sehr wichtigen Teil der Leipziger Elster-Pleiße-Aue, indem Lebens- und Rückzugsraume für Fauna und Flora einer massiven Unvernunft zum Opfer fallen, was sich u.a. im Totalverlust von Brutmöglichkeiten für den Eisvogel, von Motorschrauben aufgewirbelten Sedimenten mit einhergehender verstärkter Gewässertrübung sowie Abgas- und Lärmbelastungen manifestiert. Ferner stellt dies jedoch eine massive Beförderung aller gewässerbaulichen Maßnahmen wie Saale-Elster-Kanal, Saaleseitenkanal und nicht zuletzt den von der Stadt Leipzig vorangetriebenen Ausbauplänen für den Floßgraben zwischen dem Zwenkauer See und der Einmündung in die Pleiße dar.
Eine Motorisierung von Pleiße hätte in dem Blickfeld zur Folge, dass nicht nur Lärm, Abgase und vermehrte Gefährdungen für den Ruderbootverkehr auftreten, sondern die Aufwirbelungen der durch die Verockerung entstandenen, am Flussboden abgesetzten Verschlammungen aufwirbeln und den Lichteintrag weiter verschlechtern. Abgesehen davon, dass angedachte wasserbauliche Maßnahmen in Pleiße und Floßgraben Lebens- und Bruträume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bedrohen sowie durch mögliche Ufer- und Sohlbefestigung die hydrologische Korrelation zwischen Aue und Fließgewässer erschweren. Das kann zur Folge haben, dass anströmendes Grund- und Schichtwasser sich an den Ufer- und Sohlbefestigungen zurückstaut, was wiederum eine fortschreitende Vernässung des dahinterliegenden Raumes zur Folge hat. Von daher gilt es nur einen Tourismus zuzulassen, welcher sich in die Fluss- und Auenlandschaft von Pleiße und Floßgraben einpasst, als umgekehrt. Von daher gilt es einen motorisierten Bootsverkehr mit einhergehenden Um- und Ausbaumaßnahmen auszuschließen und stattdessen dem umwelt-, landschafts- und naturfreundlicheren Ruderbootverkehr den Raum zu belassen.
Hinsichtlich der Zukunft des Connewitzer Wehrs erläuterte der AHA den Teilnehmern der Fahrradexkursion seine Vorstellung, Möglichkeiten der Mäandrierungen im Bereich des Pleißemühlgrabens zwischen begradigter Pleiße und Wundtstraße, unter Einbeziehung der Kleingartenanlage Südvorstadt zu prüfen, um dieses Querbauwerk zu erübrigen. Neben der ökologischen Durchlässigkeit, entfiele auch die Unterhaltung des Connewitzer Wehrs. Dies käme einer gewissen Rückentwicklung des infolge der Errichtung des Pleißeflutbettes erfolgten Begradigungen gleich, welches in Folge des Hochwassers von Weißer Elster und Pleiße entstand, zur Errichtung des 3,6 km langen Elsterflutbettes bis zum Palmgartenwehr sowie zur Verschüttung von Alter Pleiße –auch Kuhstrangwasser genannt- im Jahre 1879 und des Rödel führte, welcher selbst nach der Unterbrechung durch das Elsterflutbett bis zum Jahre 1926 existierte und im Jahre eine Verfüllung erfuhr.
Ferner gilt es das gesamte Auengebiet der unteren Pleiße wieder als komplettes Überflutungsgebiet zu betrachten, um so dem Fluss ein größeres Überschwemmungsgebiet zurückzugeben und die Weiterentwicklung naturnaherer Auenwälder noch weiter zu befördern.
Schließlich endete die Fahrradexkursion endete am „Leipziger Eck“, wo die Pleiße in das Elsterflutbett einmündet.
In dem Zusammenhang möchte der AHA ehrenamtliche Regional-, Orts- und Arbeitsgruppen in der Region zwischen Gera und Zeitz bis Leipzig, speziell in den drei Städten sowie in den dazwischenliegenden Landkreisen, Städten und Gemeinden bilden. In diesen AHA-Gruppen können ehrenamtliche Interessenten unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung und Beruf mitwirken. Wer Interesse hat, wende sich bitte an folgende Kontaktmöglichkeiten:
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Große Klausstraße 11
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 – 2002746
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Regionalgruppe Leipzig und Umland
Otto-Adam-Straße 14
04157 Leipzig
E-Mail: aha_halle@yahoo.de
Internet: http://www.aha-halle.de
Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – (AHA)
Regionalgruppe Merseburg-Leuna-Bad Dürrenberg
Weiße Mauer 33
06217 Merseburg
Tel.: 0176 – 52562945
E-Mail AHA: aha_halle@yahoo.de
E-Mail UBM: ubh2004@yahoo.de
Fotos und Videos Andreas Liste
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